-
Vorrichtung zum zwangläufigen Schließen der Rückwand von Fahrzeugen
mit kippbarer Ladefläche Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum zwangläufigen
Schließen einer sich beim Schwenken oder Kippen unter der Einwirkung der Schwerkraft
selbsttätig öffnenden Seiten- bzw. Rückwand von Fahrzeugen mit schwenk- bzw. kippbarer
Ladefläche, bei der ein fester Punkt der Ladefläche und ein Punkt der klappbaren
Wand durch ein biegsames Organ in Form einer Kette, eines Drahtseiles od. dgl. verbunden
sind und dieses biegsame Organ beim Zurückkippen der Ladefläche zum Zurückklappen
der Wand über einen am Fahrzeug festen Zapfen gespannt wird.
-
Bei einer bekannten Anordnung läuft ein mit der Ladefläche und der
klappbaren Seitenwand verbundenes Seil über eine Rolle, die an einer über den Aufbau
hinausragenden, am Führungsrahmen festen Stütze befestigt ist. Diese Anordnung hat
den Nachteil, daß das Beladen und Entladen des Fahrzeuges behindert wird und daß
sich die Wand, entlang der das Seil geführt ist und neben der die Stütze hochragt,
nicht öffnen läßt.
-
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung ist die klappbare Seitenfläche
mit einem Seil verbunden, das von einem an der Ladefläche schwenkbar gelagerten
und beim Kippen mit dem Fahrzeugrahmen zusammenwirkenden Hebel betätigt wird. Das
Seil verläuft hierbei entlang einer Wand .des kastenförmigen Aufbaus, so daß diese
Seite sich, wie bei der zuerst beschriebenen bekannten Anordnung, ebenfalls nicht
öffnen läßt.
-
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine Anordnung zu schaffen,
bei der keine Behinderung des Be- und Entladens auftritt und bei der sich alle Wände
öffnen lassen.
-
Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch erreicht, daß gemäß der Erfindung
die zum zwangläufigen Schließen eingerichtete Wand über ein Gestänge und einen Hebelarm,
der auf einer quer zur Fahrtrichtung an der Unterseite der Ladefläche angeordneten
Welle aufgekeilt ist, mit der Welle verbunden und diese durch einen zweiten auf
ihr befestigten Hebelarm durch das biegsame Organ und ihre Achse verdrehbar ist.
-
Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß bei ihr das Seil unterhalb
der Ladefläche verlaufen kann. Auch ist es bei dieser Ausbildung möglich, gleichzeitig
sowohl eine Seitenwand als auch die Rückwand zwangläufig schließbar einzurichten.
-
Um die Wand im Zusammenwirken mit der Schwenk- bzw. Kippbewegung der
Ladefläche sowohl bei obenliegenden als auch bei untenliegenden Scharnieren zwangläufig
schließen zu können, sind vorteilhafterweise an der Welle etwa um 90° gegeneinander
versetzte Hebelarme zum Anschluß des biegsamen Organs vorgesehen, so daß die Drehrichtung
der Welle beim Verlegen des biegsamen Organs von einem Hebelarm auf den anderen
umgekehrt wird.
-
Die Erfindung wird im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 den
hinteren Teil der Ladefläche und den Rahmen eines Fahrzeuges und Fig. 2 dasselbe
in Seitenansicht; Fig. 3 zeigt die Ladefläche in hochgekippter Lage. Die Balken
1 sind an der Oberseite des Fahrzeugrahmens angeordnet. Die Balken 2 sind an der
Unterseite der Ladefläche 3 befestigt und sind mit dem Balken 1 durch ein Schwenk-
bzw. Kippgelenk verbunden. 4 ist die Rückwand, die in einem Gelenk 5 an der Ladefläche
3 schwenkbar angeordnet und an ihrer Oberkante mit Gelenkösen 6 versehen ist; die
letzteren greifen in Gelenkösen 7 an den Seitenwänden der Ladefläche ein, wenn die
Rückwand sich anstatt an ihrer Oberkante an ihrer Unterkante öffnen soll.
-
Auf der Rückseite der Wand oder Klappe 4 sind zwei Stützen 8 angeordnet
(hier in Form von abgewinkelten Flacheisen dargestellt), die je mit einem Lager
9 versehen sind, welches ein Ende der zugehörigen Hebel 10 aufnimmt, deren untere
Enden in j e einem an einer Welle 12 befestigten Arm schwenkbar gelagert sind. Die
Welle 12 ist in an der Unterseite der Balken 2 angeordneten Lagern 13 gelagert und
folgt der Ladefläche in ihren Schwenkbewegungen.
-
Die Welle 12 trägt zwei Arme 14 und 15, die mit einer Bohrung zum
Befestigen einer Kette 16 versehen sind, welch letztere mit ihrem anderen Ende an
einer Stange 17 befestigt ist. Die Stange 17 ist an der
Innenseite
des einen Balkens 2 angeordnet und wirkt mit einem Zapfen oder einer Rolle 18 an
der Innenseite des entsprechenden Balkens 1 zusammen, über den bzw. die die Kette
läuft. Die Länge der Kette ist derart bemessen, daß die Spannung ausreicht, um die
Rückwand an die Seitenwände anzudrücken, wenn die Ladefläche auf den Balken 1 ruht.
Der Endteil der Kette ist in nicht gekippter Lage zwischen der Stange 17 und dem
Zapfen 18 nach unten gezogen (Fig. 1), und die Spannkraft der Kette wird durch die
Welle 12 auf die Hebelstange 10 übertragen.
-
Wenn die Ladefläche nach oben gekippt wird, ist die Rückwand keiner
zwangsmäßigen Bewegung unterworfen. Sie schwenkt unter dem Druck der Last frei so
weit nach außen bzw. unten, wie dies die Kette entsprechend der jeweiligen Lage
der Ladefläche gestattet. In Fig. 3 ist die Ladefläche in der Lage gezeigt, in welcher
sie sich befindet, wenn die Rückwand in die Ebene des Bodens der Ladefläche abgekippt
ist. Mehrere in verschiedenen radialen Abständen im Arm 14 vorgesehene Löcher gestatten
eine Regelung des Winkels zwischen Ladefläche und Rückwand, so daß z. B. die letztere
die gezeigte Lage bereits bei einer kleineren Schräglage der Ladefläche erreichen
kann.
-
Soll das Fahrzeug beispielsweise zum Sandstreuen od. dgl. verwendet
werden, so wird der Gelenkzapfen aus dem Gelenk 5 entfernt und die Ösen 6 und 7
durch Zapfen verbunden; die Kette wird vom Arm 14 auf den Arm 15 umgesteckt. Dadurch
wird die Rückwand (in derselben Weise wie vorher um ihre untere Achse) um ihre obere
Achse schwenkbar und öffnet sich an ihrer unteren Kante, so daß der Sand austreten
kann. Wenn die Vorrichtung in dieser Weise verwendet wird, ist es vorteilhaft, eine
besondere Sperre zur Abgrenzung des Ausschwenkens der Rückwand über die von der
Kette erlaubte Lage hinaus vorzusehen. Eine solche Sperre kann in beliebiger Weise
ausgestaltet und zum Bedienen vom Fahrersitz aus eingerichtet sein.
-
Die dargestellte Form der Stützen 8 dient einem besonderen Zweck.
Falls bei hochgeklappter Ladefläche und an ihrer unteren Kante festliegender Rückwand
die Kette ausgelöst wird, liegen die Stützen mit ihrem unteren Teil der Kopffläche
der Balken 2 an und werden .dadurch in ungefähr senkrechter Lage gegen weiteres
Schwenken gesperrt gehalten. Auf diese Weise läßt sich die Rückwand beim Zurückfahren
des Fahrzeugs als Planierungsbrett verwenden. Sie reicht dabei so weit nach unten,
daß sie zum Planieren eines aufgehäuften Materials verwendet werden kann.