DE1082903B - Verfahren zur Herstellung von Rhodanverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Rhodanverbindungen

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DE1082903B
DE1082903B DEB46367A DEB0046367A DE1082903B DE 1082903 B DE1082903 B DE 1082903B DE B46367 A DEB46367 A DE B46367A DE B0046367 A DEB0046367 A DE B0046367A DE 1082903 B DE1082903 B DE 1082903B
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DE
Germany
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compounds
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ketone
rhodane
production
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DEB46367A
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English (en)
Inventor
Dr Franz Reicheneder
Dr Hubert Suter
Dr Karl Dury
Dr Heinrich Adolphi
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C331/00Derivatives of thiocyanic acid or of isothiocyanic acid
    • C07C331/02Thiocyanates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Thiazole And Isothizaole Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Rhodanverbindungen Es ist bekannt, daß man bei der Umsetzung von gesättigten Alkyljodiden und -bromiden mit rhodanwasserstoffsauren Salzen die entsprechenden Rhodanwasserstoffsäureester erhält. Es ist ferner bekannt, aus Allylchlorid oder Chloraflylchlorid durch Umsetzung mit Salzen der Rhodanwasserstoffsäure die entsprechenden Rhodanverbindungen zu erhalten.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in sehr guter Ausbeute Rhodanverbindungen der allgemeinen Formel R1-GO-CR2 =CH-S-G-N erhält, wenn man vinyloge Säurehalogenide der allgemeinen Formel R1-CO-CR2 =CH-X, in welchen Formeln R1 einen Alkyl-, Aryl-, Aralkyl- oder einen heterocyclischen Rest, R2 Wasserstoff, Alkyl-, Aryl- oder einen Aralkylrest oder R1 und R2 zusammen einen carbocyclischen oder heterocyclischen Ring und X ein Halogenatom bedeuten, mit Salzen der Rhodanwasserstoffsäure in wäßriger Lösung umsetzt.
  • Diese Reaktionsweise der vinylogen Säurehalogenide in wäßriger Phase war überraschend, da einerseits die Halogenatome an Vinylgruppen, z. B. am Vinylchlorid, außerordentlich fest gebunden sind und da man andererseits bei Erhöhung der Reaktionsfähigkeit dieser Halogenatome durch in ß-Stellung befindliche aktivierende Gruppen, wie Carbonylgruppen, hätte erwarten sollen, daß diese Verbindungen zu den Oxymethylenketonen verseift werden. Diese Reaktionsweise konnte nicht beobachtet werden. Als Ausgangsstoff verwendet man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vinyloge Säurehalogenide, deren Definition in der oben angeführten allgemeinen Formel wiedergegeben ist und für die als Beispiele die fl-Halogenvinylketone, wie ß-Chlorvinylphenylketon, p-Chlorphenyl-ß-chlorvinylketon, m- und p-Toluylfl-chlorvinylketon, fl-Halogenvinylmethyl-, -äthyl- und -undecylketone, ß-Halogenvinyl-(ß-phenyläthyl)-ketone, oder Halogenmethylenlactone, wie 2-Chlormethylenbutyrolacton, 3-Chlormethylen-5-äthylbutyrolacton, oder Halogenmethylenrhodanine, wie 5-Chlormethylenrhodanin, 5-Chlormethylen-3-phenylrhodanin, 5-Chlormethylen-3-äthylrhodanin, oder Halogenmethylenazlactone, wie 4-Chlormethylen-2-phenyloxazolon-5, genannt werden.
  • Als Halogen können diese Verbindungen vorzugsweise Chlor, ferner Brom oder Jod enthalten.
  • Als Salze der Rhodanwasserstoffsäure werden zweckmäßig die wasserlöslichen Salze der Rhodanwasserstoffsäure, z. B. die Alkali- oder Ammoniumsalze, verwendet.
  • Bei der Umsetzung scheiden sich die Rhodanverbindungen in kristalliner Form ab und können durch einfache Filtration abgetrennt werden.
  • Bei der Umsetzung, die sowohl in kontinuierlicher als auch in diskontinuierlicher Weise durchgeführt werden kann, ist es zweckmäßig, die Ausgangsstoffe und Wasser in einem Verhältnis 3: 1 bis 1:15, vorzugsweise 1 : 4 bis 1: 8, anzuwenden. Man kann die Ausgangsstoffe auch mit Hilfe von Netz- oder Dispergiermitteln in dem Wasser emulgieren. Die Homogenisierung der Reaktionsmischung kann aber auch auf mechanischem Weg, z. B. durch Einwirkung von Ultraschall, erfolgen. Als Netz-und Dispergiermittel eignen sich oberflächenaktive Stoffe, z. B. polyoxäthylierte Oxy- und Carboxyverbindungen, sowie Arylsulfonate. Von diesen Stoffen werden etwa 0,5 bis 5 Gewichtsprozent, vorteilhaft 1 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf die Wassermenge, verwendet.
  • Das Verfahren kann sowohl bei erniedrigter als auch bei erhöhter Temperatur durchgeführt werden; vorzugsweise arbeitet man bei Raumtemperatur.
  • Die nach dem Verfahren zugänglichen Stoffe zeigen ausgezeichnete fungizide Wirkung gegen Peronospora (falscher Mehltau) und Wirkung gegen Bodennematoden.
  • Nach dem Agar-Talkum-Test wurde bei einem 0,3l0l,igen Zusatz beispielsweise von Phenyl-ß-rhodanovinylketon eine totale Hemmung des Pilzwachstums beobachtet.
  • Bei vergleichsweise O,l50f0igem Zusatz des gleichen Stoffes erzielt man noch eine sehr hohe Wirkung.
  • Laborprüfungen wäßriger Aufbereitungen von Phenylfl-rhodanovinylketon, in welche eine größere Zahl lebender Meloidogyne spec. eingesetzt wurden, ergaben bei 0,001 01o 10001, Abtötung in 24 Stunden, 0,0005 0/o 9001, Abtötung in 24 Stunden, 0,000101, keine Abtötung in 24 Stunden.
  • Im Gewächshaus erreichten gegen Heterodera mariono 200 mg/kg Erde 10001o Abtötung, 100 mg/kg Erde 10001o Abtötung, 50 mg/kg Erde 10001o Abtötung, 25 mg/kg Erde 40% Abtötung.
  • Die Anwendung der ß-Rhodanovinylketone erfolgt z. B. in reiner Form oder gelöst in organischen Lösungsmitteln, wie Benzinfraktionen, Leichtölen und chlorierten niedrigmolekularen Kohlenwasserstoffen. Man kann die Rhodanverbindungen aber auch als wäßrige-Dispersion oder in jeder anderen üblichen Form anwenden.
  • Im Gewächshaus kann man die Rhodanverbindungen als gießfähige wäßrige Suspension bei Flächenbehandlung oder bei Reihenbehandlung in Baumschulen (Pílanzenbeetbehandlung) mit 2501o Wirkstoff anwenden.
  • Mit 1 kg einer 50%igen Suspension kann man 20 m2 Boden sterilisieren.
  • Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
  • Beispiel 1 166 Teile ß-Chlorvinylphenylketon und 97 Teile Kaliumrhodanid in 1700 Teilen Wasser werden bei Raumtemperatur mit Hilfe eines Homogenisators 5 Minuten kräftig durchmischt. Unter leichter Erwärmung tritt Kristallabscheidung ein. Man läßt noch weitere 15 Minuten rühren, trennt die Kristalle ab und wäscht sie mit 2000 Teilen Wasser nach. Man erhält weitgehend reines ß-Rhodanovinylphenylketon, das nach dem Umkristallisieren aus Cyclohexan einen Schmelzpunkt von 930C aufweist.
  • Ausbeute: 180,5 Teile, das sind 95,50/, der Theorie, bezogen auf B-Chlorvinylphenylketon.
  • Die Analyse ergibt: CloH7ONS (Molekulargewichtl89).
  • Berechnet... C 63,88, H 4,06, 08,90, N 7,19, S15,90; gefunden ... C 63,60, H 3,70, 08,50, N 7,40, S16,80.
  • Beispiel 2 Man setzt in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise 201 Teile p-Chlorphenyl-ß-chlorvinylketon mit 97 Teilen Kaliumrhodanid um. Man erhält 195 Teile der entsprechenden Rhodanverbindung, das sind 88 °lo der Theorie, bezogen auf p-Chlorphenyl-ß-chlorvinylketon in Form gelber Kristalle.
  • Die Analyse - ergibt: CloH6 O NS Cl (Molekulargewicht 223).
  • Berechnet C 53,80, H 2,68, 07,20, N 6,28, S14,35, Cl 15,90; gefunden C 53,70, H 2,92, 07,50, N 6,53, S13,70, Cl 16,00.
  • Beispiel 3 Wie im Beispiel 1 beschrieben, werden 180 Teile p-Methylphenyl-ß-chlorvinylketon mit 97 Teilen Kaliumrhodanid umgesetzt. Man erhält 181 Teile der entsprechenden Rhodanverbindung, das sind 89,3 01o der Theorie, bezogen auf p-Methylphenyl-ß-chlorvinylketon in Form gelber Kristalle vom Fp. = 128 bis 1300C.
  • Die Analyse ergibt: CllH9 O NS (Molekulargewicht203) .
  • Berechnet... C 65,00, H 4,43, 0 7,88, N 6,90, S 15,75; gefunden . . C 65,24, H 4,60, 07,74, N 6,60, S15,60.
  • Beispiel 4 Man setzt analog dem Beispiel 1 180 Teile m-Methylphenyl-ß-chlorvinylketon mit 97 Teilen Kaliumrhodanid um und erhält 186 Teile der entsprechenden Rhodanverbindung, das sind 91,7 01o der Theorie, bezogen auf m-Methylphenyl-ß-chlorvinylketon in Form gelber Kristalle vom Fp. = 87 bis 880C.
  • Die Analyse ergibt: CllHgONS (Molekulargewicht203).
  • Berechnet... C 65,00, H 4,43, 07,88, N 6,90, S15,75; gefunden . . C 64,70, H 4,63, 08,45, N 6,49, S15,50.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Rhodanverbindungen der allgemeinen Formel R1-CO-CR2 =CH-S-C--N dadurch gekennzeichnet, daß man vinyloge Säurehalogenide der allgemeinen Formel R1-C0-CR2 =CH-X, in welchen Formeln R1 einen Alkyl-, Aryl-, Aralkyl. oder heterocyclischen Rest, R2 Wasserstoff, Alkyl-, Aryl- oder einen Aralkylrest oder R1 und R2 zusammen einen carbocyclischen oder heterocyclischen Ring und X ein Halogenatom bedeuten, mit Salzen der Rhodanwasserstoffsäure in wäßriger Lösung umsetzt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5648498A (en) * 1991-10-30 1997-07-15 Astra Aktiebolag Process for the preparation of 4-methyl-5-(2-chloroethyl)-thiazole and analogues thereof

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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