DE1056766B - Verfahren zur Herstellung eines Motorenbenzins mit ausreichender Fluechtigkeit - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Motorenbenzins mit ausreichender Fluechtigkeit

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L1/00Liquid carbonaceous fuels
    • C10L1/04Liquid carbonaceous fuels essentially based on blends of hydrocarbons
    • C10L1/06Liquid carbonaceous fuels essentially based on blends of hydrocarbons for spark ignition

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  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Motorenbenzins mit ausreichender Flüchtigkeit Das thermische Reformieren von Benzinen zur Verbesserung ihrer Oktanzahl ist seit langer Zeit bekannt. Dabei werden die Einsatzprodukte bei Temperaturen von etwa 530 bis 650°C sowie bei Drücken von etwa 5 bis 80 atü behandelt. Zum Einsatz gelangen Schwerbenzinfraktionen oder die Gesamtbenzine. Auch die Zumischung von leichten gasförmigen Kohlenwasserstoffen, z. B. von Butan, wurde schon erwähnt (USA.-Patentschrift 2 615 804).
  • Bei der Durchführung des Verfahrens zum Zweck der Qualitätsverbesserung eines Benzins bewirkt eine Drucksteigerung bei Einhaltung einer konstanten Ausbeute eine Oktanzahlsteigerung. Dagegen erweist sich eine Druckerhöhung als nachteilig, wenn man, wie auch schon vorgeschlagen wurde, ein Schwerbenzin zum Zweck der Olefingewinnung thermisch reformiert.
  • Man muß hierbei sehr hohe Temperaturen von über 600°C anwenden und erhält dementsprechend nur verhältnismäßig geringe Ausbeuten, etwa 50 bis 650/, an Benzin. Man arbeitet dabei mit nur wenig erhöhtem Druck, z. B. 5 bis 7 atü, da berannt ist, daß mit steigendem Druck die Olefingewinnung infolge unkontrollierter Polymerisation der ungesättigten Verbindungen stark herabgesetzt wird. Infolge des geringen Druckes liegt die Oktanzahl des dabei erhaltenen Benzins verhältnismäßig niedrig, zumal auch die hier angewendete Temperatur gegenüber der normalen Reformierungstemperatur von z. B. 580°C nur noch eine geringe Oktanzahlsteigerung bringt. Naturgemäß ist die Ausbeute an den wertvollen C,/C4 Olefinen bei derartigem thermischem Reformieren nicht so hoch wie bei den sonst üblichen andersartigen Pyrolyseverfahren zur Gewinnung dieser Olefine aus z. B. Propan. So hat man z. B. aus einem Schwerbenzin durch thermisches Reformieren bei 627°C und 7 atü nur etwa 14 Gewichtsprozent C,/C4 Olefine erhalten. Das mit einer Ausbeute von etwa 640/, erhaltene Benzin hatte dabei nur eine MOZ (Oktanzahl nach Motor-Methode) von 70,6, was etwa einer ROZ (Research-Oktanzahl) von 74,5 entspricht. Diese Art der Olefingewinnung hat sich daher auch nicht technisch durchgesetzt.
  • Bisher wurden die bei der Gewinnung der Schwerbenzinfraktion anfallenden Leichtbenzine für sich allein nicht zum thermischen Reformieren eingesetzt, da man der Ansicht war, wie z. B. auch Zerbe in »Mineralöl und verwandte Produkte« 1952, S. 316, schreibt, daß derartige Leichtbenzine sich nicht befriedigend aufspalten lassen. Wenn schon ein Schwerbenzin Temperaturen von über 600°C erforderte, ohne daß dabei Benzine mit ausreichender Oktanzahl erhalten wurden, waren für den Einsatz von Leichtbenzin mindestens gleiche, wenn nicht höhere Temperaturen als erforderlich anzusehen, wodurch natürlich die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens beeinträchtigt wurde.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man in besonders zweckmäßiger Weise Motorenbenzine mit ausreichender Flüchtigkeit und hoher Oktanzahl gewinnen kann, wenn man urreformierte Leichtbenzine, z. B. Destillat- oder Hydrierbenzine, mit einem Siedeerde von etwa 80 bis 120°C bei verhältnismäßig niedrigen, unter 600°C liegenden Temperaturen sowie hohen, über 15 atü liegenden Drücken thermisch reformiert, wobei man auf eine Neubildung an Cl/C4 Kohlenwasserstoffen von mindestens 30 Gewichtsprozent, bezogen auf eingesetztes Leichtbenzin, fährt, und das erhaltene thermische Reformat einem Schwerbenzin zusetzt. Das thermische Reformieren geschieht unter entsprechender Einstellung von Temperatur, Druck und Durchsatz, wobei man also Bedingungen wählt, nämlich verhältnismäßig niedrige Drücke und hohe Temperaturen, bei denen ein guter Erfolg an sich nicht zu erwarten war. Man erhält jedoch Benzine mit einer verhältnismäßig hohen Oktanzahl, etwa mit der ROZ 80 und einem gewissen Anteil an neugebildeten, höher als 100°C siedenden Bestandteilen. Der bei derartigem thermischemReformierenvonLeichtbenzin gewonnene Anteil an C2/C4 Olefinen ist im Hinblick auf die verhältnismäßig niedrigen Temperaturen und hohen Drücke überraschend groß. Er liegt im allgemeinen bei 15 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Einsatzprodukt; der Anteil an den besonders wertvollen Nebenprodukten ist also recht hoch.
  • Es hat sich ferner gezeigt, daß die bei dem thermischen Reformieren erhaltenen Benzine infolge ihrer Siedelage ausgezeichnete Mischkomponenten für z. B. katalytische Reformatbenzine sind. Diese Reformate stammen in erster Linie aus der Verarbeitung von Schwerbenzinen, das sind Benzine vom Siedebereich etwa 100 bis 200°C. Die daraus erhaltenen veredelten Benzine besitzen etwa den gleichen Siedebereich, sie enthalten nur wenig von leichtsiedenden Bestandteilen. Ein gewisser Anteil an derartigen etwa unter 100°C siedenden Produkten, z. B. etwa 30 Volumprozent oder mehr, ist jedoch bei einem guten Motorenbenzin unbedingt erforderlich, so daß die katalytischen Reformate trotz ihrer sonst ausgezeichneten Qualität als solche nur schwer als Motorenbenzine einsetzbar sind. Man hat bisher das bei der Abtrennung des Schwerbenzins anfallende Leichtbenzin unbehandelt dem katalytischen Reformat zugesetzt oder auch vorgeschlagen, die katalytischen Reformierungsbenzine allein oder in Mischung z. B. mit katalytischem Krackschwerbenzin oder leichten Destillatbenzinen thermisch zu reformieren, um auf diese Weise eine gewisse Menge leichtsiedender Bestandteile zu erhalten. Das thermische Reformat aus Leichtbenzin besitzt nun einen 50 °/ö Punkt der Destillationskurve, der in allen Fällen unter 80'C liegt. Es ergänzt daher z. B. die katalytischen Reformate in ausgezeichneter Weise. Sein Zusatz ist erheblich vorteilhafter als der des unbehandelten Leichtbenzins.
  • Man kann die Ausbeute an Benzin als Mischkomponente gegebenenfalls noch beträchtlich - um z. B. 10 °/o oder mehr - erhöhen, wenn man- die erhaltenen C3/C4 Olefme in an sich bekannter Weise in ein sogenanntes Polymerbenzin umwandelt und dieses dem thermischen Reformatbenzin zusetzt. Auch hier erweist sich der Vorteil einer thermischen Reformierung von Leichtbenzin gegenüber z. B. der bekannten von Schwerbenzin, da in diesem Fall im allgemeinen infolge des weit geringeren Anfalls an C3 und C4 Oleflnen nur etwa 4 bis 5 °% Polymerbenzin gewonnen werden können. Beispiel a) Ein Destillat-Leichtbenzin mit dem Siedeende 100'C aus etwa 65 Volumprozent Kuwait-Destillatbenzin und 35 Volumprozent Destillatbenzin aus. deutschem Rohöl wurde bei 575°C, 35 atü und mit einem Durchsatz von etwa 1,2 Volumen/Volumen/Stunde thermisch reformiert. Dabei entstanden 58 Gewichtsprozent Benzin mit einer ROZ 81 und einem 50 °/ö Punkt der Siedekurven von 69°C, bei einem Anfall von 17,5 Gewichtsprozent C2/C4 Olefine. Aus den erhaltenen C3/CrOlefinen wurden durch Polymerisation über einen Phosphorsäurekatalysator noch 13 Gewichtsprozent Polymerbenzin mit einer ROZ 99 gewonnen, so daß insgesamt 71 Gewichtsprozent eines Benzins mit einer ROZ 84,5 erhalten wurden. Das neben dem aus den restlichen C3 und C4 Kohlenwasserstoffen bestehende Flüssiggas anfallende Gas, dessen Menge etwa 10,5 Gewichtsprozent ausmachte, enthielt etwa 190/, Äthylen und 49°/o Äthan; es war also als Einsatzprodukt für die Gewinnung des sehr wertvollen Äthylens vorzüglich geeignet.
  • Den Vorteil der neuen Arbeitsweise im Hinblick auf die Olefingewinnung zeigt auch ein Vergleich mit einem durchschnittlichen thermischen Reformieren eines Schwerbenzins und einem speziellen thermischen Reformieren eines Schwerbenzins auf Olefingewinnung (vgl. Asinger, Chemie und Technologie der Monoolefine, 1957, S. 13 bzw. 14, und Sachanen, Conversion of Petroleum, 1948, S. 256). Zum besseren Vergleich sind die Ausbeuten, soweit erforderlich, auf Gewichtsprozent umgerechnet.
    Ausbeuten
    Durchschnittliches I Spezielles Thermisches
    thermisches
    thermisches Reformieren eines
    Reformieren eines
    Reformieren eines Leichtbenzins
    Schwerbenzins Schwerbenzins allein
    auf Olefine
    Temperatur, ° C . . . . . . . . . . : . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etwa 560 bis 580 627 555
    Druck, atü........................................ etwa 30 bis 50 7 28
    Gewichtsprozent Benzin ............................ 74,4 etwa 64 62,0
    MOZ ............................................. etwa 68 bis 70 70,6 76,5
    MOZ H2 + CH4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,4 3,2
    MOZ C2 = ........................................ 1,0 etwa 2,75 1,8
    MOZ C2 .......................................... 4,1 5,0
    MOZ C3 = ..................................:..... 3,6 etwa 8,0 6,4
    MOZ C3 ............................:............. 4,9 6,2
    MOZ C4 = ..................................... .... 4,3 etwa 3,25 8,0
    MOZ C4 .......................................... 4,3 10,4
    Summe der Olefine. . . 1 8,9 I etwa 14,0 I 16,2
    Zusammensetzung der Abgase in Volumprozent
    H2 -E- CH4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .-. . .. . . . . . . . . 47 - 32
    C2 = ............................................. 4 - 5
    CI ......................................... ...... 18 - 14
    C3 = ............................................. 6 - 12
    C3................................................ 10 - 11
    C4 = ............................................. 5 - 12
    C4................................................ 10 - 14
    Verhältnis Olefin zu Paraffin in den Fraktionen
    C,-Fraktion ......................................: 100:410 - 100:280
    £, -Gehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ... . ... 19,60/, - 26,30/,
    C3 Fraktion ....................................... 100:136 - 100:92
    ,C3 Gehalt ...... ....... ............... .. . . ... ....-.. 42,30/0 - 52,1
    C4 Fraktion ...... ................................ 100:105 - 100:117
    C4-Gehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .-. . 48,70/0 - 46,20/0
    b) Das gleiche Leichtbenzin wie im Beispiel a) wurde bei 555°C und 28 atü thermisch reformiert. Es wurden dabei 62 Gewichtsprozent eines Benzins erhalten, welches eine :Motoroktanzahl (MOZ) von 76,5 und eine Research-Oktanzahl (ROZ) von 80,5 bei einem 50"/,-Punkt der Siedekurve von 74°C besaß. Die Ausbeute an C2/C4 Olefinen betrug 16,2 Gewichtsprozent. Eine Mischung dieses thermischen Reformingbenzins mit einem normalen Platformingbenzin, also einem katalytischen Reformierungsbenzin, im Verhältnis 1 : 1 ergab ein Gesamtbenzin, welches etwa 46 Volumprozent von unter 100°C siedende Anteile enthielt, während das Platformierungsbenzin allein nur etwa 12 Volumprozent derartiger Anteile besaß.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von Motorenbenzinen mit ausreichender Flüchtigkeit und hoher Oktanzahl aus Benzinen mit niedriger Oktanzahl unter gleichzeitiger Gewinnung eines verhältnismäßig hohen Anteils an niedrigmolekularen ungesättigten gasförmigen Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Leichtbenzin mit einem Siedeende von etwa 100°C bei Temperaturen von höchstens 600'C und Drücken von mindestens 15 atü unter einer Neubildung von C,/C4 Kohlenwasserstoffen von mindestens 30 Gewichtsprozent, bezogen auf eingesetztes Leichtbenzin, thermisch reformiert und das erhaltene thermische Reformat einem Schwerbenzin bzw. Fraktionen daraus, gegebenenfalls nach einer in an sich bekannter Weise durchgeführten Reformierung des Schwerbenzins bzw. der Fraktionen daraus, zugesetzt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Motorenbenzin ein z. B. in an sich bekannter Weise aus den bei dem thermischen Reformieren des Leichtbenzins anfallenden C3/C4 Olefinen gewonnenes Polymerbenzin zugesetzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2165 804.
DEU5287A 1958-04-19 1958-04-19 Verfahren zur Herstellung eines Motorenbenzins mit ausreichender Fluechtigkeit Pending DE1056766B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2165804A (en) * 1936-08-13 1939-07-11 Pure Oil Co Method and apparatus for producing motor fuel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US2165804A (en) * 1936-08-13 1939-07-11 Pure Oil Co Method and apparatus for producing motor fuel

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