DE1074020B - Verfahren zur Herstellung von Schwefel kohlenstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Schwefel kohlenstoff

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DE1074020B DENDAT1074020D DE1074020DB DE1074020B DE 1074020 B DE1074020 B DE 1074020B DE NDAT1074020 D DENDAT1074020 D DE NDAT1074020D DE 1074020D B DE1074020D B DE 1074020DB DE 1074020 B DE1074020 B DE 1074020B
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Salier South Charleston W Va Robert W Timm« man Charleston W Va und Richard II Westfall Westfield N J Erik (V St A)
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Food Machinery and Chemical Corporation New York N Y (V St A )
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  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

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  • Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff aus Rohschwefel mit maximal 0,0611/o Kohlenstoffgehalt und überwiegend niedere aliphatische Kohlenwasserstoffe enthaltenden gasförmigen gesättigten Kohlenwasserstoffen.
  • Bei dem bekannten Verfahren zur Erzeugung von Schwefelkohlenstoff aus einem Kohlenwasserstoffgas und Schwefel werden die Katalysatoren oder nicht katalytisch wirkenden Füllkörper gewöhnlich in für den Gasstrom durchlässigen Betten in einem oder mehreren Reaktionsgefäßen verteilt, die sich an die zur Erhitzung des Schwefels und der Kohlenwasserstoffgase auf die Reaktionstemperatur dienenden Öfen anschließen.
  • Bei der Freihaltung der Katalysatorbetten oder der Reaktionsbetten aus nicht katalytisch wirkenden Stoffen und der Leitungen von Ablagerungen aus den reagierenden Gasen treten beträchtliche Schwierigkeiten auf. Das Verstopfen der Füllungen, Leitungen oder anderer Teile der Anlage macht es erforderlich, das an sich kontinuierlich arbeitende Verfahren zur Reinigung dieser Teile des öfteren zu unterbrechen. Derartige Unterbrechungen stellen eine ernstliche Störung der Durchführung des Verfahrens dar und erhöhen die Erzeugungskosten für Schwefelkohlenstoff.
  • Es ist bereits bekannt, das Verschmutzen des Kata-Ivsators für die Schwefelkohlenstofferzeugung dadurch herabzusetzen, daß man das verwendete Naturgas vor der Umsetzung mit dem Schwefel einer thermischen Krackung unterwirft, wodurch eine Verminderung des Gehalts dieses Gases an C - und höheren Kohlenwasserstoffen erreicht wird (USA,-Patentschrift 2 636 810). jedoch treten auch bei Anwendung einer derartigen Vorbehandlung noch erhebliche Störungen im kontinuierlichen Betrieb auf, weshalb es erforderlich war, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem das Verstopfen der Leitungen und der katalytisch oder nicht katalytisch wirkenden Füllungen der Anlage noch weiter vermindert oder sogar vollständig ausgeschaltet und gleichzeitig eine höhere Ausbeute an Schwefelkohlenstoff erzielt wird als bei dem bekannten Verfahren.
  • Bekanntlich enthält der im Bergbau durch Schmelzen unter Tag gewonnene Schwefel Kohlenwasserstoffe und andere Verunreinigungen, die durch einfache Behandlungen, beispielsweise Filtrieren, nicht entfernt werden können. Der Gehalt an Kohlenwasserstoffen oder anderen kohlenstoffhaltigen Verbindungen beträgt etwa 0,15 bis 0,250/G, berechnet als Kohlenstoff, und manche Schwefelsorten enthalten sogar bis zu 0,30 bis 0,4011/o kohlenstoffhaltige Verbindungen. Für den hellen Rohschwefel des Handels wird ein Gehalt von maximal 0,06% Kohlenwasserstoffen, berechnet als Kohlenstoff, und für den dunklen Rohschwefel des Handels ein Gehalt von maximal 0,301% Kohlenwasserstoffen, berechnet als Kohlenstoff, angegeben.
  • Beim Erhitzen derartigen Schwefels vor der Destillation verbinden sich die darin enthaltenen Kohlenwasserstoffe oder anderen kohlenstoffhaltigen Verbindungen mit einem Teil des Schwefels unter Bildung von Kohlenstoff-Schwefel-Komplexen, die einen festen Rückstand auf den Gefüßwandungen bilden, der beim wiederholten Destillieren von Schwefel aus demselben Gefäß periodisch entfernt werden muß.
  • Bei Verfahren zur Erzeugung von Schwefelkohlenstoff aus Kohlenwasserstoffgasen und Schwefel neigen diese Komplexe zum Inkohlen, sie lagern sich in den Heizrohren ab und gelangen außerdem in die Leitungen und die Reaktionsgefäßbetten aus katalytisch oder nicht katalytisch wirkendem Material, wo eine weitere Ablagerung und schließlich Verstopfung erfolgt. Ein wesentliches Ziel der Erfindung besteht daher darin, den Gehalt des Rohschwefels an Kohlenwasserstoffen und anderen Verunreinigungen, die das Verstopfen der Reaktionsgefäßbetten und Leitungen verursachen, zu vermindern.
  • Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Gemisch aus Rohschwefel und durch Verbrennung bzw. Umsetzung mit Schwefeldioxyd des bei der Reaktion gebildeten Schwefelwasserstoffs zurückgewonneneni Schwefel mit einem Kohlenwasserstoffgas, das neben Methan bis zu 10 Molprozent Äthan enthält und verhältnismäßig frei von höheren Kohlenwasserstoffen ist, bei 450 bis 700' C zur Reaktion gebracht wird, wobei ein Schwefelüberschuß von 4 bis 1011/o aufrechterhalten und der Schwefelkohlenstoff in an sich bekannter Weise abgeschieden wird.
  • ird bei diesem Verfahren kein Schwefelüberschuß verwendet, dann enthält das Produkt einen größeren Anteil nicht umgesetzten Kohlenwasserstoffgases, dessen Rückgewinnung wirtschaftlich nicht tragbar ist. Die Kondensation des nicht umgesetzten Schwefels gestaltet sich etwas schwierig, wenn der Schwefelüberschuß unter etwa 4% liegt. Die angegebene obere Grenze des Schwefelüberschusses ergibt sich wiederum aus wirtschaftlichen Erwägungen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann in Gegenwart oder Abwesenheit von Katalysatoren durchgeführt werden. Anstatt ein Gemisch aus Rohschwefel und dem aus dem Verfahren zurückgewonnenen Schwefel einzusetzen, kann auch wechselweise Rohschwefel und durch Verbrennung bzw. eine Umsetzung mit Schwefeldioxyd des bei der Reaktion gebildeten Schwefelwasserstoffs zurückgewonnener Schwefel mit dem Kohlenwasserstoff zur Reaktion gebracht werden.
  • Während bei dem Verfahren nach der obengenannten USA.-Patentschrift die Umwandlung des Kohlenwasserstoffgases zu Schwefelwasserstoff in der Größenordnung von nur etwa 4711/o liegt, wird bei dem erfindungsgenläßen Verfahren eine Umwandlung von etwa 9511/o erzielt.
  • Das allgemeine Verfahren zur Erzeugung von Schwefelkohlenstoff durch Umsetzung von Schwefel mit Kohlenwasserstoffgas in Reaktionsgefäßen mit Katalysatorbett ist in der USA.-Patentschrift 2 330 934 und dasjenige ohne Verwendung von Katalysatoren im Patent 1046 592 beschrieben.
  • Die Zeichnungen erläutern die Erfindung.
  • Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird Rohschwefel dem Schwefelvorratsbehälter 1 entnommen und in der Schwefelschmelzvorrichtung 2, die aus einem durch die Dampfschlange 3 geheizten Gefäß aus Beton besteht und worin mit den durch eine geeignete Antriebsvorrichtung 5 betriebenen Rührschaufeln 4 gerührt wird, geschmolzen. Der geschmolzene Schwefel wird durch die Pumpe 6 durch einen Filter 7 gepumpt, dessen Blätter gewünschtenfalls mit einer Filterhilfe vorher bedeckt werden können, und der filtrierte geschmolzene Schwefel wird in einen Vorratsbehälter 8 für, erhitzten flüssigen Schwefel übergeführt. In dem Vorratsbehälter 8 wird der unreine Schwefel mit vorher destilliertem Schwefel vermischt, der aus anderen Stufen des Schwefelkohlenstoffverfahrens zurückgewonnen wurde, ehe er zur Schwefelkohlenstofferzeugung verwendet wird.
  • Aus dem Vorratsbehälter 8 wird das Schwefelgemisch durch die Pumpe 9 vorzugsweise in die zweite oder dritte Reihe der Rohrschlangen 10 des Ofens 11 gepumpt. Kohlenwasserstoffgas, das im folgenden als Methan bezeichnet wird, jedoch neben Methan bis zu 10 Molprozent Äthan enthält und verhältnismäßig frei von höheren Kohlenwasserstoffen ist, wird durch die Pumpe 9 a in die erste Reihe der Rohrschlangen des Ofens 11 gepumpt. Die Pumpen 9 und 9a werden so aufeinander abgestimmt, daß die gewünschten Beschickungsgeschwindigkeiten von Methan zu Schwefel aufrechterhalten werden.
  • Der Ofen 11 wird durch geeignete Heizvorrichtungen auf die gewünschte Temperatur gebracht, und das ZD Methan wird in einem oder mehreren Durchgängen durch die Ofenschlangen erhitzt, ehe es auf den etwa in die dritte Reihe der Rohrschlangen eintretenden geschmolzenen Schwefel trifft. Beim Durchgang durch den Ofen 11 wird der Schwefel in Gegenwart des Methans verdampft, und beide werden auf die erforderliche Reaktionstemperatur erhitzt und in ein ein Katalysatorbett 13 enthaltendes Reaktionsgefäß 12 übergeführt. Falls erwünscht, kann man mehr als ein Reaktionsgefäß verwenden und die reagierenden Gase zwischen den Reaktionsgefäßen erneut erhitzen.
  • In dem Reaktionsgefäß oder den Reaktionsgefäßen 12 setzen sich die Gase zu Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff um, und diese Produkte gelangen zusammen mit nicht umgesetztem Schwefel und nicht umgesetztem Methan durch die Leitung 14 zu einem Schwefelkondensator 15, wo das in den Mantel des Kondensators eintretende Wasser verdampft wird, die Reaktionsprodukte abgekühlt werden und der nicht umgesetzte Schwefel kondensiert wird. Der kondensierte Schwefel wird von dem gasförmigen Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff in dem Separator 16 abgetrennt und durch die Leitung 16 e mittels der Pumpe 16 a dem Schwefelvorratsbehälter 8 zugeführt. Die aus dem Separator 16 austretenden Dämpfe, die Schwefelwasserstoff, Schwefelkohlenstoff und etwas Schwefel enthalten, strömen durch die Leitung 16 b zum unteren Ende eines Schwefelreinigers 16c, worin sie durch einen Strom geschmolzenen Schwefels, der mit der Pumpe 16 d aus dem Separator 16 gepumpt wird, gereinigt werden. Bei der praktischen Durchführung entspricht der durch -die Leitung 16 c zurückgeführte Schwefel etwa dem in den Ofen 11 eingeführten Überschuß über die stöchiometrische Menge und beträgt zwischen etwa 4 und 101% der in den Ofen11 eingeführten Schwefelmenge.
  • Vom oberen Ende des Reinigers 16 c strömen die Reaktionsgase, die hauptsächlich Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff enthalten, durch einen weiteren wassergekühlten Kondensator 17, wo sie auf eine Temperatur unterhalb der-Kondensationstemperatur des Schwefelkohlenstoffs abgekühlt werden. Der flüssige Schwefelkohlenstoff gelangt durch dieLeitung 18 zu der Schwefelkohlenstoffgewinnungsvorrichtung der Anlage, die keinen Teil der vorliegenden Erfindung darstellt, und die Gase gelangen durch die Leitung 19 in eine Schwefelkohlenstoffreinigungskolonne 20, durch welche sie im Geggenstrom mit einem absorptionsfähigen, da praktisch unbeladenen 01 geführt werden, welches weiteren Schwefelkohlenstoff absorbiert und aus dem Gasstrom auswäscht; das hauptsächlich aus Schwefelwasserstoff bestehende nicht kondensierte Gas wird durch die Leitung21 abgeführt.
  • Ein Anteil des Schwefelwasserstoffstroms wird, in einen Wärmeaustauscher 22 geführt, wo er mit Luft aus dem Gebläse 23 unter Bildung von Schwefeldioxyd und Wasser entsprechend der Umsetzung H2 S + 3/2 02 --> S 02 + H2 0 verbrannt wird; der Rest des Schwefelwasserstoffs wird mit dem Gasstrom 22 a aus dem Wärmeaustauscher 22 vermischt und durch katalytische Reaktionsgefäße 24 und 25 geleitet, die Katalysatorbetten 26 aus Bauxit od. dgl. enthalten, worin sich Schwefeldioxyd und Schwefelwasserstoff unter Freisetzung von Schwefel entsprechend der Gleichung 2H2 S + s 02 -> 3 S + 2H2 0 umsetzen. Dieses Schwefelerzeugungsverfahren. aus Schwefelwasserstoff ist allgemein bekannt und beispielsweise in Industrial and Engineering Chemistry, Bd. 42, 1950, S. 2277 bis 2287, und den darin angeführten Literaturstellen sowie in Chemical Engineering Progreß, Bd. 49# 1953, S. 203 bis 215, beschrieben. Dieses Verfahren ist als Claus-Verfahren allgemein bekannt, und es kann auch in abweichender Weise von der im vorstehenden im einzelnen erläuterten Arbeitsweise zur Erzeugung von elementarem Schwefel aus Schwefelwasserstoff durchgeführt werden.
  • Aus den Reaktionsgefäßen 24 und 25 strömen die heißen Gase durch die Kondensatoren 27 und 28 und, falls erwünscht, durch in der Zeichnung nicht dargestellte Schwefelreiniger, in denen der Schwefel kondensiert und entfernt und durch die Leitung 29 dem Schwefelvorratsbehälterg zugeführt wird. Die nicht kondensierten Gase strömen durch die Leitung 30 und werden durch den Kamin 31 abgezogen. Bei wirksamer Durchführung der Schwefelerzeugung aus Schwefelwasserstoff können 90 bis 950/a des Schwefelgehalts des Schwefelwasserstoffs wiedergewonnen und in den Vorratsbehälter 8 zurückgeführt werden.
  • Da bei der Umsetzung von Methan mit Schwefel die zu Schwefelkählenstoff umgesetzte Schwefelmenge der zu Schwefelwasserstoff umgesetzten entspricht und da die Äthanmenge in dem bei dem Verfahren verwendeten Kohlenwasserstoff- oder Naturgas gewöhnlich 10 Molprozent nicht übersteigt, übertrifft die aus dem Separator 16 und der Leitung 29 in den Vorratsbehäfter 8 zurückgeführte Menge an vorher destilliertem Schwefel normalerweise die Menge des in den Vorratsbehälter 8 eingeführten Rohschwefels. Durch Vermischen von Rohschwefel mit dem vorher destillierten Schwefel und Einführung dieses Gemisches in den Ofen 11 wird ein Verstopfen der Leitungen der Anlage und der Katalysatorbetten praktisch vollständig ausgeschaltet, während bei Verwendung von ausschließlich Rohschwefel häufig Klumpenbildung und Verstopfen auftritt, was eine Betriebsunterbrechung zum Abbau und zur Reinigung der Öfen, Reaktionsgefäße, Reaktionsbetten und Anlageleitungen erfordert.
  • Zur Gewährleistun- eines einstellbaren Verhältnisses von vorher destilliertem Schwefel zu Rohschwefel kann das in Fig 2 schematisch dargestellte Verfahren angewandt werden. Diese Durchführungsform der Erfindung entspricht im wesentlichen der in Fig. 1 erläuterten, doch werden zwei Öfen oder zwei Reihen von Rohrschlangen in dem gleichen Ofen und zwei Reaktionsgefäße mit Katalysatorbett verwendet, und der aus dem Separator 16 kommende zurückgeführte Schwefel wird zunächst in eine Reihe Rohrschlangen und Reaktionsgefäße mit Katalysatorbett und dann in die andere Reihe Rohrschlangen und Reaktionsgefäße mit Katalysatorbett eingeführt.
  • Bei dieser Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zwei Ofen 11 und 11 a oder zwei Reihen von Rohrschlangen in dem gleichen Ofen zusammen mit zwei oder mehr Reaktionsgefäßenmit Katalysatorbett 12 und 12 a eingesetzt, und der zurückgeführte Schwefel, der dem bei dem Verfahren verwendeten Überschuß über die stöchiometrische Menge äquivalent ist, wird aus dem Separator 16 durch die Leitung 16 e in einen Vorratsbehälter für gereinigten Schwefel 32 geführt. Aus dem Vorratsbehälter 32 kann der vorher destillierte gereinigte Schwefel mit Hilfe der Pumpe 9 c entweder durch die Leitung 33 in die Rohrschlangen 10 des Ofens 11 und durch das Reaktionsgefäß mit Katalysatorbett 12 oder durch die Leitung 33 a zu den Rohrschlangen 10 a des Ofens 11 a und durch das ein Katalysatorbett 13 a enthaltende Reaktionsgefäß 12a geleitet werden, wobei zur Steuerung des Stroms des gereinigten zurückgeführten Schwefels durch die Leitungen 33 und 33a geeignete Ventile in diesen Leitungen vorgesehen sind.
  • Bei der Einführung von zurückgeführtem Schwefel in einen der Öfen 11 oder lla wird die Beschickung aus dem Gemisch aus Rohschwefel und zurückgewonnenem Schwefel aus dem Vorratsbehälter 8 für diesen Ofen proportional zu dem Strom des Methans oder Naturgases in diesen Öfen vermindert, um den gewünschten Schwefelüberschuß über das stöchiometrische Verhältnis zu Methan bei etwa 4 bis 10'0#/o zu halten, und der Strom des Gemisches aus Rohschwefel und wiedergewonnenem Schwefel aus dem Vorratsbehälter 8 in die anderen Öfen wird proportional zum Methan erhöht, um einen 4- bis 101/oigen Schwefelüberschuß über das stöchiometrisch berechnete Verhältnis von Schwefel zu Methan aufrechtztierhalten. Auf diese Weise wird jedem Ofen ein 4- bis 101/oiger Schwefelüberschuß zugeleitet; der Gesamtstrom an gebildetem Gas wird aus beiden Reaktionsgefäßen 12 und 12a in den Kondensator 15 oder einen gleichwertigen Kondensator ,geleitet, und der gesamte Schwefelüberschuß über die stöchiometrische Menge, der insgesamt 8 bis 20"/o beträgt, wird im Separator 16 abgetrennt und erneut einem der Öfen 11 oder Ila zugeführt. Auf diese Weise besteht die Beschickung dieses Ofens aus ungefähr gleichen Teilen des Gemisches aus ursprünglichem und wiedergewonnenem Schwefel aus dem Vorratsbehälter 8 und 8 bis 20`I/o des zurückgeführten Schwefels aus dem Vorratsbehälter für gereinigten Schwefel 32. Bei Verwendung eines 100/eigen Schwefelüberschusses über die stöchiometrische Menge besteht dieser Beschickungsstrom aus etwa 40'% RohschwefeI (nicht vorher destilliert), 40"/o wiedergewonnenem. Schwefel (vorher destilliert) und 2011/o zurückgeführtem Schwefel (vorher destilliert).
  • Die zurückgeführten Schwefel aufnehmende Ofenbeschickung besteht demnach aus etwa 4011/o Rohschwefel und etwa 60% vorher destilliertem Schwefel, und durch dieses Verhältnis in der Beschickung wird der Gehalt des Grubenschwefels an kohlenstoffhaltigen Verbindungen im gleichen Verhältnis vermindert, wodurch die Leitungen, Reaktionskammern und Katalysatorbetten sauber und offen gehalten werden, selbst wenn darin bereits Ablagerungen aus den Verunreinigungen des Rohschwefels vorhanden sind.
  • Bei der Durchführung dieser Form des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Beschickung mit zurückgeführtem Schwefel vorzugsweise alle 7 Tage von den Rohrschlangen des einen Ofens auf die des anderen umgeschaltet.
  • Gemäß einer weiteren, ebenfalls in Fig. 2 schematisch wiedergegebenen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der aus der Leitung 29 kommende zurückgewonnene Schwefel nicht in den Vorratsbehälter 8 eingeführt, sondern durch die Leitun- 29u, in den Vorratsbehälter für gereinigten Schwefel 32 geleitet, wobei für diesen Zweck geeignete Ventile29b und 29c vorgesehen sind. Die aus den Leitungen 16 e und 29 a in den Vorratsbehälter 32 gelangende Menge an gereinigtem Schwefel reicht normalerweise zur ausschließlichen Beschickung eines der Öfen 11 oder Ila mit gereinigtem oder vorher destilliertem Schwefel aus, während der andere Ofen mit unbehandeltem oder rohem Schwefel aus dem Vorratsbehälter 8 beschickt wird. Dadurch steht praktisch der gesamte destillierte Schwefel zur Beschickung einer Anlage von Öfen und Katalysatorbetten zur Verfügung, wobei jedoch die Durchführung des Verfahrens immer noch auf der Verwendung voll rohem oder unbehandeltem Schwefel, der in den Vorratsbehälter 8 eingeführt wird, beruht.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgernäßen Verfahrens, das in Form einer schematischen Darstellung in Fig. 3 erläutert wird, wird roher oder unbehandelter Schwefel aus dem Schwefelvor-ratsbehälter 1 in zwei gleiche Teile geteilt. Ein Teil wird, wie in Fig. 1 dargestellt, in die Schwefelschmelzvorrichtung 2 eingeführt und zur Beschickung des Verfahrens zur Erzeugung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff, wie in Verbindung mit Fig. 1 beschrieben, verwendet; der andere Teil wird in einem Schwefelbrenner unter Bildung von S chwefeldioxyd verbrannt. Der bei dem Schwefelkohlenstoffverfahren gebildete Schwefelwasserstoff wird mit dem Schwefeldioxyd zur Gewinnung von gereinigtem Schwefel nach dem obenerwähnten Claus-Verfahren umgesetzt.
  • So können, wie in Fig. 3 dargestellt, zwei Teile roher oder unbehandelter Schwefel, der Kohlenwasserstoff- oder andere Verunreinigungen enthält, in der Weise verarbeitet werden, daß 3 Teile destillierter Schwefel je Teil rohem oder unbehandeltem Schwefel zur Verwendung bei dem Schwefelkohlenstoffverfahren zur Verfügung stehen. Auf diese Weise können 75% destillierter Schwefel zu 25% Rohschwefel für das Schwefelkohlenstoffverfahren zur Verfügung gestellt werden, während die gesamte Durchführung immer noch auf der Verwendung von Rohschwefel beruht.
  • Im allgemeinen wird das Schwefelkohlenstoffverfahren um so länger ohne Verstopfen der Leitungen und der Katalysatorbetten betrieben werden können, je größer das Verhältnis von vorher destilliertem Schwefel zu Rohschwefel ist.
  • So wurde beispielsweise in einem wie in Verbindung mit Fig. 2 beschrieben durchgeführten Verfahren lediglich handelsüblicher heller Rohschwefel mit einem maximalen Kohlenwasserstoffgehalt von 0,0611/o, berechnet als Kohlenstoffgehalt, aus dem Vorratsbehälter 8 in den Ofen 11 und das Reaktionsgefäß 12 eingeführt, während ausschließlich aus Schwefelwasserstoff und dem Separator 16 zurückgewonnener destillierter Schwefel dem Ofen 11 a und dem Reaktionsgefäß 12a zugeleitet wurde, wobei der Zustrom in beiden Svstemen zu Anfang praktisch gleich war. Die Druckabfälle in den beiden aus Öfen, Reaktionsgefäßen, Leitungen usw. bestehenden Gesamtanlagen betrugen zunächst 1,4 bzw. 1 Atm. Nach 12 Tagen war der Druckabfall in dem den Ofen 11 und das Reaktionsgefäß 12 enthaltenden System, worin nur heller Rolisch-,vefel verwendet wurde, auf 3 Atm. gestiegen, und es war bei diesem Zeitpunkt notwendig, die Produktion dieser Einheit durch Verminderung des Durchsatzes von Schwefel und Methan auf 80% des ursprünglichen Durchsatzes zu senken, um den Betrieb fortsetzen zu können. Das den Ofen 11 a und das Reaktionsgefäß 12a einschließende System, das nur gereinigten Schwefel aufnahm, arbeitete nach 12 Tagen mit einem Druckabfall von nur 1,26 Atm., wobei die Steigerung des ursprünglichen Wertes in der Hauptsache dem Umstand zuzuschreiben war, daß der Strom von Schwefel und Methan durch dieses System um 1011/o erhöht worden war. Der Betrieb des den Ofen 11 a und das Reaktionsgefäß 12 a einschließenden Systems wurde mit gereinigtem Schwefel weitere 20 Tage, also insgesamt kontinuierlich 32 Tage durchgeführt, wonach der Druckabfall dann 1,33 Atm. betrug. Der Druchabfall in dem den Ofen 11 und das Reaktionsgefäß 12 umfassenden System, bei dem Rohschwefel verwendet wurde, betrug dann 2,3 Atm. bei 80% des ursprünglichen Durchsatzes. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Anlage zu Untersuchungszwecken stillgelegt. Das Katalysatorbett im Reaktionsgefäß 12 erwies sich als mit Kohlenstoff-Schwefel-Komplexen stark verunreinigt und reinigungsbedürftig. Das den Ofen lla und das Reaktionsgefäß 12a umfassende System, in welchem ausschließlich gereinigter Schwefel verwendet worden war, erforderte keine Reinigung und wurde weitere 41 Tage in Betrieb genommen, was eine Gesamtdauer von 73 Tagen kontinuierlichen Betriebs für die ausschließlich mit gereinigtem Schwefel arbeitende Einheit ergibt.
  • Durch Umschalten der Beschickung von gereinigtem Schwefel auf den Ofen, der bisher mit Rohschwefel beschickt worden war, kann die Betriebszeit zwischen den Reinigungen für beide aus Ofen und Katalysatorbettsystemen bestehenden Anlagen beträchtlich erhöht werden. Der Zeitraum zwischen dem Umschalten von Rohschwefelbeschickung auf Beschickung mit gereinigtem Schwefel soll etwa 7 Tage betragen, doch können auch längere oder kürzere Zeiträume zwischen dem Umschalten liegen.
  • Zur Erzielung bester Ergebnisse werden vorzugsweise etwa gleiche Teile von destilliertem und rohem Schwefel verwendet, die entweder als Gemisch in die Ofen gemäß der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform eingeführt oder in anderen Mengenverhältnissen gemäß der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform in eine Anlage von Öfen und Katalysatorbetten geleitet werden. Die Angaben bezüglich der Verwendung eines Gemisches aus rohem und vorher destilliertem Schwefel sollen Mischungen bezeichnen, die aus etwa 25 bis 75 1/o Rohschwefel (nicht vorher destilliert) und etwa 75 bis 25"/o vorher destilliertem Schwefel bestehen.
  • Ein niedriger Kohlenwasserstoffgehalt im Rohschwefel, wie er beispielsweise im handelsüblichen hellen Schwefel vorliegt, ist zwar erwünscht, doch kann das erfindungsgernäße Verfahren auch dann mit Vorteil zur Verminderung des Verstopfens und Klumpenbildens angewandt werden, wenn nur dunkler Sch#vefel oder Schwefel mit einem verhältnismäßig hohen Kohlenwasserstoffgehalt als Beschickungsmaterial zur Verfügung steht. Im Idealfall wird vorzugsweise ausschließlich heller Rohschwefel mit einem maximalen Kohlenwasserstoffgehalt von 0,0611/o verwendet und der Gesamtkohlenwasserstoffgehalt auf 0,03 % oder darunter durch Verwendung von Gemischen aus rohem und destilliertem Schwefel, wie im vorstehenden beschrieben, herabgesetzt. Wenn jedoch der nicht vorher destillierte Schwefel einen höheren Prozentsatz an Kohlenwasserstoffen als heller Schwefel enthält, dann kann das Verfahren der vorliegenden Erfindung immer noch mit guter Wirkung zurVerminderung des Gesamtkohlenwasserstoffgehalts, der in das Verfahren eingeführt wird, auf praktisch die Hälfte oder weniger als die Hälfte des Kohlenwasserstoffgehalts des Rühschwefels angewandt werden, wobei die Durchführung des Verfahrens immer noch auf der Verwendung jeder beliebigen zur Verfügung stehenden Rohschwefelart beruht. Unter der Bezeichnung »Rohschwefel« soll nicht vorher destillierter Schwefel verstanden sein, dessen Gehalt an Kohlenwasserstoff- oder anderen kohlenstoffhaltigen Verbindungen 0,06"/o und darüber, berechnet als Kohlenstoff, beträgt. - Gemäß der vorstellenden Beschreibung enthalten die Reaktionsgefäße 12 und 12a Betten aus katalytisch wirkenden Stoffen. Es sei jedoch erwähnt, daß darin auch poröse Betten aus praktisch nicht katalytisch wirkenden Stoffen verwendet werden können und daß das Verfahren der vorliegenden Erfindung sowohl auf katalytische als auch nicht katalytische Arbeitsweisen für die Schwefelkohlenstofferzeugung anwendbar ist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff aus Rohschwefel mit maximal 0,06% Kohlenstoffgehalt und überwiegend niedere aliphatische Kohlenwasserstoffe enthaltenden gasförmigen gesättigten Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus Rohschwefel und durch Verbrennung bzw. Umsetzung mit Schwefeldioxyd des bei der Reaktion gebildeten Schwefelwasserstoffs zurückgewonnenem Schwefel mit einem Kohlenwasserstoffgas, das neben Methan bis zu 10 Molprozent Äthan enthält und verhältnismäßig frei von höheren Kohlenwasserstoffen ist, bei 450 bis 700' C zur Reaktion gebracht wird, wobei ein Schwefelüberschuß von 4 bis 10% aufrechterhalten und der Schwefelkohlenstoff in an sich bekannter Weise abgeschieden wird.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wechselweise Rohschwefel und durch Verbrennung bzw. eine Umsetzung mit Schwefeldioxyd des bei der Reaktion gebildeten Schwefelwasserstoffs zurückgewonnener Schwefel mit dem Kohlenwasserstoff zur Reaktion gebracht wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung zu Schwefelkohlenstoff in zwei parallel geschalteten Reaktionsgefäßen durchgeführt wird, wobei in jedem der Gefäße ein 4- bis 10%iger Schwefelüberschuß aufrechterhalten wird. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Rohschwefel mit dem Kohlenwasserstoff umgesetzt wird, während man etwa die gleiche Menge Rohschwefel zu Schwefeldioxyd verbrennt, und der gleichzeitig mit dem CS2 gebildete Schwefelwasserstoff mit dem erhaltenen Schwefeldioxyd zu Schwefel umgesetzt wird, den man mit dem für die Umsetzung mit dem Kohlenwasserstoff verwendeten Rohschwefel vermischt bzw. wechselweise zuführt. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 636 81a.
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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2636810A (en) * 1947-12-15 1953-04-28 Fmc Corp Manufacture of carbon disulfide

Patent Citations (1)

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