DE1089629B

DE1089629B - Verfahren zum Herstellen von Gefluegelfutter

Info

Publication number: DE1089629B
Application number: DEH35697A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Haeger
Original assignee: WILHELM HAEGER FUTTERMITTELWER
Current assignee: WILHELM HAEGER FUTTERMITTELWER
Priority date: 1959-02-23
Filing date: 1959-02-23
Publication date: 1960-09-22
Also published as: GB925712A; BE587888A; FR1249052A

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Geflügelfutter. Im allgemeinen besteht dieses aus Körnern, wie vornehmlich Weizen, Mais, Gerste, Hafer usw., sowie aus Eiweißkonzentrat bzw. Legemehl, das sich wiederum aus tierischen und/oder pflanzlichen Eiweißstoffen, Fetten und Wirkstoffen zusammensetzt. Diese Futtermittel weisen den Mangel auf, daß sie bei loser Verabreichung zum Teil aus dem Trog geworfen und unausgenutzt von den Tieren verscharrt werden. Dies ist auch der Fall, wenn das Körnerfutter geschrotet und mit Legemehl vermischt angeboten wird. Man ist bereits dazu übergegangen, das Legemehl oder das vorbenannte Mischfutter in gepreßter Form zu verabreichen. Dabei macht es sich aber als nachteilig bemerkbar, daß Preßfutter das Federfressen begünstigt. Auch können durch den bei der Herstellung angewandten großen Druck wertvolle Futterstoffe, Vitamine usw. zerstört werden. Man hat auch schon versucht, Tierfutter aus Abfällen herzustellen, indem man beispielsweise Weizenkleie mit Rinderblut zu einer teigigen Masse verarbeitete und in. Körnerfo'rm brachte. Bei diesen Erzeugnissen, welche vornehmlich als Schweinefutter gedacht waren, ist es sehr schwierig, festzustellen, ob ihr Gehalt an den erforderlichen Nährstoffen gewährleistet ist

Um allen diesen Unzulänglichkeiten zu begegnen, wird daher, aus der Erkenntnis heraus, daß das Geflügel dringend Körnerfutter benötigt und gerne frißt, erfindungsgemäß vorgeschlagen, eiweißreiche Futtermittel und/oder Legemehl unter Zugabe von verdauliehen Haft- und Klebstoffen in einen zähflüssigen Zustand zu überführen und mit dieser Masse Getreidekörner mit einer Schicht zu überziehen sowie das entstandene Erzeugnis zu trocknen. Die erforderlichen Mengen der verschiedenen Futterstoffe können bei der Herstellung der aufzutragenden Masse auf einfache Weise, z. B. mittels Dosiermaschinen, ins richtige Verhältnis zueinander gebracht werden. Die Körner können vor dem Aufbringen der Masse mit einer Schicht aus den benötigten Haftstoffen bzw. Klebern, z. B. aus Fischpreßsäften, aus Fisch- oder Glutinleim versehen werden, auf der die in diesem Falle in Pulverform aufgebrachten Futterstoffe haftenbleiben. Diese Haftstoffe bzw. Kleber können aber auch mit den pulverförmigen Futterstoffen zu einer zähflüssigen (plastischen) Masse vermischt und diese in bekannter Weise auf die Körner aufgebracht werden. Es kann ferner von Vorteil sein, das fertige Korn mit einer Deckschicht zur Konservierung zu versehen, wie es sich auch als notwendig erweisen kann, zu groß ausgefallene Körner zuvor zu zerkleinern. Auch besteht die Möglichkeit, die Körner vorzukeimen.

Das zur Verwendung gelangende Konzentrat bzw. Legemehl kann sich etwa wie folgt zusammensetzen:

Verfahren zum Herstellen
von Geflügelfutter

Anmelder:

Wilhelm Hager, Futtermittelwerk K.-G., Vellinghausen über Hamm

Wilhelm Hager, Vellinghausen über Hamm,
ist als Erfinder genannt worden

Eiweißkonzentrat:

20'°/o Fischmehl

amin-A-D₃-B₂-Konzentrat angereichert

19% extrahiertes Sojaschrot, mit l,25^fl/o Vit-

15% Fleischfuttermehl

10'% Luzernegrünmehl

10% Dorschmehl

10% Heringsmehl

6% extrahiertes Erdnuß schrot

5% Mineralstoffmischung 1 a

5% Trockenfutterhefe

Legemehl:

20% Eiweißkonzentrat, bestehend aus

19% extrahiertem Sojaschrot, mit 1,25% Vitamin A, D₃, B₂ und Pantothensäurekonzentrat angereichert
16% Dorschmehl
10% Heringsmehl
10% Fleischfuttermehl
10% Fischmehl, salzarm
10'% Luzernegrünmehl
10% Magermilchpulver
5 % Futterknochenschro't, unentleimt, fein 5 % Trockenfutterhefe
5% ungewürzter Futterkalkmischung
20% Maissohrot
18% Weizennaohmehl
17% Haferschrot
15% Weizenkleie
10'% Gerste, zerkleinert

Diese Futtermittel werden entweder zu Pulverform gemahlen und auf die mit einer Schicht aus Klebestoffen versehenen Körner aufgebracht. Die auf diese Weise mit Nährstoffen angereicherten Körner werden sodann bei Raum- bzw. bei niedriger Temperatur einem Luftstrom ausgesetzt, bis der erforderliche

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Trockenheitsgrad erreicht ist. Oder aber die Futtermittel werden unter Zugabe von Klebern in teigige Form gebracht und zusammen mit den Körnern in einem Mischgefäß vermengt, wobei die Körner mit einer Schicht umgeben aus Eiweißkonzentrat und/oder Legemehl überzogen werden. Anschließend wird das Erzeugnis ebenfalls mittels Kalt- oder Warmluft getrocknet.

Das Verfahren läßt sich im wesentlichen in an sich bekannten Vorrichtungen, wie z. B. Rotations- ίο trommeln, durchführen, die zum getrennten Zuführen der Getreidekörner, des Konzentrats bzw. des Legemehls und gegebenenfalls der Haft- und Deckstoffe sowie von Kalt- oder Warmluft zum Trocknen eingerichtet sind.

Ein auf diese Weise entstandenes Einkorn enthält sämtliche für ein Leistungsfutter erforderlichen Bestandteile. Die Fütterungstechnik ist denkbar einfach, da das Futter aus Automaten und Trögen zur freien Verfügung gegeben werden kann und nicht abgewogen zu werden braucht. Das fertige Einkorn kann sogar, ohne daß Verluste zu befürchten sind, in die Einstreu geworfen werden, wodurch die Tiere in vorteilhafter Weise zum Scharren angeregt werden.

Claims

25 Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung eines vollwertigen Geflügelfutters in Körnerform, dadurch gekennzeichnet, daß eiweißreiche Futtermittel in fester Form und/oder Legemehle unter Zugabe von verdaulichen Haft- oder Klebstoffen in einen zähflüssigen Zustand übergeführt werden und mit dieser Masse Getreidekörner in bekannter Weise mit einer 'Schicht überzogen werden, worauf das entstandene Erzeugnis getrocknet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu große Körner vorher durch Zerkleinerung auf die erforderliche Größe gebracht werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das eiweißreiche Futtermittel bzw. das Legemehl pulverisiert und auf die vorher mit einer Haftstoffschicht versehenen Körner aufgebracht wird.

4. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beschichteten Körner mit einer weiteren Schicht zum Schütze gegen die Einwirkung äußerer Einflüsse versehen werden.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 95 531, 1 046 994;
österreichische Patentschrift Nr. 49885;
Max Kling, »Die Handelsfuttermittel«, 1928, S. 445.