DE108256C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 40: Hüttenwesen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. November 1896 ab.
. Vorliegende Erfindung bezieht sich hauptsächlich auf die Behandlung von Erzen oder
metallurgischen Producten, welche Zink und Kupfer oder jedes dieser Metalle für sich
allein oder in Verbindung mit anderen Metallen in Form von Oxyden enthalten. Nachfolgend
wird für das zu behandelnde Rohmaterial der Ausdruck »Erz« gebraucht; darunter sind sowohl rohe als auch geröstete
Erze oder metallurgische Producte zu verstehen, welche die erwähnten Metalle in Form von
Oxyden oder auch basischen oder neutralen schwefelsauren oder schwefligsauren Salzen
enthalten.
Zur Erläuterung des Verfahrens sei nachstehend als Beispiel die Behandlung eines Zinkoxyd
enthaltenden Erzes beschrieben.
Das das Zinkoxyd enthaltende Erz wird mit Ammoniumsulfat — (N HJ^ S O1 — in einem
geschlossenen Gefäfs zusammengebracht und man läfst dieselben, eventuell unter Druck, bei
gewissen höheren Temperaturen auf einander einwirken. Die Temperaturen, bei denen sich
die gewünschten Reactionen vollziehen, liegen zwischen 300 und 5000C. Bei diesen Temperaturen
wird das Ammoniumsulfat in Ammoniakgas, Schwefelsäureanhydrid und Wasser zerlegt. Das Metalloxyd des zu behandelnden
Erzes verbindet sich nun mit Schwefelsäureanhydrid zu einem neutralen Sulfat. Dieses
Sulfat mit Gangart und etwa irgend einem anderen sonstigen unlöslichen Rückstand wird
nunmehr in geeigneten Gefäfsen mit heifsem oder kaltem Wasser ausgelaugt.
Damit die Temperaturen von 300 bis 5000 nicht überschritten werden, läfst man Wasser
bezw. Wasserdampf eintreten, um zu verhüten, dafs das entstandene Zinksulfat wiederum zersetzt
wird und schweflige Säure und freier Sauerstoff bezw. Schwefelsäureanhydrid abdestillirt
wird.
Bei dem Auslaugen wird das lösliche Sulfat
aufgelöst und von der Gangart oder dem unlöslichen Rückstand abgesondert. Die Gangart
bezw. der unlösliche Rückstand, in denen Blei u. s. w. enthalten sein kann, können nach
irgend einem geeigneten Verfahren zur Gewinnung der metallischen Bestandteile behandelt
werden; sollte Kupfer in der Lösung enthalten sein, so kann man dieses z. B. durch
metallisches Zink fällen und behufs Behandeins nach irgend einem bekannten Verfahren
entfernen.
Das bei der Behandlung .des Erzes mit Ammoniumsulfat gebildete Ammoniakgas (NHB)
wird aufgefangen und wird nun im zweiten Tbeile des Verfahrens zur Einwirkung auf die
Zinksulfatlösung benutzt.
Das vorliegende Verfahren kann in irgend einem geeigneten Apparat ausgeführt werden.
Ein solcher Apparat ist als Beispiel in der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht, doch
beansprucht Erfinder diesen nicht als einen Theil seiner Erfindung.
Fig. ι ist ein Längsschnitt des Apparates,
Fig. 2 ein Querschnitt in der Linie X-X in Fig. i.
Nachdem das Erz in dem geeigneten Verhältnifs mit Ammoniumsulfat vermengt worden
ist, wird es in einen Zuführungstrichter A ge-
bracht, der mit einer einstellbaren Thür oder Oeffnung B versehen ist, mit Hülfe deren die
Zuführung regulirt wird.
Aus dem Fülltrichter A wird das Erz durch Dreharme D, die auf einer Welle E sitzen, in
die Retorte C gebracht. Die Arme D sind zweckmäfsig mit verstellbaren Schaufeln F versehen,
so dais durch Abänderung der Winkel der letzteren das Material mit jeder gewünschten
Schnelligkeit durch die Retorte C geleitet werden kann. Wenn nun die Welle E rotirt, so wird
die Mischung umgerührt und allmählich durch die Retorte C in die Austrittsöffnung G gebracht.
Durch diese fällt das Material in einen geschlossenen Trichter H, der mit einer
regulirbaren Thür / versehen ist und dann in einen ■ zweiten geschlossenen Trichter J, der
eine Thür K besitzt. Ist nun der Trichter / gefüllt, so wird die Thür / verschlossen, um
jeden Zutritt von Luft in die Retorte C zu verhüten. Alsdann wird die Thür K geöffnet
und das sulfatisirte Material in einen Transportwagen L oder in eine sonstige'geeignete Vorrichtung
gebracht, um zu dem in der Zeichnung nicht dargestellten Auslaugeapparat geleitet
zu werden. Während dieser Operation kann Wasserdampf oder Wasser gewünschtenfalls
in die Retorte C durch ein Rohr R geleitet werden. Die Retorte C -wird mittelst
eines Ofens M auf einer geeigneten Temperatur von 300 bis 5000C. erhalten, oder es kann
die Retorte ' auch mit einem Mantel versehen und durch überhitzten Dampf erhitzt werden.
Das während des Verfahrens in der Retorte C erzeugte Ammoniakgas strömt durch
eine Oefmung N und 'wird mittelst eines Injectors O oder irgend einer anderen geeigneten
Vorrichtung durch ein Rohr P in einen Bottich Q- oder in ein sonstiges geeignetes
Gefäfs geleitet, welches die durch Auslaugen des behandelten Erzes erhaltene Zinksulfatlösung
enthält.
Um nun einen Verlust an Ammoniakgas durch Undichtigkeit zu vermeiden, wird der
Injector 0 oder eine sonstige geeignete Vorrichtung so regulirt, dafs ein gewisses Vacuum
in der Retorte unterhalten wird.
Das in Lösung befindliche Ammoniumsulfat wird hierdurch regenerirt und kann bis zur
Trockenheit eingedampft werden, um bei der Behandlung von frischen Erzmengen Verwendung
zu finden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Gewinnung von Metallen oder metallischen Verbindungen aus Erzen, Rückständen oder sonstige Metalle enthaltenden Materialien, dadurch gekennzeichnet, dafs das zu behandelnde, eventuell geröstete Material mit Ammoniumsulfat zusammen auf 300 bis 5000 C. erhitzt wird, indem man zur Verhütung der Ueberschreitung dieser Temperaturen Wasser bezw. Wasserdampf eintreten läfst, wobei das Metalloxyd des zu bearbeitenden Erzes mit der aus dem Ammonsulfat stammenden Schwefelsäure ein neutrales Sulfat bildet.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE108256C true DE108256C (de) | 1900-01-01 |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE108256C (de) |
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