DE1077340B - Waessriger Kernreaktor-Brennstoff - Google Patents
Waessriger Kernreaktor-BrennstoffInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft einen wäßrigen Kernreaktor-Brennstoff mit einem Gehalt an Uranylsulfat.
Befindet sich ein Reaktor mit wäßrigem Brennstoff
in Betrieb, dann entsteht infolge radiolytischer Zersetzung von Wasser Wasserstoffsuperoxyd. Dieses
reagiert mit dem Uran unter Erzeugung von Uranylperoxvd, und wenn das Löslichkeitsprodukt der letzteren
Verbindung überschritten ist, fällt es aus der Lösung aus. Demzufolge nimmt'die Urankonzentration
in der Lösung ab, was den Spaltprozeß beeinträchtigt, mine andere Auswirkung der Peroxydabscheidung
besteht darin, daß sich das Uranylperoxyd in Flecken als unlöslicher Niederschlag absetzen und somit neue
Spaltprozeßplätze bilden kann, was zu Korrosionen Anlaß gibt.
- Die Geschwindigkeit der Wasserstoffsuperoxyd-Erzeugung wird in direkte Beziehung zur Energieleistung
des Reaktors gebracht. Dies legt daher eine Höchstgrenze der Konzentration von Uran in der
Lösung und der Energieleistung von homogenen Lösungsreaktoren auf. So wie die Reaktorenenergieleistung
zunimmt, wird eine Rate der Wasserstoffsuperoxyd-Erzeugung erreicht, die genügt, eine ausreichend
hohe Peroxydkonzentration für die Abscheidung des Urans als Uranylperoxyd aus der Lösung
zu schaffen. Um eine maximale Energieleistung für eine bestimmte Urankonzentration in einer homogenen
Lösung zu erzielen, ist es daher erforderlich, die Konzentration des gesamten Urans bei einem
Minimum zu halten, während der 23SU-Gehalt des Urans
bei einem Maximum gehalten wird. Demzufolge waren, um höhe Leistungsdichten in Reaktoren mit
wäßriger Brennstoff lösung zu erzielen, Brennstoffe erforderlich, die in hohem Maße mit 23»U angereichert
sind.
Eine Erhöhung' der zulässigen' (tragbaren) maximalen
Konzentration von Uran kann durch Zugabe eines Peroxydzersetzungskatalysators zu dem wäßrigen
Uranylsulfatsystem erreicht werden. In einem Bericht
von M. D. Silverman und Mitarbeitern (Industrial and Engineering Chemistry, 48, S. 1238 Ms 1241,
1956) wird gezeigt, daß eine obere Grenze für die nützliche Konzentration eines Katalysators zur Unterstützung
der Peroxydzersetzung besteht. So wird in diesem Bericht z. B. gezeigt, daß die Wirksamkeit von
Eisen in Lösung hinsichtlich der Abscheidungsverhinderung von Uranylperoxyd bei einer Konzentration
von ungefähr 4 Teilen pro Million (ppm) des Eisens abnimmt. Nach dem erwähnten Bericht muß die
höchste katalytische Wirksamkeit für Eisen bei ungefähr 11 ppm erreicht werden. Ruthenium, ein
anderer guter Katalysator in: Form von Rutheniumsulfat,
erreicht" seine Höchstwirksämkeit bei einer Konzentration von ungefähr 29 ppm. Das Cr+3-Ion
Wäßriger Kernreaktor-Brennstoff
Anmelder:
North American Aviation, Inc.,
Los Angeles, Calif. (V. St. A.)
Los Angeles, Calif. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau, Lauterstr. 37,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg, München 27,
Patentanwälte
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg, München 27,
Patentanwälte
Beanspruchte Priorität: . - .
V. St. v. Amerika vom 29. April 1957
V. St. v. Amerika vom 29. April 1957
Louis Silverman, Los Angeles, Calif.,
Robert A. Sallach, Canoga Park, Calif.,
und Rachel L. Seitz, Van Nuys, Calif. (V. St. Α.),
sind als Erfinder genannt worden
weist nur ungefähr 6fl/o der Wirksamkeit vonFe+2-Ion
auf und erreicht maximale Wirksamkeit bei ungefähr 24 ppm. In dem genannten Bericht wird als notwendige
Schlußfolgerung angesehen, daß die aus einer wäßrigen Uranylsulfatlösung erhaltbare zulässige
Leistungsdichte ungefähr 0,5 kW pro Liter ist. Daher bestand ein Problem in der Entwicklung eines Brennstoffsystems,
das diese Begrenzungen nicht aufweist.
Daher ist es ein Ziel der Erfindung, einen bei relativ hohen Leistungspegeln arbeitenden wäßrigen Brennstoff
zu schaffen.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines homogenen Kernreaktor-Brennstoffsystems,
bei dem sich kein Niederschlagen von Uranylperoxyd ergibt. Ein weiteres Ziel ist die Schaffung
eines homogenen Brennstoffsystems, welches das Arbeiten von Reaktoren bei zufriedenstellenden
Leistungspegeln gestattet, wobei man einen Uran-Brennstoff, der relativ geringe prozentuale Anteilmengen von Uran-235 enthält, benutzt.
Dies wird gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch erreicht, daß der wäßrige Kernreaktor-Brennstoff
aus ungefähr 75 bis'75Qg Uran pro Liter in
Form von Uranylsulfat, aus ungefähr 17 bis 600 mg pro Liter von mindestens einem Metallion, das in mehr
als einem Wertigkeitszustande existieren kann, in Form eines Metallsulfates, aus ungefähr 13 bis 150 g
' Schwefelsäure pro Liter' und im restlichen Ausgleich
909759/3143
im wesentlichen aus Wasser besteht, und daß die relativen Mengen von Uran, Metallion und Schwefelsäure
derart gewählt sind, daß ungefähr 0,17 bis 2 mg des genannten Metallions pro g Uran und ungefähr
0,13 bis 0,5 g Schwefelsäure pro g Uran vorhanden sind. Die Schwefelsäuremenge in der Brennstoffzusammensetzung
soll so sein, daß der pH-Wert der Lösung immer unter 1 liegt.
Geeignete Metallsulfate sind die Sulfate der Metalle
der Gruppe IB des Periodensystems wie Kupfersulfat, Sulfate der Metalle der Gruppe VB, wie Vanadinsulfat,
die Sulfate der Übergangsmetalle der Gruppe VIII, wie Eisensulfät, Rutheniumsulfat, Palladiumsulfat,
usw. Die genannten Sulfate können allein oder in Kombination mit einem oder mehreren benutzt werden.
Es wurde z. B. festgestellt, daß Eisen in Form eines Sulfates für die Unterstützung der Peroxydzersetzung
besonders wirksam ist und den Betrieb eines Kernreaktors bei höheren Leistungsdichten ohne Niederschlagen
von Uranylperoxyd gestattet, was bei Benutzung anderer Katalysatoren nicht der Fall ist.
Zusammensetzungen mit Eisensulfaten stellen daher eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dar. Werden mehr als ein Metallsulfat verwendet, dann wird eine Kombination von Eisensulfat
und Kupfersulfat bevorzugt. Kupfermengen von mehr als ungefähr 40 ppm erhöhen die Wirksamkeit
des Katalysators nicht wesentlich. Daher stellt eine Katalysatorzusammensetzung aus ungefähr 16 bis
560 mg Eisen pro Liter zusammen mit ungefähr 1 bis 40 mg Kupfer pro Liter eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar.
Wenn das benutzte Uran annähernd 90 °/o mit 233U
angereichert ist, genügen, wie festgestellt wurde, 100 g Uran pro Liter in einem praktisch geometrisch
sphärischen Gesamtvolumen von etwa 12,5 1, um eine Spaltungsreaktion zu unterstützen und eine kritische
Leistungsbedingung von 0 zu schaffen. Diese Urankonzentration zusammen mit 0,13 Mol pro Liter
Schwefelsäure plus 17 mg pro Liter, d. h. 17 ppm Eisen als Sulfat, ergibt keine Abscheidung von
Uranylperoxyd, wenn ein Reaktor so, wie es in den nachstehend beschriebenen Beispielen angegeben wird,
betrieben wird. Diese Brennstofflösung enthält im wesentlichen 0,17 mg Eisen und 0,13 g Schwefelsäure
pro g Uran. Enthält das verwendete Uran ungefähr 10 Vo an 235U, und liegt der Uran-Gesamtgehalt 750 g
pro Liter in Form von Uranylsulfat vor, in einem Gesamtvolumen von annähernd 301, dann reicht eine
Menge von 1,0 Mol pro Liter Schwefelsäure und 128 ppm Eisen in Form von Eisensulfat aus, um das
Niederschlagen von Uranylperoxyd bei Leistungspegeln von praktisch 3 kW pro Liter bei einer Temperatur
von annähernd 80° C zu verhindern. In dem letzteren Brennstoff sind praktisch 0,13 g Schwefelsäure
und 0,17 mg Eisen pro g Uran vorhanden.
Eine besondere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht in einer wäßrigen Uranylsulfat-BrennstofFzusammensetzung,
die Eisensulfat und Schwefelsäure enthält, in der die Menge an Schwefelsäure ungefähr 0,13 bis 0,24 g Säure pro g Uran
äquivalent ist. Es wurde festgestellt, daß der Reaktor bei dieser Schwefelsäurekonzentration und bei verschiedenen
Eisensulfatkonzentrationen ohne Abscheidung von Uranylperoxyd bei relativ höheren
Leistungspegeln betrieben werden kann als dann, wenn die Schwefelsäurekonzentration außerhalb dieses
Bereiches liegt.
Liegt der Metallkatalysator Eisen in Form von Ferrisulfat und/oder Ferrosulfat vor, dann können die
Mengen von ungefähr 0,17 bis 2,0 mg Eisen pro g Uran schwanken. Eine bevorzugte Menge ist ungefähr
0,3 bis 0,8 mg Eisen pro g Uran. Die letztgenannte Menge ergibt eine höhere Rate von Peroxydzersetzung.
Eine Konzentration von 75 g Uran, das ungefähr zu 90Vo mit 235U angereichert ist, genügt zur Aufrechterhaltung
des Kernspaltungsprozesses, wenn das Brennstoff-Gesamtvolumen ungefähr 15 1 beträgt. Der
Brennstoff soll in einem Kessel gehalten sein, der ein
ίο minimales Oberflächen-Volumen-Verhältnis vorsieht,
so daß gewöhnlich ein Kessel sphärischer Gestalt benutzt wird. Sobald die prozentuale Anteilmenge
von 235U-Anreicherung abnimmt, muß entweder die
Urankonzentration erhöht oder das gesamte Brennstoff volumen erhöht werden. Wenn z. B. das Uran
ungefähr zu 10 Vo mit 235U angereichert und die
Konzentration ungefähr 750 g U pro Liter in Form von Uranylsulfat ist, genügt ein Reaktorkernvolumen
von ungefähr 201, um den Kernspaltungsprozeß aufrechtzuerhalten.
Andererseits, wenn die Konzentration des mit 235U angereicherten Urans ungefähr 350 g/l
beträgt, genügt hierzu ein Volumen von ungefähr 40 1. Wenn aber andererseits der Brennstoff mehr als 750 g
Uran pro Liter in Form von Uranylsulfat enthält, kann es notwendig sein, den Brennstoff bei erhöhten
Temperaturen zu halten, um alles Uranylsulfat in Lösung zu bringen.
Beträgt der 235U-Gehalt des Urans ungefähr 10 bis
60Vo, dann ist die bevorzugte Konzentration von Uran ungefähr 200 bis 350 g pro Liter, da in einem
solchen Falle das Gesamtvolumen der Brennstoff lösung innerhalb praktischer und bequemer Grenzen gehalten
werden kann.
Aus dem Obigen ist zu ersehen, daß eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einem
wäßrigen homogenen Kernreaktor-Brennstoff besteht, der ungefähr 200 bis 350 g Uran pro Liter in Form
von Uranylsulfat, ungefähr 60 bis 280 mg pro Liter von mindestens einem Metallion der oben beschriebenen
Art, ungefähr 26 bis 84 g Schwefelsäure pro Liter und im Rest im wesentlichen Wasser enthält und in
dem die relativen Mengen von Uran, Metallion und Schwefelsäure derart gewählt sind, daß ungefähr
0,3 bis 0,8 mg an Metallion pro g Uran und ungefähr 0,13 bis 0,24 g Schwefelsäure pro g Uran vorhanden
sind.
Der homogene Kernreaktor-Brennstoff kann dadurch
hergestellt werden, daß man die verschiedenen Komponenten in irgendeiner herkömmlichen Weise in den
Behälter einbringt; z. B. kann man die erforderliche Wassermenge zuerst in den Behälter geben und anschließend
der Reihe nach die Schwefelsäure, das Eisensulfat und das Uranylsulfat hinzufügen. Ebenso
kann man das Uranylsulfat zuerst zum Wasser und dann anschließend die Schwefelsäure und das Eisensulfat
geben. Eine andere Zugabeart besteht in dem Hinzufügen eines Teiles der Schwefelsäure zum
Wasser vor dem Zugeben von Uranylsulfat; danach kann man den Rest der Schwefelsäure einführen. Das
Uranylsulfat kann in fester Form oder in Form einer wäßrigen konzentrierten Form zugefügt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern klar die erfindungsgemäßen Brennstoffe.
Die unten wiedergegebenen Reaktorkennzeichen sind solche eines 50-kW-Wasserkessel-Kernreaktors.
In einen sphärischen, aus rostfreiem Stahl bestehenden Reaktortank wird eine wäßrige Lösung aus
In ähnlicher Weise entsteht kein Niederschlag, wenn der Verfahrensgang von Beispiel 6 so wiederholt
wird, daß man Ferrisulfat in einer Menge benutzt, die 1,8 mg Eisen pro g Uran äquivalent ist.
trieben, das 100 g Uran in Form von Uranylsulfat und
11 ppm Eisen als Sulfat enthält. Die Eisenkonzentration ist 0,11 mg pro g Uran. Das Uran ist zu ungefähr
90% mit 235U angereichert. Bei einer Leistungsdichte
von im wesentlichen 0,7 kW pro Liter entsteht kein Uranylperoxydniederschlag.
Beispiel 11 gibt die nachteiligen Ergebnisse wieder, die man erhält, wenn man einen Reaktor mit einem
homogenen Brennstoff der bisher bekannten Art be
Liter Uran in Form von Uranylsulfat enthält. Das Uran hat einen 235U-Gehalt von 25%. Der Brennstoff
enthält 125 g pro Liter an Schwefelsäure und 400 ppm
Es bildet sich kein Niederschlag.
Es bildet sich kein Niederschlag, wenn ein Reaktor wie im Beispiel 8 mit einem wäßrigen Brennstoffsystem
betrieben wird, das Uranylsulfat in einer
Ein Reaktor wird mit einem homogenen, wäßrigen Brennstoffsystem betrieben, das 200 g pro Liter Uran
in Form von Uranylsulfat, 60 mg Eisen pro Liter in io treibt. Andererseits erläutert Beispiel 2, daß bei Zu-Form
von Ferrisulfat und 26 g Schwefelsäure pro gäbe einer Schwefelsäuremenge, die 0,13 g pro g Uran
Liter enthält. Der Brennstoff enthält daher 0,3 mg äquivalent ist, und bei einer Eisenkonzentration von
Eisen, 0,13 g Schwefelsäure pro g Uran. Das Uran ist 0,17 mg pro g Uran die Brennstoffzusammensetzung
zu 60% mit 235U angereichert. Bei einem Arbeiten bei sich für ein Betreiben des Reaktors bei einer Leistungs-80°
C und einer Leistungsdichte von 3 kW pro Liter 15 dichte von 3 kW pro Liter ohne Bildung eines Niederentsteht
kein Niederschlag. Schlages eignet.
_ . -ίο Während es möglich sein kann, einen Reaktor mit
ß ei spie einem homogenen Brennstoff nach der Erfindung zu
Ein Reaktor wird wie im Beispiel 1 bei 80° C und betreiben, der weniger als die untere angegebene
bei einer Leistungsdichte von 8 kW pro Liter mit 20 Grenze von 0,13 g Schwefelsäure pro g Uran enthält,
einem wäßrigen Brennstoff betrieben, der 250 g pro wurde aber festgestellt, daß etwa 0,13 g Schwefelsäure
pro g Uran und ein Gesamtminimum von praktisch 0,13 Mol pro Liter Schwefelsäure erforderlich sind,
um eine Brennstoffzusammensetzung zu schaffen, die
Eisen in Form von Ferrisulfat. Das Restliche besteht 25 bei wesentlichen Leistungsdichten nicht zu einem
im wesentlichen aus Wasser. Daher enthält der Brenn- Niederschlag führt. Aus gleichen Gründen liegt die
stoff 0,5 g Schwefelsäure und 2,0 mg Eisen pro· g Uran. untere Grenze an der Metallmenge, wie von Eisen, bei
0,17 mg pro g Uran. Bei den oberen Grenzen ist in den Brennstoffkennzeichen kein besonderer Vorteil zu
erreichen, wenn man über etwa 0,5 g Schwefelsäure und 2,0 mg Metall, wie Eisen, pro g Uran im Brennstoff
hinausgeht.
Aus den Beispielen ist zu ersehen, daß die Temperatur, bei der der Reaktor mit dem erfindungsgemäßen
Menge äquivalent zu 300 g pro Liter Uran, das zu 35 Brennstoff betrieben werden kann, ungefähr 23 bis
Falle enthält der Brennstoff 0,53 mg Vanadin und 95° C oder höher sein kann. Indessen ist die Peroxyd-0,54
Mol pro Liter Schwefelsäure enthält. In diesem Zersetzungsgeschwindigkeit sehr niedrig bei Tempe-Falle
enthält der Brennstoff 0,35 mg Vanadin und raturen unter 60° C. Daher stellt 60° C eine bevor-0,18
g Schwefelsäure pro g Uran, und der Reaktor zugte untere Temperatur dar. Um nicht zu nahe an
wird bei einer Leistungsdichte von praktisch 1,2 kg 40 die Siedepunkte der Zusammensetzung heranzukompro
Liter betrieben. men, ist die obere bevorzugte Temperatur 90° C. Da-
Gute Ergebnisse werden erzielt, wenn man in dem her stellt ein Arbeitstemperaturbereich von etwa 60
Verfahrensgang von Beispiel 9 an Stelle von Vanadin bis etwa 90° C eine bevorzugte Ausführungsform
Palladium einsetzt und die Temperatur 95° C beträgt, beim Betreiben des Reaktors mit der erfmdungsge-Auf
diese Weise wird, wenn der Katalysator aus 45 mäßen Brennstoffzusammensetzung dar. Eine andere
16 mg Eisen und 1 mg Kupfer pro Liter in Form ihrer Ausführungsform besteht in einem Temperaturbereich
von etwa 70 bis etwa 90° C, der einen praktischeren Bereich von Arbeitsbedingungen für das Unterstützen
der Zersetzung irgendwelchen gebildeten Peroxyds umfaßt. Eine besonders bevorzugte Temperatur ist
80° C, die tatsächlich eine Durchschnittszahl zwischen den Grenzen von 70 und 90° C in dem bevorzugten
Bereich ist. Es muß aber beachtet werden, daß die Temperatur, bei der der Reaktor betrieben wird, nicht
von Uran, das zu 20% an 235U angereichert ist, in 55 das Verhältnis ungünstig beeinflußt, in dem die verForm
von Uranylsulfat, 280 ppm Eisen in Form von schiedenen Komponenten der Brennstoffzusammen-Ferrisulfat
und 84 g pro Liter Schwefelsäure enthält, Setzung nach der Erfindung anders als oben angegeben
wobei der ausgleichende Rest im wesentlichen Wasser kombiniert werden können.
ist. In diesem Falle enthält der Brennstoff 0,8 mg Die Leistungsdichte; bei der der Reaktor betrieben
Eisen und 0,24 g Schwefelsäure pro g Uran in Lösung. 60 werden kann, hängt weitgehend von der Wirksamkeit
Das Gesamtvolumen beträgt praktisch 20 1. Es bildet des Kühlsystems ab. Die obere Grenze an der Betriebsleistungsdichte,
die früher auf Grund der Peroxydbildung
und des entstandenen Niederschlages bestand, wird durch Verwendung des erfindungsgemäßen Brenn-65
stoffes heraufgesetzt. '
Die gegebenen Beispiele dienen nur zur Erläuterung, aber nicht zur Abgrenzung der Erfindung.
Wie oben dargelegt wurde, sind die Komponenten des Brennstoffsystems im. "wesentlichen. Wasser,
Sulfate besteht, kein Uranylperoxydniederschlag erzeugt. In ähnlicher Weise erfüllen 560 mg Eisen und
40 mg Kupfer pro Liter den gleichen Zweck.
Ein Reaktor wird wie im Beispiel 8 mit einem wäßrigen Brennstoffsystem betrieben, das 350 g pro Liter
sich kein Niederschlag.
In gleicher Weise wird ein guter Verfahrensgang erreicht, wenn der 233U-Gehalt des Urans 10% und
das Gesamtvolumen praktisch 401 beträgt.
Ein Reaktor von dem im Beispiel 1 beschriebenen
Typ wird mit einem wäßrigen Brennstoffsystem be- 70 Uranylsulfat, Schwefelsäure und ein Metallsulfat. Die
Typ wird mit einem wäßrigen Brennstoffsystem be- 70 Uranylsulfat, Schwefelsäure und ein Metallsulfat. Die
Schwefelsäure, Eisensulfat und konzentrierter Uranylsulfatlösung hergestellt, die 112 g pro Liter Uran,
19 ppm Eisen in Form von Ferrisulfat, 19 ppm Kupfer in Form von Kupfersulfat, 0,26 Mol pro Liter
Schwefelsäure und als Ausgleich im wesentlichen Wasser enthält. Das Uran enthält zu annähernd 90 %
235U. Die Kennzeichen des Reaktors sind folgende:
Planleistung 5OkW
Kritische Masse bei Nullleistung 120Og235U
Maximaler Fluß
thermischer Neutronen 1,7 · 1012n/cm2-sec
Massen-Reaktivitätskoeffizient 0,024% pro g
Reaktivitäts-Temperatur-
koeffizient ; 0,25% pro 0C
Leistungskoeffizient der
Reaktivität 0,006% pro kW
B rennstoff lösungstemperatur bei 50 kW 80° C
Überschuß reaktivität bei
20° C, Nulleistung 3%
In Kontroll- und Sicherheitsstäben gehaltene
Reaktivität 7,2% (1,8% jeder
Stab)
H: 235U-Atom-Verhältnis 300
235U-Konzentration 105 g pro Liter
Leistungsdichte, Maximum 5,5 Watt pro cm3
Leistungsdichte, Durchschnitt 3,85 Watt pro cm3
Die Konzentration von Metallion und Schwefelsäure soll eine solche sein, daß 0,17 mg Fe, 0,17 mg Kupfer
und 0,24 g Schwefelsäure pro g Uran vorliegen.
Wenn ein Reaktor wie aus Beispiel 1 mit einer Lösung betrieben wird, die pro Liter 100 g Uran, in
der das Uran mit etwa 90 % 235U angereichert ist,
0,13 Mol pro Liter Schwefelsäure und 17 ppm Eisen als Ferrisulfat enthält, dann bildet sich bei einer
Temperatur von 80° C und einer Leistungsdichte von 3 kW pro Liter kein Niederschlag. In diesem Brennstoff
sind tatsächlich 0,17 mg Eisen und 0,13 g Schwefelsäure pro g Uran vorhanden.
Ähnliche Ergebnisse erhält man, wenn die Urankonzentration 75 g/l gemäß dem Verfahren nach Beispiel
2 beträgt.
Ein Reaktor wird wie im Beispiel 1 mit einer wäßrigen Lösung betrieben, die ungefähr 300 g pro Liter
Uran, 180 ppm Eisen in Form seines Sulfates und Schwefelsäure bei einer Konzentration von 0,54 Mol
pro Liter enthält. Das Uran ist zu 20% an 235U angereichert,
und die Gesamtmenge von Uran ist 9000 g. In diesem Brennstoff befinden sich 0,6 mg Eisen und
0,18 g Schwefelsäure pro g Uran. Wird der dieses Brennstoffsystem enthaltende Reaktor bei 80° C so
betrieben, daß eine Leistungsdichte von ungefähr 15 kW pro Liter resultiert, dann bildet sich kein Peroxydniederschlag.
In ähnlicher Weise ergibt sich keinerlei Uranylperoxydabscheidung,
wenn der Verfahrensgang von Beispiel 3 wiederholt wird mit der Abweichung, daß die Schwefelsäurekonzentration in aufeinanderfolgenden
Arbeitsgängen bis 0,40, 0,45, 0,72, 0,74, 1,08 und 1,5 Mol pro Liter geändert wird, während die Leistungsdichte
7, 11, 22, 22,5 22 bzw. 19 kW pro Liter ist. Es wird in diesen einzelnen Brennstofflösungen
bei den gegebenen Leistungsdichten ein Dauerwert von
ίο Peroxydkonzentration erhalten, so daß die Löslichkeit
des Uranylperoxyds nicht überschritten wird. In den obigen Versuchen beträgt die Eisenmenge 0,6 mg
pro g Uran, während die Menge von Schwefelsäure 0,13, 0,15, 0,25, 0,35 bzw. 0,5 g pro g Uran beträgt.
Wird der Reaktor unter Beibehaltung der Eisenkonzentration bei 90 ppm, bei Schwefelsäurekonzentrationen
von 0,45, 0,54, 0,72 und 1,08 Mol pro Liter betrieben, dann erfolgt keine Uranylperoxydniederschlagung,
wenn die Leistungsdichten 5, 9, 12 bzw. 11 kW pro Liter betragen. Die hierbei erforderliche
Eisenmenge beträgt 0,3 mg pro g Uran, während die Menge an Schwefelsäure 0,15, 0;18, 0,24 bzw. 0,35 g
pro g Uran äquivalent ist.
Ein Reaktor wird wie im Beispiel 1 mit einen Brennstoff, der 750 g Uran pro Liter in Form von
Uranylsulfat enthält, bei 90° C betrieben. Der 235U-Gehalt
beträgt 15% und die Uran-Gesamtmenge 22 500 g. Die Schwefelsäuremenge in dieser Lösung
ist 1,5 Mol pro Liter, und die Menge an Eisen, in Form von Ferrisulfat, beträgt 600 ppm. In diesem
Falle wird der Reaktor bei einer Leistungsdichte von praktisch 7 kW pro Liter betrieben. Es bildet sich kein
Peroxydniederschlag. Die Eisenkonzentration in dieser Lösung ist äquivalent 0,8 mg pro g Uran, während die
Schwefelsäuremenge äquivalent 0,2 g pro g Uran ist.
Wie im Beispiel 1 wird ein Reaktor mit einer wäßrigen Uranylsulfatlösung betrieben, die 300 g pro
Liter Uran, 30 ppm von Eisen in Form von Ferrisulfat und 0,54 Mol pro Liter Schwefelsäure enthält.
Das Uran ist zu 20% an 235U angereichert, Uran-Gesamtmenge
beträgt 8400 g. Der Reaktor wird bei einer Temperatur von 80° C und bei einer Leistungsdichte
von praktisch 3 kW pro Liter betrieben. Bei Abziehen einer Probe in jeder Minute, wobei man
unmittelbar nach dem Startbeginn anfängt, wurde festgestellt, daß die Bildungsrate von Wasserstoffsuperoxyd
0,5 g pro Liter pro Minute und die stetige Konzentration des Wasserstoffsuperoxyds im stationären
Zustande 2,5 g pro Liter ist. Es bildet sich kein Uranylperoxydniederschlag. Die Menge an Eisen in
diesem Brennstoff entspricht 0,1 mg pro g Uran, und die Schwefelsäuremenge entspricht einem Wert von
0,18 g pro g Uran.
Ein Reaktor wird mit einem homogenen, wäßrigen Uranylsulfatbrennstoffsystem "betrieben, das 300 g pro
Liter Uran, das mit 20% 235U angereichert ist, Ferrisulfat
in einer Menge von 2,0 mg Eisen pro g Uran, d.h. 600ppm Eisen und 0,18g Schwefelsäure pro g
Uran enthält. Der Reaktor wird bei einer Leistungsdichte von 0,025 kW pro Liter bei einer Temperatur
von im wesentlichen 23° C betrieben. Es bildet sich kein Niederschlag.
beschriebenen wäßrigen Brennstoffsysteme können in verschiedenen Reaktoren mit homogenen Brennstoffen
benutzt werden.
Claims (15)
1. Wäßriger Kernreaktor-Brennstoff, dadurch gekennzeichnet, daß er aus ungefähr 75 bis 750 g
Uran pro Liter in Form von Uranylsulfat, aus ungefähr 17 bis 600 mg pro· Liter von mindestens
einem Metallion, das in mehr als einem Wertigkeitszustand existieren kann, in Form eines Metallsulfates,
aus ungefähr 13 bis 150 g Schwefelsäure pro Liter und im restlichen Ausgleich im wesentlichen
aus Wasser besteht, und daß die relativen Mengen von Uran, Metallion und Schwefelsäure
derart gewählt sind, daß ungefähr 0,17 bis 2 mg des genannten Metallions pro g Uran und ungefähr
0,13 bis 0,5 g Schwefelsäure pro g Uran vorliegen.
2. Kernreaktor-Brennstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall aus ungefähr
16 bis 560 mg Eisen pro Liter und aus ungefähr 1 bis 4,0 mg Kupfer pro Liter besteht, wobei die
Metalle in Form von Sulfaten vorliegen.
3. Kernreaktor-Brennstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er vorzugsweise aus
ungefähr 200 bis 350 g Uran pro Liter in Form von Uranylsulfat, aus ungefähr 60 bis 280 mg pro
Liter von mindestens einem Metallion, das in mehr als einem Valenzzustande existieren kann, in Form
eines Metallsulfates, aus ungefähr 26 bis 84 g pro Liter Schwefelsäure und im ausgleichenden Rest
im wesentlichen aus Wasser besteht, und daß die relativen Mengen von Uran, Metallion und
Schwefelsäure derart gewählt sind, daß ungefähr 0,3 bis 0,8 mg vom Metallion pro g Uran und ungefähr
0,13 bis 0,24 g von Schwefelsäure pro g Uran vorliegen.
4. Kernreaktor-Brennstoff nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsulfat
ein Eisensulfat ist.
5. Kernreaktor-Brennstoff nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsulfat
Ferrisulfat ist.
6. Kernreaktor-Brennstoff, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer wäßrigen Lösung besteht,
die im wesentlichen 300 g pro Liter Uran in Form von Uranylsulfat, 0,18 g Schwefelsäure pro
g Uran und Ferrisulfat in einer Menge äquivalent
zu 0,6 mg Eisen pro g Uran, wobei der restliche-Ausgleich
im wesentlichen Wasser ist, enthält.
7. Kernreaktor-Brennstoff nach Anspruch 1, 3 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Uran
einen 235U-Gehalt von 20% aufweist.
8. Kernreaktor-Brennstoff nach Anspruch 1
oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Uran einen 235U-Gehalt von ungefähr 10 bis 90% hat
und die Metallsulfate aus den Sulfaten der Metalle der Gruppe IB, VB und VIII des Periodensystems
bestehen.
9. Kernreaktor-Brennstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er im wesentlichen aus
112 g Uran pro Liter in Form von Uranylsulfat, im wesentlichen aus 19 mg Eisen und 19 mg
Kupfer pro Liter, wobei Eisen und Kupfer in Form ihrer Sulfate zugegen sind, im wesentlichen
aus 26 g Schwefelsäure pro Liter und im restlichen Ausgleich aus Wasser besteht und daß die relativen
Mengen von Uran, Eisen, Kupfer und Schwefelsäure derart gewählt sind, daß im wesentlichen
0,17 mg Eisen und 0,17 mg Kupfer bzw. 0,24 mg Schwefelsäure pro g Uran vorliegen.
10. Kernreaktor-Brennstoff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Uran einen 235U-Gehalt
von ungefähr 90% hat.
11. Kernreaktor-Brennstoff nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Metallsulfate aus Sulfaten von Eisen bestehen.
12. Kernreaktor-Brennstoff nach Anspruch 8 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Uran
einen 235U-Gehalt von etwa 10 bis 60% hat.
13. Kernreaktor-Brennstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er im wesentlichen
aus 35Og Uran pro Liter in Form von Uranylsulfat,
im wesentlichen aus 280 mg pro Liter von Ionen von Eisen in Form von Eisensulfat und im wesentlichen
aus 84 g pro Liter Schwefelsäure besteht und daß die relativen Mengen von Uran, Ionen
von Eisen und Schwefelsäure derart gewählt sind, daß im wesentlichen 0,8 mg Eisenionen pro g Uran
und im wesentlichen 0,24 g Schwefelsäure pro g Uran vorliegen.
14. Kernreaktor-Brennstoff nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Uran einen
235U-Gehalt von im wesentlichen 20% hat.
15. Kernreaktor-Brennstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusammensetzung einen pH-Wert unter 1 aufweist.
© 90» 759J343 3.60
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