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Arzneimittelträger für rectalen -Gebrauch Feste Arzneimittelträger
für die rectale Zuführung von Arzneimitteln stellt man heute in Form von Zäpfchen
her, das sind im Querschnitt kreisförmige Gebilde von geeignetem Durchmesser, die
an ihrem vorderen Ende mit einer mehr oder weniger abgerundeten Spitze und an ihrem
hinteren Ende mit einer ebenen Fläche versehen sind. Zäpfchen für die rectale ;Verabreichung
erhalten in der Regel Granaten-, Kegel- oder Torpedoform. Auch ist es bekannt, solche
festen Arzneimittelträger für die vaginale Verwendung in bauchigen Formen'und Kugeln
herzustellen.
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In der Form schmaler und langer Stäbchen dienen sie zur Einführung
in die männliche Harnröhre.
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Trotz ihrer Vorzüge weist die rectale Einverleibungsrnethode bei
Verwendung der heute gebrauch lichen Zäpfchen eine'nrheblic'hen'Marigel auf, der
in einer unzureichenden Dosierbarkeit der dem körper zuzuführenden Medikamente besteht.
Dieser Mangel macht sich --besonders' ei: An\e,ndüng' dleser--Methode bei Kindern
bemerkbar, übwolil diese gera4e fu;r -das Kindesalter besonders' geeignet eefscheint.
Die-pZiarmazeutische Industrie tEat daher-' in- Berücksichti-gu,ng dieses Umstandes
außer Erwachsenenzäpfchen auch Kinderzäpfchen herausgebracht, dle sich'vori den
Ei:r wachsene'nzäpfchen durch ihre geringere größe und niedrigere Dosierung unterscheiden.
Dabei ist jedoch dem Umstand Rechnung zu tragen, daß das Kind verschiedene Entwicklungsstadien
durchläuft, die jeweils eine andere Dosierung notwendig machen. Diese Schwierigkeiten
sucht die pharmazeutische Industrie in zweierlei Weise zu lösen: 1. indem sie den
erwähnten »Kinderzäpfchen« die Gebrauchsanweisung beigibt, daß sie durch Zerschneiden,
durch Hälften oder Dritteln auch für jüngere Altersstufen benutzt werden können,
2. indem sie neben den erwähnten »Kinderzäpfchen« neuerdings besondere »Säuglingszäpfchen«
herausbringt, die in ihrem Arzneimittelgehalt in der Regel auf den älteren Säugling
abgestimmt sind und für den jüngeren Säugling wiederum geteilt werden müssen.
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Beide Lösungen sind unbefriedigend, da sie einerseits eine teure
Lagerhaltung bedingen, wobei auch Verwechslungen unterlaufen können, und da sie
andererseits den großen Nachteil haben, daß durch das beliebige Zerteilen des Zäpfchens
die Dosierung ungenau wird, die Zäpfchen beim Zerschneiden zertrümmert werden und
hierbei Formen entstehen, die für die Einführung in den Mastdarm ungeeignet sind.
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Zudem ist bei beiden Lösungen das ältere Kind nicht berücksichtigt.
Eine diesem angepaßte Dosierung kann nur durch Verabreichung von eineinhalb bis
zwei Kinderzäpfchen oder durch Hälften bzw. Dritteln eines Erwachsenenzäpfchens
erreicht werden.
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Ein bekannter Morschlag - (französische Patentschrift-936 603) besteht
nun diimin, ein normales Zäpfchen in der Längsrichtung mit inner kerbe zu versehen
bzw. zwei normale Zäptcfn,mf? - ihrer Ba. sis zusammenzufügen, um im Bedarfsfalle
eine Zweiteilung des Zäpfchens durchfüren zu können, dsch stellt a'üch die nur einen
unvollkommenen Versuch zur Lösung des fraglichen Problems dar. Das mit einer Längskerbe
versehene Zäpfchen hat zwar als ganzes Zäpfchen die normale Zäpfchenform, das halbe
Zäpfchen weist aber eine für die Einführung ungünstige Form mit zwei scharfen seitlichen
Kanten auf.
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Das aus zwei an der Basis zusammengesetzten normalen Zäpfchen bestehende
Zwillingszäpfchen weist nur geteilt eine für die Einführung günstige Form auf. Bei
ungeteilter Benutzung entsteht beim Anschieben an dem spitzen hinteren Ende ein
hoher Flächendruck, wodurch dieses weich wird und auch abgleiten kann. Überdies
wird mit der vorgeschlagenen Zweiteilung das Problem einer genauen individuellen
Dosierbarkeit fester Arzneimittelträger nicht gelöst.
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Hier schafft die Erfindung Abhilfe. Nach der Erfindung wird vorgeschlagen,
Arzneimittelträger für rectalen Gebrauch in der Weise herzustellen, daß diese aus
im Vergleich zu normalen Zäpfchen kurzen Gebilden von geeignetem Durchmesser hergestellt
werden, die zu mehreren hintereinanderliegend eine Stange ergeben, derart, daß sie
in einer vorwählbaren Anzahl in Einführungsrichtung zusammenhängend in den Mastdarm
einführbar sind.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die Gebilde als hütchenförmige
Einzelelemente hergestellt sein, so daß sie sich zu einem stangenförmigen Gebilde
zusammensetzen lassen. Die Einzelelemente können z. B. an einem Ende mit einer Ausnehmung
und am anderen Ende mit einer entsprechenden
Erhöhung zum festhaftenden
Zusammensetzen versehen sein.
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Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung können die relativ
kurzen Einzelelemente zu mehreren zusammenhängend in Form einer perlschnurartigen
Stange hergestellt sein.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen auf der Hand. Die
Erfindung bietet nicht nur den Vorteil einer genauen, individuellen Dosierbarkeit;
die Arzneimittelträger können auch in einer Größe und Form hergestellt werden, in
der sie je nach Bedarf für Erwachsene und Kinder benutzbar sind. Es ist also nicht
mehr notwendig, Packungen mit verschiedenen Größen oder unterschiedlicher Dosis
eines Medikamentes herzustellen und vorrätig zu halten.
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Bei Medikamenten, die ausschließlich im Kindesalter Verwendung finden,
bietet die Erfindung den Vorzug einer überaus fein abgestuften Dosierung.
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Auch bei Medikamenten, die nur für die Krankheiten der Erwachsenen
in Frage kommen, liegt die Möglichkeit einer breiteren Dosierbarkeit vor.
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Bei Benutzung hütchenförmig zusammensetzbarer Einzelelemente besteht
noch der weitere Vorteil, Einzelelemente mit verschiedenen Medikamenten in geeigneter
Weise zu kombinieren und nach dem Zusammensetzen gleichzeitig verabreichen zu können.
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Ausführungsbeispiele zu der Erfindung sind in den Fig. 1 bis 4 dargestellt.
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Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht und Fig. 2 in einer Draufsicht
eine Ausführungsform eines festen Arzneimittelträgers in Form einer perlschnurartigen
Stange. Es hat sich gezeigt, daß bei dieser Ausführung eine ausreichend gute Einführbarkeit
besteht, wobei durch Abteilen an den vorgesehenen Kerben eine genaue individuelle
Dosierbarkeit möglich ist.
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Fig. 3 zeigt in einer Seitenansicht und teilweise im Schnitt und
Fig. 4 in einer Draufsicht eine Ausführungsform eines festen Arzneimittelträgers,
bei dem die relativ kurzen Einzelelemente aus hütchenförmigen Teilen
bestehen, die
an einem Ende mit einer Ausnehmung und am anderen Ende mit einer Erhöhung versehen
sind, so daß sie sich in einer vorwählbaren Anzahl zusammensetzen und als Ganzes
einführen lassen.
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Die Arzneimittelträger können in bekannter Weise aus einer bei Körperwärme
zerfließenden Masse, z. B. Kakaobutter oder ähnlichen Stoffen, bestehen.
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PATENTANSPRtLCHE 1. Arzneimittelträger für rectalen Gebrauch, dadurch
gekennzeichnet, daß diese aus im VergIeich zu normalen Zäpfchen kurzen Gebilden
von geeignetem Durchmesser bestehen, die zu mehreren hintereinanderliegend eine
Stange ergeben, derart, daß sie in einer vorwählbaren Anzahl in Einführungsrichtung
zusammenhängend gleichzeitig in den Mastdarm einführbar sind.