DE1066065B - Rohrverbindung - Google Patents
RohrverbindungInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft eine Rohrverbindung mit einem plastisch verformbaren metallischen Dichtungsring,
der zwischen einer hohlkonischen Schulter einer Überwurfmutter und einer hohlkonischen Gegenfläche,
z. B. einer Ausnehmung einer Anschlußarmatur oder einer Rohrverbindungsmuffe, beim Anziehen der
Überwurfmutter axial unter Pressung gesetzt, dadurch in seinem dem Rohrende zugekehrten, vorderen
Bereich durch Umbiegen zur Rohrwand hin radial verengt wird und dabei in Berührung mit der Rohroberfläche
gelangt.
Es sind Rohrverbindungen bekannt, bei denen der Dichtungsring plastisch verformt wird und z. B. aus
Blei besteht. Der Dichtungsring wird beim Anziehen der Überwurfmutter axial so unter Pressung gesetzt,
daß er sich im ganzen oder auf einem Teil seiner Länge radial verengt, wodurch er auf die Rohroberfläche
gepreßt wird. Solche Ausführungen genügen für Rohrleitungen mit geringem Innendruck. Wenn
jedoch der Leitungsdruck und damit auch die in axialer Richtung auf die Rohrverbindung ausgeübten
Zugkräfte steigen, so wird insbesondere bei zusätzlicher, nur zeitweilig auftretender Beanspruchung
durch Wärmedehnungskräfte, durch Schwingungen u. dgl. die Verbindungsstelle zufolge der weiterschreitenden
plastischen Verformung des Dichtungsringes undicht.
Es werden aber auch Rohrverbindungen benötigt, die mittlere und hohe Drücke auszuhalten in der Lage
sind. Man hat daher versucht, die bekannten Dichtungsringe aus Blei durch Messing- oder Kupferringe
zu ersetzen, ohne die Raumform derartiger Ringe zu ändern. Die Folge davon war, daß zur Verformung
dieser Ringe beim Anziehen der Überwurfmutter wesentlich höhere Kräfte aufgewendet werden mußten.
Daraufhin wurde versucht, diese Kräfte dadurch zu senken, daß man die Dichtungsringe an solchen
Stellen schwächte, an denen die Verformung einsetzen sollte. Bei einer bekannten Ausführungsform weist
z. B. der Dichtungsring mehrere Ringkerben auf, damit er an diesen Stellen radial zur Rohroberfläche
hin einknicken kann. Die Schwächung der Dichtungsringe hat jedoch zur Folge, daß an diesen Stellen
unter der Wirkung des in der Leitung herrschenden Druckes die Deformierung des Ringes fortschreitet
und somit Undichtigkeit eintritt.
Eine andere bekannte Rohrverbindung enthält einen zylindrischen Dichtungsring aus einem biegsamen
Metall mit verhältnismäßig hoher Elastizitäts- und Streckgrenze, der gegenüber der Rohroberfläche Spiel
besitzt. Auf beide Stirnseiten dieses Dichtungsringes wirken hohl konische Druckflächen der Verschraubungsteile.
Beim Anziehen der Verschraubung wird zunächst der Mittelbereich des Dichtungsringes nach
Rohrverbindung
Anmelder:
Fa. Jean Walterscheid,
Siegburg, Bachstr. 14-18
Siegburg, Bachstr. 14-18
Dipl.-Ing. Arnold Mohr, Stuttgart-Feuerbach,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
außen ausgebaucht, bis er an weiteren ringförmigen Druckflächen der Verschraubungsteile anliegt, und der
Stirnbereich des Ringes wird in geringem Umfang plastisch verformt. An der Rohroberfläche liegt der
Dichtungsring nach seiner Verformung mit der Innenwand seiner beiden Stirnbereiche an. Es wird hierbei
keine Ringkante auf der Rohroberfläche deformiert. Da lediglich Fläche auf Fläche liegt und Rillen oder
sonstige Vertiefungen der Rohroberfläche nicht durch plastisch verformtes Material des Dichtungsringes
ausgefüllt werden, ist die Abdichtwirkung gering.
Wesentlich besser dichten hingegen die bekannten Schneidringe. Ein Nachteil der Schneidringverbindungen
besteht aber zum einen darin, daß die Rohroberfläche durch den Schneidring beschädigt wird,
was ein mehrfaches Lösen und Wiederfestziehen an derselben Stelle ausschließt und zu Leitungsbrüchen
Anlaß geben kann. Ferner ist die eigentliche Dichtungsstelle zu wenig elastisch, um bei axialen Wärmedehnungen
der Leitung genügend nachgiebig zu sein. Es wird somit notwendig, solche Rohrverbindungen
nach größeren Temperatur änderungen nachzuziehen, um Undichtheit zu vermeiden. Darüber hinaus bedarf
die Schneidringverbindung der Anordnung eines Bundes oder Anschlages am Anschlußstück, gegen den
sich die Rohrs ti rnfläche anlegt und der als Widerlager während des Vorganges des Einschneidens des
Schneidringes in die Rohrwand dient. Diese notwendige Maßnahme bedingt ein genaues Anpassen der
Rohrstücke an die gegebenen Leitungswege.
Die Rohrverbindung nach der Erfindung läßt es zu, sowohl die bei den plastisch verformbaren Dichtungsringen
als auch die bei Schneidringen vorhandenen Nachteile zu überwinden und dabei Leitungsdrücke
zu beherrschen, die bisher den Rohrverbindungen mit Schneidring vorbehalten waren.
Damit die beabsichtigte Wirkung in einer möglichst optimalen Weise erzielt werden kann, bedarf es einer
bestimmten Dimensionierung der Teile der Rohrver-
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bindung. Nach der Erfindung wird ein Dichtungsring verwendet, der in an sich bekannter Weise aus ungehärtetem
Stahl, aus Messing oder einem ähnliche Festigkeits- und Elastizitätseigenschaften aufweisenden
Metall besteht, die Form einer zylindrischen Hülse von der Länge L und der Wandstärke j aufweist, wobei
das Zahlenverhältnis L :s zwischen 4 und 8 liegt. Die Rohrverbindung nach der Erfindung ist ferner
dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring in seinem rückwärtigen, dem Rohrende abgewandten
Teil von einem satt anliegenden und mit einem Führungsbund ausgestatteten Druckring gestützt ist und
daß die hohlkonische Gegenfläche, die der Stirnfläche des Dichtungsringes gegenüberliegt, in an sich bekannter
Weise eine Neigung α von etwa 30 bis 60° aufweist und ihre den Hohlkonus nach innen begrenzende
kreisförmige Kante die Rohrwand in einem Abstand b umgibt, während der Dichtungsring von
der Rohrwand den Abstand α hat, wobei b
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Dichtungsringes kann darin bestehen, daß dieser in dem für die
Verformung bestimmten Stirnbereich kegelstumpfartig oder kalottenförmig sich verjüngend vorgeformt,
also so gestaltet ist, wie es der Anfangsphase der Verformung beim Anziehen der Überwurfmutter entspricht.
Der genannte Druckring ist im Interesse der Zentrierung und gleichmäßigen Druckübertragung zwischen
dem Dichtungsring und der konischen Schulter der Überwurfmutter vorzusehen. Dieser Druckring
bewirkt auch in an sich bekannter Weise, daß beim Verdrehen der Überwurfmutter der Dichtungsring
nicht mitgedreht wird. Da aber die Berührungsfläche zwischen dem Druckring und der Überwurfmutter
klein ist, können der Dichtungsring und der Druckring auch gemeinsam aus einem Stück gefertigt werden,
geht es doch in erster Linie um eine Stützung und Versteifung des Dichtungsringes in seinem dem
Rohrende abgewandten Teil.
Um mit Sicherheit ein Auf treffen der inneren Stirnkante des Dichtungsringes auf die Rohroberfiäche und
der äußeren Stirnkante auf die ihr gegenüberliegende konische Druckfläche zu erreichen, ist es notwendig,
die Werkstoffeigenschaften des Dichtungsringes und seine Abmessungen sowie die Neigung der genannten
konischen Druckfläche gegenüber der Rohrachse, schließlich auch die Breite der Spalte, die einerseits
zwischen dem Dichtungsring und der Rohrwand und andererseits zwischen dem Anschlußstück und der
Rohrwand vorhanden sind, in der angegebenen Weise aufeinander abzustimmen, damit die Verformung des
Dichtungsringes beim Anziehen der Überwurfmutter den beabsichtigten Verlauf nimmt.
Die Rohrverbindung nach der Erfindung eignet sich für jede Art von Rohren, also sowohl für gezogene
Präzisions- als auch für geschweißte Rohre, bei niederen und hohen Drücken. Insbesondere bei geschweißten
Rohren, bei denen Maßabweichungen unvermeidlich sind, wirken sich die Vorteile der Erfindung
aus, da selbst bei erheblichen Durchmesserunterschieden der anzuschließenden und abzudichtenden
Rohrenden, sogar mit unrund verformten Dichtungsringen eine feste und dichte Verbindung
zwischen der kegeligen Druckfläche der Anschlußarmatur oder Rohrverbindungsmuffe und dem anzuschließenden
Rohr zustande kommt. Die Festigkeit der Verbindung ist der Hartlötung vergleichbar und
ist das Ergebnis der durch den extrem hohen spezifischen Flächendruck an den Kanten des Dichtungsringes
eintretenden plastischen Verformung, so daß selbst Drücke, die die zulässige Belastbarkeit der miteinander
zu verbindenden Rohre übersteigen, keine Undichtigkeit an der Verbindungsstelle zu erzeugen
vermögen.
Bei unrunden und im Außendurchmesser differierenden Rohren besteht eine besondere Schwierigkeit
ίο darin, daß die Verschraubungsteile einen relativ großen Spalt gegenüber den Rohren aufweisen müssen
und daß diese Spalte vom Dichtungsring dichtend überbrückt werden müssen. Die Rohrverbindung nach
der Erfindung kann auch in solchen Fällen angewendet werden. Sie vermeidet das bei bekannten Rohrverbindungen
eintretende Einschnüren bzw. kerbenartige Einschneiden bei Rohren aller Art, insbesondere bei
dünnwandigen Rohren. Die einfachen Formen und geringen Abmessungen der bei der Rohrverbindung
nach der Erfindung benötigten Teile ermöglichen erhebliche Material- und Lohnersparnisse, wodurch
die Herstellungskosten gesenkt werden können. Die geringeren Baumaße sind auch für den Einbauplatzbedarf
wichtig.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Rohrverbindung teils im Schnitt und teils in Ansicht, wobei die linke Hälfte den Zustand
vor dem Anziehen und die rechte Hälfte den Zustand nach dem Anziehen der Überwurfmutter veranschaulicht,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen zylindrischen Dichtungsring,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen an einer Stirnseite kappenartig vorgeformten Dichtungsring,
Fig. 4 einen Teilschnitt entsprechend Fig. 1 in vergrößerter Darstellung, der Dichtungsring ist noch
nicht verformt,
Fig. 5 einen Teilschnitt entsprechend Fig. 4, jedoch nach dem Anziehen der Überwurfmutter,
Fig. 6 eine vergrößerte Wiedergabe von Fig. 5 für die Erläuterung der Maßrelationen.
Die Rohrverbindung nach Fig. 1 besteht aus dem muffenartigen Anschlußstück 1, das im Mittelteil
einen Sechskant 2 aufweist. Die Muffe besitzt beidseitig Gewinde 3 zum Aufschrauben der Überwurfmuttern
4.
Die Muffe 1 wird über die beiden miteinander dicht zu verbindenden Rohrenden 5 aufgeschoben. Da diese
Rohre an ihrer Oberfläche unregelmäßig sein können und da ferner mit erheblichen Maßabweichungen gerechnet
wird, ist zwischen der Muffe 1 und der Wand der Rohre 5 ein Spalt 6.
Die Muffe 1 besitzt an ihren Enden hohlkegelige Druckflächen 7. Auch die Muttern 4 besitzen derartige
Flächen 8. Zwischen der Mutter 4 und der Muffe 1 befindet sich ein Druckring 9 und der Dichtungsring
10.
Dieser Dichtungsring kann entsprechend Fig. 2 als Zylinderring oder entsprechend Fig. 3 kappenartig
ausgebildet sein.
Nach Fig. 4 liegt die äußere Stirnkante 11' des Dichtungsringes (und zwar sowohl die des zylindrischen
Ringes gemäß Fig. 2 als auch die eines kappenförmig ausgebildeten Ringes gemäß Fig. 3) an der
hohlkegeligen Druckfläche 7 an, und der Dichtungsring 10 stützt sich an dem Druckring 9 ab. Sobald
sich der Druckring 9 zufolge des Anziehens der Mutter 4 in Richtung auf die Gegenfläche 7 hin bewegt,
erfolgt ein radiales Verengen des Stirnbereiches des
Claims (6)
1. Rohrverbindung mit einem plastisch verformbaren metallischen Dichtungsring, der zwischen
einer hohlkonischen Schulter einer Überwurfmutter und einer hohlkonischen Gegenfläche, z. B.
einer Ausnehmung einer Anschlußarmatur oder einer Rohrverbindungsmuffe, beim Anziehen der
Überwurfmutter axial unter Pressung gesetzt, dadurch in seinem dem Rohrende zugekehrten,
vorderen Bereich durch Umbiegen zur Rohrwand hin radial verengt wird und dabei in Berührung
mit der Rohroberfläche gelangt, dadurch gekenn-' zelcrinetT* daß der Dichtungsring (10) in an sich
bekannter Weise aus ungehärtetem Stahl, aus Messing oder einem ähnliche Festigkeits- und
Elastizitätseigenschaften aufweisenden Metall besteht, die Form einer zylindrischen Hülse von der
Länge L und der Wandstärke s aufweist, wobei das Zahlenverhältnis L :s zwischen 4 und 8 liegt,
in seinem rückwärtigen, dem Rohrende abgewandten Teil von einem satt anliegenden und mit einem
Führungsbund (12) ausgestatteten Druckring (9) gestützt ist und daß die hohlkonische Gegenfläche
(7), die der Stirnfläche des Dichtungsringes gegenüberliegt, in an sich bekannter Weise eine
Neigung α von etwa 30 bis 60° aufweist und ihre den Hohlkonus nach innen begrenzende kreisförmige
Kante (14) die Rohrwand in einem Abstand b umgibt, während der Dichtungsring (10)
von der Rohrwand den Abstand α hat, wobei b
^ i/2 ^ α ^ L/4
ist.
2. Rohrverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring (10) in
seinem dem Rohrende zugekehrten, vorderen Bereich kegelstumpfartig oder kalottenförmig sich
verjüngend vorgeformt ist (Fig. 3).
3. Rohrverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsring
(10) und der Druckring (9) gemeinsam aus einem Stück bestehen.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 843 935, 616 208;
belgische Patentschrift Nr. 512 769;
schwedische Patentschrift Nr. 86 771;
französische Patentschriften Nr. 1 050533, 878058; britische Patentschriften Nr. 575 825, 391 140,
380 237, 109 712;
Deutsche Patentschriften Nr. 843 935, 616 208;
belgische Patentschrift Nr. 512 769;
schwedische Patentschrift Nr. 86 771;
französische Patentschriften Nr. 1 050533, 878058; britische Patentschriften Nr. 575 825, 391 140,
380 237, 109 712;
USA.-Patentschriften Nr. 2 450 170, 2 255 673,
225 208.
225 208.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1066065B true DE1066065B (de) | 1959-09-24 |
Family
ID=592245
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT1066065D Pending DE1066065B (de) | Rohrverbindung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1066065B (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3433508A (en) * | 1967-04-17 | 1969-03-18 | Hoke Inc | Pipe coupling |
EP0157204A1 (de) * | 1984-03-17 | 1985-10-09 | Agintec AG | Klemmelement |
DE4212308C1 (en) * | 1992-04-13 | 1993-09-16 | Parker-Ermeto Gmbh, 4800 Bielefeld, De | Screw connection for high pressure pipelines - has two interacting rings with their facing ring surfaces forming bearings with leading ring which has cutting edge |
-
0
- DE DENDAT1066065D patent/DE1066065B/de active Pending
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3433508A (en) * | 1967-04-17 | 1969-03-18 | Hoke Inc | Pipe coupling |
EP0157204A1 (de) * | 1984-03-17 | 1985-10-09 | Agintec AG | Klemmelement |
US4667988A (en) * | 1984-03-17 | 1987-05-26 | Agintec Ag | Clamping element |
DE4212308C1 (en) * | 1992-04-13 | 1993-09-16 | Parker-Ermeto Gmbh, 4800 Bielefeld, De | Screw connection for high pressure pipelines - has two interacting rings with their facing ring surfaces forming bearings with leading ring which has cutting edge |
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