DE1085532B - Verfahren zur Herstellung von in der Aminogruppe substituierten Adeninabkoemmlingen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von in der Aminogruppe substituierten Adeninabkoemmlingen

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DE1085532B
DE1085532B DEZ5362A DEZ0005362A DE1085532B DE 1085532 B DE1085532 B DE 1085532B DE Z5362 A DEZ5362 A DE Z5362A DE Z0005362 A DEZ0005362 A DE Z0005362A DE 1085532 B DE1085532 B DE 1085532B
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DE
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alkyl
mercaptopurine
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DEZ5362A
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Inventor
Dr Gerhard Huber
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Zellsloff Fabrik Waldhof AG
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Zellsloff Fabrik Waldhof AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D473/00Heterocyclic compounds containing purine ring systems

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von in der Aminogruppe substituierten Adeninabkömmlingen Während man lange Zeit bemüht war, Nucleinsäure-Abbauprodukte, wie Purine und deren natürlich vorkommende Derivate, durch Abbau tierischer oder pflanzlicher Substanzen oder durch Synthese möglichst in der Form zu gewinnen, in der sie in der belebten Welt vorkommen und ihre biologischen und physiologischen Wirkungen entfalten, ist es in neuerer Zeit gelungen, durch Herstellung von in der Natur nicht vorkommenden Purinderivaten Produkte mit physiologisch und therapeutisch wertvollen Eigenschaften zu gewinnen. Hierbei finden sich unter den Purinderivaten sowohl solche Verbindungen, die physiologisch stimulierend wirken, also beispielsweise ausgesprochene Wuchsstoffe darstellen, als auch solche, die einen stark cytostatischen Effekt aufweisen und häufig ausgesprochene Purinantagonisten sind.
  • Die vielgestaltigen Wirkungen, die die einzelnen Purinderivate aufweisen, lassen es wünschenswert erscheinen, möglichst viele technisch brauchbare Herstellungsverfahren zu entwickeln.
  • Ein Purinderivat, das bereits mehrfach beschrieben und auch als Ausgangsprodukt für die Synthese anderer Purinderivate verwendet wurde, ist das 6-Mercaptopurin. Man verwendet es beispielsweise nach einem bekannten Verfahren zur Herstellung des 6-Furfurylaminopurins, das eine physiologisch hochaktive, die Zellteilung stark fördernde Substanz ist und daher auch als »Wuchshormont< bezeichnet wird. Weitere über das 6-Methylmercaptopurin hergestellte Purinderivate sind beispielsweise das 6-Anilinopurin, 6-Hydrazinopurin und ähnliche Verbindungen. Sie werden auf analoge Weise wie das 6-Furfurylaminopurin hergestellt. Diese Umsetzungen gehen jedoch nur sehr schwer und sehr träge vor sich. Sie werden daher nach dem bekannten Verfahren in den meisten Fällen im Druckgefäß durchgeführt, wobei sehr lange Reaktionszeiten bis zu 24 Stunden und oft sehr hohe Temperaturen bis zu 180° C erforderlich sind (vgl. die USA.-Patentschrift 2 691654).
  • Es wurde gefunden, daß substituierte 6-Mercaptopurine, die am Schwefelatom durch einen eine elektronegative Gruppe tragenden Alkylrest substituiert sind, Substanzen darstellen, die zur Herstellung von physiologisch wirksamen Derivaten des Adenins infolge ihrer besonderen Reaktionsfähigkeit hervorragend geeignet sind. Gegenstand der Erfindung ist die Herstellung solcher in der Aminogruppe substituierter Derivate des Adenins durch Umsetzung von 6-Mercaptopurin mit Alkylhalogenverbindungen, die außer dem Halogen noch mindestens eine weitere elektronegative Gruppe tragen, und Umsetzung der auf diesem Wege gewonnenen, am Schwefelatom mit einem eine elektronegative Gruppe tragenden Alkylrest substituierten 6-Mercaptopurine mit einem Amin.
  • Es zeigte sich, daß die elektronegative Gruppe die Bildung von basisch substituierten Purinderivaten erleichtert, indem sie eine Schwächung der Bindung zwischen Purinkern und Schwefelatom hervorruft. Auf diese Weise kann man in besonders einfacher Weise physiologisch wertvolle Derivate des Adenins erhalten. In den meisten Fällen sind Reaktionszeiten von 2 bis 4 Stunden und Temperaturen von 100 bis 130° C, vorzugsweise von 120 bis 130° C, ausreichend. Da bei ähnlichen, bekannten Verfahren Reaktionszeiten bis zu 24 Stunden bei recht hohen Temperaturen erforderlich waren, war es nicht zu erwarten, daß man auf dem angegebenen Wege unter so leichten Bedingungen zum Ziel kommen kann.
  • Erfindungsgemäß können an das Schwefelatom des 6-Mercaptopurins beliebige elektronegative Gruppen tragende Alkylreste gebunden werden. Als elektronegative Gruppen kommen erfindungsgemäß beliebige derartige Gruppen, beispielsweise die Carboxylgruppe, die Carbonylgruppe oder die Nitrogruppe, in Frage. Besonders geeignet ist die Carboxylgruppe, da die Anlagerung von Chloressigsäure besonders einfach vorzunehmen ist. Die Carboxylgruppe kann auch in beliebiger Weise verestert sein. Zur Einführung der substituierten Alkylgruppen in das 6-Mercaptopürin kommen beliebige Halogenalkylverbindungen in Frage. Meist wird man natürlich die Chlorverbindungen, wie Chloressigsäure, vorziehen.
  • Zur Umsetzung mit den erfindungsgemäß substituierten 6-Mercaptopurinen kommen beliebige Amine in Frage. Man hat es also in der Hand, in der Aminogruppe beliebig substituierte Derivate des Adenins herzustellen. Deren Wahl richtet sich ausschließlich nach den gewünschten technischen, physiologischen oder pharmakologischen Eigenschaften der Verfahrensprodukte, da die Umsetzung in jedem Falle glatt und einwandfrei verläuft. Die durch die erfindungsgemäße Arbeitsweise ermöglichten kurzen Reaktionszeiten und sonstigen milden Bedingungen gewährleisten gute Ausbeuten und reine Produkte.
  • Die erfindungsgemäß erhältlichen, in der Aminogruppe des Adenins substituierten Verbindungen sind technisch wertvoll und zum Teil auch wegen ihrer physiologischen Wirkung unmittelbar biologisch oder therapeutisch anwendbar. Zudem gelang es bereits nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, eine Reihe von Verbindungen zu gewinnen, die, ebenso wie die erfindungsgemäß substituierten 6-3vlercaptopurine, bisher noch unbekannt waren, so z. B. das 6-Piperidinopurin.
  • Beispiele 1. 6-Anilinopurin a) 10 g 6-Mercaptopurin werden mit 10 g Monochloressigsäure in 250 ml 2 n-NaOH 2 Stunden bei 100° C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird mit Aktivkohle behandelt und mit 2 n-HCl auf einen pH-Wert von 2 bis 3 eingestellt. Im Kühlschrank kristallisiert 6-Carboxymethylmercaptopurin aus. Dieses wird mit wenig Eiswasser ausgewaschen und getrocknet. Ausbeute: 9,5 g, entsprechend 82 % der Theorie.
  • b) 1 g dieses 6-Carboxymethylmercaptopurins wird mit 5 ml Anilin 4 Stunden auf 120 bis 130° C erhitzt. Die Lösung wird nach Abkühlen mit 20 ml Äther versetzt, wobei 6-Anilinopurin auskristallisiert. Das Rohprodukt wird abgesaugt. Ausbeute: 0,8 g, entsprechend 75 °/o der Theorie, berechnet auf 6-Carboxymethylmercaptopurin, bzw. 62 °/o der Theorie, berechnet auf 6-Mercaptopurin. Schmelzpunkt nach Umfällung aus Natronlauge mit Salzsäure: 284 bis 285° C.
  • 2. 6-Piperidinopurin 2 g nach Beispiel 1, a) hergestellten 6-Carboxymethylmercaptopurins werden mit 5 ml Piperidin 4 Stunden unter Rückfluß gekocht. Im Kühlschrank kristallisiert die Hauptmenge des 6-Piperidinopurins in bereits reiner Form aus. Eine weitere Fraktion kann durch Einengen der Lösung erhalten werden. Ausbeute: 1,2 g, entsprechend 59°/o der Theorie. Schmelzpunkt: 275 bis 276° C. 3. 6-Furfurylaminopurin 5 g nach Beispiel 1, a) hergestellten 6-Carboxymethylmercaptopurins werden in 50 ml Pyridin mit 25 ml Furfurylamin 3 Stunden bei 120 bis 130° C erhitzt. Im Kühlschrank kristallisieren 2,4 g, entsprechend 44 °/a der Theorie, reinen 6-Furfurylaminopurins aus. Durch Einengen der Mutterlauge werden weitere 1,5 g (28 °/o) Rohprodukt erhalten. Schmelzpunkt der aus absolutem Äthanol umkristallisierten Substanz: 267 bis 268° C.
  • 4. 6-Hydrazinopurin 0,5 g nach Beispiel 1, a) hergestellten 6-Carboxymethylmercaptopurins werden in 5m1 Pyridin mit 2,5m1 Hydrazinhydrat 3 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Beim Abkühlen kristallisieren 0,3 g, entsprechend 790/, der Theorie, 6-Hydrazinopurin aus. Schmelzpunkt nach Umkristallisation aus Wasser unter Zusatz von Aktivkohle: 144 bis 245° C.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von in der Aminogruppe substituierten Adeninabkömmlingen durch Umsetzung von 6-Alkylmercaptopurinen mit Aminen, dadurch gekennzeichnet, daß man 6-Mercaptopurin mit Alkylhalogenverbindungen umsetzt, die außer dem Halogenatom noch mindestens eine weitere elektronegative Gruppe tragen, und das erhaltene Produkt mit einem Amin, gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsmittels, umsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkylhalogenverbindung eine Halogenessigsäure- oder einen Ester einer solchen verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Amin Furfurylamin verwendet und die Umsetzung in Gegenwart eines Lösungsmittels, wie Pyridin, vornimmt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung des in der Alkylmercaptogruppe durch mindestens eine elektronegative Gruppe substituierten 6-Alkylmercaptopurins mit. dem Amin während 2 bis 4 Stunden bei 100 bis 130° C, vorzugsweise bei 120 bis 130° C, durchführt. In Betracht gezogene Druckschriften: Journal of the Chemical Society,1954, S. 2068 bis 2070; USA.-Patentschrift Nr. 2 691654.
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2691654A (en) * 1952-06-11 1954-10-12 Buroughs Wellcome & Co U S A I Amino heterocycles and method of making

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2691654A (en) * 1952-06-11 1954-10-12 Buroughs Wellcome & Co U S A I Amino heterocycles and method of making

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