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Verfahren zur mechanischen Herstellung von Illustrationszurichtungen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur mechanischen Herstellung von Illustrationszu.richtungen
durch Herstellen eines klebrigen Abzuges auf einer Unterlage, Aufstreuen eines leicht
rieselfähigen, bei Zimmertemperatur festen Pulvers und Fixieren. des dadurch entstandenen
Reliefbildes.
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In der Praxis wird bei der Herstellung derartiger Zurichtungen von
einem Pulver aus niedrigschmelzen den, leicht erweichenden Stoffen, wie z. B. thermoplastischen
Kunststoffen, ausgegangen. Dieses Pulver wird auf den klebrigen Abzug aufgestreut
und durch Erwärmen zum Schmelzen gebracht. Durch das Schmelzen wird das Pulver auf
der Unterlage fixiert.
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In der Literatur ist auch die Verwendung von schwer schmelzbarem Pulver,
d. h. also feinen Glaskügelchen, erwähnt.
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Diese Glaskügelchen müssen nach dem Aufbringen auf den klebrigen Abzug
durch Aufspritzen eines Lackes fixiert werden.
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In beiden Fällen wird bisher, um ein leicht rieselfähiges Pulver zu
erhalten, das sich auf dem Abzug gut verteilt, eine kugelförmige Gestalt der Pulverbestandteile
al:s unbedingt notwendig angesehen. Diese kugelförmige Gestalt der Pulverbestandteile
hat jedoch erhebliche Nachteile. Zunächst einmal haften die kugelförmigen Bestandteile
nur mit einer sehr kleinen Fläche an der klebrigen Unterlage, so daß vor dem Fixieren
des Pulvers die aufgebrachte Schicht mechanisch nicht beansprucht werden darf. Aber
auch nach dem Fixieren von Pulverbestandteilen, die ihre Gestalt beibehalten, d.
h. Glaskügelchen, im Gegensatz zu Kunststoffpulvern, die durch Schmelzen fixiert
werden, bleiben derartige Schichten sehr empfindlich, da eine Fixierung ja nur punktförmig
erfolgen kann. In der Praxis sind daher die in der Literatur erwähnten schwer schmelzbaren
Pulver nie verwendet worden, sondern es sind ausschließlich Pulver aus schmelzenden,
leicht erweichenden Stoffen:, d. h. also aus thermoplastischen Kunststoffen, benutzt
worden.
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Kunststoffpulver sowie auch Glaskügelchen haben stets eine verhältnismäßig
gleichmäßige Korngröße, die zwar innerhalb eines gewissen Bereiches streuen kann,
die aber nicht einen so großen. Bereich umfaßt, daß Hohlräume zwischen den einzelnen
Pulverbestandteilen vermieden werden. 'Man hat zwar bereits vorgeschlagen, den Abdruck
mit Pulvern von zwei verschiedenen Korngrößen zu bestreuen, und zwar zunächst das
gröbere Korn und dann das feinere Korn aufzustreuen, wobei das letztere Korn unter
Umständen auch aus einem schwer schmelzbaren Pulver bestehen kann, da dieses Pulver
dann ja in die Schicht aus geschmolzenem gröberen Kunststoffpulver eingebettet wird.
Es wird auf diese Weise stets eine Schicht gleichmäßiger Schichtdicke erhalten,
die keine Abstufungen entsprechend den Tonwerten aufweist. Dies ist bei der Herstellung
von Illustrationszurichtungen, die nicht zur Herstellung von: einfachen Schwarzweißbildern
dienen, sehr nachteilig.
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Die bekannten Verfahren. zur Herstellung von Zurichtungen durch Aufstreuen
eines Pulvers sind im übrigen nicht geeignet zur Herstellung von Zurichtungen für
Reliefklischees. Durch die dabei aufzuwendenden Prägedrücke werden die Schichten
aus thermoplastischen Kunststoffpulvern zerquetscht; auch bei Verwendung von Pulvern
aus Glaskügelchen würde eine Zerstörung der Pulverbestandteile erfolgen. Reliefklischees
konnten daher bisher nur unter Verwendung von Ätzfolien hergestellt werden. Die
Herstellung derartiger Zurichtungen nimmt aber sehr viel Zeit in Anspruch, was im
Rotationszeitungsdruck außerordentlich unangenehm ist.
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Sämtliche dieser Nachteile werden durch das Verfahren nach der Erfindung,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß das aufzustreuende Pulver mindestens sechs,
vorzugsweise jedoch zehn bis zwölf Korngrößen, insbesondere in im wesentlichen kontinuierlicher
Korngrößenverteilung aufweist, vermieden, wobei die feinen Korngrößen mindestens
zu zwei Drittel in dem Gemisch enthalten sind und die einzelnen Körner eine unregelmäßige
bzw. scharfkantige Form haben, sowie aus anorganischem Material, insbesondere OOuarzsand
oder Flußsand bestehen.
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Durch die verhältnismäßig gleichmäßige Korngrößenverteilung über einen
weiten Bereich und das Vorherrschen der kleinen Korngrößen wird von vornherein dafür
gesorgt, daß alle Zwischenräume zwischen den großen Körnern von kleinen Körnern
ausgefüllt
sind. Dadurch, daß die Körner außerdem eine unregelmäßige
Form haben, werden die bei perl- oder kugelförmig gestalteten Körnern unerläßlichen
Zwischenräume so klein wie möglich gehalten. Es entsteht also eine sehr feste Schicht,
die auch großen Drücken ausgesetzt «-erden kann. Die Zurichtungen können daher auch
für die Herstellung von Reliefklischees Verwendung finden. Gegenüber den dafür bisher
ausschließlich verwendeten Kreidereliefzurichtungen haben die Zurichtungen nach
der Erfindung den Vorteil, daß sie sehr schnell herstellbar sind. Insbesondere ist
dabei zu berücksichtigen. daß sämtliche durch Ätzverfahren hergestellte Zurichtungen
getrocknet werden müssen, was viel Zeit in Anspruch nimmt.
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Durch Verwendung eines Pulvers mit sehr unterschitdlicher Korngröße
oder, wie dies bei den verwendeten Sanden der Fall ist, mit einem sehr weiten Korngrößenbereich,
entfällt die Notwendigkeit, Pulver von verschiedener Korbgröße nacheinander auf
die Unterlage aufzubringen, obgleich auch bei dem Verfahren nach der Erfindung zwei
verschiedene Quarzsandarten mit unterschiedlicher Korngrößenverteilung aufgebracht
werden können. Dabei wäre dann ebenfalls die gröbere Sorte zuerst aufzustreuen und
anschließend das Feinkorn aufzubringen.
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Der sehr weite Korngrößenbereich mit mindestens sechs. vorzugsweise
jedoch zehn bis zwölf Korngrößen hat weiterhin den Vorteil, daß nicht nur eine glatte
Oberfläche des Reliefs gebildet wird, sondern daß außerdem ein Relief mit vielen
Tonstufen gebildet wird, während bei den bekannten Verfahren lediglich eine »Schwarzweiß«-Zuriclitung
entsteht. Dies ist deshalb der Fall, weil an den Stellen schwächeren Farbauftrages
nur Körner geringerer Größe festgehalten werden als auf den Stellen starken Farbauftrages.
so daß an den zuerst genannten Stellen ein Relief geringerer Höhe entsteht als an
den Tiefen. @@'enn mit einem Pulver gleicher Korngröße gearbeitet wird, so wird
das Relief an allen eingefärbten Stellen etwa gleich stark sein, und es ist durch
nachträgliches Aufstreuen eines Pulvers geringerer Korngröße mir noch in sehr geringem
Maße möglich, einen Ausgleich zu schaffen.
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Bei den bisher bekannten Verfahren zum Fixieren des aufgestreuten
Pulvers wird entweder, wenn ein niedrigschmelzendes Pulver durch Erwärmen zum Schipelzen
gebracht wird, das durch das Aufstreuen entstandene Relief beim Zusammenfall der
dichtesten Kugelpackung verändert oder, wenn ein schwer schmelzbares Pulver durch
Aufspritzen eines Lackes fixiert wird, lediglich ein Überzug an der Oberfläche des
Reliefs gebildet, so daß also die darunter befindlichen Körner, d. h. also etwa
die feinen. Glaskügelchen, zumal sie perlförmige Gestalt haben, durchaus nicht vollständig
festgelegt sind. Um diese Nachteile zu vermeiden, wird bei dem Verfahren nach der
Erfindung das Fixieren vorteilhafterweise durch Bestreuen mit einem feinkörnigen,
organischen Material, z. B. Asphaltpulver, dessen Korngröße geringer als die des
zuerst aufzustreuenden Pulvers ist, und anschließendes Aufschmelzen und wieder Erkaltenlassen
dieses organischen Materials vorgenomnien. Das starre Gerüst aus den Körnern des
schwer schmelzbaren und insbesondere anorganischen Pulvermaterials wird beim Aufschmelzen
des feinkörnigen, organischen Materials, das als Bindemittel dient, nicht verändert.
Dieses feinkörnige, organische Material kann aber im Gegensatz zu einem aufgespritzten
Lack auch in die feinsten Kapillaren. die noch zwischen den Gerüstkörnern vorhanden
sind, eindringen und so nach dem Aufschmelzen und wieder Erkalten eine feste Bindung
sämtlicher Teilchen bewirken.
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Vorteilhafterweise kann dabei noch das Aufschmelzen. des organischen
-Materials erfolgen, während das Zurichtrelief über eine Heiztrommel od. dgl. gebogen
ist. Auf diese Weise werden Hohlräume, die etwa noch vorhanden sind, geöffnet, so
daß feinkörniger Quarzsand und vor allem das feinkörnige, organische Material, gegebenenfalls
bereits in flüssigem Zustand, in diese Hohlräume eintreten kann. Wenn. das Zurichtrelief
dann zum Erkalten wieder auf eine ebene Fläche ausgelegt wird, so wird durch eine
gegenläufige Bewegung des flüssigen Bindemittels ein Ausfüllen sämtlicher Hohlräume
gewährleistet.
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Nach einem weiteren Merkmal ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß als Unterlage für die Zurichtung ein weiches, rauhes Papier verwendet wird.
Bisher wurde stets davon ausgegangen, daß das als Unterlage dienende Papier nach
Möglichkeit glatt sein soll, damit die Farbe nicht eindringt. Dies war deshalb bei
den bekannten Verfahren erforderlich, weil zum Festhalten der Körner etwa gleicher
Korngröße eine verhältnismäßig reichliche Farbgebung erforderlich ist und die Farbe
dabei nicht in das Papier eindringen darf. Als Nachteil ergibt sich dabei, daß die
reichlich aufgetragene Farbe auch bei den spitzen Punkten der Lichter nicht in das
Papier eindringen kann, so daß auch hier pulverförmiges Material festgehalten wird
und anschließend mit einem Pinsel od, dgl. entfernt werden muß. Wenn bei dem Verfahren
nach der Erfindung mit einem weichen, rauhen Papier gearbeitet wird, so genügt die
nach dem Eindringen in das Papier noch vorhandene Farbe zum Festhalten des erforderlichen
Materials an den Tiefen. Dies dürfte vor allem deshalb der Fall sein, weil das Pulver
mit unregelmäßig geformter Oberfläche eine größere Haftfähigkeit hat als das perlförmige
Pulver der bekannten Verfahren. An den spitzen Punkten der Lichter wird jedoch die
Farbe vom Papier eingesaugt, so daß dort pulverförmiges Material nicht mehr haften
kann und infolgedessen auch ein nachträgliches Öffnen der Lichter nicht mehr erforderlich
ist. Es wird darauf hingewiesen, daß der Abdruck auf dem rauhen Papier natürlich
erheblich deutlicher ist und die Gefahr eines Verwackelns des Abdruckes bei reichlicher
Farbgebung geringer ist als auf glattem Papier.
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Durch Variation der Korngröße durch Siebung u. dgl. ist es möglich,
Reliefklischees verschiedener Dicke herzustellen. Bei Quarzsand kann im übrigen
die Anzahl der verschiedenen Korngrößen noch dadurch erhöht werden, daß das Material
auf 300 bis 400° C erhitzt wird, wobei die einzelnen Körner noch einmal gesprengt
werden. Die erhaltenen Zurichtungen können für alle Zwecke verwendet werden, bei
denen die bisher bekannten mechanisch hergestellten Zurichtungen verwendet wurden.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung im Rotationsbilderdruck. Aber auch bei
anderen Hochdruckverfahren bieten die Zurichtungen die oben beschriebenen Vorteile.
Beispiel Zur Herstellung der Zurichtung wird ein dünnes.
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weiches, holzfreies Papier mit einer matten bzw. rauhen Fläche, etwa
ein Durchschlagpapier, verwendet. Auf diesem Papier wird mit einer strengen Farbe
ein Abzug gemacht. Der Abzug wird mit reichlich Grob- und Feinkorngemisch überschüttet.
Das gesamte pulverförmige Material enthält etwa ein Drittel Grobmaterial und zwei
Drittel Feinkorn, wobei
sich das Grobmaterial im wesentlichen an
den stark zu profilierenden Stellen des Abdruckes festsetzt und das Feinkorn zur
Ausfüllung der Zwischenräume zwischen dem Grobmaterial dient sowie zur Profilierung
derjenigen Teile des Abdruckes, die nur getönt «erden sollen und an denen, da die
aufgetragene Farbe zum Teil in das Papier eingedrungen ist, nur feinere Körner zu
haften vermögen.
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Nach jedem Aufbringen von pulverförmigem Material wird für eine gleichmäßige
Verteilung etwa durch eine ruhige, kreisende Reibbewegung, gesorgt und das nicht
haftende Pulver abgeschüttelt. Anschließend wird ein Fixierpulver aufgestreut, das
aus einem Kolophoniumgemisch oder einem Pulver aus syrischem Asphalt besteht. Dieses
Gemisch wird ebenfalls auf dem bereits gebildeten Relief verteilt, und der überschuß
an Fixierpulver wird ebenfalls entfernt.
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Das gebildete Relief wird dann auf einer runden Heiztrommel auf den
Schmelzpunkt des Fixierpulvers erhitzt. Nach dem Erstarren des aufgeschmolzenen
Fixierpulvers ist die Reliefzurichtung fixiert. Sie ist absolut tonwertrichtig.
Außerdem ist sie prägefest und kann infolgedessen zur Herstellung von Reliefklischees
im Zeitungsdruck verwendet werden:, was mit den bekannten mechanischen Zurichtungen,
die im Aufbauverfahren hergestellt werden, nicht möglich ist. Das verwendete Pulver
kann aus einem Flußsand bestehen, mit einer Korngröße von im wesentlichen zwischen
0,15 und 0,50 mm.