DE1056976B - Vorrichtung zum Bearbeiten vorgeformter Treppengelaenderkruemmlinge - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten vorgeformter Treppengeländerkrümmlinge, bei der das Werkstück mit seiner vorgearbeiteten Steigungsfläche an einer feststehenden Führungsrolle anliegend in schraubender Bewegungsbahn an einem feststehenden Werkzeug entlanggeführt wird.

Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art ist der Krümmungsradius während des Bearbeiten^ des vorgeformten Krümmlings nicht einstellbar. Andere bekannte Vorrichtungen erfordern eine Anzahl weiterer Führungsrollen, die an den weiteren, wenigstens roh vorgearbeiteten Flächen des Werkstückes angreifen und während eines Durchganges des Werkstückes durch die Vorrichtung entsprechend dem sich ändernden Krümmungradius nachgestellt werden müssen. Mit einer Vorrichtung dieser Art ist nur ein sehr umständliches und ungenaues Arbeiten möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Krümmung mit beliebigem Drehsinn, beliebiger Steigung und beliebigem Krümmungsradius auf wesentlich einfachere Art und in einer Weise herzustellen, daß sich auch bei Änderung des Krümmungsradius während der Bearbeitung eine verhältnismäßig einfache Handhabung ergibt, die ein genaues Arbeiten ermöglicht und ein Nachstellen überflüssig werden läßt. Die heute üblichen Treppengeländerkrümmlinge weisen häufig aus Gründen der Raumersparnis nicht mehr eine konstante Krümmung auf, sondern haben ■eine abgeflachte oder gestreckte Form, die also einen im Verlauf der Steigung veränderlichen Krümmungsradi'US aufweist.

Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Schraubenachse vom Werkzeug von Kurvenscheiben in Abhängigkeit vom Drehwinkel veränderlich gesteuert wird.

Die Vorrichtung weist gleichachsig angeordnete, starr, aber einstellbar miteinander verbundene Achsstücke auf, zwischen denen· das Werkstück eingespannt ist. Dies ist an sich von Vorrichtungen her bekannt, mittels deren Krümmlinge mit nicht veränderlichem Krümmungsradius hergestellt werden können. Gemäß der Erfindung sind nun die Achsstücke in Lagern des Gestells axial verschiebbar, und mit jedem Achsstück ist eine Kurvenscheibe dre'hfest verbunden, deren Umfangslinie den sich ändernden Krümmungsradien entspricht und die auf einem gestellfesten Führungsteil abgestützt ist. Als Führungsteil kann dabei jeweils eine Rolle vorgesehen'sein, die am Gestell einstellbar gelagert ist.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. 'Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht,

Fig. 2 und 3 Grundrisse mit verschiedenen Stellungen des Werkstückes,

Vorrichtung zum Bearbeiten
vorgeformter Treppengeländerkrümmlinge

Anmelder:
Fa. Karl M. Reich, Nürtingen (Württ.)

August Meyer, Dortmund-Hombruch,
ist als Erfinder genannt worden

Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig.l,

Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 1, Fig. 6 und 10 Schnitte durch zwei Ausführungen eines Lagerbockes,

Fig. 7 einen Schnitt durch den Fräskopf nach der

ao Linie VII-VII 'der Fig. 2,

Fig. 8 und 9 Draufsichten auf die Einspanneinrichtung mit eingespanntem Halbkreiskrümml-ing bzw. Viertelkreiskrümmling.

Die Vorrichtung besteht aus einem Gestell \, in dem zwei Lager 2 für Achsstücke 3 angeordnet sind. Die gleichachsig angeordneten Achsstücke 3 sind in den Lagern 2 drehbar und in der Achsrichtung verschiebbar. Eines der Achsstücke trägt zur Bedienung eine Haspel 14 od. dgl. Die Lager 2 sitzen auf Säu¹-len 4, die im Gestell axial verschiebbar gelagert sind und je unter der Wirkung einer Zugfeder 5 stehen, die die Lager in ihre tiefste Lage zu bringen suchen.

Zur Befestigung des Werkstückes 6 sitzen auf den Achsstücken 3 zwei radial in einer Ebene angeordnete Arme 7, von denen mittels Klemmstücken 11 eine parallel zur Drehachse der Achsstücke 3 und radial verschiebbare, um ihre Achse drehbare und feststellbare Verbindungsstange 8 getragen wird, die die Einspanneinrichtung 9 für das eine Ende des Werkstückes 6 trägt. Auf einem der Achsstücke 3 sitzt ferner dreh-, aber feststellbar ein dritter Arm 10, der über ein weiteres Klemmstück 12 die auf ihm in radialer Richtung verschiebbare, um eine parallel zur Drehachse der Achsstüoke 3 verlaufende Achse dreh- und feststellbare Einspanneinrichtung 9 für das andere Ende des Werkstückes 6 trägt. Die Arme 7 und 10 tragen zur Erleichterung der Einstellung je eine Skala 13. Die Einspanneinrichtungen 9 und 9' bestehen aus Holzschrauben, die in die Stirnflächen des Rohlings eingeschraubt werden und einen Bund aufweisen, der nach dem Einschrauben an der Stirnfläche des Rohlings anliegt.

Die Anordnung und Bewegungsmöglichkeiten der Arme 7 und 10 sowie der Stange 8 ermöglichen es,

909· 509/51

Claims (6)

Rohlinge verschiedener Weite und Höhe einzuspannen, ganz gleich, ob es sich um einen halbkreisförmigen (Fig. 8) oder einen viertelkreisförmigen Krümmung (Fig. 9) oder um eine Zwischenform handelt. Je nach der Einstellung der Arme 7 können rechts- oder linksgewendelte Krümmlinge hergestellt werden. Am Gestell 1 ist ein mit einem durch eine Keilriemenanordnung gebildeten Übersetzungsgetriebe versehener Motor 15 gelagert, der das Fräswerkzeug 16 trägt. Dieses ist ein Profilmesser, das der halben Krümmlingsform entspricht. Der Krümmung wird dementsprechend in zwei Arbeitsgängen gefräst. Der Motor 15 kann dadurch in jede gewünschte Lage gebracht werden, daß er auf einem senkrecht verschiebbaren Tisch 17 unter Zwischenschaltung eines Supports 18 gelagert ist, der eine freie Verschiebung des Motors in Richtung der Achse des Fräswerkzeuges 16 gestattet. Außerdem ist der Motor um eine senkrechte Achse schwenkbar, die so angeordnet ist, daß das Fräswerkzeug 18 der Verwindung des Werkstückes 6 angepaßt werden kann. Diese Drehbarkeit um die senkrechte Achse ist dadurch ermöglicht, daß der Tisch 17 auf einer um eine senkrechte Achse drehbaren Säule 19 im Gestell 1 befestigt ist. Die Stellung des Tisches 17 entspricht der Steigung des Werkstückes 6. Zur Steuerung des Fräswerkzeuges dienen zwei Anlauf rollen 20 (Fig. 7), die an der Lagerung 21 der Frässpindel 22 in Richtung der Achse des Fräswerkzeuges mittels Flügelschrauben 23 verstellbar sind. Die eine Anlaufrolle wird bei der Bearbeitung der äußeren Hälfte des Krümmlings, die andere bei der Bearbeitung der inneren Hälfte des Krümmlings verwendet. Damit nun Krümmlinge bearbeitet werden können, bei denen die Krümmlingsdurchmesser an ein und demselben Stück an den einzelnen Stellen verschieden sind, ist eine Schabloneneinrichtung vorgesehen, und zwar ist mit jedem Achsstück 3 eine Kurvenscheibe 24 drehfest verbunden, die sich auf einer Fläche abstützt. Je nachdem, ob die Kurvenscheibe der Axialbewegung des Achsstückes 3 folgt oder nicht, ist die Ausbildung der Schabloneneinrichtung verschieden. Bei der aus Fig. 1,5 und 6 ersichtlichen Ausführungsform sind die Achsstücke 3 in Büchsen 25 axial verschiebbar. Die Büchsen 25 sind mit den Achsstücken 3 durch einen Keil 26 auf Drehung verbunden und selbst wieder in den Lagern 2 drehbar gelagert. Ferner weisen die Büchsen 25 Bunde 27 auf, die eine axiale Verschiebung der Büchsen 25 bei axialer Verschiebung der Achsstücke 3 verhindern. An einer Seite weisen die Büchsen einen Flansch 28 und einen weiteren Bund 29 auf, die zur Anlage einer Kurvenscheibe 24 dienen. Die Kurvenscheibe 24 weist eine Umf angsfläche 24' auf, die der Krümmung des herzustellenden. Krümmlings 6 entspricht. Zum Vergleich ist strichpunktiert in Fig. 5 eine Kurvenscheibe 24 α mit kreisbogenförmiger Krümmung eingezeichnet. Die Kurvenscheibe weist um ihren Krümmungsmittelpunkt herum einen Ausschnitt 30 auf, der an den Bund 29 angelegt wird. Ein sich an den Ausschnitt 30 anschließender Schlitz 31 gestattet es, die Kurvenscheibe unter eine Flügelmutter 32 zu schieben, die auf einer am Flansch 28 befestigten Schraube 33 sitzt. Durch Anziehen der Flügelmutter 32 wird die Kurvenscheibe befestigt. Bei dieser Ausführungsform, bei der die Kurvenscheibe nicht in Achsrichtung der Achsstücke 3 verschiebbar ist, rollt die Krümmungsfläche 24' der Kurvenscheibe auf einer am Gestell 1 verstellbar gelagerten Rolle 34 ab. Diese Rolle 34 ist in senkrechter Richtung verschiebbar und mittels einer Flügelmutter 35 feststellbar. Bei einer zweiten Ausführungsform (Fig. 10') ist die der Büchse 25 der Fig. 6 entsprechende Büchse 25' nicht auf Drehung mit dem Achsstück 3 verbunden. Vielmehr ist auf dem Achsstück 3 ein durch einen Keil 26' gesicherter Stellring 36 unverdrehbar ίο befestigt, der einen Flansch 28' aufweist, an dem die Kurvenscheibe 24 in gleicher Weise befestigt ist wie an dem Flansch 28 der Fig. 6. In diesem Falle wandern also die Kurvenscheiben 24 bei Verschiebung der Achsstücke 3 mit; deshalb sind an Stelle der Rollen34 einstellbare Führungsflächen 34' vorgesehen. Die Arbeitsweise mit der Vorrichtung· ist folgende: Während des Fräsens wird der zwischen den Achsstücken 3 eingespannte Rohling dadurch an dem Fräswerkzeug 16 voAeigeführt, daß die Achsstücke 3 ao mittels der Haspel 14 um ihre eigene Achse gedreht und dabei axial in dem Maße verschoben werden, wie es sich aus der vorgearbeiteten Steigungsfläche des Werkstückes 6, an der eine der Anlaufrollen 20 anliegt, ergibt. Dabei wird das Werkstück 6 entsprechend der Form der Kurvenscheiben 24 immer im richtigen Abstand von dem Fräswerkzeug 16 gehalten. Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Bearbeiten vorgeformter Treppengeländerkrümmlinge, bei der das Werkstück mit seiner vorgearbeiteten Steigungsfläche an einer feststehenden Führungsrolle anliegend in schraubender Bewegungsbahn an einem feststehenden Werkzeug entlanggeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Schraubenachse (3-3) vom Werkzeug (16) von Kurvenscheiben (24) in Abhängigkeit vom Drehwinkel veränderlich gesteuert wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit gleichachsigen Achsstücken, zwischen denen das Werkstück eingespannt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsstücke (3) axial verschiebbar sind und mit jedem Achsstück (3) eine Kurvenscheibe (24) drehfest verbunden ist, deren Umfangslinie dem sich ändernden Krümmungsradius entspricht und die auf einem gestellfesten Führungsteil (34, 34') abgestützt ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Rolle (34) als Führungsteil, die einstellbar gelagert ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Achsstücken (3) zwei radial in einer Ebene angeordnete Arme (7) sitzen, von denen eine parallel zur Drehachse und radial verschiebbare, um ihre Achse drehbare und feststellbare Verbindungsstange (8) getragen wird, die die Einspanneinrichtung (9) für das eine Ende des Werkstückes (6) trägt, und daß auf einem der Achsstücke (3) drehbar, aber feststellbar ein dritter Arm (10) sitzt, der die auf ihm in radialer Richtung verschiebbare, um eine parallel zur Drehachse verlaufende Achse drehbare und feststellbare Einspanneinrichtung (9') für das andere Ende des Werkstückes (6) trägt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 834 590.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen