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Kohlenpapier mit einer der Rollneigung entgegenwirkenden farbigen
Rückenschicht Die Erfindung bezieht sich auf ein Kohlenpapier mit einer derRollneigung
entgegenwirkenden farbigen Rückenschicht aus in Bindemittel eingelagerter Bronze.
Bei bekannten Kohlenpapieren dieser Art verwendet man aus Kostengründen im wesentlichen
Gold- oder Silberbronze. Derartige Kohlenpapiere genügen zwar bezüglich Griffigkeit,
Rutschfestigkeit und optischer Wirkung den an ein gutes Kohlenpapier zu stellenden
Forderungen. Man ist aber praktisch nur auf zwei Farben angewiesen. Um ein hochwertiges
Kohlenpapier zu schaffen, dessen Rückseite jede gewünschte Farbe hat, ist schon
versucht worden, die rückseitige Bronzeschicht zu färben. Dieses Verfahren führte
jedoch nicht zu dem gewünschten Effekt, da die Bronze die Färbung fast völlig überdeckt.
Bei noch so hohem Farbstoffgehalt ergab sich stets eine Schicht mit Bronzecharakter
und nur geringem Farbstoffschimmer, während bei Verwendung von dem Zweck genügender
Menge von Farbpigmenten der Bronzecharakter verlorengeht.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein hochwertiges Kohlenpapier der genannten
Art zu schaffen, dessen Rückseite jede gewünschte Farbe hat, das die Vorteile eines
rückseitig bronzierten Kohlenpapiers besitzt, das nicht zum Rollen neigt, und zu
dessen Herstellung die Verwendung billiger Bronzen möglich ist.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Rückenschicht
aus zwei Bindemittellagen besteht, von denen die innere nur die Bronze und die äußere
nur den Farbstoff enthält. Auf diese Weise läßt sich eine leuchtend farbige Rückseite
mit Bronzecharakter erzielen und eine außerordentlich große Auswahl an Farbtönungen
auf der Rückseite des Kohlenpapiers bereitstellen. Diese doppelte Beschichtung der
Rückseite des Kohlenpapiers erfordert überraschenderweise weniger Material je Quadratmeter
als eine einlagige Schicht unter Verwendung farbiger Bronzen. Dabei ist besonders
die Vereinfachung der Lagerhaltung an Roh- und Halbfabrikaten von Vorteil, denn
das Kohlenpapier kann bis zumAuftrag der farbigen Harzschicht einheitlich bronziert
am Lager gehalten werden.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß in mindestens
eine der beiden Bindemittellagen noch ein Trübungsmittel eingelagert ist. Dadurch
kann die optische Wirkung der Rückseite verändert, beispielsweise ein übermäßiger
Glanz vermindert werden.
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Es sind zwar ferner Kohlenpapiere bekannt, die eine zweilagige Rückenschicht
aufweisen, bestehend aus einer inneren -Bindemittelschicht und einer äußeren Lackschicht,
von denen die erstere auf dem Papier beim Tränken desselben mit bronzevermischter
Kohlenpapierfarbe aus dieser abfiltrierte und auf der Oberfläche des Papiers zurückgehaltene
Bronze od. dgl. binden soll. Hierbei handelt es sich nicht um die Anbringung einer
sogenannten Antirollschicht, sondern um Abdeckschichten, die das beidseitig mit
Kohlenpapierfarbe eingefärbte Papier auf der Rückseite an der Farbstoffabgabe hindern
sollen. Die Bronze dient hierbei dazu, das Abschmieren der Kohlenpapierfä.rbe zu
verhindern, nicht aber zur Erhaltung der Lichtundurchlässigkeit des Papiers. Das
Problem der Herstellung bronzehaltiger Antirollschichten beliebiger Färbung liegt
hier nicht vor.
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In der Zeichnung ist ein Kohlenpapier nach der Erfindung, von der
Rückseite gesehen, unter teilweisem Ausschnitt der verschiedenen Schichten, und
im Schnitt dargestellt.
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Das Kohlenpapier besteht aus einem üblichen Rohseidenpapier 1, auf
dessen Vorderseite eine farbabgebende Schicht 2 aufgetragen ist und dessen Rückseite
mit einer nur die Bronze enthaltenden ersten Bindemittelschicht 3 und einer zweiten,
nur den gelösten Farbstoff enthaltenden Bindemittelschicht 4 versehen ist.
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Im folgenden sind einige Beispiele für bevorzugte Zusammensetzungen
der beiden Rückenschichten erläutert.
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a) Grundschicht (erste Rückseitenschicht) 1. Beispiel
Phthalatharz, z. B. Phthal- |
säure-Pentaerythritester 15 Gewichtsteile |
Methanol . . . . . . . . . . . . . . . 40 Gewichtsteile |
Äthylglykol . . . . . . . . . . . . . 25 Gewichtsteile |
AI-Bronze . . . . . . . . . . . . . . 20 Gewichtsteile |
z. Beispiel Schellack . . . . . . . . .. . . . . . 10 Gewichtsteile
Methanol . . . . . . . . . . . . . . . 60 Gewichtsteile Äthylglykol
... .
. . . . . . . . . 20 Gewichtsteile Al-Bronze . . . . . . . . . . . . . 10 Gewichtsteile
b) Gefärbte Überzugsschicht (zweite Rückseitenschicht)
1.- Beispiel |
Phthalatharz, z. B. Phthal- |
säure-Pentaerythritester 15 Gewichtsteile |
Methanol . . . .. . . . . . . . . . . 61 Gewichtsteile |
Äthylglykol . . . . . . . . . . . . -. 20 Gewichtsteile |
Astrarot . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Gewichtsteile |
z. Beispiel |
Schellack .... . . . . .. . . .. . 10 Gewichtsteile |
Methanol . . . . . . . . . . . . . . . 66 Gewichtsteile |
Äthylglykol . . . . . . . . . . . . . 20 Gewichtsteile |
Zaponechtrot . . . . . . . . . . . . 2 Gewichtsteile |
Zaponechtscharlach ...... 2 Gewichtsteile |
Um die optische Wirkung der Rückseite zu verän dern, beispielsweise durch Verminderung
über mäßigen Glanzes, kann in die Bronzeschicht ein Trü. bungsmittel wie pyrogen
aus der Gasphase gewon neues Si- oder AI-Oxyd eingelagert werden.