DE1062511B

DE1062511B - Ventil mit zylindrischem oder kugeligem Verschlussstueck

Info

Publication number: DE1062511B
Application number: DEM30426A
Authority: DE
Inventors: Reinhold Ruck
Original assignee: Mack & Schneider Metallwarenfa
Current assignee: Mack & Schneider Metallwarenfa
Priority date: 1956-05-03
Filing date: 1956-05-03
Publication date: 1959-07-30

Description

Die Erfindung geht aus von einem Ventil mit einem elastisch verformbaren zylindrischen oder kugeligen Verschluß stück, das auf einem Exzenterzapfen der Ventilspindel seitlich an den Ventilsitz heran- oder von diesem wegbewegt wird.

Bei diesen bekannten Ventilen ist das Verschlußstück auf dem Exzenterzapfen frei drehbar gelagert, wodurch die gleichmäßige Abnutzung des Verschlußstückes begünstigt wird. Bei fortschreitender Abnutzung muß aber das Verschlußstück ausgewechselt oder der Ventilsitz nachgestellt werden, wozu es erforderlich ist, das Ventil auszubauen.

Eine Anpassung des mehr oder weniger abgenutzten oder ermüdeten Verschlußstückes an den Ventilsitz oder aber auch ein Auswechseln desselben ohne Ausbau des ganzen Ventils wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Verschluß stück zweiteilig ausgebildet ist und aus einem auf den Exzenterzapfen aufsteckbaren Zwischenglied und einem um dasselbe frei drehbaren Mantel aus elastisch verformbarem Material besteht, wobei die der Längsprofilierung des Exzenterzapfens angepaßte Durchgangsöffnung des Zwischengliedes ebenfalls exzentrisch angeordnet ist.

Beim Umstecken des Verschluß Stückes auf dem Exzenterzapfen gelangt dasselbe in neue Wirkungsstellungen, und zwar durch eine Veränderung des Abstandes von der Umfangsfläche des Verschluß Stückes zum Dichtungssitz, wobei die vom Exzenterzapfen der Ventilspindel ausgehende Exzenterbewegung des Verschlußstückes durch die exzentrisch angeordnete Durchgangsöffnung des Zwischengliedes vergrößert, verkleinert oder gegebenenfalls sogar aufgehoben werden kann.

Um beim Umstecken oder Auswechseln des Verschlußstückes oder aber auch beim Reinigen des Ventils ein zusätzliches und gesondert zu betätigendes Ventil in der Zuleitung entbehrlich zu machen und außerdem die Ventilspindel bei geschlossenem Auslauf vom Wasserdruck zu entlasten, wirkt das Verschlußstück mit einer an sich bekannten, die Zuleitung entgegen dem Wasserdruck öffnenden Ventilkugel in der Weise zusammen, daß das vom Ventilsitz des Auslasses beim öffnen desselben wegbewegte Verschlußstück die Ventilkugel von ihrem Dichtungssitz verdrängt. Auch kann die Anordnung so getroffen sein, daß das Verschluß stück eine Fläche aufweist, die die Einwirkung des Verschlußstückes auf die Ventilkugel verzögert.

In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in zwei Ausführungsbeispielen veranschaulicht, und zwar zeigt

Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Ventil mit einem zylindrischen Verschlußstück,

Ventil mit zylindrischem oder kugeligem Vers chlußstück

Anmelder:
Mack & Schneider, Metallwarenfabrik,

Plattenhardt (Württ.)

Reinhold Ruck, Plattenhardt (Württ.),
ist als Erfinder genannt worden

Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein Ventil mit einem kugeligen Verschluß stück und

Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 3.

In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Ventilkörper mit 1, dessen Einlaufstutzen mit 2, dessen Auslauf mit 3, die Ventilspindel mit 4, deren Betätigungshebel mit 5 und ihr Exzenterzapfen mit 6 bezeichnet. Der eine Verlängerung des Exzenterzapfens 6 bildende und der Mittellängsachse der Ventilspindel folgende Lagerzapfen 7 ist in einer entsprechenden Bohrung im Ventilkörper 1 gelagert.

Der Exzenterzapfen 6 hat die Querschnittsform eines gleichseitigen Dreieckes. Der Querschnitt kann aber auch quadratisch sein oder eine andere gleichmäßige Form aufweisen. Wesentlich ist dabei nur, daß die Längsprofilierung des Exzenterzapfens 6 in bezug auf die Mittellängsachse der Ventilspindel 4 exzentrisch ist. Der Querschnittsform des Exzenterzapfens 6 ist die Ouerschnittsform der Durchgangsöffnung des Verschluß Stückes 8 angepaßt, das auf dem Exzenterzapfen 6 auf- oder umsteckbar ist.

Das Verschluß stück ist zweiteilig ausgebildet und besteht aus einem auf den Exzenterzapfen 6 aufsteckbaren Zwischenglied 8 a und einem um dasselbe frei drehbaren Mantel 8 b aus elastisch verformbarem Material. Der Mantel 8 b kann auf eine vorzugsweise metallische Hülse 8 c aufgebracht sein, die als Lagerhülse für das Zwischenglied 8 a dient. Zweckmäßig ist die metallische Hülse 8 c an ihren Rändern etwas eingezogen und schließt das zwischen der Einbördelung frei drehbare Zwischenglied 8 a ein.

Das Verschlußstück, das vom Exzenterzapfen 6 seitlich an den Ventilsitz 9 des Auslasses herangeführt

1 909 579/236

Claims

ivird, legt sich praktisch reibungslos vor diesen Sitz, weil sich der Mantel 8 b bei der ersten Berührung mit iem Rand des Ventilsitzes 9 unter dem Einfluß der Drehbewegung der Ventilspindel 4 auf dem Ventilsitz bis zur Schließlage abwälzt. Bei beiden dargestellten Ausführungsbeispielen sind im Einlaufstutzen 2 des Ventilkörpers 1 den Einlaß regelnde Ventile in der Form einer unter der Einwirkung des Wasserdruckes schließenden Ventilkugel 10 vorgesehen. Die Ventilkugel 10 steht mit dem Ver-Bchlußstück 8 bzw. dessen Mantel 8 δ in Berührungsverbindung und wird durch den Wasserdruck gegen ihren Sitz 11 bewegt und gedrückt, wenn das Verschlußstück beim Verstellen der Ventilspindel 4, der Bewegung des Exzenterzapfens 6 folgend, dem Ventilsitz 9 des Auslasses angenähert wird. Die Ventilkugel 10 ist zweckmäßig derart angeordnet, daß sie erst dann abdichtend auf ihren Sitz 11 gelangt, wenn das Verschlußstück den Auslaß bereits abgeschlossen hat. Mit dieser Verzögerung wird eine Herabminderung der Rückstöße durch das Medium erreicht. Durch die Abwälzbewegung des Mantels 8 b auf dem Ventilsitz 9 werden diese beiden Teile vor größerem Verschleiß geschützt. Tritt aber trotzdem nach längerer Gebrauchsdauer eine allgemeine Abnutzung oder Ermüdung des Mantels 8 b ein, so ist der Benutzer ohne weiteres in der Lage, nach Herausziehen der Ventilspindel 4 aus dem Ventilkörper 1 den Mantel 8 b zusammen mit dem Zwischenglied 8 a vom Exzenterzapfen abzunehmen und in der Weise umzustecken, daß durch eine Veränderung der Abstände die Gebrauchsfähigkeit des Ventils verbessert oder wiederhergestellt wird. Das Ventil ist nicht nitr für einfache Auslaufventile entsprechend den gezeigten Ausführungsbeispielen und für einfache Durchlaufventile verwendbar, sondern auch für Umschaltventile, Drei- oder Mehrwegventile usw. Bei einem Umschaltventil kann das Ventil beispielsweise im Einlauf für Kaltwasser und im Einlauf für Warmwasser und außerdem für verschiedene Ausläufe verwendet werden. Um eine Feinregulierung der Ventilkugel 10 gegenüber dem Verschlußstück zu erreichen, kann die Ventilkugel in einen Käfig 12 eingesetzt sein, der mit der Ventilkugel 10 eine Einheit bildet, die im Einlaufstutzen 2 gegenüber dem Verschlußstück 8 einstellbar ist. Die Anordnung kann aber auch so getroffen sein, daß auf den Exzenterzapfen 6 der Ventilspindel 4 zwei Verschlußstücke aufgesetzt sind, von denen das eine dem Einlaß, d. h. der Ventilkugel 10, das andere dem Auslaß, d. h. dem Ventilsitz 9 zugeordnet ist. Patentansprüche:

1. Ventil mit einem elastisch verformbaren zylindrischen oder kugeligen Verschluß stück, das auf einem Exzenterzapfen der Ventilspindel seitlich an den Ventilsitz heran- oder von diesem wegbewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußstück (8) zweiteilig ausgebildet ist und aus einem auf den Exzenterzapfen (6) aufsteckbaren Zwischenglied (8 a) und einem um dasselbe frei drehbaren Mantel (8&) aus elastisch verformbarem Material besteht, wobei die der Längsprofilierung des Exzenterzapfens (6) angepaßte Durchgangsöffnung des Zwischengliedes (8 a) ebenfalls exzentrisch angeordnet ist.

2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (8b) auf eine metallische Hülse (8 c) aufgebracht ist, die als Lagerhülse für das Zwischenglied (8 a) dient.

3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (8 c) an ihren Rändern etwas eingezogen ist und das zwischen der Einbördelung drehbare Zwischenglied (8a) einschließt.

4. Ventil nach Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußstück (8) mit einer an sich bekannten, die Zuleitung entgegen dem Wasserdruck öffnenden Ventilkugel (10) in der Weise zusammenwirkt, daß das vom Ventilsitz (9) des Auslasses beim öffnen desselben wegbewegte Verschlußstück (8) die Ventilkugel (10) von ihrem Dichtungssitz (11) verdrängt.

5. Ventil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußstück (8) eine Fläche aufweist, die die Einwirkung auf die Ventilkugel (10) verzögert.

6. Ventil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Exzenterzapfen (6) der Ventilspindel (4) zwei Versehlußstücke aufgesetzt sind, von denen das eine der Ventilkugel (10), das andere dem Ventilsitz (9) des Auslasses zugeordnet ist.

7. Ventil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilkugel (10) in einem Käfig (12) eingesetzt ist und mit diesem eine Einheit bildet, die im Einlaufstutzen (2) gegenüber dem Verschlußstück (8) einstellbar ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 384 711, 624 406.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen