DE1052237B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung und Wiedergabe von Bildern in natuerlichenFarben mittels zweier Farbauszuege nach dem additiven Verfahren - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung und Wiedergabe von Bildern in natuerlichenFarben mittels zweier Farbauszuege nach dem additiven Verfahren

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DE1052237B DEB43882A DEB0043882A DE1052237B DE 1052237 B DE1052237 B DE 1052237B DE B43882 A DEB43882 A DE B43882A DE B0043882 A DEB0043882 A DE B0043882A DE 1052237 B DE1052237 B DE 1052237B
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Werner Borchmann
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    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03BAPPARATUS OR ARRANGEMENTS FOR TAKING PHOTOGRAPHS OR FOR PROJECTING OR VIEWING THEM; APPARATUS OR ARRANGEMENTS EMPLOYING ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ACCESSORIES THEREFOR
    • G03B33/00Colour photography, other than mere exposure or projection of a colour film
    • G03B33/10Simultaneous recording or projection
    • G03B33/16Simultaneous recording or projection using colour-pattern screens

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Description

DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf ein neuartiges und besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung und Wiedergabe von Bildern in natürlichen Farben mittels zweier Farbauszüge nach dem additiven Verfahren sowie auf Vorrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens.
Das erfmdungsgemäße Verfahren kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß die Aufteilung des Lichtes bei der Aufnahme und Wiedergabe mittels zweier nacheinander für je ein entsprechendes Teilbild zur Anwendung gelangender Filterpaare erfolgt, deren eines je ein Blattfilter, vorzugsweise einer Durchlässigkeit bis etwa 475 πιμ, und ein Grünfilter, vorzugsweise einer Durchlässigkeit von etwa 475 bis 555 πιμ, und deren anderes je ein Gelbfilter, vorzugsweise einer Durchlässigkeit von etwa 555 bis 625 ιημ, und ein Rotfilter, vorzugsweise einer Durchlässigkeit von etwa 625 ιημ und darüber, umfaßt.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in an sich bekannter Weise eine Aufnahmekamera mit normalen Objektiven zu benutzen, welche es ermöglicht, zwei Teilbilder in der halben Höhe eines Normalfilmbildes mit einer Frequenz von 48 Bildern pro Sekunde nacheinander aufzunehmen. Der Greifer der Aufnalhmekamera ist also derart auszubilden, daß durch entsprechende Verringerung des Greiferhubes jeweils nur zwei Perforationslöcher gezogen werden und die Aufnahmefrequenz von 24 Bildern auf 48 Bilder pro Sekunde erhöht wird und so die erwähnten zwei Teilbilder in der halben Höhe eines Normalfilmbildes entstehen. In den zwei Hellsektoren der Umlaufblende ist dabei je ein Filterpaar der vorerwähnten erfindungsgemäßen Art anzuordnen, deren jedes die Eigenschaft besitzt, jeweils etwa das halbe sichtbare Spektrum zu absorbieren oder durchzulassen, und wobei sich an dem Wesen der Erfindung nichts ändert, wenn diese auf einem Filterträger kombiniert werden. Die für die Filterherstellung verwendeten Farbstoffe sollten tunlichst im Maximum ihrer Eigenfarbe höchste Transparenz besitzen. Die zur Verwendung kommenden Filter können in der Masse gefärbte Lichtfilter oder Gelatine-Lichtfilter sein. Gelatine-Lichtfilter werden Schicht an Schicht (bipackartig) kombiniert. Wie aber bereits angegeben, können dabei nur das Blau- und Grünfilter sowie das Gelb- und Rotfilter paarweise übereinander angeordnet werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ebenso wie solches auch für andere Folgeverfahren charakteristisch ist, eine Zeitparallaxe wahrnehmbar werden. Um bei der Aufnahme der beiden aufeinanderfolgenden bzw. einander zugehörigen Teilbilder das Auftreten einer bei der Wiedergabe etwa sonst wahrnehmbaren Zeitparallaxe zu vermeiden, wird daher Verfahren und Vorrichtung
zur Herstellung und Wiedergabe
von Bildern in natürlichen Farben
mittels zweier Farbauszüge
nach dem additiven Verfahren
Anmelder:
Werner Borchmannr
Wiesbaden, Nerotal 34
*5 Werner Borchmann, Wiesbaden,
ist als Erfinder genannt worden
das erfindungsgemäße Verfahren mit besonderem Vorteil derart durchgeführt, daß bei der Aufnahme deren Stillstandperiode gegenüber derjenigen bei der Wiedergabe zugunsten einer entsprechenden Verkürzung der Transportperiode verlängert wird, vorzugsweise mittels eines an sich für gegenteilige Zwecke bekannten, auf das Greifersystem der Transporteinrichtung einwirkende Kurvenexzenters. Die bisher zur Verwendung gekommenen Kurvenexzenter sind für die Verlängerung der Belichtungszeit er^ forderlich, da die Empfindlichkeit der subtraktiven Mehrschichtenfilme gegenüber dem Schwarzweißfilm wesentlich niedriger ist. Die Verlängerung der Belichtungszeit wurde durch das Schaltverhältnis bei verschiedenen Systemen bis auf das Aohtfache erreicht. Unter Schaltverhältnis versteht man dabei das Verhältnis der auf die Filmbewegung entfallenden Zeit zu der auf einen Bildweahsel (Filmbewegung) und einen Filmstillstand entfallenden Gesamtzeit. Da die Erscheinung einer Parallaxe bei zwei nacheinander aufgenommenen Teilbildern durch den zeitlichen Abstand entsteht, kann die Beseitigung derselben lediglich durch eine möglichst weitgehende Verringerung der Schaltzeit erreicht werden. Nimmt man für das Schaltverhältnis einen Wert von 1:8 an, so würde der zeitliche Abstand zwischen zwei nacheinander aufgenommenen Teilbildern etwa V600 Sekunde betragen. Durch die Anwendung eines solchen Kurvenexzenters für das Greifersystem ist somit die Zeitparallaxe lediglich eine theoretische und kann in der Praxis vom menschlichen Auge nicht mehr wahrgenommen werden. Für die Aufnahme werden im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens am besten panisochromatische photographische Negativemul-
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sionen verwendet, deren Sensibilisatoren eine annähernd gleichmäßige spektrale Empfindlichkeit für jede der den vier Einzelfiltern entsprechenden Farbzone aufweisen. Das für die Aufnahme zur Verwendung kommende Schwarzweiß-Negativmaterial trägt damit den Besonderheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens am besten Rechnung, indem die Sensibilisatoren für die Emulsion die gleichen spektralen Eigenschaften für die vier Grundfarben besitzen wie die der beschriebenen Filterfarben.
Das in der oben geschilderten Weise aufgenommene Negativ wird wie üblich, d. h. nach »Gamma« entwickelt und nach Bedarf kopiert. Der zur Verwendung kommende Positivfilm sollte zweckmäßigerweise möglichst feinkörnig sein. Mit den verschiedenen Gradationen kann man dabei nach Wunsch pastellartige oder kontrastreiche Farbwerte erreichen. Bei der Herstellung von Kopien kann entweder — im normalen Fall — mit jeweils gleichem Kopierlicht gearbeitet werden, oder es kann auoh bei der Herstellung von Kopien die Belichtung der den beiden Filterpaaren entsprechenden Teilbilder mit unterschiedlichem Kopierlicht vorgenommen werden, um entsprechende Sonderwirkungen zu erzielen.
Die Wiedergabe bzw. Projektion erfolgt mit einem Doppelobjektiv, dessen konvergierende Achse die zwei nacheinander aufgenommenen Teilbilder zur Deckung bringen, in dessen Strahlengängen je ein Lichtfilterpaar der erfindunggemäßen Art eingeschaltet ist, welche im wesentlichen die gleichen spektralen Eigenschaften wie die Aufnahmelichtfilter aufweisen. Im übrigen erfolgt die Wiedergabe mit einem Normalprojektor, und zwar mit der Frequenz von 24 Bildern pro Sekunde, da die beiden Teilbilder gleichzeitig projiziert werden und gemeinsam die Höhe eines Normalfilmbildes haben. DasBildfenster besitzt am besten einen Ausbruch mit einer Höhe von 19 mm und einer Breite von etwa 14 bis 21 mm.
Für das im Handbuch der wissenschaftlichen und angewandten Photographie von A. Hay, Bd. VIII, 1929, auf S. 183, 184 beschriebene additive Zweifarbenverfahren wurden für die Aufnahme und Wiedergabe je ein »Rot«- und »Grün«-Filter verwendet. Jedes dieser Filter besitzt eine Farbschicht, in welche die Farbstoffe für die jeweiligen Durchlässigkeitsbereiche eingebracht sind. Wenn sich für dieses »Grün«-Filter (Kodak Wratten-F. No. 60) der Transmissionsbereich von 450 ιημ bis 610 ιημ erstrekt, ist ein Farbstoffgemisoh von mehreren Filterfarben verwendet worden, welches nur einen Prozentsatz der Blauzone, die Grünzone und die Gelbzone aber vollständig durchläßt. Durch das Gesetz der Gegenfarben wird jedoch das im Filter befindliche Blau durch das Gelb völlig kompensiert, so daß es unwirksam wird. Das Gelb bleibt zu etwa 50%> wirksam und geht eine Verbindung mit dem Grün ein. Das Resultat ist ein gelbhaltiges Grünfilter, welches nur Rot absorbiert.
Der Durchlässigkeitsbereich für das »Rot«-Filter dieses Zwei farben Verfahrens erstreckt sich angeblich von 550 mu bis Rotende. Das Farbstoffgemisch dieses Filters besteht aus Filterfarben, welche die Gelb- und Rotzone vollständig durchlassen. Das genannte »Rot«- Filter (Kodak Wratten F. No. 22) ist dunkelorange und absorbiert etwa 50% Grün, das Blau jedoch voll-Ständig. Wenn also für die Farbe Blau im »Grün«- Filter keine Transmission und im »Rot«-Filter keine Absorption erfolgt, so kann ein Blau nicht reproduziert werden. Der Rotgehalt ist so gering, daß nur ein Orange erzielt werden kann. Bei Verschwärzlichung wird lediglich ein Braun erreicht. Durch
Überlappen beider Durchlässigkeitsbereiche wird zwar eine gute Wiedergabe gelber Farbtöne erzielt, allerdings aber auf Kosten von Weiß, \velches in einer reinen Form überhaupt nicht reproduziert werden kann.
Eine befriedigende Farbwiedergabe ist also nur bei den Farben Grün, Gelb, Orange und Braun möglich, während Violett, Blau, Blaugrün, Rot und Weiß niemals erreicht werden können.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird gegenüber den bisher gebräuchlichen Zwei- und Dreifarbenverfabren durch Hinzunahme einer vierten Farbe einerseits bei der Reproduktion die Annäherung an die Naturtreue, die bei additiven Verfahren an sich schon eine gute ist, eine noch wesentlich bessere als bei einem Dreifarbenprozeß, und andererseits wird im Raihmen dies erfindungsgemäßen Verfahrens durch die dabei erfolgende praktische Anwendung und Auswertung der besonderen Eigenschaften der »Gegenfarben« die Möglichkeit geschaffen, die für die Aufnahme und Wiedergabe benötigten vier Lichtfilter derart anzuordnen, daß nur zwei Teilbilder erforderlich sind, um das sichtbare Spektrum in vier Zonen aufzuteilen. Hierdurch wird nicht nur eine wesenliehe chromatische und physiologische Verbesserung, sondern auch eine mechanische Vereinfachung erreicht, denn eine Einschränkung auf zwei Teilbilder erspart bekanntlich nicht nur ein Drittel, sondern die Mehrzahl aller Schwierigkeiten in der Praxis, während bei den bisher bekanntgewordenen »Zweifarbenverfahren« diese Einschränkung nur durch den Verzicht auf einen großen Teil wichtiger Farbtöne erkauft werden konnte.
Alle bisher bekanntgewordenen additiven Folge-, Spreiz- und Siebverfahren ohne und mit Linien- und Linsenraster erfordern bei der Auf nähme komplizierte Spiegel- und PrismeneinTicIhtungen, Spezialobjektive, Zwischenschaltung von kostspieligen Linien- und Linsenrastern sowie laufende Einfärbeprozesse für die Kopien. Ferner stellen bei der Wiedergabe die Raumparallaxe, das geringe Bildmaß der drei und vier Teilbilder sowie die hohen Lichtverluste durch Raster das hierdurch erreichte Resultat sehr in Frage.
Diese Tatsache bewirkt, daß die additiven Verfahren zunächst von den subträktiven Verfahiren verdrängt wurden. Für die Entwicklung des farbigen Fernsehens jedoch sowie für die magnetische Bildaufzeichnung gewinnt die additive Farbensynthese wieder größte Bedeutung. Das erfindunggemäße additiv-subtraktive Vierfarbenverfahren zeichnet sich den bekannten Zwei- und Dreifarbenverfahren gegenüber durch einfachste mechanische und chemotechnische Mittel und die sich daraus ergebenden Zuverlässigkeit in der Herstellung und Verarbeitung sowie durch geringsten Kostenaufwand und die erreichte physiologische und psychologische Wirkung in bezug auf Annäherung an die Naturtreue aus.
Zur Erläuterung der besonderen Wirkungsweise der erfindungsgemäß zur Verwendung kommenden Lichtfilter seien nachstehend die prägnantesten Unterschiede der Young-Maxwell-Helmholzschen Dreifarbentheorie einerseits und der Vierfarbentheorie von E. Hering andererseits einander gegenübergestellt. Bekanntlidh trifft man in bezug auf die wissenschaftliche Fixierung der Grundfarben bei den verschiedenen Theorien auf Widersprüche. Die bisher bekanntgewordenen Farbensysteme beruhen durchweg auf der von dem Physiker von Helmholtz zum Dogma erhobenen Dreifarbenlehre, die auf dem Grundsatz beruht: »Zur Ableitung aller Farbtöne des Farbemkreises durch Mischung sind drei Grund-
farben notwendig und zureichend«. Diese drei Grundfarben sind naah dieser Lehre Blau, Grün und Rot, da das menschliche Auge in der Netzhaut — angeblich — nur für diese drei Farben entsprechende Empfangsapparate oder »Rezeptoren« hat. Die Farbe »Gelb« ist nach dieser Lehre nur dann wahrnehmbar, wenn die grünen und roten Farbempfänger gleichzeitig gereizt werden. Die Praxis zog hieraus ihre Nutzanwendung und versuchte durch Mischung von Auszügen dieser drei Grundfarben das Bild der Wiriclichkeit farbig zu reproduzieren. Für dieses Ziel sind geniale Ideen zur Anwendung gekommen, jedoch konnte eine befriedigende Annäherung an die Naturtreue nur teilweise und unter Anwendung komplizierter und kostspieliger Mittel erreicht werden. Die für die Farbenauszüge in Frage kommenden Lichtfilter müssen folgende Bedingungen erfüllen: Jedes der drei Filter muß ein Drittel des sichtbaren Spektrums vertreten. Mit der Summe der drei Filter lassen sich alle Farben ermischen, wobei die für das Auge geltenden Verhältnisse maßgebend sind. Da nach der Dreifarbentheorie die Farbe »Gelb« nur durch die Addition des Grün- und Rotfilters zustande kommt, muß das »Gelb« in diesen beiden Filtern enthalten sein. Genauer bezeichnet hat also das Blaufilter den Farbton »Ultramarinblau.«, das Grünfilter den Farbton »Laubgrün« und das Rotfilter den Farbton »Zinnoberrot«. Um die spektralen Eigenschaften der drei Farbenfilter eindeutiger zu erkennen, ist es erforderlich, die Farbenbezirke des sichtbaren Spektrums durch die Wellenlängen der Fraunihoferschen Linien festzulegen. (Die hier genannten Zahlen sind nur ungefähre Werte.) Für ein Dreifarbenverfahren liegt der Blaubezirk zwischen den Wellenlängen 425 und 485 ηιμ. Das hierfür zur Verwendung kommende »Ultramarinblau«-Filter umfaßt diesen Bezirk möglichst weit zum Blauende, grenzt sich aber gegen Grün schärfer ab. Da das Grün- und Rotfilter die Aufgabe hat, »Gelb« zu erzeugen, muß die Filteröffnung in Richtung der Wellenlänge 580 ιημ (Grenze zwischen Orange und Gelb) sehr groß, d. h. »überlappend« sein. Der Bezirk des »Grün«-Filters reicht daher auch von der Wellenlänge 485 bis 580 ηιμ, der des »Rot«-Filters von 580 bis etwa 720 ηιμ.
Aus dieser Feststellung ergibt sich eindeutig, daß die Farbe »Gelb« für die Bildung aller Farbtöne miteinbezogen werden muß und daß vom Standpunkt der Physiologie der Versuch einer Reduktion des Farbsystems auf drei Komponenten unzulänglich und zweideutig ist. Die im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichneten Filterfarbstoffe »Rot« und »Grün« sind dabei korrekterweise ein gelbhaltiges Rot und gelbhaltiges Grün, entsprechen also den Farbtönen Zinnober und Laubgrün. Diese unzulängliche »Produktion« der Farbe »Gelb« durch Licbtsubtraktion ist demnach keine Dreilichtermischung, sondern in Wirklichkeit eine Vierfarbenmischung. Daraus ergibt sich, daß die Newton-Graßmannschen Mischregeln nur bedingt Gültigkeit besitzen und ein derartiges Farbreproduktionsverfahren dien Anforderungen einer vorwiegend künstlerischen Zweckbestimmung nicht gerecht zu werden vermag, wie solches auch nach den neuesten Forschungen auf dem Gebiete der Sehstoffchemie und X'etzhauthistologie keineswegs möglich ist.
Die erfindungsgemäß verwendeten Lichtfilter stehen somit in einem sehr charakteristischen Gegensatz zu den bekannten Filtern der Zwei- und Dreifarbenverfahren. Durch Hinzunahme der Farbe »Gelb« als selbständige Grundfarbe müsen die Bestimmungen der Welenlängen für die Farbenbezirke der vier Grand-
farben eindeutig geändert werden. Diese Maßnahme ist z. B. bei den bekanntgewordenen Farbsystemen, die eine zusätzliche Gelb-Komponente einbezogen haben, nicht erfolgt. Bei den erfindungsgemäß verwendeten Farbfiltern werden dagegen — wie oben bereits angegeben — die einzelnen Farbanbezirke vorzugsweise annähernd von folgenden Durchlässigkeiten begrenzt, und zwar für die Farbe Blau bis etwa 475 ηιμ, für Grün von etwa 475 bis 555 ηιμ, für ίο Gelb von etwa 555 bis 625 ιημ und für Rot von etwa 625 ιημ und darüber. Nach der Vierfarbentheorie haben auch die »Gegen«-Farben ihre besonderen Eigenschaften, jedoch nur, wenn die vierte Farbe »Gelb« hinzukommt und diese wie die übrigen drei Grundfarben monochromatisch angewendet wird. Diese vier Grundfarben können auch als farbige Grundempfindungen angenommen werden. Zu ihnen kommen noch die Weiß- und Schwarzempfindungen. Das Zustandekommen der Farbempfindungen geschieht folgender- Q1O maßen: Je zwei der sechs genannten Grundempfindungen werden paarweise durch drei verschiedene Rezeptorenarten angeregt. Es sind dies die Blau-Gelb-Rezeptoren, die Grün-Rot-Rezeptoren und die Schwarz-Weiß-Rezeptoren. Es sind Farbmischungen nur dann möglich, wenn mindestens zwei verschiedene Rezeptoren angeregt werden. Es können daher Mischungen aus Blau und Grün oder Blau und Rot, aus Grün und Gelb oder Gelb und Rot hergestellt werden. Blau und Gelb bzw. Grün und Rot sind jedoch kompensativ zueinander, ihre Mischung ist bei physikalisch gleicher Strahlungsstärke immer unbunt. Zwei Spektralfarben, deren Mischung eine »unbunte« Empfindung hervorrufen, werden »Gegenfarbe« genannt. Das deutsche Farbennormblatt DIN 5033 verwendet für die Kontrastfarbenwahrnehmung Weiß, Grau und Schwarz ebenfalls die Bezeichnung »unbunt«. Durch zielbewußte Auswertung dieser Eigenschaften konnte erfindungsgemäß die gestellte Aufgabe gelöst werden, vier Grundfarben durch zwei Teilbilder zu reproduzieren. Soll beispielsweise die Farbe »Blau« eines Aufnahmemotivs reproduziert werden, so geschieht dieses folgendermaßen: Das »Blau« wird von dem Blaufilter des hintereinanderliegenden Blau- und Grünfuterpaares registriert bzw. durchgelassen, und zwar in dem Sättigungsgrad, welcher der Remission der Farbe des Aufnahmemotivs entspricht. Das ebenfalls hindurchgelassene »Grün« des Blau- und Grünfilterpaares wird durch die »Gegenfarben.«-Wirkung der Farbe »Rot« des Gelb- und Rotfilterpaares kompensiert. Das »Gelb« des Gelb- und Rotfilterpaares wird durch die antagonistische Wirkung der Farbe »Blau« des Blau- und Grünfilterpaares ebenfalls kompensiert, so daß lediglich die Farbe »Blau« des Aufnalhmemotivs projiziert wird. Dieser Vorgang ist für die Produktion der Farbe »Gelb« sinngemäß der gleiche. Die Reprodulktion der Farben »Grün« und »Rot« erfolgt durch physikalische Addition. Wie das Beispiel zeigt, ist es erfindungsgemäß möglich, durch additivsubtraktive Farblichtmischung mit zwei Teilbildern vier Grundfarben zu erzeugen, denn in jedem der zwei projizierten Teilbilder ist ein Farbenauszug von zwei Grundfarben enthalten, der durch zwei verschiedene eindeutige Grundfarbsnfilter in kontinuierlicher spektraler Folge hintereinander angeordnet und durch Mischungskompensation entstanden ist.
Ausf ührungsbei spiel
Die für die praktische Durchführung des neuen Verfahrens erforderlichen Aufnahme- und Wieder-

Claims (5)

1 gabefilter haben, wie aus den Spektralkurven (Fig. 1 bis 5 nebst Erläuterungsfig. 6) ersichtlich, beispielsweise folgende spektralen Eigenschaften. Das Blau- und Grünfilterpaar für die Aufnähme läßt Blau und Grün durch. Die Blaufilterschicht (Fig. 1) ist frei von Grün und Rot und absorbiert Gelb entsprechend ihrer Farbdichte. Die Grünfilterschicht (Fig. 2) ist frei von Blau und Gelb, läßt Gelb etwa 50% durch und absorbiert Rot vollständig. Summarisdh läßt also dieses Filterpaar, in einem Strahlengang verwendet, Blau und Grün durch, Gelb in dem genannten Prozentsatz und absorbiert Rot vollkommen. Das Gelb- und Rotfilterpaar für die Aufnahme läßt die Farben Gelb und Rot durch. Die Gelbfilterschiciht (Fig. 3 hat eine so geringe Farbdichte, daß Blau entsprechend durchgelassen wird. Die Rotfilterschiaht (Fig. 4) ist frei von Gelb. Sie absorbiert Grün völlig, läßt Gelb prozentual, Blau jedoch vollständig durch. Diese Blaudurchlässigkeit steht im direkten Gegensatz zu allen bisher gekannten Lidhtfiltern des roten Transmissionsbereiches, da letztere nach dem Prinzip der Dreifarbenmischregel immer einen hohen Prozentsatz Gelb enthalten müssen. Die spektralen Eigenschaften der Wiedergabefilter für die Blau-, Grün- und Rotzone sind die gleichen, lediglioh die Gelbfilterschicht (Fig. 5) weist zur Erzeugung der Mischungakompensation eine wesentlich höhere Sättigung ihres Farbgehaltes auf, da die vier Grundfarbenfilter für die Wiedergabe, im Gegensatz zu den Aufnahmefiltern, in den Wellenlängen ihrer Zone den gleichen Durcblaßgrad haben müssen. Für die in diesem Verfahren angewandte additivsubtraktive Farberzeugung ist somit auch der von den Projektionsfiltern durchgelassene Lichtstrom von wesentlicher Bedeutung. Seine Dosierung erfolgt von Punkt zu Punkt durch die Grauwerte des Diapositivs oder der Filmkopie. Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung und Wiedergabe von Bildern in natürlichen Farben mittels zweier Farbauszüge nach dem additiven Verfahren, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufteilung des Lichtes bei der Aufnahme und Wiedergabe mittels zweier nacheinander für je ein entsprechendes Teilbild zur Anwendung gelangender Filterpaare ; 237
erfolgt, deren eines je ein Blaufilter, vorzugsweise einer Durchlässigkeit bis etwa 475 ιημ, und ein Grünfilter, vorzugsweise einer Durchlässigkeit von etwa 475 bis 555 ηιμ, und! deren anderes je ein Gelbfilter, vorzugsweise einer Durchlässigkeit von etwa 555 bis 625 ιημ, und ein Rotfilter, vorzugsweise einer Durchlässigkeit von etwa 625 ηιμ und darüber, umfaßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit photograpihischen Negativemulsionen gearbeitet wird, deren Sensibilisatoren eine annähernd gleichmäßige spektrale Empfindlichkeit für jede der den vier Einzelfiltern entsprechenden Farbzonen aufweisen.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Aufnahme der beiden aufeinanderfolgenden bzw. einander zugehörigen Teilbilder das Auftreten einer bei der Wiedergabe etwa sonst wahrnehmbaren Zeitparallaxe dadurch vermieden wird, daß deren Stillstandsperiode gegenüber derjenigen bei der Wiedergabe zugunsten einer entsprechenden Verkürzung der Transportperiode verlängert wird, vorzugsweise mittels eines an sich für gegenteilige Zwecke bekannten, auf das Greifersystem der Transporteinrichtung einwirkenden Kurvenexzenters.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung von Kopien die Belichtung der den beiden Filterpaaren entsprechenden Teilbilder mit unterschiedlichem Kopierlicht vorgenommen wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zwei Filterpaare, deren eines je ein Blaufilter, vorzugsweise einer Durchlässigkeit bis etwa 475 ηιμ, und ein Grünfilter, vorzugsweise einer Durchlässigkeit von etwa 475 bis 555 ιημ, und deren anderes je ein Gelbfilter, vorzugsweise einer Durchlässigkeit von etwa 555 bis 625 ιημ, und ein Rotfilter, vorzugsweise einer Durchlässigkeit von etwa 625 ηιμ und darüber, umfaßt.
In Betracht gezogene Druckschriften: A. Hay, »Handbuch der wissenschaftlichen nd angewandten Photographie«, Bd. VIII, 1929, . 183/184.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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