DE1089543B - Verfahren zur Behandlung von Polyamiden in Schmelzvorrichtungen - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Polyamiden in Schmelzvorrichtungen

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DE1089543B
DE1089543B DEP16921A DEP0016921A DE1089543B DE 1089543 B DE1089543 B DE 1089543B DE P16921 A DEP16921 A DE P16921A DE P0016921 A DEP0016921 A DE P0016921A DE 1089543 B DE1089543 B DE 1089543B
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DE
Germany
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polymer
viscosity
polyamides
polyamide
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DEP16921A
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English (en)
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Ernest Carl Bernhardt
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EIDP Inc
Original Assignee
EI Du Pont de Nemours and Co
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G69/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
    • C08G69/02Polyamides derived from amino-carboxylic acids or from polyamines and polycarboxylic acids
    • C08G69/04Preparatory processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processing And Handling Of Plastics And Other Materials For Molding In General (AREA)
  • Polyamides (AREA)

Description

  • Verfahren zur Behandlung von Polyamiden in Schmelzvorrichtungen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung von Polyamiden, insbesondere das Konditionieren und Schmelzspinnen von Polyamiden zu Produkten, die ein erhöhtes Molekulargewicht und verbesserte physikalische Eigenschaften besitzen.
  • Es hat sich beim Strangpressen von Polyamiden zu Fäden, Filmen und anderen Gebilden gezeigt, daß die Anwesenheit geringer Mengen Wasser, von restlichen Monomeren und von Gasen, die von einer Zersetzung, Lufteinschluß u. dgl. herrühren, in beispielsweise einem Preßpulver vor dem Strangpressen stark stört, da sich Bläschen bilden, die beim Strangpressen in das geformte Gebilde gelangen und zu Unregelmäßigkeiten in demselben führen sowie auch die Arbeit der Strangpresse stören.
  • Es sind Verfahren zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten vorgeschlagen worden. Nach der britischen Patentschrift 535 186 werden die gasförmigen Zersetzungsprodukte durch Anwendung von hohem Druck wieder gelöst. Man hat ferner über dem geschmolzenen Polymeren eine inerte Atmosphäre, z. B. von Kohlendioxyd, aufrechterhalten, um die Entfernung eingeschlossener Verunreinigungen zu erleichtern. Nach der schweizerischen Patentschrift 277 611 werden im Polyamid verbliebene Reste an Monomeren durch Erhitzen und Anwendung von Unterdruck herausgedampft. In gleicher Weise werden nach der USA.-Patentschrift 2 241 322 Reaktionswasser und restliche Monomere aus dem Polyamid entfernt. Das in der deutschen Auslegeschrift 1 030' 993 beschriebene Verfahren bedient sich zum Entfernen Medernioldularer (monomerer bis trimerer) Anteile des Durchleitens inerter Gase durch die Polymerisatschmelze. Alle diese Maßnahmen zielen darauf ab, den Gehalt des Polymeren an Verunreinigungen zu senken und das Auftreten sichtbarer Fehler zu verhindern. Nach diesen Verfahren wird zwar das Aussehen der Preßlinge verbessert, aber die chemische Art des Polymeren nicht wesentlich verändert.
  • Man war auch bestrebt, Methoden zur chemischen Veränderung des Polyamidmoleküls zu finden. In der britischen Patentschrift 520263 ist ein Verfahren zur Erhöhung des Molekulargewichtes von Polyamiden beschrieben, bei welchem das niedrigmolekularePolymere in fester Phase auf eine Temperatur unterhalb seines Schmelzpunktes erhitzt wird, bis die gewünschte Erhöhung des Molekulargewichtes eingetreten ist. Ähnliche Verfahren beschreiben die deutsche Auslegeschrift 1 035 894 und die Patentschrift 4 423 des Amtes für Erfindungs- und Patentwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. Es wurde ferner vorgeschlagen, die geformten Polyamidgebilde einer physikalischen Behandlung zu unterziehen, um ihre Eigenschaften zu verbessern. So hat man vorgeschlagen, schmelzgesponnene Filme und Fäden bei Austreten aus der Düse schnell abzukühlen oder abzuschrecken, ferner sind Flüssigkeitsbäder vorgeschlagen worden, um das Behandlungsgut durch Wärmeeinwirkung unter Spannung zu härten.
  • Die Erfindung zielt auf ein Verfahren zur Behandlung verhältnismäßig niedrigmolekularer Polyamide vor dem Verpressen durch eine Öffnung ab, durch welches die physikalischen und chemischen Eigenschaften der Polymeren deutlich verbessert werden und bei dem der Gehalt der Polyamide an freier Feuchtigkeit und während der Reaktion gebildeten Wassers während des Strangpressens gesenkt wird.
  • Hierdurch werden ferner hochwertige lineare Polyamide mit gleichmäßigen Eigenschaften aus einem heterogenen Polyamidgemisch gebildet, dessen Bestandteile einzeln und/oder zusammen ungenügende Eigenschaften aufweisen.
  • Gemäß der Erfindung behandelt man ein Polyamid oder Polyamidgemisch von geringer Qualität mit einem Feuchtigkeitsgehalt von mehr als 0,05 Gewichtsprozent und einer inneren Viskosität von mehr als 0,04 bei vermindertem Druck und beim Schmelzpunkt des Polyamids oder darüberliegenden Temperaturen mechanisch, bis der Feuchtigkeitsgehalt unter 0,05 0/o abgesunken ist und die innere Viskosität um mindestens 0,1 zugenommen und sich ein Produkt einer inneren Viskosität von wenigstens 1,0 gebildet hat.
  • Man führt z. B. das Polyamid in eine geeignete Vorrichtung zum Schmelzspinnen ein, die mit einer Zone von verringertem Druck ausgestattet ist, wie nachfolgend beschrieben wird. Das Polymere oder Polymerengemisch kann in die Strangpresse in Form von Schnitzeln, Flocken, Tabletten, Fäden, Filmen, Abfall oder irgendeiner anderen Form eingeführt werden.
  • Das Füllgut wird von der Schnecke oder einer ähnlichen Einrichtung verdichtet und dann bis zum Schmelzen erhitzt. Vorzugsweise verwendet man eine Strangpresse, die mit einem Fülltrichter od. dgl. ausgerüstet ist und in Gegenwart von Stickstoff, Kohlendioxyd oder einem anderen Inertgas betrieben werden kann, um eingeschlossene Luft, Sauerstoff und ähnliche unerwünschte Gase aus der Beschickung vorund/ oder während des Schmelzens zu entfernen. Wenn die Schmelze in die Strangpresse gelangt, kommt sie in den Unterdruckteil. Vakuum und Verweilzeit der Schmelze werden so eingestellt, daß der Gehalt der letztgenannten an freiem Wasser verringert und ihre Viskosität erhöht wird. Die Schmelze wird nun durch eine entsprechend geformte Öffnung ausgestoßen, wodurch man ein geformtes Gebilde in festem Zustand stetig oder absatzweise erhält, z. B. ein Preßpulver oder Tabletten, oder einen Stab, ein Rohr, eine Stange, eine Platte, einen U-förmigen Gegenstand oder irgendeine andere gewünschte Raumform.
  • Die optimale Erhöhung der Zähigkeit und des Molekulargewichtes des stranggepreßten Produktes und die Gleichmäßigkeit von dessen Zusammensetzung hängen zu einem großen Teil davon ab, wie gründlich das Polymere durchgearbeitet wird, während es sich in geschmolzenem Zustand befindet und unter verringertem Druck steht. Die Bearbeitung des Polymeren durch Schneckenförderer, »Knetvorrichtungen« od. dgl. und eine große Oberfläche der Schmelze bei der Einwirkung von I Unterdruck gewährleistet ein gleichmäßiges Entfernen der Feuchtigkeit und eine Gleichmäßigkeit des Produktes.
  • Man nimmt an, daß die erfindungsgemäß erhaltenen besseren Ergebnisse in der Hauptsache auf der Entfernung von Wasserdampf während des Strangpressens beruhen. Es gibt zwei Quellen für Wasser, einmal die freie Feuchtigkeit, und zum anderen den bei der Kondensationsreaktion selbst gebildeten Wasserdampf. Die gesamte Kondensationsreaktion, die während der Bildung von Polyamiden stattfindet, kann durch die Gleichung - COOH+NH2-CONH2+H2O dargestellt werden. Der Gehalt an freiem Wasser beeinflußt diese Kondensationsreaktion in starkem Maße in umgekehrter Richtung, wodurch wiederum das Molekulargewicht und von diesem abhängige physikalische und chemische Eigenschaften des Polymeren beeinflußt werden. Außerdem wird freies Wasser unter bestimmten Bedingungen chemisch gebunden, wodurch die Eigenschaften des Polymeren verändert werden.
  • Die Lenkung der Eigenschaften wird erleichtert, indem man die Behandlung ausführt, bis das Polymere an Feuchtigkeit verloren hat und sein Molekulargewicht um einen bestimmten Betrag gestiegen ist.
  • S t a u di nge r und andere haben die enge Verwandtschaft zwischen Molekulargewicht und Lösungsviskosität von Polymeren allgemein beschrieben.
  • Mark beschreibt diese Beziehungen in »Physical Chemistry of High Polymeric Systems«, Vol. II, New York (1940), im einzelnen, insbesondere die innere und relative Viskosität (S. 280). In der vorliegenden Beschreibung dient die innere Viskosität als Maß für die physikalischen wie auch chemischen Veränderungen des Polyamides, die bei dem Verfahren gemäß der Erfindung erhalten wird. Diese Viskosität wird bestimmt, indem man eine Lösung des Polymeren in m-Kresol herstellt, die relative Viskosität dieser Lösung gegenüber auf m-Kresol allein bestimmt und aus der so bestimmten relativen Viskosität die innere Viskosität ermittelt. Bei Durchführung dieser Bestimmung stellt man eine Lösung von 0,25 g des Polymeren in 50 cm m-Kresol her und bestimmt deren Viskosität in einem geeigneten Viskosimeter. Die Viskosität von m-Kresol allein wird in entsprechender Weise bei der gleichen Temperatur (250 C) bestimmt und hierauf das Verhältnis der relativen Viskosität des polymerenhaltigen m-Kresols zum polymerenfreien m-Kresol ermittelt Die innere Viskosität wird aus der relativen Viskosität nach der Gleichung Innere Viskosität lyinn) = In der relativen Viskosität (Nret) 0,5 ermittelt.
  • Durch die Umwandlung eines geringwertigen Polymeren in ein wertvolles Produkt gemäß der Erfindung wird die innere Viskosität um etwa 0,1, vorzugsweise um 0,2 oder mehr erhöht. Die Gesamterhöhung der Viskosität reicht aus, um ein Produkt von einer inneren Viskosität von 1,0 oder einer noch besseren Viskosität herzustellen. Die erfindungsgemäß behandelten Polymeren mögen eine innere Viskosität von 0,9 oder weniger haben; der Wert ist nicht kritisch, denn das Verfahren eignet sich allgemein zur Verbesserung von geringwertigen Polymeren. Die Erhöhung der Viskosität ist ein Maß für die erzielte Verbesserung der Eigenschaften. Eine Verbesserung des Molekulargewichtes, der Zugfestigkeit, der Steifheit, der Zähigkeit und eine Erhöung der inneren Viskosität treten gleichzeitig auf. Diese Erhöhung der inneren Viskosität des Polymeren ist nicht das Ergeb- nis eines bloßen Verlustes an freier Feuchtigkeit, die nach dem beschriebenen Verfahren von 0,75 oder mehr auf 0,05 und vorzugsweise unterhalb 0,01 Gewichtsprozent gesenkt wird. Die oben beschriebene chemische Reaktion, bei welcher Amidgruppen entstehen und Wasser entwickelt wird, erfolgt auch während der Verarbeitung unter vermindertem Druck und bei Schmelztemperatur. Dies ist der Grund für die Erhöhung des Molekulargewichtes des Polymeren und die Verbesserung von deren physikalischen Eigenschaften.
  • Der Wert des während des Ausstoßens angewendeten Unterdruckes ist nicht kritisch. Man kann kurzzeitig, etwa 1 bis 2 Minuten oder weniger einen sehr niedrigen Druck, z. B. 15 mm Hg abs. oder weniger, anwenden oder einen mäßigen Unterdruck, z. B. 250 mm Hg, für verhältnismäßig lange Zeit, z Z. B. etwa 5 Minuten oder länger. In beiden Fällen werden Unterdruck und Behandlungszeit sc aufeinander abgestimmt, daß man ein Polymeres erhält, dessen Molekulargewicht in der erwünschten Weise vergrößert ist. Die Temperatur des geschmolzenen Polymeren liegt während der Behandlung oberhalb der Schmelztemperatur, aber unterhalb der Zersetzungstemperatur, vorzugsweise unterhalb 325° C.
  • In der Zeichnung ist schematisch, zum Teil geschnitten, eine Strangpresse dargestellt, die mit einer Unterdruckzone ausgestattet ist. In ihr bezeichnet 1 einen Träger und 2 einen Fülltrichter, der mit dem luftdichten Deckel 2 a und einer Einrichtung zum Spülen des im Trichter befindlichen Füllgutes mit Inertgas, wie Einlaßstutzen 14 und Auslaßstutzen 15 ausgestattet ist. Eine Förder und Druckschnecke 3, die über Getriebe 4 von einem nicht dargestellten Motor angetrieben wird, ist in einem Zentralgehäuse 5 der Strangpresse angeordnet. Dieses Schneckengehäuse 5 umgibt einen Hohlmantel 6, der einen Unterdruckteil 7 und einen Dampfauslaß 8 aufweist, welcher den Unterdruckteil 7 mit einer nicht dargestellten Vakuumpumpe verbindet. Am Auslaßende der Strangpresse ist eine zur Formgebung geeignete Düse 9 lösbar befestigt. Der dargestellte Düsenkopf 9 erzeugt rundstranggeformte Polymeren. Vor der Düse ist eine umlaufende Trommel 10 angeordnet, deren Oberfläche durch geeignete Mittel unter den Erstarrungspunkt des kondensierten Polyamides gekühlt wird. Ferner sind Führungsrollen 11 und vor diesen ein rotierendes Schneidmesser 12 vorgesehen. Unterhalb des Messers 12 ist ein Aufnahmebehälter 13 angeordnet.
  • Das zu behandelnde kondensierte Polyamid wird in den Trichter 2 eingegeben; eingeschlossene Gase werden mittels eines Stickstoffstromes aus dem Polyamid herausgespült, der durch Einlaßstutzen 14 einströmt und den Trichter durch Stutzen 15 verläßt. Die rotierende Schnecke 3 erstreckt sich bis zu einer unter dem Trichter 2 angeordneten Beschickungskammer, nimmt dort das Polymerisat auf, verdichtet es und fördert es nach vorn. Man führt durch geeignete Mittel, z. B. durch Kreislaufführung, einer Heizflüssigkeit genügend Wärme zu, um die Temperatur des Polyamides in der Schneckenkammer auf einen Wert oberhalb von dessen Schmelztemperatur zu erhöhen.
  • Das Polymerisat wird verdichtet, geschmolzen und von der Schnecke 3 nach vorn gepreßt. Beim Passieren des Unterdruckteiles 7 werden eingeschlossene Gase und Feuchtigkeit, die von Anfang an anwesend sind oder in situ gebildet werden, mit Hilfe des Unterdruckes und des Kontaktes dünner Schichten des geschmolzenen Polymeren mit dem Teilvakuum entfernt.
  • Wenn gewünscht, können in diesem Teil der Strangpresse zwei oder mehr ineinandergreifende Schnecken angeordnet sein, damit die Oberfläche des Polymeren vergrößert wird und Gas und Feuchtigkeit möglichst weitgehend entfernt werden. Sobald das geschmolzene Polymere, das von Gaseinschlüssen und Feuchtigkeit im wesentlichen frei ist, aus der Unterdruckzone in das Mundstück 9 gelangt, wird es zu einer Reihe von Strängen geformt. Sobald die Stränge aus Düse 9 in Form endloser Zylinder von kleinem Durchmesser austreten, werden sie von der rotiererìden Trommel 10 aufgenommen, erstarren auf ihrer durch ein innerhalb der Trommel befindliches Kühlmittel auf etwa 500 C gekühlten Oberfläche und werden von der Trommel durch angetriebene Aufnahmewalzen 11 abgenommen.
  • Beim Austreten zwischen den Aufnahmewalzen 11 werden die Stränge von einem rotierenden Messer 12 abgeschnitten und fallen in den Behälter 13. Dieser ist von Gehäuse 16 umgeben, das feuchtigkeitsfest ab- geschlossen ist. Wenn Behälter 13 vollständig gefüllt ist, wird er mit einem geeigneten, nicht dargestellten Deckel hermetisch verschlossen und durch einen leeren Behälter ersetzt.
  • Der Teil der Anlage zwischen Düse und Aufnahmebehälter kann so ausgebildet werden, daß die Tabletten beim Fallen in den Behälter abgekühlt werden. Hierzu kann man ein Gehäuse von beträchtlicher Länge verwenden, das von einem Kühlmittel umgeben ist; kann aber auch ein inertes gekühltes Gas gleichsinnig oder im Gegenstrom durch das Gehäuse leiten, um die Tabletten während ihres Falls in den Behälter abzukühlen.
  • Für das Verfahren gemäß der Erfindung kann jede geeignete Vorrichtung verwendet werden, welche ein Strangpressen plastischer Massen mit einer Schmelz-und Unterdruckbehandlung während der Verarbeitung verbindet, z. B. eine Vorrichtung nach der britischen Patentschrift 783 723.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen erläutert. Hierbei werden Vorrichtungen üblicher Art zum Auspressen der Schmelze durch eine Offnung verwendet, die mit Mitteln ausgestattet sind, in welchen auf das geschmolzene Polymere während seiner Verarbeitung und vor dem Ausstoßen Unterdruck einwirkt.
  • Beispiel 1 Man verwendet eine Strangpresse, die mit einer Unterdruckzone ausgerüstet ist und eine Hauptbohrung von 82,6 mm aufweist und mit einer runden Düse ausgestattet ist. Die Unterdruckzone wird in der beschriebenen Weise durch Anwendung einer Vakuumschnecke hergestellt. Die Polymerisatstränge werden beim Austreten aus der Düse abgekühlt, von einem Messer abgeschnitten und in einem Behälter gesammelt. Bei einer Schneckendrehzahl von etwa 10 U/min und einer Temperatur der Zylinderbüchse zwischen 249 und 2820 C bringt man ein aus einem Polykondensationsprodukt aus Dicarbonsäure und Diamin Preßpulver mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 0,3e/o und einer relativen Viskosität von 52 (innere Viskosität 1,24) auf Schmelztemperatur, unterwirft es dem Unterdruck, stößt es durch die Düse aus, zerschneidet es in Tabletten und sammelt es im Behälter.
  • Die Strangpresse wird mit einem Durchsatz von etwa 18,1 kg/Stunde betrieben. Der Unterdruck beträgt etwa 686 mm Hg. Bei diesem Durchsatz wird der Feuchtigkeitsgehalt ' des Polymerisates in der Schneckenpresse verringert; die im Behälter gesammelten Tabletten haben einen Wassergehalt von etwa 0,03 0,o3e/o und eine relative Viskosität von 68 (innere Viskosität 1,34).
  • Beispiel 2 Man wiederholt das Verfahren gemäß Beispiel 1 mit einem Gemisch von Abfall aus Polyamiden unterschiedlicher Herkunft mit abweichenden physikalischen und chemischen Eigenschaften. Aus diesem Gemisch wird nach der Unterdruckbehandlung ein einheitliches Produkt mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 16400 und einer inneren Viskosität von 1,2 erhalten.
  • In der nachfolgenden Tabelle sind die Eigenschaften der Polymeren angegeben, die der Unterdruckbehandlung gemäß der Erfindung unterworfen wurden. Gemäß jedem Beispiel sind die gesamten Eigenschaften des Polymeren verbessert.
    Viskosität vor der Behandlung Strangpresse Viskosität des Produktes
    Beispiel Nrel Ninn Molekular- Temperatur Zeit Zunahme
    Nrei Ninn Molekular- Temperatur
    ° C Minuten Nrel Nrel Njnn gewidit
    45 45 1,2 16400 270 1 55 +10 1,26 17500
    4* 45 1,2 16400 270 5 85 +30 1,44 21600
    5 45 1,2 16400 315 1 60 +15 1,30 18400
    6* 30 1,05 13500 290 1 50 +20 1 1,23 16700
    7 ** 30 1,05 13500 290 5 65 +35 1,33 19000
    * Preßpulverabfall. e* Garnabfall.
  • Nach Ausstoßen aus der Strangpresse haben die Produkte einen verringerten Wassergehalt, verbesserte Eigenschaften und ein höheres Molekulargewicht. Die oben beschriebene chemische Reaktion, die in einem gewissen Ausmaß während der Verarbeitung unter vermindertem Druck stattfindet, erfolgt im allgemeinen nicht vollständig, da die Zeit, in der das Polymere in geschmolzenem Zustand vorliegt, gewöhnlich zu einer vollständigen Umwandlung des Polymeren in ein solches von maximaler Viskosität und optimalen physikalischen und chemischen Eigenschaften nicht ausreicht. Behandelt man das stranggepreßte Produkt in der Weise, daß man diese Reaktion fortsetzt, kann eine weitere Verbesserung der Eigenschaften erzielt werden. Man verfährt hierbei in folgender Weise: Das stranggepreßte Produkt wird praktisch bei Feuchtigkeitsausschluß in. einem Behälter gesammelt und dieser nach Füllen hermetisch verschlossen, um den Eintritt von Feuchtigkeit zu verhindern. Während der Lagerung des so verpackten Produktes erfolgt im wesentlichen keine Veränderung seiner physikalischen und chemischen Eigenschaften. Wenn man jedoch das Polymerisat in dem verschlossenen Behälter auf eine Temperatur unterhalb seines Schmelzpunktes erhitzt, kann die innere Viskosität erhöht werden. Wenn ferner das getrocknete Produkt in einer Schmelzpresse oder einer Spritzgußmaschine verwendet wird, wird das Produkt erneut auf Schmelztemperatur erhitzt und eine gewisse Zeit auf dieser gehalten. Während dieser zweiten Erhitzung schreitet die Reaktion - sofern das Polymerisat unter den angegebenen Bedingungen gelagert wurde - weiter voran, wodurch man ein stranggepreßtes Produkt erhält, dessen Viskosität noch höher und dessen physikalische und chemische Eigenschaften noch weiter verbessert sind.
  • Dieses Ergebnis wird unabhängig davon erhalten, ob die zweite Strangpresse einen Unterdruckteil aufweist oder nicht. Die Erfindung eignet sich zur Behandlung von Polyamiden im allgemeinen, z. B. solcher Polyamide, die nach dem Verfahren der britischen Patentschriften 461 236, 461 237 und 474999 sowie durch Kondensation von Aminocarbonsäuren, wie Caprolactam u. dgl., zu Homopolymeren erhalten sind, ins- besondere solcher Polymere, die in Form von Abfall vorliegen. Im Rahmen der Erfindung kann jedes niedrigmolekulare Polymere behandelt werden, das eine wiederkehrende Einheit aufweist, die fast vollständig aus
    H O
    - N - C - -Einheiten
    besteht, die durch zweiwertige gesättigte acyclische Kohlenwasserstoffreste verbunden sind, welche eine Kette von zumindest 4 C-Atomen als integrierenden Bestandteil der Kette enthalten.
  • PATENTANSPRtJCEE: 1. Verfahren zur Behandlung von Polyamiden in Schmelzvorrichtungen bei hoher Temperatur vor dem Verpressen durch eine Offnung, dadurch gekennzeichnet, daß man Polyamid mit einem Feuchtigkeitsgehalt von mehr als 0,05 Gewichtsprozent und einer inneren Viskosität von mehr als 0,4 einer mechanischen Bearbeitung bei vermindertem Druck und beim Schmelzpunkt des Polyamides oder darüberliegenden Temperaturen unterwirft, bis der Feuchtigkeitsgehalt unter 0,05 0/G abgesunken ist und die innere Viskosität um mindestens 0,1 zugenommen und sich ein Produkt einer inneren Viskosität von wenigstens 1,0 gebildet hat.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem Unterdruck von weniger als 200 Torr arbeitet.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Polyamidabfälle bei einer Temperatur unter 3250 C behandelt werden.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 277 611; USA.-Patentschrift Nr. 2 241 322; Patentschrift Nr. 4423 des Amtes für Erfindungs-und Patentwesen der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands.
DEP16921A 1955-09-01 1956-08-29 Verfahren zur Behandlung von Polyamiden in Schmelzvorrichtungen Pending DE1089543B (de)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4423C (de) * D. HARRIS in Brocklin, County of Kings, New-York. - Vertreter J. Brandt & G. W. v. Nawrocki in Berlin, Leipzigerstrafse 124 Maschine zur Herstellung von Knopflochfuttern
US2241322A (en) * 1938-09-30 1941-05-06 Du Pont Process for preparing polyamides from cyclic amides
CH277611A (de) * 1949-10-29 1951-09-15 Perfogit S P A Verfahren und Vorrichtung zum Entfernen der monomeren Anteile aus dem Schmelzfluss polymerisierter Superpolyamide für die Herstellung synthetischer Spinnfasern.

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