-
In einen auszupumpenden, Verunreinigungen enthaltenden Behälter versenkbares
Pumpenaggregat, insbesondere für Abwässerbehälter Die Erfindung bezieht sich auf
Pumpenanlagen, die in den auszupumpenden Behälter versenkt werden. Namentlich wenn
Abwässer oder ätzende Flüssigkeiten gepumpt werden sollen, ist es von großer Wichtigkeit,
daß die Pumpen und ihre Antriebsmotoren zum Zwecke der Reinigung, Reparatur oder
Auswechselung leicht zugänglich sind, ohne daß es notwendig ist, in den Behälter
hinabzusteigen. Man hat deshalb bisher den Pumpenmotor an oder in der Nähe der oberen
Kante des auszupumpenden Behälters montiert. Mittels einer langen Welle ist dieser
Motor mit der auf dem Grund des Behälters angeordneten Pumpe verbunden. Der Pumpenmotor
ist in diesem Fall zwar direkt zugänglich, aber die Kontrolle der Pumpe erfordert
doch, daß das gesamte Pumpenaggregat aus dem Behälter herausgeholt wird, nachdem
die Pumpe vom Förderrohr und die elektrischen Kabel vom Motor abmontiert worden
sind. Diese Manipulationen sind umständlich und teuer. Außerdem muß über dem auszupumpenden
Behälter ziemlich viel Platz sein, damit die Pumpe mit dem langen Förderrohr aus
dem Behälter herausgehoben werden kann.
-
Besonders bei zur Abwässerförderung dienenden, in Wohnhäusern und
Industriegebäuden eingebauten Pumpenanlagen macht der Ausbau der Pumpe, ihres Förderrohres
und ihres Antriebsmotors außerordentlich große Schwierigkeiten. Bei unterirdisch
montierten Pumpenanlagen muß gegebenenfalls sogar die Abdeckung des auszupumpenden
Behälters zerstört werden. Alles dies ist mit großen Kosten und großem Zeitaufwand
verbunden.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden
und eine leicht zu montierende und leicht zu demontierende Pumpenanlage zu schaffen,
die sich besonders zum Auspumpen von Abwässerbehältern eignet. Bei einer solchen
Pumpe soll trotz der in den Abwässern enthaltenden Schmutzteile eine einwandfreie
Abdichtung zwischen dem Ansaugstutzen des Förderrohres und dem Ansaugstutzen der
Pumpe des Pumpenaggregats erzielt werden.
-
Die Erfindung setzt ein in einen auszupumpenden, Verunreinigungen
enthaltenden Behälter versenkbares, aus einem wasserdicht gekapselten Elektromotor
und einer Zentrifugalpumpe bestehendes Pumpenaggregat als bekannt voraus, das an
einem senkrecht stehenden Förderrohr oder einer daran befestigten Leitschiene geführt
ist und auf der Ansaugöffnung des Förderrohres allein durch seine Schwerkraft abdichtend
aufruht. Die erfindungsgemäße Lösung der oben gekennzeichneten Aufgabe besteht darin,
daß sowohl das außerhalb des starren Förderrohres angeordnete, insbesondere paarweise
parallel zu oder an diesem geführte Pumpenaggregat als auch das Förderrohr mit je
einem im spitzen Winkel zur Senkrechten verlaufenden seitlichen Abdichtungflansch
versehen sind.
-
Das Pumpenaggregat ist mit je einem Leitstück ausgerüstet, welches
mittels Rollen an einer T-förmigen Leitschiene oder mittels Klauen an Leitstäben
oder Leitrohren geführt ist.
-
Bei Verwendung von zwei Pumpenaggregaten ist jedes für sich vom Ansaugstutzen
in an sich bekannter Weise mittels Seil- oder Kettenzug abzuheben und an der Verbindungsstelle
der beiden Ansaugstutzen in ebenfalls an sich bekannter Weise ein selbsttätiges
Klappenventil vorgesehen, das beim Arbeiten einer der beiden Pumpen automatisch
geschlossen wird.
-
Das Klappenventil ist in einer Vertiefung auf dem Rücken einer Rippe
gelagert, welche durch das Einmünden der beiden Saugstutzen in das gemeinsame Förderohr
der beiden Pumpen gebildet ist.
-
Bei einer bekannten Pumpenanlage ist das Pumpenaggregat innerhalb
des Förderrohres geführt. Das Pumpenaggregat dichtet den Saugraum vom Förderraum
durch Dichtungsringe ab. Die bekannte Anlage weist jedoch keine schräggestellten
Abdichtungsflansche auf. Sie ist deshalb mangels einwandfreier Abdichtung nicht
zum Auspumpen von Verunreinigungen enthaltenden Abwässerbehältern geeignet.
-
Die erfindungsgemäß ausgebildete Pumpenanlage hat den großen Vorteil,
daß eine automatische Kupplung und Entkupplung zwischen den Saugrohrstutzen und
dem Pumpenaggregat erfolgen kann, ohne daß es notwendig ist, den Behälter zu entleeren
oder in den leergepumpten Behälter hinabzusteigen. Man braucht
lediglich
zum Zwecke der Entkupplung das Pumpenaggregat an einer Kette oder einem Drahtseil
aus dem Behälter herauszuziehen, nachdem man den Behälterdeckel entfernt hat. Wenn
man dann nach Säuberung oder nach der Reparatur des Pumpenaggregates dieses wieder
mit dem Ansaugstutzen des Förderrohres kuppeln will, dann braucht man lediglich
das Pumpenaggregat an der Leitschiene oder dem Leitrohr entlang in den Behälter
wieder hinabgleiten zu lassen. In jedem Fall wird dann allein durch die Schwerkraft
des Pumpenaggregates dieses mit dem Ansaugstutzen des Förderrohres gekuppelt. Dieser
Vorteil ist ganz besonders wichtig bei Schmutzwasserbehältern, bis zu deren Grund
man bei gefülltem Behälter überhaupt nicht sehen kann.
-
An Hand der Fig. 1 bis 7 werden im nachfolgenden einige Ausführungsbeispiele
beschrieben. In Fig.1 ist ein Längsschnitt durch einen Behälter dargestellt, auf
dessen Grund die Pumpenanlage angeordnet ist; Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf den
Behälterdeckel; in Fig. 3 ist ein Querschnitt entlang der in Fig. 1 angedeuteten
Linie III-III veranschaulicht; aus Fig. 4 ist eine gleiche Ansicht wie aus Fig.
1 zu erkennen, lediglich mit dem Unterschied, daß eines der Pumpenaggregate vom
Ansaugstutzen des Förderrohres entfernt worden ist; in Fig.5 ist ein Längsschnitt
durch einen Behälter dargestellt mit einer Pumpenanlage, die eine andere konstruktive
Form zeigt; Fig.6 veranschaulicht eine 90° versetzte Ansicht des in Fig. 5 dargestellten
Pumpenaggregates; Fig. 7 läßt einen Teilschnitt eines Führungsgliedes des Pumpenaggregates
erkennen.
-
In einem Behälter 1 ist- der Ansaugstutzen eines Förderrohres 2 am
Grund des Behälters angeordnet. Die Entfernung des unteren Endes des Förderrohres
2 vom Behältergrund kann mittels einer Justierschraube 3 verändert werden. Das Förderrohr
2 ist unten derart abgebogen, daß der Ansaugstutzen parallel zur Grundfläche des
Behälters verläuft. Zu beiden Seiten des Förderrohres 2 sind T-förmige Leitschienen
5 angeordnet. Sie sind nach oben bis zur Abschlußplatte 4 des Behälters 1 durchgeführt.
An den Leitschienen 5 gleiten Gleitstücke 6 entlang, die mit dem Pumpenaggregat
10 fest verbunden sind, welches aus dem wasserdicht gekapselten elektrischen Antriebsmotor
und der Pumpe besteht. Die Deckplatte 4 des Behälters hat bei 7 eine Ausnehmung,
damit die Gleitstücke 6 den Gehäusedeckel 4 passieren können. Jedes Gleitstück ist
mit Rollen 8 und 9 versehen, die zu beiden Seiten des Flansches der T-förmigen Leitschiene
5 angeordnet sind. Die oberen Rollen 8 liegen innerhalb und die unteren Rollen 9
außerhalb des vorgenannten Flansches.
-
Das Pumpenaggregat 10 kann vollständig in den mit der auszupumpenden
Flüssigkeit gefüllten Behälter versenkt werden. Ein elektrisches Kabel 11 ist flüssigkeitsdicht
mit dem Aggregatgehäuse verbunden und zu einer Abzweigdose 12 oberhalb des Gehäusedeckels
4 des Behälters 1 geführt. Das Pumpenaggregat 10 hat einen zentralen Einlaßstutzen
13, der unter dem untersten Flüssigkeitsspiegel des Behälters 1 angeordnet ist.
Rechtwinklig dazu zweigt von der Pumpenkammer der Auslaßstutzen 14 der Pumpe ab,
der einen schräg angeordneten Flansch 15 aufweist. Dieser Flansch 15, dessen Ebene
mit der Achse des Förderrohres 2 einen nach dem Grund des Behälters zu offenen spitzen
Winkel einschließt, legt sich abdichtend auf den entsprechend schräggestellten Flansch
16 des unteren Teiles des Förderrohres 2. Wenn das Pumpenaggregat 10 durch Zug an
der Kette 17 hochgezogen wird, dann werden die Flansch 15 und 16 leicht voneinander
getrennt, wie dies aus Fig. 4 zu ersehen ist.
-
Bei der Kupplung mittels der schräggestellten Flansche 15 und 16 ergibt
sich der Vorteil, daß den Anpreßdruck der Flansch im wesentlichen die Schwerkraft
des Pumpenaggregates erzeugt. Dieser Anpreßdruck hängt vom Gewicht des Pumpenaggregates
10 und von dem Neigungswinkel der Flansche ab. Er kann so groß gewählt werden, daß
es nicht notwendig ist, irgendwelche andere zusätzliche Kupplungsmittel - wie z.
B. Schraubenbolzen - vorzusehen.
-
Wie die Fig. 1 und 4 erkennen lassen, hängt der Druck zwischen den
Flanschen 15 und 16 auch von der Lage der Rollen ab. Die Rollen können alle innerhalb
des Flansches der T-förmigen Leitschiene 5 angeordnet sein. In diesem Fall ist die
Keilwirkung zwischen den Flanschen 15 und 16 vergrößert. Wenn das Pumpenaggregat
aber sehr tief in den Behälter 1 herabgelassen werden muß, dann wird sich eine Rollenanordnung
empfehlen, wie sie in den Fig. 1 und 4 dargestellt ist.
-
Im Deckel 4 des Behälters 1 sind zwei Deckelplatten 18 vorgesehen,
welche auf U-förmigen Schienen 19 aufliegen. Diese Schienen sollen eine solche Form
haben, daß das Pumpenaggregat 10 nach Entfernen der Deckelteile 18 aus dem Behälter
herausgezogen werden kann.
-
Wie Fig. 1 erkennen läßt, ist zwischen den Pumpenkammern der beiden
Pumpenaggregate ein Ventil angeordnet, welches die eine Pumpenkammer vom Förderrohr
abschließen soll, wenn sich die andere Pumpe in Tätigkeit befindet. Dieses Ventil
besteht aus einer beweglichen Scheibe 20, die schwenkbar in einer Vertiefung 21
auf dem Rücken eines Steges 22 gelagert ist. Eine derartig erhöhte Anordnung der
Ventilscheibe 20 hat den Vorteil, daß das Ventil auch bei Schlammablagerungen in
den unteren Enden des Förderrohres 2 funktionsfähig bleibt.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig.5, 6 und 7 ist das Pumpenaggregat
10 genauso ausgeführt wie bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 4, nur
dienen hier als Leitschienen Leitrohre 29. Diese Leitrohre 29 können an dem Rohrstück
30 des unteren Teiles des Förderrohres 35 befestigt sein. An der oberen Kante des
Behälters 1 sind die Leitrohre 29 durch Befestigungsschellen 31 gehalten. Diese
Befestigungsschellen sind so geformt und befestigt, daß die Klauen 32 des mit dem
Pumpenaggregat 10 verbundenen Führungsstückes 33 hindurchtreten können, wenn das
Pumpenaggregat aus dem Behälter 1 entfernt werden soll.
-
An dem Flansch 15 der Pumpenkammer kann ein Haken 34 befestigt sein,
der sich über den Flansch 16 des Förderrohres 35 legt. Der Flansch 16 hat eine entsprechend
geformte Oberfläche, welche den Haken 34 in seine richtige Lage führt.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 ist jedes der beiden
Pumpenaggregate mit einem eigenen Förderrohr 35 versehen. Diese Rohre 35 können
in der Nähe der oberen Kante des Behälters 1 verbunden werden, so daß die Verbindungsstelle
leicht vom Behälterrand aus zugänglich ist. Dies hat den Vorteil, daß die Funktion
des in Fig. 1 dargestellten Ventils 20 leichter überwacht werden kann. Die übrigen
Teile des Ausführungsbeispiels nach Fig.5 entsprechen denen des Ausführungsbeispiels
nach den Fig. 1 bis 4.
Die Führungsglieder der Pumpenaggregate können
in anderer Weise ausgeführt werden, wie dies dargestellt und beschrieben worden
ist. Beispielsweise kann man zur Führung Drähte verwenden.
-
Wenn zwei Pumpen in einer Pumpenanlage Verwendung finden, ist es zweckmäßig
- wie dies in Fig. 1 gezeigt ist - ein Ventil zu benutzen, welches die eine Pumpenkammer
abschließt, wenn die andere Pumpe arbeitet. Wenn jedoch Schlammwasser gepumpt werden
muß, dann ist das Ventil einer starken Verschmutzung ausgesetzt, die seine ordnungsgemäße
Funktion in Frage stellt. Deshalb kann man das Ventil auch in einem besonderen Gehäuse
anordnen und dieses außerhalb des Behälters 1 montieren. Es ist dann allerdings
notwendig, die beiden Förderrohre der Pumpen erst außerhalb des Behälters in ein
gemeinsames Rohr übergehen zu lassen, weil erst dort das Ventil eingebaut werden
kann.
-
Die vorstehenden Ausführungen lassen erkennen, daß bei der erfindungsgemäßen
Ausbildung der Pumpenanlage auch oberhalb des auszupumpenden Behälters nur wenig
Platz benötigt wird, da die von den Förderrohren entkuppelten Pumpenaggregate -geführt
von den Leitschienen oder Leitrohren - aus dem Behälter herausgezogen werden können,
wenn ihre Reinigung, Reparatur oder Auswechselung notwendig ist.