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Unterrahmen für Personenkraftwagen Die Erfindung bezieht sich auf
einen Unterrahmen für selbsttragende Wagenkasten von Personenkraftwagen.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, die zum Antrieb eines Personenkraftwagens
dienende Brennkraftmaschine im Heck des Fahrzeuges unterhalb einer Bodenplatte anzuordnen,
wodurch eine gewisse Verbesserung der Fahreigenschaften des Fahrzeuges und auch
eine Vergrößerung seines Nutzraumes erreicht wird. Die Brennkraftmaschine wurde
hierbei unter der hinteren Sitzbank angeordnet, so daß die Sitze gegenüber dem tiefliegenden
Schwerpunkt des Fahrzeuges hoch sind. Da der Fahrkomfort für die Fahrgäste von deren
Sitzstellung gegenüber dem Fahrzeugschwerpunkt abhängig ist, wird dieser bei hochliegenden
Sitzen wesentlich vermindert. Außerdem ist die Lage der Brennkraftmaschine unter
den Sitzen für ihre Zugänglichkeit außerordentlich ungünstig, wobei auch die Übertragung
der Geräusche in den Fahrgastraum sowie der Schwingungen auf die Sitze lediglich
mit übermäßigem Aufwand unterbunden werden können.
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Ein weiterer Vorschlag offenbart ein Krafffahrzeug mit einem Heckmotor,
welcher hinter den Hintersitzen angeordnet und durch ein Preßteil gegenüber dem
Fahrgastraum abgedeckt ist. Dieses Preßteil ist im Abstand vom Fahrzeugende gegen-
das Fahrzeugdach abgewinkelt und mit diesem verbunden. Damit bildet die Außenhaut
einen wesentlichen Teil der Begrenzung des Fahrgastraumes, so daß diese durch den
Motor zum Schwingen angeregt wird und Geräusche verursacht, die unmittelbar in den
Fahrgastraum des Fahrzeuges gelangen. Diese Geräusche können lediglich durch umständliche
Verfahren absorbiert werden, die einen beträchtlichen Kostenaufwand erfordern.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung durch die Kombination folgender
zum Teil bekannter Merkmale vermieden: a) Das einen Teil des Unterrahmens bildende
Bodenblech erstreckt sich ununterbrochen über die gesamte Breite und Länge des Fahrzeuges,
b) die außerhalb des Fahrgastraumes, der durch die Spritzwand und die Lehne der
Hintersitze begrenzt ist, liegenden äußeren Teile des Bodenbleches sind gegenüber
dem Fahrgastraumboden nach oben abgesetzt, c) die im Bereich der Vorder- und Hinterräder
vorgesehenen Antriebs-, Achs- und Hilfsaggregate sind unterhalb der äußeren Teile
des Bodenbleches angeordnet.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Antriebsaggregates außerhalb
des Fahrgastraumes können die Sitze wesentlich tiefer und unmittelbar an dem Fußboden
befestigt werden, so daß beim tiefliegenden Schwerpunkt des Fahrzeuges; welcher
bei einer derartigen Anordnung der Brennkraftmaschine erreicht wird, auch eine tiefe
Sitzlage der Fahrgäste vorhanden ist. Das Antriebsaggregat ist bequem, beispielsweise
durch entsprechende in der Abdeckung angeordnete, verschließbare Öffnungen zugänglich
und kann leicht durch -schallabsorbierende- Auflagen gegenüber dem Kofferraum abgeschirmt
werden. Dies wird noch weitgehend dadurch begünstigt, daß die mit dem Fahrgastraum
in Verbindung stehende Abdeckung für die Brennkraftmaschine lediglich sehr kurz
ist.
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Ebenfalls durch das im Bug des Fahrzeuges vorgesehene, gegenüber dem
Fahrgastraum nach oben abgesetzte Endteil des Bodenbleches werden neben der; Radführungsgliedern
der Vorderachse - sowie der Lenkung auch der Brennstoffbehälter abgedeckt, so daß
oberhalb des Bodenblech-Endteiles der Raum als Kofferraum zur Verfügung steht. Durch
die Zwischenschaltung eines Kofferraumes wird der Fahrgastraum insbesondere gegenüber
den von der Vorderachse herrührenden Geräuschen vorteilhaft abgeschirmt.
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Schließlich bietet eine sich über die Fahrzeuglänge und -breite erstreckende
Bodenplatte Vorteile beim Zusammenbau des Kraftfahrzeuges. An ihr können alle Aggregate
bereits vor dem Aufsetzen der Außenhaut befestigt werden, wobei die Bodenplatte
in bekannter Weise lediglich jene Steifigkeit aufweist, die für die Halterung der
Aggregate erforderlich ist. Die äußeren Teile des Bodenbleches durchsetzen den Bug-und
Heckraum des Fahrzeuges waagerecht und im wesentlichen in dessen halber Höhe und
bilden jeweils den Kofferraumboden. Die beiden äußeren Teile des Bodenbleches liegen
innerhalb einer gemeinsamen waagerechten Ebene, wodurch eine Vereinfachung der Preßwerkzeuge
bzw. des Preßvorganges oder gegebenenfalls der Schweißvorrichtungen bei einem aus
mehreren Preßteilen zusammengesetzten Bodenblech
erreicht wird.
Im Bug des Fahrzeuges sind unterhalb der Bodenplatte neben den Radführungsgliedern
der Vorderachse auch die Ersatzbereifung sowie der Brennstofftank untergebracht.
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Bei einem Unterrahmen für selbsttragende Wagenkasten von Kraftfahrzeugen
der durch an den seitlichen Längsrändern angeordnete Längsträger versteift ist,
ist weiter gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Längsträger in Bereich des Fahrgastraumes
ausschließlich oberhalb des Fußbodenbleches angeordnet sind, im Bereich des Bug-
und Heckraumes jedoch unterhalb dieses verlaufen. Durch diese Kombination wird erreicht,
daß ein tiefliegender Boden geschaffen wird, mit dem Vorteil einer weitgehenden
Senkung des Fahrzeugschwerpunktes, wobei in dem Bereich des Kofferraumes der letztere
nicht durch Träger oder Versteifungen eingeengt wird. Hierbei können beispielsweise
die Längsträger unmittelbar zur Halterung des Antriebsaggregates bzw. der Radführungsglieder
oder der diese tragenden Hilfsrahmen herangezogen werden.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 einen Personenkraftwagen mit einem Unterrahmen gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Seitenlängsträger des Unterrahmens im Bereich des
Fahrgastraumes nach der Linie II-II der Fig. 1 und Fig. 3 einen Schnitt durch einen
Längsträger nach Linie III-III der Fig. 1.
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Das Fahrzeug ist als Personenkraftwagen 1 mit zwei hintereinander
angeordneten Sitzbänken 2; 3 ausgebildet und wird von einer im Heck des Fahrzeuges
angeordneten Brennkraftmaschine 4 angetrieben. Die Brennkraftmaschine ist als Boxermotor
mit liegenden, luftgekühlten Zylindern ausgebildet, wobei das Kühlgebläse 5 am freien
Ende der Brennkraftmaschine angeordnet ist. Die Hinterräder 6 des Personenkraftwagens
werden von der Brennkraftmaschine 4 über ein im Gehäuse 7 untergebrachtes
Geschwindigkeits-Wechselgetriebe und ein Ausgleichsgetriebe angetrieben. Das Getriebegehäuse
7 ist mit der Brennkraftmaschine 4 verblockt.
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Das aus dem Getriebegehäuse 7 und der Brennkraftmaschine 4 bestehende
Antriebsaggregat ist von einer Bodenplatte 8 abgedeckt, die gegenüber dem Fußboden
9 des Fahrgastraumes 18 nach oben abgesetzt ist und vorzugsweise aus einem Stück
mit letzterem hergestellt -ist.
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Der Fußboden erstreckt sich bis zur Spritzwand 10,
an die sich
eine im wesentlichen waagerechte Bodenplatte 11 anschließt, welche die Abdeckung
für die Vorderachse 12, die Lenkung 13 und den Brennstoffvorratsbehälter 14 bildet.
Die Ersatzbereifung 15 ist vorteilhaft ebenfalls unterhalb der Bodenplatte
11 angeordnet.
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Die Bodenplatten 8 und 11 sowie der Fußboden
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sind vorzüglich als ein einstückiges Preßteil ausgebildet und stellen den
in Längsrichtung eine trogförmige Form aufweisenden Unterrahmen des Kraftfahrzeuges
dar. Der Bug und das Heck des Fahrzeuges werden durch die beiden Bodenplatten 8,11
im wesentlichen in ihrer halben Höhe in einer gemeinsamen Ebene durchsetzt, wobei
die oberhalb der Bodenplatte liegenden Räume 16, 17 zur Unterbringung von Gepäckstücken
dienen. Der im Bug des Fahrzeuges angeordnete Kofferraum 16 ist gegenüber dem Fahrgastraum
18 durch ein Armaturenbrett 19 abgeschlossen, wodurch eine weitgehende Dämpfung
der Fahrgeräusche der Vorderachse erreicht wird. Auch das Eindringen der Benzindämpfe
vom Brennstoffbehälter 14 in den Fahrgastraum 18 wird unterbunden.
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Der über dem Antriebsaggregat im Heck des Fahrzeuges vorhandene Kofferraum
17 ist gegenüber dem Fahrgastraum 18 durch die Rückenlehne 20 der hinteren Sitzbank
3 abgegrenzt und durch das.aufklappbar gestaltete Heckteil 21 des Aufbaues 22 von
außen zugänglich. Zur Vergrößerung der Ladefläche des Fahrzeuges ist die hintere
Sitzbank 3 mit ihrer Lehne 20 derart ausgebildet, daß die Lehne beim Umlegen gegen
die Sitzbank nicht über die durch die Bodenplatte 8 gegebene waagerechte Ebene hervorragt.
Dadurch wird 'die Bodenplatte 8 durch die Sitzlehne 20 und damit der Kofferraum
17 bis zu der vorderen Sitzbank 2 verlängert. Um jedoch die Lehne 20 vor
Beschädigungen zu schützen, ist es vorteilhaft, über die Sitzbank mit umgeklappter
Lehne eine Verlängerungsplatte 23 anzuordnen, die einerseits an dem im wesentlichen
senkrecht verlaufenden Verbindungsstück 24 zwischen dem Fußboden 9 und der Bodenplatte
8 gelagert bzw. befestigt ist und andererseits sich mittels einer Stütze 25 am Fahrgastraumboden
9 abstützt. Die Sitzbank 3 ist hierbei gegebenenfalls im Bereich der Lehne 20 gelenkig
am Fahrgastraumboden angebracht, und das in Fahrtrichtung gesehene vordere Ende
der Sitzbank stützt sich über ein Gestänge 26 am Boden ab.
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Außerdem kann zur Verlängerung des im Bug des Fahrzeuges angeordneten
Kofferraumes 16 der vor dem Beifahrersitz liegende Teil des Armaturenbrettes
19 klappbar mittels eines Scharnieres 27 an der vorderen Bodenplatte 11 bzw. an
einem mit der Bodenplatte in Verbindung stehenden Preßteil 31 angebracht sein. Dadurch
steht die gesamte Länge des Fahrzeuges in einer bestimmten Breite desselben zur
Beförderung langer Gegenstände zur Verfügung.
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Der Fußboden 9 sowie die sich anschließenden Bodenplatten 8, 11 sind
an jeder Seite mit Längsträgern 28, 29, 30 versehen. Der im Bereich des Fahrgastraumes
18 angeordnete Längsträger 28 (Fig. 2) liegt oberhalb der durch den Fußboden 9 gesehenen
waagerechten Ebene. Er setzt sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem
inneren Preßteil 32 und einem äußeren Preßteil 33 zusammen. Der innere Preßteil
32 besteht vorzüglich aus einem Stück mit dem Fußboden 9. Der äußere Preßteil 32
bildet an seiner der Fahrbahn zugewandten Seite 34 die Fortsetzung des Bodens
9 und ist zur Erhöhung der Steifigkeit des Längsträgers 28 an seiner Außenseite
gegenüber den abgewandten Anschlußteilen 34, 35 eingeschnürt. Diese Einschnürung
36 hat einen U-förmigen Querschnitt, wobei ihr Steg 37 den durch die Tür 38 gegebenen
Verlauf der Außenkontur des Wagenkastens fortsetzt. Die Einschnürung 36 bildet mit
der Tür 38 gleichzeitig den Türspalt 39. Durch die Anordnung des Längsträgers
18 oberhalb des Fußbodens 9
wird eine entsprechend tiefe Lage des Fahrzeugschwerpunktes
erreicht. Bei einem niedrigen Personenkraftwagen wird außerdem die bestmöglche Fahrgastraumhöhe
geschaffen.
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In den Endbereichen des Unterrahmens liegen die Längsträger
29 und 30 unterhalb der Bodenplatte 8, 9,
so daß die gesamte
Breite des Fahrzeuges als Kofferraum zur Verfügung steht und durch keine Versteifungen
eingeengt wird. Der Längsträger 29 (Fig. 3) im Bereich des Hecks des Kraftfahrzeuges
wird durch eine Radkastenwand 40, die den Kofferraumboden darstellende Bodenplatte
8 und ein Preßteil 41 gebildet. Die Bodenplatte 8 ist mit einem abnehmbaren Deckel
42 versehen, der im Bereich der darunter
liegenden Brennkraftmaschine
4 angeordnet ist (Fig.1) und den Zugang zu dieser ermöglicht. Die Längsträgerabschnitte
28, 29, 30 bilden vorzüglich einen einzigen, sich über die Gesamtlänge des Fahrzeuges
erstreckenden Träger.