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Auf eine Tintenflasche aufsetzbarer Deckel mit nippelartiger Schreibvorrichtung
Die Erfindung betrifft einen auf eine Tintenflasche aufsetzbaren, vorzugsweise aufschraubbaren
Deckel mit nippelartiger Schreibvorrichtung, insbesondere zum Beschriften von Speditionsgütern.
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Es sind bereits Füllhalter mit nippelartiger Schreibvorrichtung bekannt,
die in ihrem Innern ein die Tinte aufsaugendes Material besitzen. Derartige Füllhalter
haben aber unter anderem den wesentlichen Nachteil, daß sie nur begrenztes Aufnahmevermögen
für Farbstoff oder Tinte haben. Darüber hinaus haben solche Füllhalter einen sehr
verwickelten Aufbau, was ihre Herstellungskosten stark erhöht.
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Es sind auch bereits auf Tintenfässer aufsetzbare Deckel mit einem
Auftragorgan für die Flüssigkeit bekannt, bei denen der Deckel eine Mittelöffnung,
einen mit einer Mittelöffnung versehenen Dichtungsring und einen in die Deckelöffnung
eingesetzten, am unteren Ende mit einem Außenflansch versehenen Halter für das Auftragorgan,
das von diesem nach beiden Seiten überragt wird, aufweist. Auch diese bekannten
aufsetzbaren Deckel sind in ihrem Aufbau verhältnismäßig verwickelt und deshalb
in ihrer Herstellung teuer. So werden bei den bekannten Vorrichtungen beispielsweise
mindestens zwei Dichtungsplatten, zwei Schreibpinselhalter und eine Druckfeder benötigt,
um den aufsetzbaren Deckel gegenüber dem Flaschenhals und gegenüber den Schreibpinselhaltern
abzudichten und die Halter für den Pinsel in ihrer Lage zu sichern.
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Demgegenüber ist es Zweck der Erfindung, eine einfache betriebssichere
und billige Vorrichtung dieser Art zu schaffen.
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Nach dem kennzeichnenden Merkmal der Erfindung ist der Deckel im wesentlichen
flach ausgebildet, während der Nippelhalter zylindrisch und von wesentlich geringerem
Durchmesser als der Deckel ist, zwischen dem Flaschenhals und der Außenkante des
Flansches ein radialer Abstand besteht und die Breite des aus geeignetem halbsteifem
Material bestehenden Dichtungsringes nach beiden Seiten größer als dieser radiale
Abstand ist.
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Diese einfache Ausführung bietet den Vorteil, daß sämtliche Funktionen
der verschiedenen zahlreichen Teile der bekannten Vorrichtungen durch einen einzigen
einfachen Dichtungsring übernommen werden. Dieser Dichtungsring läßt sich in seinem
Zustand leicht überwachen, so daß die Dichtigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
leicht sichergestellt werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist eine schlanke, nach oben offene, mit Gewindehals
versehene Flasche, beispielsweise aus Glas, mit einer sich über den ganzen Querschnitt
erstreckenden eingesetzten Dichtung, vorzugsweise einer Filzpackung, mit der das
untere Ende des Nippels in Berührung steht.
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Eine Ausführungsform einer Markiervorrichtung wird nach der Erfindung
an Hand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt in vergrößertem Maßstab Fig. 1, teilweise
geschnitten, eine Seitenansicht und Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie II-II in
der Fig. 1 einer Markiervorrichtung, die praktisch aus einer Kombination, einer
Tintenflasche mit einer dochtartigen Schreibfeder besteht. Die Flasche selbst besteht
aus einer länglichen, oben offenen Glasflasche 10, bei der das Verhältnis
von Länge zu Durchmesser groß, ungefähr 3 : 1 ist, so daß die Flasche bequem in
die Hand genommen und als Griff für die Markiervorrichtung verwendet werden kann.
Der Flaschenhals ist mit Gewinde 11 versehen und ist mittels einer sich über den
ganzen Querschnitt der Flasche erstreckenden Dichtung 12 abgedeckt, die handelsüblich
als Filzpackung bezeichnet wird, aber oft aus anderem Dichtungsmaterial als Filz,
beispielsweise aus einem Stopfen von Schwammgummi, besteht, der in die Flasche gedrückt
oder gedreht wird und eine Umströmung von Luft gestattet.
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Gewöhnlieh ist eine solche Flasche dicht abgeschlossen, wofür jede
geeignete Verschlußart wie ein Deckel oder eine Kappe verwendet werden kann. Eine
bekannte Dekken- oder Kappenart besteht aus einer Verschlußscheibe, die abdichtend
an der oberen Kante der Flasche festgeklebt ist und zum Öffnen der Flasche bzw.
des Verschlusses leicht durchbohrt werden kann, so daß die Flasche dann in Verbindung
mit der im folgenden beschriebenen Deckel-Nippel-Einheit verwendbar ist.
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Eine solche Einheit enthält einen flachen, mit Ringflansch versehenen
Deckel 20 aus dünnem Metallblech, dessen Ringflansch 21 mit Gewinde zum Aufschrauben
auf das Gewinde 11 des Flaschenhalses versehen ist. In eine Mittelbohrung 22 des
Deckels 20 ist ein daraus hervorragender
kapselförrrixger. -.Nipp-
23 aus sehr dünnem Metallblech und von wesentlich geringerem Durchmesser als der
Deckel 20 lose eingesetzt. In dem Balter-23 befindet sich ein als Schreiborgan
dienender Docht oder Nippel 24 der üblicherweise als Filznippel bezeichneten Art,-der
jedoch auch aus anderem geeignetem Material bestehen kann, hier jedoch vorzugsweise
aus Filz. Der Nippel 24 ist fest in den Halter 23 eingesetzt und erstreckt sich
- wie aus der Zeichnung hervorgeht - nach oben und unten und über diesen hinaus.
Der Nippel 24 hat die Form eines flachen Stabes und ist in den Halter 23 von kreisförmigem
Querschnitt- so eingeklemmt, daß er durch den Hältaer 23-fest an seinem Platz gehalten
wird und daß längs der Breitseite des Nippels 24 Luftkanäle 25 gebildet werden.
Eine Schutzkappe 26 aus beliebigem geeignetem Material, z. B. Kunststoff, ist durch
Reibung lösbar auf dem Halter 23 befestigt, so daß der Nippel 24 bedeckt und ein
Verdunsten der Tinte durch den Nippel 24 verhindert und auch die Öffnung 22 für
den Halter 23 durch Berührung der Kappe 26 mit dem Deckel 20 verschlossen wird.
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Das nach unten über den Halter 23 vorstehende Ende des Nippels 24
wird durch Berührung mit der Flaschenabdichtung 12 ständig angefeuchtet.
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An seinem unteren innerhalb der Mittelbohrung 22 des Deckels 20 gelegenen
Ende trägt der Nippelhalter 23 einen äußeren flanschartigen Ansatz 28, und innerhalb
des Deckels 20 legt sich ein Dichtungsring 29 gegen den Ansatz 28. Der Flanschansatz
28 des Nippelhalters 23 drückt den Innenrand des Dichtungsringes 29 gegen
dessen Federwirkung etwas herab und bewirkt auf diese Weise einen dichten Abschluß
zwischen den aufeinanderliegenden Flächen von dem Ansatz 28 und dem Dichtungsring
29. Wenn der Deckel 20 dicht auf den Flaschenhals geschraubt ist, wird der Rand
des Flaschenhalses fest gegen den Dichtungsring 29 gedrückt, der damit die Flasche
10 abdichtet. Außerdem drückt der Rand des Flaschenhalses den Dichtungsring
29 fest gegen den Ansatz 28 des Halters 23 und damit den Halter 23 von innen fest
gegen den Deckel 20, so daß der fest im Halter 23
sitzende Nippel 24
auf diese Weise auch gegenüber der Flasche 10 festgehalten ist. Der Nippel kann
sich daher, wenn die Flasche 10 beim Schreiben als Handgriff benutzt wird,
der Flasche 10 gegenüber nicht bewegen.
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Der Dichtungsring 29 besteht aus halbfestem, aber zusammendrückbarem
Material, vorzugsweise aus Kunststoff. Dabei ist die Auswahl des Materials sorgfältig
zu treffen, damit der Dichtungsring 29 bei fest aufgeschraubtem Deckel 20 die Flasche
10 abdichtet und gleichzeitig den Auflagedruck von der Flasche 10 auf den
Ansatz 28 am unteren Ende des Halters 23 überträgt und so, den Halter 23 an dem
Deckel 20 festklemmt. Jeder Fachmann ist demnach in der Lage, im Einzelfall das
für den Dichtungsring 29 geeignete Material zu wählen.
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Wie sich aus vorstehendem ergibt, stellt eine Einrichtung nach der
Erfindung eine sehr brauchbare Markiervorrichtung dar, die zugleich wirtschaftlich
ist, da sie einen billigen Versandbehälter mit einer außerordentlich billigen, an
einer Flasche anbringbaren N'ippelvorrichtung enthält, bei der das Schreiborgan
stets auch bei langer Nichtbenutzung gebrauchsfertig ist, und wobei keine übermäßige
Verdunstung des Flascheninhalts durch die Filzdichtung und den Nippel eintritt,
vorausgesetzt, daß der Deckel 20 fest aufgeschraubt und auch die Verschlußkappe
26 richtig angebracht ist.
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Die Nippeleinheit mit dem Deckel 20 und den daran befestigten Teilen
einschließlich des Dichtungsringes 29 kann von einer leeren auf eine neue Flasche
übertragen werden. Bei der neuen Flasche kann der Verschluß durchbohrt oder der
Deckel abgenommen werden; jedenfalls kann nach Vorbereiten der neuen Flasche zur
Aufnahme der Nippeleinheit jeweils ein gewöhnlicher Versandbehälter für Tinte od.
dgl. in eine Markiervorrichtung umgewandelt werden.
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Dabei ist stets zu beachten, daß der Dichtungsring so ausgeführt wird,
daß er, wie beschrieben, seinen verschiedenen Funktionen gerecht wird, nämlich dem
Abdichten der Flasche und dem Festklemmen des Nippels an der Flasche.