DE949405C - Kamera-Anordnung zur Erzeugung von Farbfernsehsignalen - Google Patents
Kamera-Anordnung zur Erzeugung von FarbfernsehsignalenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 20. SEPTEMBER 1956
M 2i411 Villa/2ia1
ist als Erfinder genannt worden
Die Erfindung bezieht sich auf Farbfernsehübertragungen und hat eine verbesserte und verhältnismäßig
einfache Kamera-Anordnung zum Gegenstand, bei der eine einzige Aufnahmeröhre benutzt
werden kann, um getrennte simultane Farbsignale zu erzeugen, ohne daß irgendwelche mechanisch
bewegten Teile zur Trennung der Farbsignale erforderlich sind. Es wird lediglich ein festes Farbfiltersystem
zusätzlich in einem gewöhnlichen »Schwarzweiß «-Fernsehsender erforderlich, um voneinander trennbare Farbsignale zu erzeugen,
ohne daß strenge Anforderungen an das Auf lösungsvermögen der Kameraröhre gestellt werden sollen.
Es sind vielerlei Fernsehempfängersysteme bekannt, in denen gefärbte Bilder aus Bildsignalen
mit getrennten Farbkomponenten hergestellt werden können. Es ist z.B. ein Dreifarbensystem
unter Verwendung der Grundfarben Rot, Blau und Grün bekannt, bei dem das gefärbte Bild aus drei
getrennten Signalen aufgebaut wird, nämlich einem
»roten« Farbsignal, einem »blauen« Farbsignal und einem »weißen« (also reinen Helligkeits-) Signal,
welche getrennt aus dem Empfänger abgeleitet werden können, und wobei das »grüne« Farbsignal
durch ein subtraktive Methode aus dem »weißen«, »roten« und »blauen« Signal abgeleitet wird. Solche
und ähnliche Empfängeranordnungen sind wohlbekannt und sollen, da sie keinen wesentlichen
Bestandteil der Erfindung bilden, hier nicht näher ίο erläutert werden. Sie erfordern die Herstellung
getrennter Farbsignale auf der Senderseite. Derartige getrennte Farbsignale werden oft auf der
Senderseite durch eine Mehrzahl von Kameraröhren (für jede Farbkomponente eine) erzeugt. Diese
Art der Erzeugung der getrennten Farbsignale ist wenig befriedigend einerseits wegen der höheren
Kosten für die Bereitstellung mehrerer Kameras und andererseits wegen der höheren Anforderungen
an die geometrische Übereinstimmung der von den einzelnen Kameraröhren aufgenommenen Bilder,
die gestellt werden müssen, um eine genaue Deckung der einzelnen Farbbilder zu erreichen.
In dem Hauptpatent 946 999 ist eine Anordnung zur Erzeugung von simultanen Farbfernsehsignalen
beschrieben, deren den einzelnen Grundfarben zugeordnete Farbsignalkomponenten in getrennten Frequenzbereichen liegen.
Dabei wird eine Aufnahmeapparatur benutzt, die eine einzige Kameraröhre zur Aufnahme für alle
Farbkomponenten enthält. Die Anordnung gemäß dem Hauptpatent ist so getroffen, daß im Lichtstrahlengang
zwischen dem zu übertragenden Objekt und der Photokathode der Kameraröhre ein Farbfilter
angeordnet ist, welches in einem insbesondere rechten Winkel zur Zeilenrichtung angeordnete
Streifen für verschiedene Farbdurchlässigkeit aufweist, die so verteilt sind, daß bei der Abtastung
' in der Kameraröhre die den einzelnen Grundfarben des Bildes entsprechenden Farbsignale mit verschiedenen,
voneinander trennbaren Frequenzen moduliert erscheinen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform in der Hauptpatentanmeldung besteht das Farbfilter aus
mehreren übereinandergelagerten Filterstreifensystemen, von denen jedes aus Streifen besteht, die
eine bestimmte Grundfarbe absorbieren und die durch farblos durchsichtige Streifen voneinander
getrennt sind, wobei der Streifenabstand in jedem Streifensystem entsprechend der für die betreffende
Grundfarbe gewählten Modulationsfrequenz bemessen ist. So können z. B. zwei Streifensysteme vorgesehen
sein, von denen das eine zyanfarbene Streifen getrennt durch farblos durchsichtige Streifen,
das andere gelbfarbene Streifen unterbrochen von farblos durchsichtigen Streifen enthält. Wie
in dem Hauptpatent sollen in der folgenden Beschreibung Teile des Farbfilters als Zyan, Gelb
und Magenta bezeichnet werden, wenn sie rotes, blaues bzw. grünes Licht absorbieren und daher
bei Durchsicht vor weißem Hintergrund in den zuerst angegebenen Farben erscheinen. In der
Farbphotographie werden derartige Filter auch entsprechend als Minusrot, Minusblau bzw. Minusgrün bezeichnet. Ein solches Streifenfilter ist, wie
bereits erwähnt, in den Abbildungsstrahlengang 6g vor der Photokathode einer Kameraröhre angeordnet,
und zwar entweder innerhalb der Röhre in unmittelbarer Nachbarschaft der Kathode oder
außerhalb der Röhre, wobei es dann optisch auf die Kathode abgebildet wird. Dabei ist die Größe.des
Filters so gewählt, daß das ganze Bild auf der Photokathode von ihm bedeckt wird. Die Streifen
verlaufen vorzugsweise rechtwinkelig zur Zeilenabtastrichtung. Die gegenseitigen Abstände der Rot
absorbierenden Streifen sind verschieden von den Abständen der Blau absorbierenden Streifen, mit
anderen Worten, die Gitterkonstanten der beiden gitterförmigen Filter sind verschieden. So kann
z. B. die Gitterkonstante der Blau absorbierenden Streifen doppelt so groß wie die Gitterkonstante
der Rot absorbierenden Streifen sein. Dieses einfache Verhältnis der Gitterkonstanten ist aber kein
notwendiges Merkmal, sondern wurde nur wegen der relativ einfachen Herstellung eines solchen
Filters gewählt. Wesentlich ist lediglich, daß die gewählten Gitterkonstanten feiner als die geforderte
horizontale Auflösung im Helligkeitskanal sind.
Bei Filtern der in dem Hauptpatent beschriebenen Art tritt eine Schwierigkeit auf,
welche durch die verhältnismäßig hohe sogenannte Streifenfrequenz, das ist die Anzahl der vom Abtaststrahl
in der Sekunde überstrichenen Farbstreifen einer bestimmten Farbe bedingt ist, so daß
daher sehr hohe Anforderungen an das Auflösungsvermögen der Kameraröhre gestellt werden. Dkse
Schwierigkeit soll durch die vorliegende Erfindung überwunden werden.
Der Aufbau eines für den Betrachter befriedigenden gefärbten Bildes erfordert mit Bezug auf
die Farbinformation (Chrominance Signals) eine wesentlich geringere Auflösung als in bezug auf
die Helligkeitsinformation. So kann unter Zugrundelegung
der heutigen britischen Fernsehnorm von 405 Zeilen pro Bild und 25 Bildern pro Sekunde
ein befriedigendes Farbbild aufgebaut werden mit Helligkeitssignalen, die eine Bandbreite von etwa
2,5 MHz einnehmen, und mit Farbsignalen, die eine Bandbreite von nur 0,5 MHz für jeden übertragenen
Farbkanal erfordern. Um störende Schwebungsfrequenzmuster im Bild zu vermeiden, muß
die niedrigste Streifenfrequenz (gewöhnlich in einem Dreifarbensystem die Frequenz der Zyanstreifen)
etwa doppelt so groß sein wie die höchste Frequenz des Helligkeitssignals, das sind in dem
gegebenen Beispiel also etwa 5 MHz. Wenn weiterhin, wie in der Hauptpatentanmeldung beschrieben,
die »gelbe« Streifenfrequenz ihrerseits doppelt so groß gewählt wird, werden die Anforderungen an
das Auf lösungsvermögen der Kameraröhre so groß, lsso
daß sie nur mit großem Aufwand befriedigt werden können. Zur Erleichterung der Anforderungen
an das Auflösungsvermögen könnte ein großer praktischer Vorteil erreicht werden, wenn man die
Streifenfrequenz so niedrig wie möglich wählt, z. B. bei 6 MHz für das gelbe Streifenfilter an
Stelle von ίο MHz, wie es sich aus den vorstehenden
Forderungen ergibt. Wenn man dies jedoch, bei einem Filter, wie es in dem Hauptpatent beschrieben
ist, durchführt, treten ernsthafte Schwcbungsfrequenzstörungen auf. Die vorliegende Erfindung
sucht diese Schwierigkeit zu überwinden, indem verbesserte Filter von solcher Art vorgeschlagen
werden, daß auch bei niedriger Streifenfrequenz keine ernstlichen Schwebungsfrequenzmuster
auftreten. Wie man weiter unten erkennen wird, wird gleichzeitig durch die in der Erfindung
vorgeschlagenen Maßnahmen das Farbnebensprechen ebenso wie die Schwebungsfrequenzmuster
vermieden.
Zum besseren Verständnis der Erfindung sei zunächst an Hand der Zeichnungen die Entstehung
des Farbnebensprechens und der Schwebungsmuster bei Anordnungen gemäß dem Hauptpatent beschrieben,
wenn die Farbfilter eine verhältnismäßig niedrige Streifenfrequenz aufweisen.
Es sei der Fall eines Filters betrachtet, welches aus einer Schicht von zyanfarbenen Streifen und
einer Schicht von gelben Streifen, die unmittelbar benachbart sind, besteht, wobei die Streifen
— wie in dem Hauptpatent beschrieben ·— jeweils durch farblos durchsichtige Streifen voneinander
getrennt sind.
Abb. ι zeigt die Abhängigkeit des Modulationsgrades m des Farbsignals für irgendeine Spektralfarbe,
d. h. die Amplitude des durch die Streifenfrequenz des betreffenden Farbstreifenfilters
gegebenen Farbsignals, in Abhängigkeit von der Absorption der Farbstreifen für die betreffende
Spektralfarbe. Dabei ist als Maß für die Absorption die »Dichte« d eingeführt, die gleich dem
Logarithmus der reziproken Transparenz ist. Wenn die Farbstreifen z. B. die Dichte dc besitzen und
durch klar durchsichtige Zwischenräume von der Dichte Null getrennt sind, ist der Modulationsgrad
für eine bestimmte auf der Abzisse angegebene Dichte dc gegeben durch den zugehörigen Ordinatenwert
mc. In Wirklichkeit werden weder die zyanfarbenen Streifen die Dichte Null für den
gesamten Lichtwellenlängenbereich unterhalb Rot besitzen, noch werden die gelben Streifen die Dichte
Null für den gesamten Lichtwellenlängenbereich oberhalb Blau oder Blau-Grün besitzen. Das bedeutet,
daß das Licht dieser Spektralbereiche bei der Abtastung mit beiden Filterfrequenzen moduliert
wird. Wenn daher die »gelbe« Streifenfrequenz im Interesse der geringeren Kameraauflösung, wie
oben gefordert, nur wenig größer als die »Zyan«- Streifenfrequenz gemacht wird (z.B. »Zyane-Streifenfrequenz
= 5 MHz und »gelbe« Streifenfrequenz = 6MHz), so tritt in den abgeleiteten Farbsignalen
eine Schwebungsfrequenz von z. B. 1 MHz auf, die Anlaß zu einem störenden Streifenmuster im wiedergegebenen
Bild gibt, einem sogenannten Schwebungsfrequenzmuster, das um so besser sichtbar
ist, je geringer die Frequenzdifferenz durch die Wahl der Streifenfrequenzen wird. Außerdem wird
ein Farbnebensprechen auftreten, wenn der abtastende Lichtpunkt über die Farbstreifen hinwegwandert.
Durch die Erfindung sollen diese Fehler vermieden werden.
Gemäß der Erfindung besitzen in jedem Farbfilter die Streifen großer Lichtdurchlässigkeit für
das von den Farbabsorptionsstreifen durchzulassende Licht etwa das gleiche Absorptionsvermögen
wie die Farbabsorptionsstreifen. Die Zwischenräume können entweder neutral getönt
oder schwach gefärbt sein. Unter Bezugnahme auf Abb. ι sei angenommen, daß die Zwischenräume
die Dichte dn besitzen. Dann wird der Modulationsgrad
nicht mehr mc, sondern mc —mn sein.
Zur Erläuterung der Erfindung sei zunächst ein Filterpaar betrachtet, das stark idealisierte Eigenschaften
besitzt. Abb. 2 zeigt graphisch die spektrale Verteilung des Absorptionsvermögens eines
solchen Paares in den absorbierenden Streifen, von denen das eine (Ij zyanfarben und das andere (H)
gelb ist, mit einem Spektralbereich, in dem beide Filter durchlässig sind. Dabei ist angenommen,
daß die Dichte in dem Spektralbereich zwischen den Absorptionsmaxima der beiden Filter Null sei.
In Wirklichkeit sind Filter mit den in Abb. 2 gezeigten Eigenschaften nicht herstellbar. Durch den
Linienzug A, B, C, D ist die spektrale Charakteristik des zyanfarbenen Streifenfilters dargestellt,
welches das »rote« Farbsignal erzeugt. Mit go E, F, G, H ist die spektrale Charakteristik des
gelben Streifenfilters angedeutet, welches das »blaue« Farbsignal erzeugt. Da die Teile C, D
und G, H sich teilweise überdecken, d. h. daß die Wellenlänge Xc am Punkt C größer ist als die
Wellenlänge X0 am Punkt G, kann kein Schwebungsfrequenzmuster
entstehen, da es keine Lichtwellenlänge gibt, welche durch beide Filter moduliert
wird. Beispielsweise wird Licht von der Wellenlänge X1, wie sie in Abb. 2 eingezeichnet ist,
stark durch das gelbe Filter II moduliert werden, aber nicht durch das zyanfarbene Filter I. Da ein
Schwebungsfrequenzmuster nur erzeugt werden kann als Produkt zweier Modulationen, kann ein
solches Schwebungsmuster bei Verwendung von Filtern mit den beschriebenen idealisierten Absorptionseigenschaften
nicht auftreten.
Abb. 3 zeigt graphisch eine ebenfalls idealisierte Filtercharakteristik, bei der jedoch die Dichte in
den betreffenden spektralen Durchlaßbereichen der no Filter nicht auf Null abfallen, sondern auf gleichförmige
Dichten endlicher Größe. Die beiden Spektralcharakteristiken der Filter sind entsprechend
mit Ä, B', C, D' bzw. E', F', G', H' bezeichnet. Wie in Abb. 2 besitzen die beiden
Filter einen gemeinsamen Bereich C'-G' verhältnismäßig kleiner Dichte Ii1 bzw. d2. Durch geeignete
Wahl der Dichte der neutral getönten Zwischenräume, und zwar so, daß sie die Werte C^1
bzw. d% annehmen, kann erreicht werden, daß blaues Licht nicht moduliert wird, wenn es von
einem zyanfarbenen Streifen auf einen Streifen der neutralen Dichte dx übergeht, und daß rotes Licht
nicht moduliert wird, wenn es von einem gelben Streifen auf einen Streifen von der neutralen
Dichte d2 übergeht. So kann das Auftreten von
Schwebungsfrequenzen vermieden werden, auch wenn die Dichte des Filters für keine Spektralfarbe
bis auf Null heruntergeht.
Abb. 4 zeigt den spektralen Verlauf der Dichte (Absorption) für ein praktisch herstellbares Filterpaar,
wobei die Dichte im Maximum der Absorption etwa 0,5 beträgt — ein Betrag, der eine vernünftige
Arbeitsweise erlaubt. Man erkennt, daß die Zyanfarbstreifen die unangenehme Eigenschaft
ίο besitzen, daß die Dichte bei den kürzeren Wellenlängen
im Blauen und Violetten wieder ansteigt, eine Eigenschaft, welche sowohl das Auftreten von
Schwebungsmustern als ,auch ein erhebliches »Blau-Rot«-Nebensprechen hervorruft. In der Tat
treten beide Effekte immer gleichzeitig auf, da sie beide auf der gleichen Ursache beruhen, nämlich
der Modulation gewisser Lichtfarben durch beide Streifenfilter.
Wenn man mit Filtern, deren Eigenschaften in ao Abb. 4 dargestellt sind, die Zwischenräume zwischen
den Filterstreifen klar durchsichtig machte, so daß sie also die Dichtigkeit Null hätten, würden
sich Modulationsgrade für die einzelnen Lichtfarben ergeben, wie sie in Abb. 5 dargestellt sind.
Hier ist der Modulationsgrad als Ordinate aufgetragen gegen die Lichtwellenlänge als Abzisse. In
gleicher Weise zeigt Abb. 6 die relative Amplitude des Helligkeitssignals,' welche bei der Benutzung
eines solchen Filterpaares erhalten wird in Abhängigkeit von der Lichtwellenlänge. Dabei ist die
Farbcharakteristik der Kameraröhre und der angeschlossenen Apparate (welche sich mit der dargestellten
Kurve multipliziert) vernachlässigt. Man erkennt einen Anstieg der Empfindlichkeit im
Grünen. Dies kann — wenn erwünscht — durch ein gleichförmiges, d. h. nicht gestreiftes magentafarbenes
Filter ausgeglichen werden. Dabei ist unter magentafarben ein Filter zu verstehen,
welches im Grünen absorbiert und daher eine magentarote Farbe vor weißem Licht zeigt.
Abb. 7 zeigt die Abhängigkeit der Schwebungsamplitude von der Lichtwellenlänge bei Verwendung
von Filtern mit den Charakteristiken der Abb. 4, und man erkennt, daß im Violetten und
Blauen auf Grund des bei den kurzen Lichtwellenlängen vorhandenen Anstiegs der Absorption im
Zyanfilter Schwebungsmuster mit großer Amplitude auftreten müssen.
Abb. 8 zeigt Modulationsgradkurven wie Abb. 5, jedoch für den Fall, daß gemäß der Erfindung die
Zwischenräume zwischen den Farbfilterstreifen nicht klar durchsichtig sind, sondern eine neutrale,
d. h. farbunabhängige Absorption (Dichte) von (I1 = 0,14 im Filter I bzw. d2 = 0,04 im FiI-ter
II besitzen. Die Kurven I und II erscheinen daher gegenüber der Abb. 5 um den Betrag 0,14
bzw. 0,04 nach unten verschoben. Dabei treten — wie man erkennt — für gewisse Spektralbereiche
negative Modulationsgrade auf, was als Farbnebensprechen mit umgekehrter Phase zu
deuten ist.
Abb. 9 zeigt in gleicher Weise wie Abb. 7 die Schwebungsamplituden in Abhängigkeit von der
Lichtwellenlänge bei Anwendung der Erfindung mit der vorgenannten Dichte der Zwischenräume
zwischen den Filterstreifen. Man erkennt durch Vergleich der Abb. 8 und 9 mit den Abb. 5 und 7,
daß,durch Anwendung der Erfindung sowohl das Farbnebensprechen als auch das Auftreten von
Schwebungsmustern wesentlich vermindert worden ist.
Zur Herstellung der Streifenfilter gemäß der Erfindung sind die verschiedensten Verfahren möglich.
Im folgenden soll ein bevorzugtes photographisches Verfahren näher beschrieben werden,
ohne daß die Erfindung auf Filter beschränkt sein soll, die nach einem solchen Verfahren hergestellt
sind. Zunächst wird ein schwarzweißes Streifenmuster mit geeigneten Breiten der Streifen und
Zwischenräume auf einen Film mit gewöhnlicher Emulsion photographiert. Der Film wird genügend
lange exponiert, um eine im wesentlichen gesättigte Dichte bei normaler Entwicklung zu erhalten.
Nach dieser Entwicklung erhält man auf dem Film Streifen, die im wesentlichen aus Silber bestehen
und nur noch sehr wenig Bromsilber enthalten. Diese Streifen sind getrennt durch Zwischenräume,
welche theoretisch nur Bromsilber enthalten sollten, in denen aber durch Unvollkommenheiten
des Films geringe Mengen Silber enthalten sein können. Dies ist jedoch unwesentlich.
Der Film wird nunmehr nochmals kurz gleichförmig exponiert, um ein latentes Bild in den
silberbromidhaltigen Zwischenraumstreifen zu erhalten und wird dann einer Farbentwicklung unterworfen.
Dieser Prozeß verläuft derart, daß überall, wo in dem latenten Bild Silberbromid zu
Silber reduziert wurde, eine Färbung erzeugt wird. Die Belichtung ist für diesen Zweck so gewählt,
daß die gewünschte maximale Farbdichte von etwa 0,5 erreicht wird. Danach wird der Film
fixiert (d. h. daß alles Silberbromid herausgelöst wird) und darauf einem langsamen Bleichprozeß
unterworfen, in welchem das Silber herausgelöst wird. Da in den gefärbten Teilen des Films verhältnismäßig
wenig Silber enthalten ist, werden diese klar, bevor die ungefärbten Teile, die den
durch die erste Exposition stark geschwärzten Streifen entsprechen, völlig vom Silber befreit
sind. Der Bleichprozeß wird dann langsam weitergeführt, bis das verbleibende Silber eine solche
Dichte besitzt, wie sie in den Zwischenräumen gewünscht wird, und daraufhin abgebrochen. Es
sei noch erwähnt, daß der vorstehend beschriebene Prozeß, welcher lediglich eine von vielen Möglichkeiten
der Herstellung darstellt, den Vorteil hat, daß keinerlei Deckungsprobleme irgendwelcher Art
auftreten.
Wenn zwei solche Filter mit verschiedenen Gitterkonstanten des Streifenmusters hergestellt iao
sind, können sie zusammengesetzt werden, ohne daß genaue Deckung irgendwelcher einzelnen
Punkte erforderlich ist. Es ist nicht einmal notwendig, daß die Streifen der beiden Filter zueinander
parallel sind, ja, man kann sogar die bei der las
Abtastung wirksame Streifenbreite durch eine ge-
eignete Neigung der Streifenrichtung gegen die Abtastzeilen herstellen.
An Stelle einer neutralen grauen Dichte kann den Streifenzwischenräumen auch eine leichte
Färbung gegeben werden.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:ίο I. Anordnung zur Erzeugung von Farbfern-sehsignalen in einer Bildabtaströhre, bei der in den Lichtstrahlengang vor der Photokathode mehrere (insbesondere zwei) in verschiedenen Spektralbereichen absorbierende Farbfilter eingeschaltet sind, die jedes aus Streifen mit für den betreffenden Spektralbereich großer Lichtabsorption bestehen, welche durch Streifen großer Lichtdurchlässigkeit für das ganze Spektrum getrennt sind, wobei die Gitterkonstanten (Streifenabstände) der verschiedenen Farbfilter derart verschieden gewählt sind, daß bei der Abtastung Farbsignale für die betreffenden Grundfarben erzeugt werden, welche mit entsprechend verschiedenen Frequenzen (Streifenfrequenzen) moduliert sind, nach dem Hauptpatent 946 999, dadurch gekennzeichnet, daß die Spektralbereiche, in denen die stark absorbierenden Streifen von zwei Filtern ihre wesentliche Absorption besitzen, durch einen Spektralbereich, getrennt sind, in dem beide Filter eine relativ geringe Absorption besitzen (Abb. 4), und daß in jedem Filter die Streifen großer Lichtdurchlässigkeit für das von den zugehörigen stark absorbierenden Streifen durchzulassende licht ein solches von Null verschiedenes Absorptionsvermögen besitzen, daß für dieses Licht bei der Abtastung keine oder eine möglichst geringe Modulation mit der Streifenfrequenz des betreffenden Filters auftritt. .
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen großer Lichtdurchlässigkeit neutral grau sind.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Streifen großer Lichtdurchlässigkeit schwach gefärbt sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 509 697/317 3.56 (609 615 9.56)
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