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Gebrauchsfertige Bindenp ackung für Binden zur Herstellung von Starrverbänden
Zur Herstellung von Starrverbänden sind Gips- und Kunststoffbinden bekannt, die
aus einem zumeist textilen Träger und dem Bindemittel bestehen. Derartige Binden
werden als gebrauchsfertige Binden bezeichnet, obwohl sie vor dem Gebrauch noch
der Befeuchtung mit einem Befeuchtungsmittel bedürfen. Für Gipsbinden dient als
Befeuchtungsmittel im allgemeinen Wasser, für Kunststoffbinden ein Lösungsmittel,
wie Azeton. Daß zum Anlegen der an sich gebrauchsfertigen Binden ein besonderes
Befeuchtungsmittel erforderlich ist, ist nachteilig, da selbst Wasser, z. B. in
Katastrophenfällen oder bei militärischem Einsatz, nicht immer zur Verfügung steht.
Es ist allerdings auch vorgeschlagen worden, Kunststoffhinden nach Lösungsmittelbehandlung
und vor dem Verdunsten des Lösungsmittels gleichsam zu konservieren, d. h. so, z.
B. in Blechdosen, gebrauchsfertig zu verpacken, daß das Lösungsmittel nicht verdunsten
und folglich die Binde nicht erhärten kann. Hier ist jedoch eine besondere Vorbehandlung
der Binden und besondere Sorgfalt bezüglich der Lösungsmittelmenge beim Verpacken
erforderlich, um zu verhindern, daß Träger und Bindemittel sich durch die Lagerung
gleichsam entmischen und sich beispielsweise das Bindemittel unten in der Verpackung
absetzt. Außerdem muß die verhältnismäßig große Verpackung, die die mit dem Lösungsmittel
behandelte Binde umgibt, auch unter Berücksichtigung des Gesichtspunktes der Explosionsgefahr
konstruiert werden, da beispielsweise durch Erwärmung erhebliche Drücke infolge
Lösungsmittelverdunstung entstehen können. Derartig große Verpackungen entsprechend
druckfest einzurichten ist ebenfalls nachteilig.
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Es sind allerdings auch gebrauchsfertige Bindenpackungen für Binden
zur Herstellung von Starrverbänden bekannt, die eine Binde und ein in einem besonderen,
zerstörbaren Behälter untergebrachtes Befeuchtungsmittel für das Bindemittel der
Binden enthalten. Hier ist es jedoch erforderlich, erst die Binde einerseits, dann
das Befeuchtungsmittel für das Bindemittel der Binde andererseits aus der Verpackung
herauszunehmen und dann die Binde durch Befeuchten für den Gebrauch vorzubereiten.
Im einzelnen besteht die bekannte Ausführungsform aus einer Gießharzmasse mit Beschleunigerlösung,
die über einen Katalysator zum Abbinden gebracht werden muß. In die mit Beschleunigerlösung
versetzte Gießharzmasse wird dazu die Katalysatorpaste eingebracht, und in diese
so fertiggestellte Lösung werden die Mullbinden eingetaucht, die erst, nachdem sie
sich genügend vollgesaugt haben, wie üblich verwandt werden können.
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Die Maßnahmen sind offenbar nachteilig und lassen die einfache Handhabung
der Binde, insbesondere im Katastrophenfall oder im militärischen Einsatz, nicht
zu.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine
gebrauchsfertige
Bindenpackung für Binden zur Herstellung von Starrverbänden so zu gestalten, daß
die Packung und die Binde auf einfachste Weise gehandhabt werden kann.
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Die Erfindung betrifft eine gebrauchsfertige Bindenpackung zur Herstellung
von Starrverbänden, enthaltend eine Binde und ein in einem besonderen, zerstörbaren
Behälter untergebrachtes Befeuchtungsmittel für das Bindemittel der Binde. Die Erfindung
besteht darin, daß der Behälter für das Befeuchtungsmittel ohne Zerstörung der gemeinsamen
flexiblen Verpakkung für Binde und Behälter aufbrechbar bzw. auflösbar oder auf
andere Weise zerstörbar ist.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist im übrigen der Behälter
für das Befeuchtungsmittel zugleich als Wickeleinlage für die Binde ausgebildet,
wobei es selbstverständlich grundsätzlich bekannt ist, Wickeleinlagen bei Binden
vorzusehen, doch hat diese bekannte Maßnahme die Gestaltung von gebrauchsfertigen
Bindenpackungen bisher nicht beeinflußt. Tatsächlich ist jedoch für derartige Bindenpackungen
die Maßnahme, den Behälter für das Befeuchtungsmittel als Wickeleinlage für die
Binde auszubilden, von besonderlem Vorteil, weil dadurch der zerstörbare Behälter
bei Transport und Lagerung so lange geschützt wird, bis seine Zerstörung beabsichtigt
ist. Außerdem wird auf diese Weise nach Zerstörung des Behälters eine einwandfreie
und leichte Befeuchtung der Binde erreicht.
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Im übrigen kann die gemeinsame Verpackung für Binde und Behälter
mit Befeuchtungsmittel aus an den Rändern dicht verschweißten Kunststoffolien bestehen,
die vorteilhaft mit einer Aufreißstelle versehen sind.
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Der Behälter für das Befeuchtungsmittel hat zweckmäßig
zylindrische
Gestalt und kann etwa mittig durch eine Sollbruchstelle oder durch eine aufbrechbare
Konusverbindung aufbrechbar gestaltet sein.
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Auch kann der Behälter für das Befeuchtungsmittel zugleich als Druckbehälter
ausgebildet sein, wodurch die Möglichkeit geschaffen wird, das Befeuchtungsmittel
in einem verhältnismäßig kleinen Behälter unterzubringen, der leicht in der Binde
oder mit der Binde verpackt werden kann, denn bei derartig kleinen Behältern ist
man unschwer in der Lage, den Behälter so auszubilden, daß er auch hohe Dampfdrücke,
wie sie z. B. bei Verwendung von Azeton als Befeuchtungsmittel auftreten können,
ertragen kann. Nichtsdestoweniger bleibt der Behälter durch Sollbruchstellen od.
dgl. leicht aufbrechbar bzw. aufreißbar. Die Sollbruchstelle bildet in diesem Falle
zugleich auch ein Sicherheitsventil für den das Befeuchtungsmittel enthaltenden
Druckbehälter. Die evtl. den Behälter umgebende Binde ist dabei zugleich Explosionsschutz.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin
zu sehen, daß eine in üblicher Weise hergestellte gebrauchsfertige Binde zur Herstellung
von Starrverbänden Verwendung findet, die durch Maßnahmen bei der Verpackung bzw.
bei der Vorbereitung zur Verpackung mit ihrem in einem besonderen Gefäß befindlichen
Befeuchtungsmittel kombiniert wird, im übrigen jedoch keiner besonderen Behandlung
bedarf.
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Am Verwendungsort wird lediglich der das Befeuchtungsmittel enthaltende
Behälter aufgebrochen, so daß im Anschluß daran in der gemeinsamen Verpackung, z.
B. durch leichte Knetbewegung od. dgl., die Befeuchtung durchgeführt werden kann.
Letzteres ist besonders einfach bei der Ausführungsform der Erfindung möglich, bei
der der Behälter für das Befeuchtungsmittel die zentrale Wickeleinlage für die Binde
darstellt. Hier kann der Behälter gleichsam durch Biegen der aufgerollten Binde
in einfacher Weise aufgebrochen werden, so daß das Befeuchtungsmittel austritt,
und kann in der gemeinsamen Verpackung durch knetende und walkende Bearbeitung der
aufgerollten Binde eine innige Vermischung von Befeuchtungsmittel und Binde und
damit eine gleichmäßige Befeuchtung der Binde erreicht werden.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigt Fig. 1 in perspektivischer
Ansicht eine gebraudsfertige Bindenpackung für Binden zur Herstellung von Starrverbänden,
Fig. 2 einen Axialschnitt durch eine andere Ausführungsform einer Bindenpackung
und Fig. 3 in schematischer Darstellung eine Einzelheit aus einer der Fig. 2 entsprechenden
Ausführungsform unterschiedlicher Ausbildung.
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Die in der Fig. 1 dargestellte Binde und Befeuchtungsmittel für deren
Bindemittel enthaltende gebrauchsfertige Bindenpackung 1 für Binden zur Herstellung
von Starrverbänden besteht aus zwei Teilen, einem oberen Teil, der die eigentliche
Binde 2 enthält und einem Teil 3, der als Behälter für das Befeuchtungsmittel ausgebildet
ist. Im zur Binde hin gelegenen Teil des Behälterbodens 3a befindet sich eine in
der Figur angedeutete Sollbruchstelle 3 b, die durch Druckerhöhung aufbricht und
das Befeuchtungsmittel zum
Bindenraum hin freigibt. Zu diesem Zweck kann die gemeinsame
Verpackung des letzterwähnten Behälters 3 und der Binde 2 flexibel gestaltet sein,
so daß durch Zusammendrücken die Druckerhöhung hervorgerufen und z. B. durch Kneten
eine gleichmäßige Befeuchtung der Binde erreicht werden kann.
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Eine bevorzugte Ausführungsform ist in der Fig. 2 dargestellt, wo
der Behälter 3 für das Befeuchtungsmittel zugleich als Wickeleinlage für die Binde
2 selbst ausgebildet ist. Dieser gleichsam einen Wickeldorn darstellende und das
Befeuchtungsmittel enthaltende Behälter 3 besitzt eine Sollbruchstelle 3 b in der
Mitte.
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Durch Biegen der in eine flexible Umhüllung, heispielsweise in eine
zugeschweißte Kunststoffolie 1 dicht eingepackten Binde um ihre Längsachse ist die
Wickeleinlage aufbrechbar, so daß das Befeuchtungsmittel in die Binde austritt.
Durch knetende Bearbeitung der Verpackung 1 ist dabei eine gleichmäßige Benetzung
aller Bindenteile erreichbar.
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Während die Sollbruchstelle 3 b nach Fig. 2 beispielsweise durch
Randstärkenschwächung hervorgerufen sein kann, kann gemäß Fig. 3 auch eine Konusverbindung
3 c vorgesehen sein, die in entsprechender Weise aufbrechbar ist. Jedenfalls ist
der das Befeuchtungsmittel enthaltende Behälter 3 bei einem Befeuchtungsmittel,
welches unter Umständen hohe Dampfdrücke entwickelt, zugleich als Druckbehälter
für das Befeuchtungsmittel ausgebildet, was keine Schwierigkeiten bereitet.
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PATENTBNSPROCHE: 1. Gebrauchsfertige Bindenpackung für Binden zur
Herstellung von Starrverbänden, enthaltend eine Binde und ein in einem besonderen,
zerstörbaren Behälter untergebrachtes Befeuchtungsmittel für das Bindemittel der
Binde, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter für das Befeuchtungsmittel ohne
Zerstörung der gemeinsamen flexiblen Verpackung für Binde und Behälter aufbrechbar
bzw. auflösbar oder zerstörbar ist.