DE1057716B - Wasch-, Reinigungs- und Spuelverfahren - Google Patents
Wasch-, Reinigungs- und SpuelverfahrenInfo
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- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
- C11D9/00—Compositions of detergents based essentially on soap
- C11D9/04—Compositions of detergents based essentially on soap containing compounding ingredients other than soaps
- C11D9/06—Inorganic compounds
- C11D9/08—Water-soluble compounds
- C11D9/10—Salts
- C11D9/14—Phosphates; Polyphosphates
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C11D3/00—Other compounding ingredients of detergent compositions covered in group C11D1/00
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Description
DEUTSCHES
Unter kondensierten oder polymeren Phosphaten versteht man die durch thermische Dehydratisierung
von Mono- oder Dialkaliorthophosphaten oder deren Gemischen erhaltenen Salze. Sie enthalten mehrere
Phosphoratome im Molekül in ring- oder kettenförmiger Anordnung und besitzen von den Orthophosphaten
abweichende Eigenschaften. Von besonderer technischer Bedeutung sind die kettenförmigen Polyphosphate.
Die Glieder mit sehr langen Ketten werden — fälschlicherweise — auch heute noch als Metaphosphate
bezeichnet, trotzdem sie mit den sogenannten echten Metaphosphates die Ringstruktur besitzen,
nichts gemeinsam haben.
Von den vielseitigen Eigenschaften kondensierter Phosphate wurde als erste das sogenannte Komplexbindevermögen
für Erdalkaliionen erkannt und technisch ausgewertet. Es ist abhängig von der Kettenlänge
und nimmt mit steigendem Polymerisationsgrad zu.
Wichtig sind ferner das Dispergier- und Peptisiervermögen der kondensierten Phosphate für Pigmentverschmutzungen
jeder Art. In Verbindung mit emulgierenden bzw. emulsionsstabilisierenden Eigenschaften
ergeben sich gute waschfördernde Wirkungen der einzelnen Phosphatindividuen. Als Grundregel
kann gelten, daß das Dispergiervermögen mit steigender Kettenlänge geringer wird.
Von besonderer Bedeutung ist weiter die aktivierende Wirkung der kondensierten Phosphate auf
das Waschvermögen von Seife und synthetischen waschaktiven Substanzen.
Die günstige Wirkung der kondensierten Phosphate bei allen Spülprozessen beruht nicht nur auf
einer Nachreinigung des Spülgutes durch Ablösen eventuell vorhandener Niederschläge oder Verkrustungen
und auf der Herabsetzung des Trübungspunktes von Seife oder waschaktiven Substanzen,
sondern zu einem wesentlichen Teil auf der adsorptionsverdrängenden Wirkung der kondensierten Phosphate.
Alan versteht darunter die Abdrängung von auf Textilfasern oder ähnlichen Substraten haftenden
Seife-, Wasch- bzw. Textilhilfsmittelresten, ohne daß die Phosphate selbst in nennenswerter Weise adsorbiert
werden.
Das Schmutztr age vermögen von Wasch-, Reinigungs- und Nachbehandlungsflotten wird deutlich
gesteigert.
Bei Waschprozessen werden durch die Verhinderung von Kalkseifenbildung oder die Ablösung bereits
vorhandener Kalkseife die Gewebe frei, porös und saugfähig. Die Vermeidung von Kalziteinlagerung
in die Fasern bzw. das Herauslösen bereits vorhandener Kalzitkristalle trägt wesentlich zur Schonung
des Waschgutes bei, weil die durch die Scheuer-Wasch-, Reinigungs- und Spülverfahren
Anmelder:
Jon. A. Benckiser G. m. b. H. Chemische Fabrik, Ludwigshafen/Rhein, Frankenthaler Str. 3
wirkung der Kalzitkristalle entstehende mechanische Schädigung der Textilfasern ausgeschaltet wird. Durch
die Abtragung des in Kalkseife eingelagerten Schmutzes von den Geweben und infolge des verbesserten
Schmutztragc-vermögens von Wasch-, Reinigungs- und Spülflotten werden bessere Aufhellungsgrade erzielt.
Durch die Verdrängung von Waschmittelresten werden Wäschevergilbungen und unangenehmer Geruch,
herrührend von den vor allem beim heißen Bügeln oder Mangeln entstehenden Zersetzungsprodukten von Kalkseife, Seife, waschaktiven Sub-
stanzen vermieden. Es verbleiben keine hautreizenden Rückstände auf der Wäsche.
Auch eventuell im Wasser vorhandene Schwermetall-Ionen, wie Eisen, Kupfer, Mangan usw. werden
von den kondensierten Phosphaten ebenso komplex gebunden wie die Härtebildner des Wassers und somit
die nachteiligen Auswirkungen verhindert.
Aus dem Zusammenwirken aller dieser Momente ergeben sich wesentliche Faserschonung und Verbesserung
des Wascheffektes im ganzen gesehen. Von besonderer Bedeutung für Schonung oder Schädigung
der Textilfaser ist schließlich das Verhalten der kondensierten Phosphate in solchen Waschflotten, die
sauerstoffabgebende Substanzen in Form von Wasserstoffsuperoxyd oder Per salzen jeder Art enthalten.
Während hinsichtlich gewisser Eigenschaften, wie schon vermerkt, eine direkte Abhängigkeit von der
Kettenlänge des kondensierten Phosphates besteht, kann in anderen Fällen ein solcher Zusammenhang
nur schwer oder gar nicht festgestellt werden, da sich
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die einzelnen Phosphate ganz individuell verhalten. Dies gilt besonders für das Verhalten gegenüber
sauerstoffabgebenden Verbindungen.
Zur Regulierung der Sauerstoffentwicklung werden sogenannte Stabilisatoren eingesetzt, die meist auf
Basis von Magnesiumsalzen aufgebaut sind. Sie können unter Umständen durch die kondensierten
Phosphate in ihrer Wirkung beeinträchtigt werden; daher muß deren Auswahl so getroffen werden, daß
sie sich harmonisch und fördernd in den gesamten Vorgang einordnen.
Da die Sauerstoff entwicklung aus Perverbindungen außerdem stark pH-abhängig ist und in weniger
alkalischen Flotten weniger stürmisch erfolgt, können unter Umständen in Flotten, die annähernd neutral
oder nur schwach alkalisch reagieren, die Stabilisatoren auch fehlen, ohne daß Faserschädigungen über
den üblichen Rahmen hinaus eintreten.
Alle die bisher geschilderten Eigenschaften und Auswirkungen kann man kaum mit einem definierten
Phosphat-Individuum, beispielsweise Pyrophosphat oder Tripolyphosphat oder Grahamsalz usw., allein
erzielen. Während das Pyrophosphat gute waschfördernde Eigenschaften besitzt, führt sein geringes
Komplexbindevermögen beim Waschen in harten Wässern zu unerwünschten Ascheanreicherungen in
den Geweben. Das Tripolyphosphat läßt, in geeigneten Mengen angewendet, solche hohen Verkrustungen
nicht zu, bewirkt jedoch eine beschleunigte Sauerstoffabspaltung aus Perverbindungen, von allem
in stärker alkalischen Flotten, die bei ungenügender .Stabilisierung zu größeren Faserschäden führen kann.
Dem Grahamsalz sind bei sehr gutem Komplexbindevermögen keine so hohen dispergierenden Kräfte
eigen, als daß es in Waschflotten allein voll befriedigen könnte. Alan wird daher in den meisten Fällen
zwei oder mehrere kondensierte Phosphate so miteinander kombinieren, daß ein optimaler Gesamteffekt
erzielt wird. So werden sehr häutig Mischungen aus Pyrophosphal und Tripolyphosphat in den verschiedensten
Mengenrelationen angewendet, wobei sich die günstigen Eigenschaften beider Produkte zwar vorteilhaft
kombinieren, aber auch eine Reihe von Nachteilen entstehen. So sinkt mit steigendem Gehalt an
Pyrophosphat das Komplexbindevermögen der Mischung, was die Gefahr einer erhöhten Verkrustung
bei Waschprozessen wieder herbeiführt. Andererseits ergeben sich bei Anwendung größerer Mengen solcher
Mischungen in AIaschinen oder Geräten aus Zink, verzinktem Eisenblech oder Kupfer Schwierigkeiten
durch den Angriff dieser Aletalle, die bei höhermolekularen Polyphosphaten oder Anwesenheit solcher in
genügender Menge neben niedermolekularen so gering sind, daß ihnen keinerlei praktische Bedeutung zukommt.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß eine über das bisher bekannte Ausmaß weit hinausgehende
Faserschonung bei gleichzeitig optimaler Wasch-, Dispergier- und dergleichen Wirkung eine ausgezeich-
nete Gesamt- bzw, Komplexwirkung erzielt wird, wenn Phosphatschmelzen für den Waschprozeß angewendet
werden, die aus etwa gleichen Teilen Pyrophosphat, Tripolyphosphat und einer dem Hexa- oder
Heptapolyphosphat entsprechenden Polyphosphatmischung bestehen. Vorzugsweise wird der Herstellungsprozeß der Phosphatschmelze in an sich bekannter
Weise durch Regelung so gelenkt, daß sich z. B. folgende Zusammensetzung ergibt: 50 Teile Pyrophosphat,
58 Teile Tripolyphosphat, 42 Teile einer Polyphosphatmischung, die in ihrer durchschnittlichen
Zusammensetzung einem Heptapolyphosphat entspricht, oder 50 Teile Pyrophosphat, 52 Teile Tripolyphosphat,
48 Teile einer Polyphosphatmischung, die in ihrer durchschnittlichen Zusammensetzung
einem Hexapolyphosphat entspricht.
Gleiche Wirkungen erzielt man auch mit Produkten, die durch geeignetes mechanisches Zusammenmischen
der einzelnen Komponenten, z. B. Pyrophosphat, Tripolyphosphat und der entsprechenden
Polyphosphate hergestellt wurden.
Die überraschende und nicht vorauszusehende faserschonende Wirkung solcher Phosphatmischungen
läßt sich an Hand von Waschversuchen leicht nachprüfen. Bekanntlich stellen sogenannte Schnellwaschmittel
bzw. -flotten, die einen hohen Gehalt an Sauerstoff abgebenden Salzen, beispielsweise Perborat,
enthalten, besondere Anforderungen an das beigegebene Polymerphosphat. In solchen Waschflotten tritt
die außerordentlich faserschonende Wirkung der erfindungsgemäßen Phosphatkombination ganz besonders
deutlich hervor.
In den nachstehenden Beispielen gelangen folgende Phosphate zum Vergleich:
I. Natriumphosphat.
II. Natriumtripolyphosphat.
II. Natriumtripolyphosphat.
III. Grahamsalz.
IV. Phosphat gemäß Erfindung (50 Teile Pyro-, 58 Teile Tripoly- und 42 Teile Heptapolyphosphat).
In einer Waschflotte, die im Liter 2 g Na-Dodecylsulfat, 2 g Na-Perborat, 4 g kondensiertes Phosphat
enthält und zu deren Herstellung destilliertes Wasser verwendet wurde, wurden Leinen-, Baumwoll- und
Zellwollgewebe 25- bzw. 50mal gewaschen. Dabei wurde die Waschflotte innerhalb 15 Minuten auf etwa
95° C aufgeheizt, 15 Minuten bei dieser Temperatur gehalten, anschließend 2mal mit enthärtetem und Imal
mit destilliertem Wasser gespült. Das Flottenverhältnis betrug 1:15. Nach Beendigung der Waschversuche
wurden Festigkeitsabfall (Fa) in der Kettrichtung, Durchschnittspolymerisationsgrad (DP) und Schädigungsfaktor
(s) jeweils nach 25 bzw. 50 Wäschen ermittelt:
Phosphat |
Leinen
FA-50 |
FA-50 |
Baumwolle
DP-50 |
W 50 | FA-25 |
Zellwolle
DP-25 |
W 25 |
I | 29% | 26% | 644 | 1,60 | 39% | 191 | 2,04 |
II | 70% | 53% | 505 | 2,31 | 64% | 157 | 2,65 |
III | 54% | 40% | 557 | 1,92 | 42% | 185 | 2,12 |
IV | 18% | 5% | 1080 | 1,02 | 26% | 238 | 0,94 |
Claims (4)
1. Wasch-, Reinigungs- und Spülverfahren unter Verwendung der an sich bekannten anorganischen
und organischen wasch- bzw. bleichaktiven Substanzen und gegebenenfalls Stabilisatoren, gekennzeichnet
durch die Mitverwendung eines Gemisches aus etwa gleichen Teilen Pyrophosphat, Tripolyphosphat und einer Phosphatmischung, die
in ihrer durchschnittlichen Zusammensetzung einem Hexa- oder Heptapolyphosphat entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man etwa 100 Teile Pyrophosphat,
104 Teile Tripolyphosphat und 96 Teile Hexapolyphosphat bzw. der entsprechenden Polyphosphatmischung
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man etwa 100 Teile Pyrophosphat,
116 Teile Tripolyphosphat und 84 Teile Heptapolyphosphat bzw. der entsprechenden Polyphosphatmischung
verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gebrauchswasser zur Anwendung
gelangt, welches katalysierende Schwermetallverbindungen in geringen Mengen enthält.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Seifen, Öle, Fette, Wachse, 1955, S. 28 bis 30, bis 56.
Seifen, Öle, Fette, Wachse, 1955, S. 28 bis 30, bis 56.
© 909 527/41« 5.59
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB40289A DE1057716B (de) | 1956-05-18 | 1956-05-18 | Wasch-, Reinigungs- und Spuelverfahren |
CH4626157A CH364859A (de) | 1956-05-18 | 1957-05-18 | Als Zusatz zu Wasch-, Reinigungs- und Spül-Flotten oder -Mitteln bestimmte Polyphosphatmischung |
FR1175576D FR1175576A (fr) | 1956-05-18 | 1957-05-18 | Procédé de lavage, nettoyage et rinçage |
NL217404A NL217404B (nl) | 1956-05-18 | 1957-05-18 | Werkwijze voor het wassen van textielprodukten |
BE557631A BE557631A (fr) | 1956-05-18 | 1957-05-18 | Procede de lavage, de purification et de rincage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB40289A DE1057716B (de) | 1956-05-18 | 1956-05-18 | Wasch-, Reinigungs- und Spuelverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1057716B true DE1057716B (de) | 1959-05-21 |
Family
ID=6966043
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB40289A Pending DE1057716B (de) | 1956-05-18 | 1956-05-18 | Wasch-, Reinigungs- und Spuelverfahren |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
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CH (1) | CH364859A (de) |
DE (1) | DE1057716B (de) |
FR (1) | FR1175576A (de) |
NL (1) | NL217404B (de) |
-
1956
- 1956-05-18 DE DEB40289A patent/DE1057716B/de active Pending
-
1957
- 1957-05-18 FR FR1175576D patent/FR1175576A/fr not_active Expired
- 1957-05-18 NL NL217404A patent/NL217404B/xx unknown
- 1957-05-18 BE BE557631A patent/BE557631A/fr unknown
- 1957-05-18 CH CH4626157A patent/CH364859A/de unknown
Non-Patent Citations (1)
Title |
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None * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH364859A (de) | 1962-10-15 |
BE557631A (fr) | 1960-03-11 |
FR1175576A (fr) | 1959-03-27 |
NL217404B (nl) | 1960-08-15 |
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