DE1078164B

DE1078164B - Schaltungsanordnung fuer die elektrische Bremsung der Gleichstrom-Fahrmotoren von Fahrzeugen

Info

Publication number: DE1078164B
Application number: DES58404A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Friedrich Siemsen; Dipl-Ing Fritz Ulrich
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1958-05-29
Filing date: 1958-05-29
Publication date: 1960-03-24

Description

Schaltungsanordnung für die elektrische Bremsung der Gleichstrom-Fahrmotoren von Fahrzeugen Für Gleichstromantriebsmotoren, beispielsweise in der Verwendung für Straßenbahnen, ist es bekannt, eine selbsterregte Kurzschlußbremsung vorzusehen. Bei den meistverwendeten Schaltungen für solche Kurzschlußbremsen ist es üblich, Schaltmittel vorzusehen, mit deren Hilfe der Bremsstrom in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit konstant zu halten ist, wobei die Höhe dieses Bremsstroms vom Fahrzeugführer mit Hilfe eines Bremshebels eingestellt wird. Für die Lösung dieser Aufgabe sind bereits Verbundwiderstände vorgeschlagen oder Stromwächtersteuerungen empfohlen worden. Eine andere Ausführungsform einer solchen Kurzschlußbremsschaltung zeichnet sich dadurch aus, daß in Abhängigkeit von der Bremsspannung ein druckabhängiges Widerstandsgerät stetig auf den gewünschten Bremsstrom eingestellt werden kann.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine einfache Lösung für ein stromabhängig gesteuertes Schaltwerk zu geben, das auch während des Bremsens selbsttätig die der jeweils vorliegenden Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechende Bremsstufe rasch und stoßfrei einschaltet und einen unverzögerten Bremseinsatz gibt.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung für die elektrische Bremsung der Gleichstrom-Fahrmotoren von Fahrzeugen, wobei die selbsterregten Fahrmotoren auf einen durch ein selbsttätiges Schaltwerk gesteuerten Bremswiderstand arbeiten.
Nach der Erfindung wird dem Bremswiderstand ein druckabhängiger Widerstand, beispielsweise ein Kohledruckwiderstand, parallel geschaltet, der seinerseits unter der Wirkung eines Kraftspeichers zusammengedrückt wird, dem eine vom Bremsstrom abhängige Kraft entgegenwirkt. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Fahrmotoren bei Beginn des Bremsvorganges nur auf den geringen Widerstand arbeiten, den der druckabhängige Widerstand im zusammengepreßten Zustand darstellt, und sich dadurch schnell erregen, da der stufenweise veränderbare Bremswiderstand bei diesen Überlegungen vernachlässigt werden kann. Sobald aber der Bremsstrom einen bestimmten Wert erreicht hat, wird durch die stromabhängige Gegenkraft der Kohledruckwiderstand so weit vergrößert, daß sich in Verbindung mit dem stufenweise einstellbaren Bremswiderstand ein günstiger Wert des Bremsstromes einstellt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Mit 1 ist der Fahrmotor, mit 2 dessen Hauptstromwicklung bezeichnet, 3 stellt den Stromwächter dar, 4 einen Stufenwiderstand, dessen wirksamer Wert mit Hilfe von Schützen 5 geändert werden kann. 6 stellt einen Kohledruckwiderstand dar, der unter der Wirkung einer mit 7 angedeuteten Kraft, beispielsweise Federkraft, zusammengedrückt wird, 8 stellt eine Stromspule dar, die auf den Kohledruckwiderstand eine dieser Kraft entgegengerichtete, stromabhängige Kraft ausübt.
Zu Beginn des Bremsvorganges wird hierbei, unabhängig von der Stellung des Fahrschalters, der Kohledruckwiderstand eingeschaltet, zu den außerdem noch ein mehr oder weniger großer Teil des Stufenwiderstandes parallel liegt. Da in der Stromspule 8 zunächst noch kein Bremsstrom fließt, ist der Kohledruckwiderstand durch die Federkraft maximal zusammengedrückt, so daß der wirksame Widerstand sehr gering ist. Dadurch wird gleich zu Beginn des Bremsvorganges eine rasche Erregung des Motors gesichert. Sobald infolgedessen der Bremsstrom einsetzt, wirkt die Stromspule 8 der Federkraft 7 entgegen, vergrößert also den wirksamen Widerstand des Kohledruckwiderstandes in Abhängigkeit vom Bremsstrom. Während dieses Vorganges schaltet das Schaltwerk infolge der Steuerung durch den Stromwächter den Stufenwiderstand schrittweise ab und entlastet dadurch den Kohledruckwiderstand. Beim Absinken der Fahrgeschwindigkeit infolge der Bremsung gibt der Stromwächter das Kommando für den nächsten Schaltschritt, wodurch der Stufenwiderstand umgeschaltet wird, worauf aber der Bremsstrom wieder anwächst und dadurch der Wert des Kohledruckwiderstandes erhöht wird, wobei auch die Stoßwirkung des Schaltschrittes gedämpft wird. Auf diese Weise kann unter Stromwächterkontrolle bis zum Kurzschluß des Stufenwiderstandes fortgeschaltet werden.
Ein besonderer Vorteil der neuen Anordnung besteht insbesondere auch darin, daß auch bei verhältnismäßig langsam (träge) arbeitenden Schaltwerken immer ein einwandfreier Bremsvorgang gesichert wird, so daß sich der Aufwand für ein Schaltwerk mit außerordentlich hoher Schaltgeschwindigkeit erübrigt und trotzdem bei allen Fahrgeschwindigkeiten, insbesondere auch bei sehr niedriger Geschwindigkeit, die Bremskraft in kurzer Zeit voll zur Wirkung kommt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Schaltungsanordnung für die elektrische Bremsung der Gleichstrom-Fahrmotoren von Fahrzeugen, wobei die selbsterregten Fahrmotoren auf einen durch ein selbsttätiges Schaltwerk gesteuerten Bremswiderstand arbeiten, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bremswiderstand ein druckabhängiger Widerstand, beispielsweise ein Kohledruclwiderstand, parallel geschaltet ist, der seinerseits unter der Wirkung eines Kraftspeichers zusammengedrückt wird, dem eine vom Bremsstrom abhängige Kraft entgegenwirkt.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung des Bremsstufenwiderstandes in an sich bekannter Weise durch einen Stromwächter erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 904 903.