DE1074592B - Verfahren zur Reinigung von Xylylendiammen - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Xylylendiammen

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DE1074592B
DE1074592B DENDAT1074592D DE1074592DA DE1074592B DE 1074592 B DE1074592 B DE 1074592B DE NDAT1074592 D DENDAT1074592 D DE NDAT1074592D DE 1074592D A DE1074592D A DE 1074592DA DE 1074592 B DE1074592 B DE 1074592B
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DE
Germany
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xylylenediamine
liquid
xylylenediamines
xylylene
extraction
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Pending
Application number
DENDAT1074592D
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English (en)
Inventor
Karl Adam Ludwigshafen/Rhein Gartenstadt und Dr Joseph Schneiders Ludwigshafen/Rhem Dr
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BASF SE
Original Assignee
Badische Anilin and Sodafabrik AG
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Publication of DE1074592B publication Critical patent/DE1074592B/de
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Description

DEUTSCHES
Es ist bekannt, daß man durch katalytische Reduktion von Phthalodinitrilen Xylylendiamine erhält. Die Xylylendiamine werden vorwiegend als Zwischenprodukte für die Herstellung von Kunststoffen, insbesondere Faserstoffen, verwendet. Daher stellt man an die Reinheit der Xylylendiamine sehr hohe Anforderungen.
Reine Xylylendiamine erhält man beispielsweise, wenn man bei der Herstellung- von Xylylendiaminen von sehr reinen Phthalodinitrilen ausgeht. In vielen Fällen ist jedoch auch dieser, unter Verwendung reiner Phthalodinitrile bei der Hydrierung erzielbare Reinheitsgrad, der noch in geringem Maße durch eine Destillation der Hydrierungsprodukte verbessert werden kann, nicht ausreichend. Verunreinigungen in Xylylendiaminen selbst in Konzentrationen, in denen sie nicht mehr zu identifizieren sind, setzen den Wert der Xylydendiamine sehr herab und sind auch durch wiederholte Destillation sehr schwer zu beseitigen. Es handelt sich bei diesen Verunreinigungen z. B. um verseifbare Stoffe, wie Säureamide oder monofunktionelle Amine. Diese Verunreinigungen sind nur mittels Chromatographie oder Spektrographie feststellbar. Die genaueste Methode zur Prüfung der Xylylendiamine auf Eignung ist der Vergilbungstest. Zur Durchführung dieser Prüfung wird Xylylendiamin mit Adipinsäure in Form einer wäßrigen Salzlösung 24 Stunden bei 85° C erhitzt und die Vergilbung auf photometrischem Wege mit einer Hazenskala verglichen. Für die Verwendung der Xylylendiamine in der Kunststoffindustrie werden heute Produkte, deren Meßwerte unter 20 liegen, gefordert.
Es wurde nun gefunden, daß man die gesamten Verunreinigungen in einem Arbeitsgang auf einfache Weise entfernen kann, wenn man rohe oder destillierte Xylylendiamine bei niedrigen Temperaturen einer Flüssig-flüssig-Extraktion mit gesättigten aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen in einer Inertgasatmosphäre, die die Anwesenheit von Sauerstoff und Kohlendioxyd ausschließt, unterwirft.
Ein auf diese Weise gereinigtes Xylylendiamin zeigt auch bei Verdünnung mit Wasser keine milchige Trübung mehr. Die Prüfung nach dem Vergilbungstest ergibt ausgezeichnete Werte.
Als Lösungsmittel für die Flüssig-flüssig-Extraktion verwendet man gesättigte aliphatische oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Hexan, Heptan, Ligroin, Benzin und vorzugsweise Cyclohexan und Methylcyclohexan oder aromatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Benzol oder Toluol. Bei der Reinigung fester Xylylendiamine, z. B. p-Xylylendiamin, ist es zweckmäßig, diese vor der Extraktion in Wasser zu lösen. Auf diese Weise können nach dem Verfahren Verfahren zur Reinigung
von Xylylendiaminen
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft,
Ludwigshafen/Rhein
Dr. Karl Adam, Ludwigshafen/Rhein-Gartenstadt,
und Dr. Joseph Schneiders, Ludwigshafen/Rhein,
sind als Erfinder genannt worden
der Erfindung auch kristalline Xylylendiamine bequem bei niederen Temperaturen extrahiert werden. Der Zusatz von Wasser, z. B. bis zu 50%, bezogen auf das verwendete Xylylendiamin, bewirkt auch eine Herabsetzung der Löslichkeit des Xylylendiamins im Extraktionsmittel.
Die Flüssig-flüssig-Extraktion wird bei niedrigen Temperaturen ausgeführt. Vorteilhaft arbeitet man bei 0 bis 30° C.
Geht man bei der Reinigung von einem Xylylendiamin aus, das bereits durch eine Destillation vorgereinigt worden ist, so ist es nicht erforderlich, nach der Extraktion eine nochmalige Destillation auszuführen. Es genügt im allgemeinen, wenn man das Lösungsmittel durch Abtreiben aus dem Diamin entfernt. Geht man bei der Reinigung von einem rohen Xylylendiamin aus, so ist es zweckmäßig, das aus der Hydrierung kommende Xylylendiamin von Rückständen zu trennen, zu extrahieren und dann reinzudestillieren.
Die Durchführung der Flüssig-flüssig-Extraktion geschieht nach bekannten Verfahren, z. B. mit Hilfe eines Perforators.
Die Flüssig-flüssig-Extraktion ist sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich ausführbar. Bei der diskontinuierlichen Durchführung der Extraktion verwendet man Lösungsmittelmengen bis zum 5- bzw. 6fachen der Menge des zu reinigenden Xylylendiamins.
909 728/512
Der Vorteil der kontinuierlichen Durchführung der Flüssig-flüssig-Extraktion liegt in der Einsparung von Lösungsmitteln. Bei der kontinuierlichen Durchführung der Reinigung kommt man im allgemeinen mit sehr geringen Lösungsmittelmengen aus. Bei günstiger s apparativer Anordnung genügen z. B. 10 Gewichtsprozent Lösungsmittel, bezogen auf das zu reinigende Xylylendiamin.
Da die Xylylendiamine sowohl gegenüber Kohlensäure als auch gegenüber Sauerstoff empfindlich sind, wird die Flüssig-flüssig-Extraktion in einer Inertgasatmosphäre, z. B. in einer Stickstoffatmosphäre, ausgeführt.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel 1
2000 Teile destilliertes m-Xylylendiamin, das in 10%iger wäßriger Lösung eine starke milchige Trübung zeigt, eine Verseifungszahl von 3,8 hat und beim Vergilbungstest 40 Hazeneinheiten aufweist, werden in einem Extraktionsapparat nach Kutscher und Steudel bei Raumtemperatur 2 Stunden lang mit 100 Teilen Methylcyclohexan unter Stickstoff extrahiert. Nach der Extraktion wird das m-Xylylendiamin vom überstehenden Lösungsmittel abgetrennt und das im Diamin gelöste Methylcyclohexan abgetrieben. Man erhält ein m-Xylylendiamin, die, mit Wasser verdünnt, keine Trübung mehr zeigt und dessen Verseifungszahl unter 2 gefallen ist. Das Produkt ist wasserklar und verfärbt sich auch nach längerem Stehen nicht mehr. Stellt man aus diesem Xylylendiamin und Adipinsäure eine wäßrige neutrale Salzlösung her und erhitzt sie 24 Stunden bei 850C, so hat die Lösung bei vergleichendem Vergilbungstest 5 Hazeneinheiten.
Beispiel 2
2000 Teile rohes, aber rückstandfreies m-Xylylendiamin werden, wie im Beispiel 1 beschrieben, mit Methylcyclohexan in Abwesenheit von Luft extrahiert. Nach der Extraktion wird das Xylylendiamin destilliert. Das Destillat hat die gleichen Eigenschaften und Kennzahlen wie das im Beispiel 1 beschriebene reine Produkt.
Beispiel 3
2000' Teile rohes, rückstandfreies p-Xylylendiamin werden in lOOO Teilen Wasser gelöst und 2 Stunden bei Raumtemperatur mit Benzol extrahiert. Nach der Extraktion werden das gelöste Benzol und das Wasser vom p-Xylylendiamin abgetrieben und das p-Xylylendiamin anschließend destilliert. Das erstarrte Destillat ist eine schneeweiße kristalline Substanz vom Schmelzpunkt 62,50C. Verunreinigungen waren nach den üblichen Bestimmungsmethoden nicht mehr nachweisbar. Der Vergilbungstest zeigt 4 Hazeneinheiten an. In Wasser löst sich das reine p-Xylylendiamin ohne Trübung.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Reinigung von Xylylendiaminen, dadurch gekennzeichnet, daß man Xylylendiamine bei niedrigen Temperaturen einer Flüssigflüssig-Extraktion mit gesättigten aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen in einer Inertgas atmosphäre, die die Anwesenheit von Sauerstoff und Kohlendioxyd ausschließt, unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Flüssig-flüssig-Extraktion in einer Stickstoffatmosphäre ausführt.
© 909 728/512 1.60
DENDAT1074592D Verfahren zur Reinigung von Xylylendiammen Pending DE1074592B (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2005026100A1 (de) * 2003-09-10 2005-03-24 Basf Aktiengesellschaft Verfahren zur herstellung von xylylendiamin (xda)
US7339080B2 (en) 2003-09-10 2008-03-04 Basf Aktiengesellschaft Method for the production of diaminoxylene by continuous hydrogenation of liquid phthalonitrile
US7368610B2 (en) 2003-09-10 2008-05-06 Basf Aktiengesellschaft Preparation of xylylenediamine (XDA)
US7728174B2 (en) 2005-08-02 2010-06-01 Basf Se Continuous hydrogenation processes for the preparation of xylylenediamines

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