DE1080055B - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen, Faerben und Appretieren von auf Formen aufgezogenen Textilerzeugnissen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen, Faerben und Appretieren von auf Formen aufgezogenen Textilerzeugnissen

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DE1080055B
DE1080055B DED21792A DED0021792A DE1080055B DE 1080055 B DE1080055 B DE 1080055B DE D21792 A DED21792 A DE D21792A DE D0021792 A DED0021792 A DE D0021792A DE 1080055 B DE1080055 B DE 1080055B
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    • D06BTREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
    • D06B5/00Forcing liquids, gases or vapours through textile materials to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing impregnating
    • D06B5/12Forcing liquids, gases or vapours through textile materials to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing impregnating through materials of definite length
    • D06B5/24Forcing liquids, gases or vapours through textile materials to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing impregnating through materials of definite length through articles, e.g. stockings

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen, Färben und Appretieren von auf Formen aufgezogenen Textilerzeugnissen Es ist bekannt, Gewebe oder Geflechte aus einem thermoplastischen Material, wie Polyvinylchlorid, zwecks Verbesserung ihrer Eigenschaften im erwärmten Zustand zu verstrecken. Als wärmeübertragendes Mittel kann z. B. Wasser, Wasserdampf oder Luft dienen.
  • Textilerzeugnisse, insbesondere Strumpfwaren, hat man gleichfalls schon einer Nachbehandlung unterworfen, wobei die fertigen Erzeugnisse auf Formen aufgezogen und bei erhöhter Temperatur nacheinander gewaschen, gefärbt und appretiert worden sind. Zwecks Intensivierung der Einwirkung der Behandlungsmittel, wie Wasch- oder Färbelösungen, hat man die Behandlung auch schon im Autoklav unter überdruck durchgeführt, wobei die Textilerzeugnisse teilweise mit der Lösung besprüht werden, um eine möglichst gleichmäßige Einwirkung zu erzielen.
  • Alle diese Arbeitsgänge nehmen jedoch viel Zeit in Anspruch, wodurch sich die Herstellungskosten- erhöhen, und es sind ferner erhebliche Investitionen für die Anschaffung der benötigten Vorrichtungen erforderlich.
  • Man hat daher auch schon empfohlen, wenigstens zwei der Nachbehandlungsvorgänge zu kombinieren, beispielsweise das Färbemittel zusammen mit einer oberflächenaktiven Verbindung oder mit einer Flotte des Appretiermittels anzuwenden. Hierbei treten jedoch verfahrenstechnische Schwierigkeiten auf. So ist es nicht immer einfach, die Abscheidung oder Ablagerung der einzelnen Bestandteile einer solchen Behandlungsflüssigkeit zu vermeiden, und andererseits haben die praktischen Erfahrungen gezeigt, daß die Gleichmäßigkeit der Anfärbüngen unter solchen Maßnahmen häufig leidet.
  • Überraschenderweise hat sich nun gezeigt, daß die Nachbehandlung der Textilerzeugnisse erheblich beschleunigt und verbessert werden kann, wenn man das Waschen, Färben und Appretieren in einem einzigen Arbeitsgang durchführt und dabei besondere Maßnahmen anwendet, welche das Auftreten der vorstehend geschilderten Mängel verhindern und die Herstellung einwandfreier Erzeugnisse sicherstellen.
  • Erfindungsgemäß wird die Behandlung der auf Formen aufgezogenen Textilerzeugnisse in einem umschlossenen Raum mit einer abgemessenen Menge der erhitzten Behandlungsflüssigkeit durchgeführt, welche rieben Wasser als Grundbestandteil sowohl ein Färbemittel als auch eine oberflächenaktive Verbindung und ein als Appreturmittel dienendes Harz enthält. Zu Beginn jedes Arbeitsganges wird diese Lösung in den unteren Teil des- umschlossenen Raumes eingeführt, dort unter Überdruck erhitzt und dann nach Abzug vom Boden des Raumes derart mittels Sprühdüsen über die Textilerzeugnisse gesprüht, daß sie an ihnen herunterläuft und sich wieder am Boden des umschossenen Raumes sammelt. Diese Sprühbehandlung wird mehrmals wiederholt, wobei _die Temperatur des umschlossenen Raumes über 100°C gehalten und die Behandlungsflüssigkeit durch den sich in Gegenwart von Luft einstellenden Überdruck am Sieden verhindert wird. Nachdem die im umschlossenen Raum befindlichen Textilerzeugnisse fertigbehandelt sind, wird die wässerige Flüssigkeit, welche _ das Färbemittel, die oberflächenaktive Verbindung und ein Harz enthält, verworfen.
  • Vorzugsweise werden die Formen und die Sprühdüsen während der Behandlung relativ zueinander ge= dreht, wodurch eine besonders gleichmäßige Einwirkung der Bestandteile -der Behandlungslösung erzielt werden kann. .
  • Es ist für die wirksame Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens von besonderer Bedeutung, daß die Behandlungsflüssigkeit trotz der angewendeten verhältnismäßig hohen Temperaturen von beispielsweise 113° C nicht zum Sieden kommt und daher auch nicht vollständig oder zum größten Teil verdampft, da nur so die Flüssigkeit ihre ursprüng-, liche Zusammensetzung im wesentlichen beibehält und trotz des wiederholten Umpumpens stets in gleicher Weise auf die Textilerzeugnisse einwirkt. Insbesondere wird durch "-die Verhinderung des Siedens auch vermieden, daß einzelne Bestandteile der' Flüssigkeit ausgefällt-werden. Ferner wird durch die= gleichzeitige Anwesenheit - von oberflächenaktivem Mittel, Färbemittel und Harz infolge der Waschwirkung nicht nur ein besseres Aufziehen des Farbstoffes und Harzes sowie eine Egalisierung der Anfärbung erreicht, sondern das Harz verbessert auch seinerseits den Angriff des Färbemittels auf die Faser und macht letztere geschmeidig. Außerdem wird durch die angewandten verhältnismäßig hohen Temperaturen die Aktivität der oberflächenaktiven Verbindung und des Farbstoffes beträchtlich erhöht, so daß die Intensität der Behandlung insgesamt eine wesentliche Steigerung erfährt.
  • Nach Beendigung der Behandlung in dem umschlossenen Raum wird die Behandlungsflüssigkeit abgezogen und verworfen, worauf die Textilerzeugnisse durch Einblasen von erhitzter Luft oder erhitztem Dampf in kurzer Zeit getrocknet werden.
  • Die zum Durchführen des erfindungsgemäßen Behandlungsverfahrens verwendete Vorrichtung besteht - wie bekannt - aus einem schüsselförmigen Aufnahmebehälter für die Behandlungsflüssigkeit, einer über diesem abdichtend angeordneten Glocke und einer Vorrichtung zum Heben und Senken derselben. Außerdem ist ein in horizontaler Richtung beweglicher Träger vorgesehen, der wahlweise unter die Glocke oder aus dem Bereich der Glocke herausgebracht werden kann und auf welchem Formen zur Aufnahme der zu behandelnden Textilerzeugnisse angeordnet sind. Dieser Träger befindet sich erfindungsgemäß auf einem Tisch, der zwischen dem schüsselförmigen Behälter und der Glocke angeordnet ist, wobei sowohl der Behälter als auch die Glocke gegenüber dem Tisch abgedichtet sind.
  • Unterhalb des Tisches können Federn derart angeordnet sein, daß sie denselben elastisch nach oben drücken. Auf diese Weise stellt sich der Tisch gegenüber dem schüsselartigen Behälter und der Glocke selbsttätig dichtend ein. Der die Formen tragende Träger ist vorzugsweise drehbar auf dem Tisch angeordnet und so ausgebildet, daß er von seinem Sitz abgehoben werden kann, wenn er sich außerhalb der Glocke befindet.
  • Die Vorrichtung gemäß der Erfindung wird durch die Zeichnungen näher erläutert.
  • Fig. 1 zeigt die Vorrichtung von vorn, wobei der obere Teil der Vorratsbehälter und die vordere Deckplatte fortgelassen sind; Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht von Fig, 1; Fig. 3 zeigt schematisch die Leitungsführung für die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung; Fig. 4 zeigt eine Einzelheit der Vorrichtung von Fig. 1; Fig. 5 zeigt eine Teilansicht des die Formen aufnehmenden Trägers; Fig. 6 ist ein Schnitt längs der Linie 6-6 von Fig: 5; Fig. 7 ist ein Schnitt längs der Linie 7-7 von Fig. 5 ; Fig. 8 zeigt den Behandlungskessel gemäß Fig. 1 im Schnitt.
  • Bei der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung trägt der Rahmen 25 eine Anzahl Schienenrollen 26. 62, die um Achsen des Rahmens drehbar sind. Auf diesen Rollen laufen nach unten gerichtete Schienen 28 (vgl. Fig. 8), die an der Unterseite der Tische 30, 30' angeordnet sind. Diese Tische sind ihrerseits durch Verbindungsglieder 31 miteinander verbunden.
  • Jeder der beiden Tische 30, 30` hat in der Mitte eine Öffnung 33, die oben bei 34 und vorzugsweise nach unten abgeschrägt ist. Diese Öffnungen dienen zur Aufnahme von abgeschrägten Vorsprüngen 35 des runden Formträgers 36, der so auf der Schrägkante 34 des Tisches ruht.
  • Der Formträger 36 weist eine Anzahl von radial angeordneten Doppelrippen 37 mit Stiften 38, 40 auf, welche die eigentlichen Formen 41 tragen. Diese Formen sind an ihrem unteren Ende mit schrägverlaufenden Ausnehmungen 42, 43 versehen, welche in die Stifte eingreifen. Dabei dient der Stift 38 als Drehzapfen und ermöglicht ein Kippen der Form nach außen. Diese Kippbewegung wird aber durch die seitliche Ausnehmung 44 begrenzt, welche mit dem Rand 45 des Trägers 36 zum Eingriff kommt. Die schräg nach außen verlaufende Ausnehmung 42 wirkt dabei als Verriegelung und verhindert ein Abnehmen der Form.
  • In der Normalstellung sind die Formen 41 um einen Winkel von etwa 5° nach innen geneigt.
  • In den inneren Rand 46 des Formträgers 36 greift an jedem Ende der Vorrichtung in der Lade- und Entladestellung von unten ein Speichenstern ein, der über einem hydraulischen Zylinder durch einen Elektromotor angetrieben wird und den Formträger mit den aufgesetzten Formen langsam dreht.
  • In der Mitte des Trägers 36 sind eine Anzahl konischer Ringe 112 angeordnet, die durch Rippen 113 gehalten werden, so daß die Sprühflüssigkeit ohne Stauungen in den schlüsselförmigen Behälter 70 zurückfließen kann.
  • Die im mittleren Teil des Rahmens 25 angeordneten Schienenrollen 62 sind nachgiebig, und ihre Achsen 64 sind in einem umgekehrten U-Eisen 65 gelagert (vgl. Fig. 4). Die Achsen ragen durch senkrechte Schlitze 65 des weiteren U-Eisens 66 hindurch, welches seinerseits an den Maschinenrahmen 25 befestigt ist. In gewissen Abständen sind Schraubenfedern 68 angeordnet, welche die beiden U-Eisen 66, 67 auseinanderzudrücken versuchen, wodurch die Rollen 62 federnd nach oben gepreßt werden.
  • In der Mitte des Rahmens 25 ist ein schüsselförmiger Behandlungsbehälter 70 fest angeordnet, welcher zusammen mit der auf Rollen 73 laufenden Glocke 71 den umschlossenen Behandlungsraum bildet. Der untere Glockenrand weist einen Ring 77 sowie eine nach unten offene Rille 78 zur Aufnahme der Dichtung 80 auf. Die Glocke 71 ist durch die Führungsschienen 72 und die damit zusammenarbeitenden hydraulischen Zylinder 75 in der Höhe verstellbar.
  • Der schlüsselförmige Behälter 70 weist an seinem Rand gleichfalls eine Rille 88 zur Aufnahme der Dichtung 90 auf.
  • Die Glocke 71 läßt sich mittels Haken 84 unter Erzielung einer guten Abdichtung mit der Schüssel 70 und dem Tisch 30 verriegeln.
  • Der untere Teil der Schüssel 70 weist einen zapfenförmigen Ansatz 110 mit der innenliegenden Heizschlange 191 und daran anschließend einen Flansch 111 für die Gebläseleitung auf.
  • Im oberen Teil der Glocke 71 ist eine elektrisch angetriebene drehbare Sprühvorrichtung 114 zentral angeordnet. Das Sprührohr trägt in unterschiedlicher Höhe und Stellung verschiedene Sprühdüsen 118, die einen Strahl der Behandlungsflüssigkeit gegen die auf den Formen befindlichen Textilerzeugnisse richten. In einer Höhe über den oberen Enden der Formen ist außerdem eine Anzahl von Sprührohren 120 mit nach unten gerichteten Sprühdüsen 121 vorgesehen.
  • Wie aus dem Rohrleitungsdiagramm der Fig. 4 ersichtlich, ist eine Frischwasserzuleitung 124 über ein normalerweise geöffnetes Handventil 125 und ein normalerweise geschlossenes, elektrisch gesteuertes Ventil 126 mit dem Mischbehälter 122 verbunden. Vom Mischbehälter 122 wird die Flüssigkeit über das Rohr 128 durch die Pumpe 130 mit der selbsttätigen Steuereinrichtung abgezogen. Die Behandlungsflüssigkeit wird dann entweder über das Rohr 132 und das Handventil 133 zum Vorratsbehälter 134 oder über das Rohr 135 und das Handventil 1.36 zum Vorratsbehälter 137 geleitet.
  • Die Druckseite der Pumpe 130. ist ferner durch eine Spülwasserleitung 138 über ein Rückschlagventil 140 und ein Handventil 141 mit dem Rohr 142 verbunden, welches zu den Sprühdüsen führt. Diese Leitung dient zum Auswaschen der Sprühvorrichtung. Die Vorratsbehälter 134 und 137 haben eine Auslaßleitung 143, die zu einer Umwälzpumpe 144 führt, welche die Flüssigkeit durch das Rohr 145 wieder in den Behälter zurückpumpt, um den Inhalt des Vorratsbehälters stets in Bewegung zu halten.
  • Die Vorratsbehälter 134 und 137 sind über das Rohr 146, das Sieb 147 und das Handventil 148 bzw. über das Rohr 150, das Sieb 151 und das Handventil 152 sowie über ein elektrisch gesteuertes Ventil 153 mit einem Meßbehälter 154 verbunden, der seinen Inhalt über ein elektrisch gesteuertes Ventil 155 und ein Rückschlagventil 156 in den unteren Teil der Schüssel 70 entleert. Der Meßbehälter hat ein Entlüftungsventil 154'.
  • Von dem Sumpf am Boden der Schüssel 70 wird die unter hohem Druck stehende Behandlungsflüssigkeit über das Rohr 157 und die Pumpe 158 sowie das handbetätigte Dreiwegeventil 141 an das Rohr 160 gegeben, das über das Sieb 160' mit dem oben beschriebenen vertikalen Sprührohr 114 verbunden ist.
  • Der Vorratsbehälter 134 kann über das Rohr 161, das Handventil 162, das Rohr 163, das Rückschlag" ventil 164 und die Abflußleitung 165 entleert werden, und ebenso kann der Vorratsbehälter 137 über das Rohr 165', das Handventil 166, das Rohr 163, das Rückschlagventil 164 und die Abflußleitung 165 entleert werden. Der Sumpf kann über die Pumpe 158, das Rohr 166 und das elektrisch gesteuerte Ventil 167 entleert werden.
  • Sowohl im Vorratsbehälter als auch im Sumpf ist eine Heizschlange angeordnet. Der Dampf wird durch das Rohr 170 und das Rückschlagventil 171. zum Rohr 172 geleitet, das durch ein T-Stück mit dem Rohr 173 verbunden ist. Dieses ist über ein Ventil 174 und das elektrisch gesteuerte Ventil 175 mit der Heizschlange 176 des Behälters 134 verbunden. Die Ableitung erfolgt über den Kondenstopf 177 und das Rohr 178, das durch ein T-Stück mit dem Rohr 180 verbunden ist, zur Auslaßleitung 181. Ferne' führt vam Rohr 173 eine Verbindung über das Ventil 182, das Rohr 183 und das elektrisch gesteuerte Ventil 184 zur Heizschlange 185 des Behälters 137 und von dort über den Kondenstopf 186 und das Rohr 187 zum Auslaßrohr 180.
  • Der Dampf wird ferner über das handbetätigte Ventil 188 und das elektrisch betätigte Ventil 190 der Heizschlange 1,91 im Sumpf der .Schüssel 70 zugeführt und das Kondensat über de Kondenstopf 192 und die Auslaßleitung 181 abgeleitet. Ein Temperaturregler 193 steuert das elektrische Ventil 190, um eine vorherbestimmte Temperatur unter der Glocke 71 aufrechtzuerhalten.
  • Ein Lüfter 194 (Fig. 1) ist über ein Rohr 195 mit denn Flansch 111, an der Seite des Sumpfes verbunden. Während der Trocknungsperiode bläst der Lüfter Luft durch ein Rohr 195 in den Sumpf; während der übrigen Zeiten ist das Rohr 195 durch ein hydraulisches Ventil 196 abgesperrt, Ein elektrisch gesteuertes. Ventil 197 (Fig. 1) läßt die erhitzte Luft aus der Glocke in die Atmosphäre austreten.
  • Das neue Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung sollen im folgenden an Hand der Behandlung von Strümpfen näher erläutert werden.
  • Es sei angenommen, daß einer der Formträger sich in der Lade- und Entladestellung am einen Ende der Vorrichtung befindet. Die beim vorhergehenden Arbeitsgang behandelten Strümpfe werden von den Formen abgenommen und neue, unbehandelte Strümpfe auf die Formen aufgezogen. Der Träger wird dabei durch den Speichenstern gehoben und gleichzeitig gedreht; die Formen werden durch die Bedienungsperson nach außen gekippt. Der zweite Formträger befindet sich, unter der Glocke; sein Tisch ruht auf den Rollen, und die Rollenhalter haben die Schraubenfedern teilweise zusammengedrückt. Die Glocke befindet sich in gehobener Stellung.
  • Der nächste Arbeitsgang kann jetzt beginnen. Die Bedienungsperson drückt den Startknopf für die elektrische, automatische Steuervorrichtung, die in irgendeiner bekannten Weise ausgebildet sein kann. Hierdurch wird der Formträger an dem betreffenden Ende der Vorrichtung durch Senken des Kolbens 48 im Zylinder 50 (Fig. 2) auf seinen Tisch herabgesenkt. Die Zylinder 58. auf beiden Seiten werden dann automatisch unter Druck gesetzt, verschieben die beiden Tische 30, 30' gleichzeitig und bringen den frisch beschickten Formträger unter die Glocke. Nachdem die Verschiebung beendet ist, kommen die Tische zur Ruhe, wobei der frisch beschickte Tisch auf den Rollen unter der Glocke ruht.
  • Der Formträger, der soeben in die Entlade- und Ladestellung gebracht wurde., wird jetzt von seinem Tisch abgehoben und gleichzeitig gedreht, so daß die gefärbten Strümpfe (unter Kippen der Formen in die in Fig. 6 strichpunktierten Stellungen) leicht abgenommen werden können.
  • Der Meßbehälter 154 entlädt die Behandlungsflüssigkeit durch Offnen des Ventils 155, während das Ventil 153 geschlossen ist, in den Unterteil der Schüssel 70, alsdann greifen Klinken in die Haken 84 ein und ziehen die Glocke 71 nach unten, so daß der unterhalb der Glocke befindliche Tisch durch die untere und die obere Dichtung mit der Schüssel und der Glocke verbunden wird.
  • Sobald die Glocke verriegelt ist, beginnt die Pumpe 158 die Behandlungsflüssigkeit aus dem Sumpf abzusaugen und in die Sprühdüsen zu drücken, die gleichzeitig in Drehung versetzt werden, In der Zwischenzeit hat die Heizschlange 191 einen Teil der wäßrigen Lösung auf über 100° C erhitzt, ohne daß sie infolge des Überdruckes zum Sieden kommt. Der Temperaturregler 193 hält eine vorherbestimmte Temperatur der Behandlungsflüssigkeit aufrecht, die beispielsweise 110° C betragen kann. Die Behandlungslösung wird während eines bestimmten Zeitraumes, beispielsweise 41/2 Minuten lang, umgepumpt. Die Dauer der Behandlung .richtet sich nach der Art der Textilerzeugnisse und den übrigen Verfahrensbedingungen.
  • Am Ende der Behandlung wird die Pumpe 158 stillgesetzt und das Ablaßventil 167 geöffnet, um die verbrauchte Behandlungsflüssigkeit ablaufen zulassen. Nach ausreichender Ablaufzeit wird der Lüfter oder eine sonstige Druckluftquelle angestellt und Luft durch den Sumpf nach oben an der Heizschlange vorbeigeleitet, wobei sie auf eine für die Trocknung der auf den #' armen befindlichen Strumpfwaren geeignete Temperatur gebracht wird. Die Luft wird am oberen Ende der Glocke durch ein Ventil 197 entweder in die Atmosphäre oder in eine Leitung ausgelassen. Die Trockenzeit hängt ebenfalls von den Erfordernissen des Einzelfalles ab; sie betrug in einem praktischen Falle etwa 2 Minuten.
  • Wenn die Trocknung beendet ist, werden die Klinken 84 freigegeben, worauf die Zylinder 75 (Fig. 8) die Glocke über die Formen hinaus anheben. Damit ist der Arbeitsgang beendet, soweit das Waschen, Färben, Appretieren, Vorformen und Nachformen in Betracht kommt.
  • Während der Behandlung werden die Strümpfe von den Formen des anderen Formträgers abgenommen und neue Strümpfe aufgesetzt, die dann im nächsten Arbeitsgang behandelt werden. Ferner wird der Meßbehälter 154 automatisch mit einer neuen Menge Behandlungsflüssigkeit gefüllt, indem das Ventil 155 geschlosen und das Ventil 153 geöffnet wird. Ein Entlüftungsventil 154' sorgt dabei für die Abführung der Luft aus dem Meßbehälter.
  • Das nachstehende Beispiel beschreibt eine praktisch erprobte Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, die besonders für Strümpfe auf der Basis Polyamid geeignet ist und den Vorteil hat, daß gesponnene Stapelfasern und einfache Kunstfäden (monofilament), die beide in dem gleichen Strumpf vorhanden sein können, ganz gleichmäßig angefärbt und dadurch Endprodukte erzielt werden, die genau vergleichbar sind. Ausführungsbeispiel Als neutrales und salzfreies Waschmittel wird ein im Handel erhältliches Kondensationsprodukt von Äthylenoxyd mit einem vegetabilischen Öl, z. B. Olivenöl, verwendet. Dieses Netzmittel ist in Petroleum-Lösungsmitteln und polaren Lösungsmitteln löslich, hat eine sehr geringe Neigung zum Schäumen, kann leicht in der wäßrigen Lösung dispergiert werden, hat ausgezeichnete Suspensionseigenschaften, bildet eine stabile Emulsion über einen großen Temperaturbereich und neigt nicht zu Ablagerungen in dem Rohrsystem od. dgl.
  • Das Waschmittel wird vorzugsweise in einem aliphatischen Kohlenwasserstoff von der Art des Stoddard-Lösungsmittels aufgelöst. Vorzugsweise wird 1 Volumteil des Netzmittels mit 3 Teilen des Lösungsmittels gemischt; das Verhältnis kann jedoch auch in weiten Grenzen geändert werden.
  • Es ist vorteilhaft, etwa 0,1 Volumprozent des Netzmittels für die Gesamtmenge der Behandlungsflüssigkeit zu verwenden.
  • Das verwendete Färbemittel ist vorzugsweise ein Azetat-Färbemittel, das in geeigneten Verhältnissen zugesetzt wird, um die gewünschte Farbkombination zu- erzielen. Bekanntlich werden die Bestandteile der Grundfarben, beispielsweise Blau, Rot und Gelb, derart kombiniert, daß der gewünschte Farbton erhalten wird.
  • Als Beispiel -einer Färbemittelkombination zur Erzielung eines Sonnentones werden die folgenden Anteile für eine Gesamtmenge der Behandlungsflüssigkeit von 227 1 genannt: 3 g du Pont Celanthrene-Blau F. R., 3 g -du Pont Acetamine-Scharlachrot B, 5 g American Analine Products Amacel-Gelb G. Das Färbemittel wird als Paste unter Verwendung eines kleinen Teils der Lösung, die das Netzmittel enthält; zubereitet und dann allmählich unter Einsprühen in einen größeren Anteil der Netzmittellösung emulgiert.
  • Als Appreturmittel wird ein Harz benutzt, beispielsweise ein Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukt, welches vorzugsweise in einer Konzentration von 0,1 bis 0,6 Volumprozent, am besten von etwa 0,1 bis 0,2 Volumprozent, in der endgültigen Behandlungsflüssigkeit vorliegt.
  • Es ist vorteilhaft, einen leicht alkalischen PH-Wert aufrechtzuerhalten, vorzugsweise im Bereich von 7,5 bis B. Ein geeignetes Mittel zur Einstellung des pH-Wertes ist Trinatriumphosphat.
  • In manchen Fällen kann es erwünscht sein, ein Schmiermittel, beispielsweise einen Sorbitolester, zuzusetzen. Ein solches Wachs mit starken, selbstemulgierenden Eigenschaften wird vorzugsweise in der Menge von 0,1 bis 0,4 Gewichtsprozent, bezogen auf die fertige Behandlungsflüssigkeit, verwendet.
  • Eine sehr erwünschte Eigenschaft der beschriebenen Kombination von Bestandteilen besteht darin, daß die Behandlungsflüssigkeit die gleichzeitige Durchführung des Wasch-, Färbe- und Appretierungsvorganges ermöglicht, ohne daß der eine Vorgang den anderen stört. Im Gegenteil unterstützen sich die einzelnen Bestandteile gegenseitig, da das Netzmittel eine bessere Dispersion und einen gleichmäßigeren Angriff des Färbemittels bewirkt. Das Schmiermittel unterstützt ebenfalls die Dispersion des Färbemittels.
  • Nachdem die Behandlungsflüssigkeit abgezogen ist, bleibt eine beträchtliche Menge der Bestandteile der Lösung chemisch mit der Faser verbunden. Dies hat die Wirkung, daß ein stabilisiertes Gewebe erzeugt wird, welches den Strumpf während der nachfolgenden Benutzung bedeutend besser in der durch die Formung gegebenen Gestalt hält, als dies bei früheren Behandlungsmethoden möglich war.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Reinigen, Färben und Appretieren von auf Formen aufgezogenen Textilerzeugnissen, insbesondere von Strumpfwaren, in einem abgeschlossenen Raum mittels einer erhitzten Lösung, die über die Textilerzeugnisse gesprüht wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine abgemessene Menge der Behandlungsflüssigkeit, die außer Wasser als Grundstoff sowohl ein Färbemittel als auch ein oberflächenaktives Mittel und ein Harz in der gleichen Lösung enthält, bei Beginn eines jeden Arbeitsganges in den unteren Teil des umschlossenen Raumes eingeführt wird, daß die Lösung unter Überdruck erhitzt wird, daß sie vom Boden des umschlossenen Raumes abgezogen und derart aus Sprühdüsen über die Textilerzeugnisse gesprüht wird, daß sie an ihnen herunterläuft und sich am Boden des umschlossenen Raumes sammelt. von wo sie wieder abgezogen und zu wiederholten Malen- über die Textilerzeugnisse gesprüht wird, daß der umschlossene Raum auf einer Temperatur von mehr als* 100° C gehalten und die Flüssigkeit durch den in Gegenwart von Luft entwickelten Überdruck am Sieden verhindert wird und daß die Behandlungsflüssigkeit nach Behandlung einer jeden Einsatzmenge von Textilerzeugnissen verworfen wird. 2.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formen und die Sprühdüsen während der Behandlung relativ zueinander gedreht werden. 3. Vorrichtung zum Durchführen der Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2 mit einem schüsselförmigen Aufnahmebehälter für die Behandlungsflüssigkeit, einer über dem schüsselförmigen Behälter abdichtend angeordneten Glocke, einer Einrichtung zum Heben und Senken der Glocke, einem in horizontaler Richtung beweglichen Träger, der wahlweise unter die Glocke oder aus dem Bereich der Glocke herausgebracht werden kann, und mit auf dem Träger angeordneten Formen zur Aufnahme der Textilerzeugnisse, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (36) auf einem Tisch (30) angeordnet ist, der zwischen der Schüssel (70) und der Glocke (71) angeordnet ist, wobei sowohl die Schüssel als auch die Glocke gegenüber dem Tisch abdichtbar sind. 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des Tisches (30) Federn (68) derart angeordnet sind, daß der Tisch elastisch nach oben gedrückt wird, so daß er sich gegenüber der Schüssel (70) und der Glocke (71) selbsttätig dichtend einstellt. 5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (36) drehbar auf dem Tisch (30) angeordnet und so ausgebildet ist, daß er von seinem Sitz abgehoben werden kann, wenn er sich außerhalb der Glocke befindet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 898148, 886 734, 822 240, 715 591, 560.938, 507 314, 491590; schweizerische Patentschriften Nr. 299 672, 215 387; französische Patentschrift Nr. 1056 471; britische Patentschriften Nr. 652 009, 635 722; USA: Patentschrift Nr. 2 641120; dänische Patentschrift Nr. 59 647; Melliand Textilberichte, 1950, S. 117, und 1954,S.61.
DED21792A 1955-04-05 1955-11-26 Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen, Faerben und Appretieren von auf Formen aufgezogenen Textilerzeugnissen Pending DE1080055B (de)

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