DE109016C - - Google Patents
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01M—PROCESSES OR MEANS, e.g. BATTERIES, FOR THE DIRECT CONVERSION OF CHEMICAL ENERGY INTO ELECTRICAL ENERGY
- H01M6/00—Primary cells; Manufacture thereof
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
in WINKEL, Rheingau.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Füllmasse für galvanische Primär- und Sekundär-Batterien
zum Aufsaugen des Elektrolyten. Als solche wird das unter dem Namen Factis als Surrogat
für Kautschuk und dergl. im Handel befindliche Einwirkungsproduct von Chlorschwefel
auf pflanzliche OeIe benutzt.
Es entsteht durch Einwirkung von Chlorschwefel auf fette OeIe, wie z. B. Baumwollsaatöl,
Rüböl und dergl., un'd ist als Triglycerinester geschwefelter Fettsäuren aufzufassen.
Dieser Körper hat eine aufserordentlich grofse Aufsaugefä'higkeit und neben dieser. eine
dauernde Elasticität, wie sie nur wenigen Körpern eigen ist. Es ist also nicht nur im
Stande, grofse Mengen von flüssigem Elektrolyten in sich aufzunehmen, sondern giebt auch
bei etwaiger plötzlich auftauchender stärkerer Gasentwickelung nach. Es bildet gewissermafsen
einen Buffer, welcher jene plötzlichen Gasentwickelungen für das äufsere Gefäfs oder
den Verschlufs unschädlich macht. Seine grofse Elasticität bewirkt fernerhin, dafs es sich
stets fest an die Elektroden anlegt, also diese in innige Berührung mit dem Elektrolyten
bringt und so den Wirkungsgrad des Elementes erhöht. Seine grofse Aufsaugefähigkeit macht
einen hermetischen Verschlufs des Elementes unnöthig und sichert doch einen hinreichenden
Vorrath an flüssigem Elektrolyten im Element. Sein geringeres specifisches Gewicht
bedingt ein Mindergewicht des Elementes.
Beim Füllen der Batterie wird zweckmäfsig folgendermafsen verfahren:
Man läfst das für die Füllung bestimmte Factis so viel von dem flüssigen Elektrolyten aufsaugen,
dafs es gleichmäfsig durchtränkt und durchfeuchtet ist. Alsdann stampft oder prefst man
dasselbe in das Element, in welches vorher die Elektroden eingesetzt sind, und giefst schliefslich
so viel von dem flüssigen Elektrolyten nach, bis dieser nicht mehr aufgenommen wird
und beim Weitergiefsen über der Füllung stehen bleibt. Man läfst das Element eine Zeit lang
mit dem überstehenden Elektrolyten stehen, um der Füllmasse Zeit zu lassen, sich ganz
mit der Flüssigkeit vollzusaugen. Ist dies geschehen, so wird die Flüssigkeit abgegossen.
Alsdann wird vortheilhaft noch etwas trockenes Factis aufgefüllt und das Element in bekannter
Weise unter Belassung kleiner Oeffnungen für das Entweichen der Gase geschlossen. Bei
primären Elementen kann auch so verfahren werden, dafs das Factis vor dem Einbringen in
das Element mit dem trockenen Salz des Elektrolyten gemengt, dann in das Gefäfs eingestampft,
und hierauf das Wasser oder ein anderes Lösungsmittel oder auch Salzlösung selbst nachgefüllt wird. Vortheilhaft ist es
hierbei, in die trockene Füllung ein Rohr zu stecken, welches beinahe bis zum Boden des
Gefäfses reicht, und durch welches die Flüssigkeit eingegossen werden kann. Auf diese
Weise wird verhindert, dafs das mit dem Factis
eingefüllte Salz von der oben einfallenden Flüssigkeit mechanisch mit auf den Boden gerissen
wird. Auch andere bekannte Methoden des Einpackens des Füllmittels in das Element
können hier Verwendung rinden.
In Folgendem seien noch die einzelnen, bisher als Füllstoffe für Elemente vorgeschlagenen
Stoffe und ihre Mängel dem »Factis« gegenüber
einer kurzen Beurtheilung unterworfen.
Torfmoor wird durch Säuren zersetzt unter Abspaltung von Huminsubstanzen, die die
Metallflächen verschmieren und die Wirkung der Elemente allmälig aufheben. Es ist daher
bei Sekundärelementen nicht brauchbar.
Ebenso verhalten sich Torf, Cellulose, Papier, Watte. Schiefsbaumwolle endlich wird durch
den nascirenden Wasserstoff an den Elektrodenflächen zerstört.
Alle diese Stoffe können nur ganz beschränkte Anwendung finden, d. h. nur da,
wo es sich um Aufsaugung neutraler Salzlösungen und um schwache Ströme handelt. Hier mögen sie einige Zeit hindurch ihren
Zweck erfüllen, höheren Ansprüchen aber genügen sie nicht.
Der schnellen und leichten Zersetzung durch Säuren sind zwar Asbest, Glaswolle, zerriebenes
Glas, Wolle, Filz, Gips und Holzkohle nicht unterworfen, jedoch haften ihnen andere Mängel an.
Die Glaswolle verliert sehr schnell ihre anfängliche Elasticität und wird brüchig, ebenso
die Wolle und der Filz. Beide ziehen sich durch Einwirkung der Salz- bezw. Säurelösung
und die Wirkung des Stromes zusammen. Asbest, zerriebenes Glas, Gips und Holzkohle
sind überdies sehr wenig oder garnicht elastisch.
Sobald daher im Element Gasentwickelung auftritt, werden diese Körper von der Elektrodenfläche
abgedrängt, die Berührungspunkte verändern sich, . der Widerstand im Element wächst, und die Wirkung desselben nimmt
entsprechend ab.
Aufser den erwähnten Stoffen finden noch Gelatine und Wasserglas Verwendung. Erstere
wirkt anfangs sehr gut, verflüssigt sich aber allmälig unter der Einwirkung des Stromes.
Wasserglas scheidet mit Schwefelsäure Kieselsäure in feinster Vertheilung ab. Dieselbe ist
zwar sehr aufsaugefähig, entbehrt aber wie Gips, Asbest etc. der so wichtigen Elasticität.
Darin beruht nun aber der hauptsächlichste Vortheil des »Factis« bei Verwendung als Füllmaterial bezw. Aufsaugestoff für Elemente, dafs
es mit einer hohen Widerstandsfähigkeit gegen Beeinflussung durch saure oder neutrale Lösungen
eine grofse Aufsaugefähigkeit und dauernde Elasticität verbindet. Diese Elasticität aber bedingt,
dafs die Factismasse nie dauernd von den Elektrodenplatten abgedrückt werden kann.
Schieben sich auch Gasblasen zwischen Metall- und Füllschicht, so drückt im nächsten Augenblick
die elastische Schicht wieder gegen die Elektroden und veranlafst das Entweichen der
Gasblasen und die Wiederherstellung der innigen Berührung an allen Flächenstellen.
Claims (1)
- Pa tent-Ansprtjch:Füllmasse zum Aufsaugen des Elektrolyten in Primär- und Sekundär-Batterien, dadurch gekennzeichnet, dafs Factis für sich allein oder in Mischung mit anderen Stoffen mit dem Elektrolyten getränkt wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE109016C true DE109016C (de) |
Family
ID=378947
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT109016D Active DE109016C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE109016C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE977662C (de) * | 1952-11-10 | 1968-02-29 | Varta Ag | Staendig gasdicht verschlossener alkalischer Akkumulator |
-
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE977662C (de) * | 1952-11-10 | 1968-02-29 | Varta Ag | Staendig gasdicht verschlossener alkalischer Akkumulator |
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