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Verfahren zur Koagulierung von Kautschuklatex Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zur Verarbeitung von Kautschuklatizes, insbesondere auf ein
Verfahren zur Herbeiführung der Koagulation von Kautschuk aus entsprechenden kolloidalen,
unter dem Namen Kautschuklatex bekannten Emulsion.
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Das Verfahren der Erfindung ist besonders gut auf die Koagulation
synthetischer Kautschuklatizes anwendbar, läßt sich aber auch auf natürlichen Kautschuklatex
anwenden.
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Beim Vermischen mit Mischungskomponenten des Kautschuks, beispielsweise
zur Herstellung von Automobilreifen, ist es üblich, Ruß und andere Mischungskomponenten
dem Kautschuk durch Trockenmahlen in einem Banburymischer od. ä. einzuverleiben.
Vor Durchführung des Mahlprozesses muß der Kautschuk koaguliert und vomLatexserum
getrennt sein. tiblidperweise wird diese Koagulation durch mechanisches Rühren des
Latex in saurem Medium durchgeführt.
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Jedoch hat es sich bisher als notwendig erwiesen, vor einer solchen
Säurekoagulation den Latex einem vorhergehenden Aufrahmprozeß zu unterwerfen.
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Die folgenden Verfahrensstufen waren bisher bei der Durchführung
dieses Verfahrens üblich: 1. Mischen einer Sole, d. b. einer Salzlösung oder anderer
Aufrahmungsmittel mit dem Latex; 2. Eintragen des erhaltenen, aufgerahmten Latex
in ein saures Koagulationsmedium und Vermischen durch mechanisches Rühren; 3. Ausfällen,
Waschen und Trocknen der erhaltenen Kautschukkrümel.
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Es scheint, daß dieVerfahrensstufe desAufrahmens ein primäres Ausflocken
des Kautschuks herbeiführt und dazu beiträgt, die Klebrigkeit des Kautschuks, der
man in den ersten Verfahrensstufen der Säurekoagulation begegnet, zu vermindern.
Ohne eine vorausgehende Aufrahmung führt das Rühren während der Säurekoagulation
zur Bildung großer Klumpen teilkoagulierten Latex, die nur mit großer Schwierigkeit
zum Zwecke der nachfolgenden Waschung und Trocknung zerkleinert werden können.
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Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Koagulierung von Kautschuklatizes,
wodurch sich das übliche Aufrahmen erübrigt. Durch das vorliegende Verfahren werden
nicht nur das Aufrahmen und dessen Kosten vermieden, sondern es ergibt sich noch
der weitere Vorteil, daß die entstandenen Kautschukkrümel besser gewaschen und getrocknet
werden können und unerwünschte Begleiterscheinungen der Salzaufrahmung vermieden
werden. Wesentlich bedeutsamer noch ist aber der Umstand, daß aus gemäß vorliegender
Erfindung koaguliertem Kautschuk hergestellte Automobil reifen einen durch übliche
Testmethoden ermittelten Straßenabnutzungswiderstand aufweisen, der ungefähr 20°/o
höher liegt als der von Reifen, die aus Kautschuk hergestellt wurden, der durch
Salzaufrahmung und dem üblichen Koagulationsverfahren erzeugt wurde.
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Gemäß der Erfindung wird die Koagulierung von Kautschuklatex so durchgeführt,
daß mittels eines unter Überdruck stehenden gasförmigen Mediums eine mindestens
teilweise Latex enthaltende Emulsion in eine säulenförmige, das saure Koagulationsmedium
enthaltende, erste Zone eingesprüht wird, wobei die latexhalti ge Emulsion mit dem
Koagulationsmedium vermischt wird, und daß die sich dabei ergebenden schwammähnlichen
Agglomerate im sauren Koagulationsmedium nach oben geschwemmt und inAnwesenheit
eines namhaften Teiles des Latexserums in einer vorzugsweise von der ersten Zone
räumlichgetrennten zweiten Zone mechanisch zu Krümeln desintegriert werden, daß
diese Kautschukkrümel nach Verlassen der Desintegrationszone vom Latexserum getrennt,
gewaschen und getrocknet werden und daß das anfallende Latexserum mindestens teilweise,
gegebenenfalls nach Ansäuerung und Erwärmung dem sauren, einen säulenförmigen Raum
einnehmenden Koagulationsmedium von unten her zugeführt wird. Wie zuvor erwähnt,
kann der Latex entweder aus einem natürlichen oder einem synthetischen Kautschuklatex
bestehen. Es können Hoch- oder Tieftemperaturpolymere, die gegebenenfalls mit einem
Mischöl vorgemischt sind, verwendet werden, wodurch sich sogenannte ölgestreckte
Polymere ergeben.
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Das Versprühen des Latex in die Masse eines sauren Mediums erfolgt
mittels eines Zerstäubers, der entweder mit Dampf, Druckluft oder einem anderen,
im wesentlichen inerten Gasmedium unter Druck betrieben wird. Vorzugsweise wird
der Latex oder das ölgestreckte Polymer in das saure Koagulationsmedium mit einer
durchschnittlichen Tröpfchengröße von ungefährt 200 Mikron oder kleiner versprüht.
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Eine solche Koagulation führt zu fadenartigen Agglomeraten mit einem
schwammähnlichen Netzwerkaufbau, der zum Zwecke des leichten Waschens und Trocknens
unschwer gebrochen werden kann.
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Diese schwammähnlichen Agglomerate werden hinauf wärtsrichtung durch
die Masse des sauren Mediums geschwemmt und zusammen mit einem Teil des sauren Mediums
einer zweiten Kammer zugeführt, die mit einem mechanischen Rührer ausgestattet ist,
der die Agglomerate in Kautschukkrümel aufbricht. Die dabei entstehenden Krümel
haben einen Durchmesser von vorzugsweise 12 bis 19 mm und werden vom sauren Medium
oder Serum, beispielsweise durch Abseihen, getrennt und gewaschen und danach in
üblicher Weise getrocknet.
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Vorzugsweise wird das Serum oder ein Teil desselben, nachdem es von
den Kautschukkrümeln abgetrennt worden ist, in den unteren Teil des Koagulationstankes
zurückgeführt, um das Aufschwemmen des schwammähnlichen Aggiomerates in Aufwärtsrichtung
und das Abführen aus dem Tank zu unterstützen. Besonders vorteilhaft ist es dabei,
den Latex möglichst axial in den Koagulationsbehälter einzusprühen und das rückgeführte
Serum in den Boden des Koagulationsbehälters an einer Vielzahl von symmetrisch nahe
der Peripherie des Koagulationsbehälters angeordneten Stellen einzuführen.
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Das saure Koagulationsmedium kann von der bei der Koagulation von
Kautschuklatizes üblichen Art sein. Sein p-Wert kann sich in den üblichen Bereichen
zwischen 1 und ungefähr 3,5 bewegen. Innerhalb dieses Bereiches jedoch gibt ein
pE-Wert zwischen ungefähr 1,5 und 3 besonders befriedigende Resultate.
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Die besten Resultate werden erzielt, wenn sowohl der Latex als auch
das gasförmige Versprühungsmedium durch den Zerstäuber unter erheblichem Druck,
d. h. über etwa 3,5 kg/cm2 und vorzugsweise über etwa 7 kglcm2 zugeführt werden.
Noch vorteilhafter läßt sich die Versprühung des Latex mit einer später eingehender
beschriebenen Sprühdüse durchführen, die so ausgeführt ist, daß das gasförmige Versprühungsmittel
die Düse zentral betritt und derLatex als ein äußerer, ringförmiger Strom eintritt.
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Die Masse des sauren Koagulationsmediums, in die der Latex eingesprüht
wird, sollte von erheblicher Tiefe sein, d h. von einer Tiefe, die ein genügendes
Mischen des versprühten Latex mit dem sauren Medium in dem unteren Teil des Behälters
und das Aufschwemmen des entstehenden Agglomerates in Aufwärtsrichtung von derVersprühungszone
weg und aus dem Behälter heraus, wie oben beschrieben, gestattet Die Erfindung soll
an Hand der Zeichnungen näher erläutert werden.
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Fig. 1 stellt eine bevorzugteAusführungsform einer Einrichtung zur
Durchführung des Verfahrens dar, während Fig. 2 einen ins einzelne gehenden Schnitt
eines Zerstäubers zeigt, der sich besonders vorteilhaft zur Versprühung des Latex
in die Masse des sauren Koa,ulationsmediums eignet.
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Die Fig. 1 zeigt eine Einrichtung, mittels der der Kautschuklatex
mit einem Kautschukmischöl vermischt wird, um vor derKoagulation ein ölgestrecktes
Polymer zu bilden.
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Das ölgestreckte Polymer kann an sich durch eine große Zahl bekannter
Methoden hergestellt werden.
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Hier wird es, wie dies die Zeichnung zeigt, dadurch erzeugt, daß der
Latex unter Druck durch die Leitung 1 in eine Kammer mit nach unten gerichtetem
Stromverlauf eines Mischers 2 geführt wird und daß das Öl und der Öldampf unter
Druck durch die Leitung 3 und Dampf, Luft oder ein anderes, im wesentlichen inertes
Gas unter Druck durch die Leitung 4 in eine Kammer des Mischers mit nach oben gerichtetem
Stromverlauf geführt wird. Das entstehende ölgestreckte Polymer wird vom Mischer
durch die Leitung 5 zum später eingehender beschriebenen Zerstäuber 6 und das Sprühgas,
das aus Dampf, Luft oder einem anderen, im wesentlichen inerten Gas medium besteht,
unter Druck durch die Leitung 7 zur Sprühdose geführt.
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Das ölgestreckte Polymer wird durch den Zerstäuber 6 versprüht und
der versprühte Strom in Aufwärtsrichtung koaxial am Boden eines vertikalen, länglichen,
zylindrischen Koagulationsbehälters 8, der mit einem sauren Koagulationsmedium,
vorzugsweise mit einem p-Wert innerhalb des Bereiches von 1,5 bis 3, gefüllt ist,
eingespritzt. Zurückgeführtes Serum wird in Aufwärtsrichtung am Boden des Behälters
8 durch eine Vielzahl von Einlaßröhren 9, die mit einer Heizvorrichtung 10 in Verbindung
stehen, eingeführt.
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Diese Einlaß röhren 9 treten in die Kammer 8 an in Peripherienähe
gelegenen, symmetrisch um den Zerstäuber 6 angeordneten Stellen ein. Vorzugsweise
werden ungefähr vier bis sechs oder mehr dieser Serumeinlaß röhren 9 verwendet.
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Bei Berührung mit dem sauren Koagulationsmedium wird der versprühte
Latex, wie oben beschrieben, rasch koaguliert, und es bilden sich Aggregate schwammförmiger
Struktur, die kontinuierlich im Koagulationsbehälter durch das nach oben fließende
Serum aufwärts geführt werden. Diese schwammähnlichen Aggregate werden durch die
Ausflußrinne 11 aus dem oberen Ende des Behälters 8 durch das überfließende Serum
in einen zweiten Behälter 12 geführt.
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Dieser Behälter 12 ist mit Propellerflügeln 13 ausgerüstet, die an
einer drehbar angeordneten, durch beliebige, nicht gezeigte Mittel in hohe Geschwindigkeit
versetzbare Welle 14 befestigt sind. In der hier gezeigten Vorrichtung kamen zwei
dreiflügelige, 25,4mm große Marinepropeller zur Anwendung, die mit 1000 UpM arbeiteten.
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Durch die Arbeit dieser Propeller werden die schwammähnlichen Aggregate,
die vom Koagulationstank 8 in den Behälter 12 entleert werden, ohne weiteres in
Krümel von ungefähr 12 bis 19mm Durchmesser zerkleinert, wodurch die Abtrennung
des Serums vom kongulierten Kautschuk und das Waschen und Trocknen der erhaltenen
Krümel erleichtert wird.
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Der Behälter 12 ist mit einem ähnlichen sauren Koagulationsmittel
gefüllt wie derBehälter8, und das die Kautschukkrümel suspendiert führende Serum
läuft durch die Ausflußrinne 15 auf ein kontinuierlichesTrenn- undWaschsiebl6 über.
Der abgetrennte, krümelförmige Kautschuk wird durch das laufende Sieb zur Waschung
der Krümel unter die Waschduschen 17 und von dort weitergeführt zu einer nicht in
der Zeichnung gezeigten Trockenvorrichtung.
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Das von den Kautschukkrümeln abgetrennte Serum wird in dem Serumrückführbehälter
18 gesammelt
und durch eine Umwälzpumpe 21 durch die Leitungen 19
und 20 dem Erhitzer 10 zugeführt. Überschüssiges, nicht zurückzuführendes Serum
kann aus dem Serumrückführbehälter 18 durch die mit Ventil versehene Leitung 22
abgezogen werden. Das zur Aufrechterhaltung der gewünschten Azidität des Serums
notwendige saure Koagulationsmedium kann in die Leitung 19 durch die mit Ventil
versehene Leitung 23 eingeführt werden.
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Sofern ein nicht mit Öl gestreckter Latex koaguliert werden soll,
wird der Mischer 2 außer Dienst gestellt oder überbrückt und der Latex direkt von
Leitungl zu Leitung5 übergeführt. In keinem der beiden Fälle erfolgt vorhergehende
Aufrahmung des Latex.
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Fig. 2 zeigt einen Zerstäuber, der sich beim Vorgehen nach dem vorliegenden
Verfahren als besonders vorteilhaft erwiesen hat. Der Boden des Koagulationsbehälters
8 mit dem Bezugszeichen 24 ist in seinem Mittelpunkt mit einer Öffnung 25 versehen,
durch welche der versprühte Latex in Aufwärtsrichtung in den Behälter eingespritzt
wird und unterhalb deren der Zerstäuber an den Boden des Behälters durch beliebige
Mittel festgehalten wird.
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Das gasförmige Sprühmedium wird durch Leitung 7 über die axial angeordnete
Leitung 26 der Sprühdüse zugeführt. Der zu koagulierende Latex tritt aus Leitung
5 durch die Eintrittsöffnung 27 in die Sprühdüse und fließt in Aufwärtsrichtung
durch den ringförmigen, die Leitung 26 umgebenden Zwischenraum 28.
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Am oberen Ende des ringförmigen Zwischenraumes 28 erhält der Latex,
indem er durch den wendelförmigen Durchgang 29 geführt wird, eine heftige, wirbelförmige
Bewegung und gelangt in diesem Zustand in die Düsenkappe 30, wo er mit einem Strahl
des aus dem Düsenrohr 31 kommenden, versprühenden Gasmediums zum Aufprall gebracht
wird, was zu einer Zertrümmerung des wirbelnden Latexstromes und zum Einspritzen
von Latex in zerstäubter Form durch die Zerstäuberöffnung 32 in den Körper des sauren
Koagulationsmediums im Behälter 8 fiihrt. Sprüh-
düsen der vorstehend beschriebenen
Art sind bekannt.
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Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung können aber auch
andere im Handel erhältliche Sprühdüsen, die ein ähnliches Ausmaß der Versprühung
des Latex in das Koagulierungsmedium gewährleisten, verwendet werden.
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An Hand der folgenden Beispiele soll die vorliegende Erfindung näher
erläutert werden.
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Beispiel I In einer wie oben beschriebenen Vorrichtung, bei der der
Mischer 2 fehlte, wurde der Zerstäuber unmittelbar mit einem zuvor nicht aufgerahmten
Latex von synthetischem Kautschuk mit einem Feststoffgehalt von 19,2°/o mit einer
Geschwindigkeit, die einer DurchfluPJmenge von ungefähr 136 kg/Stunde entspricht,
und mit einem Druck von ungefähr 7,7 kg/cm2 beaufschlagt. Durch Luft unter einem
Druck von 7,7 kg/cm2 wurde der Latex in feinzerstäubter Fonn in einen Koaguiationsbehälter
der unter Bezugszeichen 8 gezeichneten Art eingeführt, in dem sich ein saures Koagulationsmedium
mit einem pH-Wert innerhalb des Bereiches von 1,5 bis 3 befand. In einer Menge von
etwa 94,61 pro Minute wurde abgetrenntes Serum in den Behälter zurückgeführt. Dabei
bildeten sich schwammförmige Agglomerate, die in Aufwärtsrichtung in einen zweiten
Behälter geschwemmt wurden. In diesem wie beschrieben ausgestatteten Behälter wurden
die Agglomerate durch mechanische Bewegung zu Krümeln von einem Durchmesser von
ungefähr 12 bis 19mm gebrochen, die darauf gewaschen und auf übliche Art getrocknet
wurden.
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Für Vergleichsversuche wurde ein identischer Latex zuerst aufgerahmt
und dann sauer koaguliert, gewaschen und in üblicher Weise getrocknet. Kautschuk
aus den diesbezüglichen Chargen wurde in gleicher Weise gemischt und optimal vulkanisiert
und danach nach konventionellen Methoden in gleicher Weise getestet. Die folgende
Tabelle zeigt die Ergebnisse.
Elektrischer |
Modul Widerstand Abnutzungs- |
Probe L-300 Zugfestigkeit Bruchdehnung Log R Rücksprung widerstand |
Mittels Salzlösung |
aufgerahmt ........ 1350 3075 625 4,6 57,4 100 |
Erfindungsgemäßes |
Verfahren ......... 1390 3275 1 640 S,0 59,0 104 |
Die Überlegenheit des gemäß vorliegenden Verfahrens hergestellten Produktes ergibt
sich ferner aus einem Reifenabnutzungsgrad von 120°/o auf der Basis von einem Reifenabnutzungsgrad
von 1000/o für die Erzeugnisse, die aus einem identischen, nach üblichen Verfahren
koagulierten Kautschuk hergestellt wurden.
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Beispiel II In ähnlicher Weise wie bei Beispiel 1 wurde ein ölgestrecktes
Polymeres mit einem Feststoffgehalt von 27,5% ölgestreckten Festbestandteilen dem
Zerstäuber
mit einer Geschwindigkeit, die einer Durchflußmenge von etwa 113,4kg/Stunde
entspricht, und einem Druck von etwa 8,8 kg/cm2 zugeführt. Der Zerstäuber wurde
mit Luft von einem Druck von etwa 8,8 kg/cm2 beaufschlagt. Die Azidität des Serums
wurde in einem Bereich zwischen 1,5 und 3 gehalten und das Serum mit einer Geschwindigkeit
von 94,6 1 pro Minute zurückgeführt. Wie im vorangegangenen Beispiel wurde auch
hier ein ausgezeichnetes Krümel erhalten.
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Vergleichbare Versuchsproben wurden hergestellt und wie im Beispiel
1 ausgetestet. Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse.
Elektrisdier Rücksprung Abnutzungs- |
Probe Zugfestigkeit Bruchdehnung Widerstand widerstand |
LogR |
Mittels Salzlösung aufgerahmt ..... 3050 500 3,4 57,9 100 |
Erfindungsgemäßes Verfahren ...... 3325 575 3,8 59,9 110 |
Beispiel III Die Vorrichtung nach Fig. 1 wurde mit Butaprene-Kautschuklatex
mit einem Feststoffgehalt von 200/0 mit einer Geschwindigkeit, die einer Durchflußmenge
von etwa 136 kg/Stunde entspricht, und einem Druck von etwa 4,2 kg/cm2 beaufschlagt.
Ein Kautschukmischöl wurde mit einer Geschwindigkeit, die einer Durchflußmenge von
etwa 6,8 kg/Stunde entspricht, und einem Druck von etwa 4,2kg/cm2 durch Leitung3
dem Mischer zugeführt und Dampf mit einem Druck von etwa 4,2 kg/cm2 durch Leitung
4 zugeleitet, um das Öl zu emulgieren und zu mischen. Mit einem Druck von etwa 4,2
bis 5,6kg/cm2 wurde Zerstäu-
bungsluft in den Zerstäuber über Leitung 7 zugeführt
und das Serum mit einer Geschwindigkeit, die einer Durchflußmenge von etwa 1901
pro Minute entspricht, zurückgeführt. Im zweiten Behälter drehte sich ein Propeller
der oben beschriebenen Art mit einer Drehzahl von ungefähr 1000 UpM. Dabei wurden
feine, leicht waschbare Krümel von einem Durchmesser im Bereich von ungefähr 12
bis 19 mm erhalten.
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Wie im Beispiel I wurden auch hier aus Beständen entnommene Vergleichsproben
gemischt, jede 30 Minuten lang vulkanisiert und in derselben Weise getestet, wie
in den vorangegangenen Beispielen. Die folgende Tabelle zeigt das Ergebnis.
Elektrisdier |
Probe | Modul Zugfestigkeit Bruchdehnung 4 Widerstand Rüdisprung |
L-300 LogR |
Mittels Salzlösung aufgerahmt ..... 900 | 3075 | 680 | 3,2
| 52,0 |
Erfindungsgemäßes Verfahren l 925 l 3400 | 670 l 3,7 l 60,5 |
In den oben angeführten Beispielen wurde eine Sprühdüse der in den Zeichnungen gezeigten
Art mit einem Durchmesser der Düsenöffnung von ungefähr 25 mm verwendet. Jedoch
kann die Größe der Düse in Abhängigkeit von der gewünschten Dosierungsgeschwindigkeit
und vom Rauminhalt der Vorrichtung stark variiert werden. Die optimale Dosierung
kann im Bereich von 40 bis 480 g/Stunde pro Liter der gesamten Koagulationskapazität
variieren, das ist die Gesamtkapazität des ersten und zweiten Koagulationsbehälters.
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Die Drücke, Dosiergeschwindigkeiten, Säurekonzentrationen und ähnliches
sind in weiten Grenzen variierbar und hängen vom speziellen, zu koagulierenden Latex
und anderen Verfahrensbedingungen ab. So kann z. B. die Latexdosierung in einer
Vorrichtung vergleichbarer Größe zwischen etwa 23 und 272 kg/ Stunde und der Druck,
mit welchem der Latex dem Zerstäuber zugeführt wird, innerhalb eines Bereiches zwischen
etwa 3,5 und 8,8 kg/cm2 variieren. Der Druck der Zerstäubungsluft sollte gewöhnlich
ungefähr gleich dem Druck sein mit dem der Latex dem Zerstäuber zugeführt wird.
Der p-Wert des sauren Knagulationsmediums kann ungefähr zwischen 1 und 3,5 betragen,
und die 5 erumrückführungsgeschwindigkeit kann zur Gewährleistung der Berührungszeit
zwischen dem Kautschuk und dem sauren Serum in einem weiten Bereich variiert werden.
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Die Geschwindigkeit, mit der das Serum zurückgeführt wird, ist ebenfalls,
wie gerade bemerkt, Gegenstand beträchtlicher Variation und hängt von den obenerwähnten
Verfahrensbedingungen einschließlich der Kapazität und der Dosierungsgeschwindigkeit
ab.
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Die optimale Rückführungsgeschwiudigkeit liegt normalerweise in einem
Bereich, der eine gesamte Beriihrungszeit in dem Koagulationsbehälter zwischen 3
und 10 Minuten, welche Zeit hauptsächlich von der Art des Latex abhängig ist, zuläßt.
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Die optimale Tiefe des ersten Kongul ationsbehälters hängt von der
Größe der Versprühung, dem Druck, unter welchem das Sprühgut eingespritzt wird,
der Latexdosiergeschwindigkeit und ähnlichem ab. Jedoch sollte die Tiefe des ersten
Sprühbehälters gewöhnlich nicht weniger als 1,20 bis 1,50 m, selbst bei geringer
Kapazität der Vorrichtung, sein. Vorzugsweise beträgt die Tiefe des primären Sprühbehälters
in der
speziellen gezeigten Ausführungsform ungefähr das Dreifache seines Durchmessers.
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PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zur Koagulierung von Kautschuklatex
durch Mischen mit einem sauren Koagulationsmedium, dadurch gekennzeichnet, daß mittels
eines unter Überdruck stehenden gasförmigen Mediums eine mindestens teilweise Latex
enthaltende Emulsion in eine säulenförmige, das saure Koagulationsmedium enthaltende,
erste Zone eingesprüht wird, wobei die latexhaltige Emulsion mit dem Koagulationsmedium
vermischt wird, und daß die sich dabei ergebenden schwammähnlichen Agglomerate im
sauren Koagulationsmedium nach oben geschwemmt und in Anwesenheit eines namhaften
Teiles des Latexserums in einer vorzugsweise von der ersten Zone räumlich getrennten
zweiten Zone mechanisch zu Krümeln desintegriert werden, daß diese Kautschukkrümel
nach Verlassen der D esintegrationszone vom Latexserum getrennt, gewaschen und getrocknet
werden und daß das anfallende Latexserum mindestens teilweise, gegebenenfalls nach
Ansäuerung und Erwärmung dem sauren, einen säulenförmigen Raum einnehmenden Koagulationsmedium
von unten her zugeführt wird.