DE1083228B - Mittel zur Verdickung und Verfestigung von Fluessigkeiten - Google Patents

Mittel zur Verdickung und Verfestigung von Fluessigkeiten

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DE1083228B
DE1083228B DED17590A DED0017590A DE1083228B DE 1083228 B DE1083228 B DE 1083228B DE D17590 A DED17590 A DE D17590A DE D0017590 A DED0017590 A DE D0017590A DE 1083228 B DE1083228 B DE 1083228B
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DE
Germany
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thickening
liquids
substances
agent
solidifying
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DED17590A
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English (en)
Inventor
Dr Robert Schrauf
Arthur Frye
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Evonik Operations GmbH
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Degussa GmbH
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/20Silicates
    • C01B33/22Magnesium silicates
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J19/00Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
    • B01J19/06Solidifying liquids
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
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Description

  • Mittel zur Verdickung und Verfestigung von Flüssigkeiten Die Verdickung und Verfestigung von organischen oder anorganischen Flüssigkeiten, Pasten, Schlämmen oder Suspensionen ist eine Aufgabe, die in vielen Zweigen der Technik von Bedeutung ist. Es ist bekannt, hierzu feinteilige Stoffe verschiedener Herkunft zu benutzen, die entweder weitgehend indifferent gegen die zu verfestigenden Flüssigkeiten sind oder aber auch in ihnen besondere zusätzliche Wirkungen entfalten. Meist ist es erforderlich, diese Mittel in großen Mengen zuzusetzen, um die gewünschte Änderung der Konsistenz bzw. die endgültige Verfestigung der Flüssigkeiten oder Pasten zu erreichen. Es ist auch bekannt, für diesen Zweck äußerst feinteilige Oxyde, beispielsweise Siliciumdioxyd, zu verwenden, wobei sich gegenüber vielen anderen für diese Zwecke herangezogenen Stoffen insofern ein Vorteil ergibt, als man auf diese Weise schon mit verhältnismäßig geringen Zusätzen beträchtliche Wirkungen erzielen kann. Allerdings sind hierfür nur spezielle Produkte geeignet, deren Gewinnung mit einem gewissen Aufwand verknüpft ist.
  • Es wurde gefunden, daß zur Verdickung oder auch zur Verfestigung von Flüssigkeiten anorganischer oder organischer Natur und für Pasten aller Art Stoffe benutzt werden können, die ganz oder im wesentlichen aus Siliciumdioxyd enthaltenden Naturprodukten bestehen, die bei erhöhter Temperatur in vorzugsweise wäßriger Aufschlämmung unter erhöhtem Druck mit einem Erdalkalihydroxyd behandelt und auf diese Weise dem Ausgangsmaterial gegenüber in überraschend starkem Maße irreversibel aufgelockert sind. Als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäß zu verwendende Verdickungsmittel, dessen Herstellung hier nicht beansprucht wird, kommen beispielsweise wohlfeile Naturstoffe in Betracht, die im wesentlichen oder ganz aus Siliciumdioxyd bestehen bzw. dieses in Mengen von mehr als 850/o, vorzugsweise von mehr als 900/o, enthalten.
  • Derartige Naturprodukte sind beispielsweise Sand, Kieselgur oder Quarzmehl. Man kann zur Gewinnung des Verdickungs- und Verfestigungsmittels hochkieselsäurehaltige Materialien auch im Gemisch mit anderen aufschließbaren Stoffen, insbesondere Silikaten, verwenden, sei es, daß es sich um in der Natur vorkommende oder willkürlich hergestellte Gemische, z. B. mit Bentonit oder Ton, handelt.
  • Als Aufschlußmittel sind vorzugsweise Erdalkalihydroxyde geeignet; am einfachsten erfolgt der Aufschluß unter Benutzung von gelöschtem Kalk.
  • Zur Herstellung des Verdickungsmittels werden die genannten Ausgangsstoffe mit basischen Verbindungen, vorzugsweise mit gelöschtem Kalk, in wäßriger Aufschlämmung bei Temperaturen zwischen 150 und 2800 C unter Druck behandelt. Sie werden dabei so weit aufgelockert, daß das Litergewicht der Aufschlußprodukte auf ein Zehntel und weniger gegenüber dem.jeweiligen Ausgangsmaterial vermindert ist. Man kann einen Teil des dabei gebundenen Kalks durch Behandlung mit Säure oder sauer wirkenden Mitteln wieder abspalten und gegebenenfalls teilweise oder gänzlich extrahieren, so daß das Verdickungs- und Verfestigungsmittel in Form von neutralem oder saurem Calciumsilikat oder auch als praktisch von Calciumoxyd freies Siliciumdioxyd zur Anwendung gelangt. Es ist auch möglich, eine Nachbehandlung mit Chemikalien vorzunehmen, die eine Kornverfeinerung oder Strukturveränderung, vor allem der Oberfläche, bewirken.
  • Die Füllmittel sind mit Vorteil vielseitig verwendbar und können sowohl zur Viskositätserhöhung von Flüssigkeiten bis zur pastösen Form als auch zur Überführung in streufähige Pulver dienen. Sie zeichnen sich nicht nur durch die Wohlfeilheit der Ausgangsstoffe, sondern auch durch überraschend hohe Wirkungen bei verhältnismäßig geringen Zusatzmengen aus.
  • Im Gegensatz zu anderen feinteiligen Stoffen, wie etwa Calciumcarbonat, genügen bei den Verdickungsmitteln schon Mengen von 100/o, also in einer Größenordnung, in der sonst nur Spezialprodukte, wie etwa feinverteilte, pyrogen hergestellte Kieselsäure, wirksam sind. Hervorstechend ist die sehr günstige mattierende Wirkung der Zusatzstoffe, die bei bestimmten Anreibungen in bisher nicht bekanntem Umfang zur Geltung kommt.
  • Bei der Herstellung von Klebstoffen aller Art, denen Füllmittel, beispielsweise mineralischer Natur, zugesetzt werden, spielt die Sedimentationsverzögerung eine Rolle. Bei Klebstoffzubereitungen geringer Viskosität, die leicht spritz-;und streichbar sein sollen, besteht immer die Gefahr, daß solche Füllstoffe nach kurzer Zeit sedimentieren und sich so weit verfestigen, daß es häufig nicht oder nur unvollkommen gelingt, den Klebstoff wieder zu homogenisieren. Durch Zusätze geringer Mengen der neuen Verdickungsmittel werden derartige Füllstoffe entweder überhaupt überflüssig oder gefährden die Brauchbarkeit des Klebmittels nicht mehr durch -unerwünschte Sedimentation.
  • Wählt man höhere Zusätze, so kann man die Klebstoffe in eine pastöse Masse überführen. Ein weiterer Vorteil kann hier darin gesehen werden, daß die zu erreichende Konsistenzerhöhung auch bei über Zimmertemperatur liegenden Temperaturen im wesentlichen erhalten bleibt.
  • Eine weitere Verwendungsmöglichkeit hat sich bei der Herstellung von Bleich- und Waschmitteln ergeben, die als sogenannte Trockenbleichmittel in den Handel gelangen. In einfacher Weise lassen sich auch z. B. dünnflüssige Seifenlösungen, wie Schmierseifen, verdicken und anschließend verformen, ohne daß die Waschwirkung beeinträchtigt wird.
  • Mit Vorteil können die durch Kalkbehandlung aufgelockerten Naturstoffe erfindungsgemäß auch zur Verfestigung von Stoffen mit relativ niedrigem Tropfpunkt benutzt werden, beispielsweise von Paraffinen, Wachsen, Harzen, ferner von Bitumina, Asphalten u. dgl. Diese als Isolier- oder Imprägniermittel häufig verwendeten Substanzen haben bekanntlich die Eigenschaft, schon bei relativ niedrigen Temperaturen zu erweichen oder tropfbar flüssig zu werden. Hier bieten die Verdickungsmittel die Möglichkeit, durch Zusätze in verhältnismäßig geringer Menge solche Stoffe, wie sie beispielsweise zur Imprägnierung von Dachpappen oder im Straßenbau Verwendung finden, so weit zu verdicken, daß sie auch bei starker Sonneneinstrahlung nicht in schädlichem Maße sich verflüssigen.
  • Auch Vergußteere, wie sie zum Verbinden von Rohren oder Kabeln benutzt werden, lassen sich auf diese Weise in ihren Gebrauchseigenschaften wesentlich verbessern.
  • Sehr geeignet hat sich das neue Füllmittel auch erwiesen als Stabilisator bei Bohrarbeiten, wo das Absetzen aus der Dickspülung wirksam verhindert und die Entfernung des Bohrschlammes aus dem Bohrloch erleichtert wird, wenn man der Spülflüssigkeit wenige Prozent, beispielsweise 2 bis 4°/o, von aufgelockerten natürlichen Kieselsäurematerialien zur erfindungsgemäßen Verdickung zusetzt.
  • Die Wirkung der Verdickungs- oder Verfestigungsmittel, die sich keineswegs auf die vorstehend aufgeführten Gebiete beschränkt, findet lediglich dort ihre Grenze, wo es sich um Flüssigkeiten sauren Charakters handelt, da noch Erdalkali in nennenswerter Menge enthaltende Produkte gegen starke Säuren nicht unbeschränkt beständig sind. In nicht sauren Flüssigkeiten jedoch sind die Verfestigungs- bzw.
  • Verdickungsmittel einer breiten Anwendung fähig, insbesondere da sich durch passende Auswahl des Ausgangsmaterials im Hinblick auf die Natur der jeweils zu behandelnden Flüssigkeiten Variationsmöglichkeiten ergeben, die die Erzielung optimaler Effekte gewährleisten. Dabei können die Verdickungsmittel nach der Erfindung auch im Verschnitt mit anderen, für diese Zwecke bekannten Stoffen benutzt werden, wobei z. B. mit pyrogen hergestellten Oxyden potenzierte Wirkungen erzielt werden können.
  • Die in den nachstehenden Beispielen angeführten Verdickungsmittel werden z. B. nach folgendem Verfahren hergestellt: 300 g Sand werden mit 281 g Calciumoxyd in Form von gelöschtem Kalk mehrere Stunden naß vermahlen, worauf das Mahlprodukt dann mit Wasser auf 8 1 aufgefüllt wird. Die wäßrige Dispersion, die auf 1 Teil Feststoff mindestens 8 Teile Wasser enthält, wird anschließend 2t/2 Stunden bei 2000 C unter einem Druck von 18 bis 19 atü im Autoklav behandelt. Nach dem Filtrieren und Trocknen bei 110 ° C werden 650 g eines reinweißen, hochvoluminösen Produktes erhalten. Das Schüttgewicht beträgt 53 g/l, das Rüttelgewicht 106 g/l. Der als Ausgangsmaterial benutzte Sand hatte ein Rüttelgewicht von 1600 g/l, so daß das Rüttelgewicht auf etwa ein Fünfzehntel zurückgegangen ist.
  • Beispiel Ein Versuch zur Feststellung der verdickenden Wirkung auf Wasser wurde so durchgeführt, daß 5 g eines mit gelöschtem Kalk hydrothermal aufgeschlossenen Quarzsandes mit mehr als 9001o SiO2 mit 200 cm3 Wasser behandelt und nach 24stündigem Stehen durch Absaugen von der noch verbleibenden Flüssigkeit getrennt wurden. Bestimmt wurde sodann die Menge des aufgenommenen Wassers, die zwecks besseren Vergleichs auf den Wassergehalt von 100 g Substanz umgerechnet wurde. Die nachstehenden Zahlenwerte geben also die Gewichtsmenge Wasser in Gramm auf 100g Substanz an. Es wurde dabei sowohl das Aufschlußprodukt unmittelbar mit einem Verhältnis von Ca 0 : Si °2 = 1:1 als auch nach teilweiser und gänzlicher Extrahierung des Calciumoxyds untersucht.
    Verdickungsmittel 1 Wasseraufnahme
    1 SiO2: 1 CaO 714g
    1 Si °2 : 2/3 Ca O 835g
    1 Si °2 t/3 Ca O 1024g
    SiO2 643g
    Es zeigt sich also, daß die Wasseraufnahme abhängig vom Restgehalt an Calciumoxyd beträchtliche Werte erreicht. Zum Vergleich sei noch erwähnt, daß sich im analogen Versuch für eine auf pyrogenem Wege hergestellte Kieselsäure eine Wasseraufnahme von 660 g und für ein auf nassem Wege aus synthetischen löslichen Silikaten durch Fällung hergestelltes Kieselsäureprodukt nur eine solche von 406 g ergab.
  • EDATENTANSPRUCH Verwendung von als Hauptbestandteil Siliciumdioxyd enthaltenden Naturstoffen, wie Sand, Quarzmehl oder Kieselgur oder solche enthaltenden Gemischen, die durch eine Druckbehandlung mit einem ErdalkaIihydroxyd in wäßriger Aufschlämmung, die auf 1 Teil Feststoff mindestens 8 Teile Wasser enthält, bei erhöhter Temperatur aufgeschlossen sind, als Verdickungs- und Verfestigungsmittel für Flüssigkeiten oder Pasten allein oder im Gemisch mit anderen Verfestigungs- oder Verdickungsmitteln.

Claims (1)

  1. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 819 846, 870 242.
DED17590A 1954-04-17 1954-04-17 Mittel zur Verdickung und Verfestigung von Fluessigkeiten Pending DE1083228B (de)

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DED17590A DE1083228B (de) 1954-04-17 1954-04-17 Mittel zur Verdickung und Verfestigung von Fluessigkeiten

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DED17590A DE1083228B (de) 1954-04-17 1954-04-17 Mittel zur Verdickung und Verfestigung von Fluessigkeiten

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE819846C (de) * 1949-01-01 1951-11-05 Degussa Verfahren zum Verfestigen von fluessigen bzw. weichen Stoffen
DE870242C (de) * 1941-09-26 1953-03-12 Degussa Verfahren zum Verdicken von Fluessigkeiten

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE870242C (de) * 1941-09-26 1953-03-12 Degussa Verfahren zum Verdicken von Fluessigkeiten
DE819846C (de) * 1949-01-01 1951-11-05 Degussa Verfahren zum Verfestigen von fluessigen bzw. weichen Stoffen

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