DE1049579B - Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilpolymerisaten bzw. Mischpolymerisaten des Acrylnitrils - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilpolymerisaten bzw. Mischpolymerisaten des AcrylnitrilsInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F4/00—Polymerisation catalysts
- C08F4/04—Azo-compounds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F2/00—Processes of polymerisation
- C08F2/12—Polymerisation in non-solvents
- C08F2/16—Aqueous medium
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F20/00—Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride, ester, amide, imide or nitrile thereof
- C08F20/02—Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms, Derivatives thereof
- C08F20/42—Nitriles
- C08F20/44—Acrylonitrile
Description
- 6-βι
-J
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
kl. 39 c 25/01
INTERNAT. KL. C 08 f
PATENTAMT
CÖ8F-4/0Ö _
AUSLEGESCHRIFT 1049 579
C 15504 IVb/39c
ANMELDETAG: 21. SEPTEMBER 1957
BEKANNTMACHUNG
DERANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 29. JANUAR 195 9
DERANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 29. JANUAR 195 9
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Polymeren
und Mischpolymeren von Acrylnitril. Unter dem Ausdruck Polyacrylnitril sind hier einfache Polymeren von
Acrylnitril und Mischpolymeren verstanden, die einen größeren Teil von Acrylnitril und einen kleineren Teil 5
von einer oder mehreren anderen polymerisierbaren Verbindungen, wie Styrol, Methylacrylat, Vinylacetat und
ein Vinylpyridin, enthalten.
Es ist bekannt, Peroxyverbindungen, wie Peroxyde und Persulfate, als Katalysatoren bei der Herstellung
von Polyacrylnitril zu verwenden, und es ist auch bekannt, solche Verbindungen in Verbindung mit einem
reduzierenden Mittel bei den sogenannten Redox-Katalysatorsystemen
zu benutzen. Neuerdings wurde in der deutschen Patentschrift 923507 vorgeschlagen, besondere
Azoverbindungen, z. B. Azo-bis-isobutyronitril, als Polymerisationskatalysatoren
zu verwenden.
Nach der Erfindung wird Acrylnitril allein oder in Verbindung
mit einer oder mehreren anderen polymerisierbaren Verbindungen in Gegenwart eines Tetrazene der
allgemeinen Formel
R' _ N = N — N — NH — R'"
R"
alsKatalysatorpolymerisiert, wobei R' und R'" einwertige organische Reste sind, bei denen in beiden Fällen ein
Kohlenstoffatom unmittelbar an das N-Atom gebunden ist und R" Wasserstoff oder einen einwertigen organischen
Rest bedeutet, bei dem ein Kohlenstoffatom unmittelbar an das Stickstoffatom gebunden ist.
Beispiele geeigneter Tetrazene zur Verwendung bei der Erfindung sind:
a) l-Guanyl-4-nitrosoaminoguanyl-tetrazen (tautomermit
l-Guanyl-4-diazoguanyl-tetrazen)
NH, ,NH
Verfahren zur Herstellung
von Acrylnitrilpolymerisaten
bzw. Mischpolymerisaten des Acrylnitril
-C-NH-NH-N=N-C
H2N'
'NH-N=N-OH
-N
b) l-Guanyl-4-tetrazyl-tetrazen
C-N = N-NH-NH-
N-NH'
,NH
1NH,
c) l-Phenyl-3-(a-propionsäureäthylester)-4-kohlensäureamid-tetrazen
C-NH-N-N = N-CH-CH3
COOC2H6 Anmelder: >:
Courtaulds Limited, London
COOC2H6 Anmelder: >:
Courtaulds Limited, London
Vertreter: Dr. A. Marck, Patentanwalt, Frankfurt/M., Roseggerstr. 3
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 1. Oktober 1956
Großbritannien vom 1. Oktober 1956
John Edward Field und Wilhelm Georg Schmidt,
London,
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
d) 1 -m-Nitr ophenyl-S-isobutyronitril-^kohlensäureamid-tetrazen
'H-N'
C-NH-N-N=N
XlgC C ■ C Hg
CN
Die Tetrazene können durch Kuppeln von Semicarbaziden der allgemeinen Formel
NH2- CO-NH-NHR"
(R" wie oben angegeben) mit einem diazotierten Amin
der allgemeinen Formel
x :
wobei R'" die oben angegebene Bedeutung aufweist undX
809 747/465
ein Anion, wie Cl~ oder HSO~4, darstellt, wie folgt
hergestellt werden:
R"
NH9-CO ■ NH-N
R'"
— N = N R".
> NH2-CO-NH-N-N = N-R"'
Substituierte Semicarbazide können in bekannter Weise aus Semicarbazid hergestellt werden.
Die Katalysatoren nach der Erfindung sind bei gewöhnlicher Temperatur stabil und in Monomeren und
organischen Lösungsmitteln leicht löslich. Sie können in den für Katalysatoren normalen Mengen verwendet
werden, um die Polymerisation von Acrylnitril allein oder in Verbindung mit anderen polymerisierbaren Verbindungen
in wäßriger Lösung oder wäßriger Suspension einzuleiten, worauf das Polymere als feines Pulver
erhalten wird. Die Katalysatoren können auch bei einem bereits vorgeschlagenen Lösungsmittel-Polymerisationsverfahren
verwendet werden, nach welchem die katalytische Polymerisation oder Mischpolymerisation von
Acrylnitril in einer konzentrierten Lösung eines Thiocyanats, wie Natriumthiocyanat, bewirkt wird.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Prozentangaben
Gewichtsprozente.
l-Guanyl-4-diazoguanyl-tetrazen wurde durch Diazotierung
von Aminoguanidinnitrat, wie in den Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft, 43 (1910), S.682,
beschrieben ist, hergestellt.
0,3 Molprozent dieser Verbindung wurden zu einer 12°/0igen Lösung von Acrylnitril zugegeben, die 3°/0
Methylacrylat, berechnet auf das Gewicht des Acrylnitrils, enthielt, und zwar bei 6O0C in einer 50°/0igen
wäßrigen Lösung von Natriumthiocyanat. Die Polymerisation setzte sofort ein und war bei 60° C nach
1 Stunde praktisch vollendet.
Die leicht braungefärbte Lösung wurde durch eine Düse in ein Koagulierungsbad versponnen, das aus einer
Lösung von 15 Teilen Natriumthiocyanat bestand, die in 85 Teilen Wasser aufgelöst war.
l-Guanyl-4-tetrazyl-tetrazen wurde aus 5-Aminotetrazol,
wie in den Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft, 43 (1910), S. 1087, angegeben, hergestellt.
Die Verbindung wurde in Gestalt von blaßgelben Kristallen erhalten, die genügend löslich waren, um als
Katalysator an Stelle des l-Guanyl-4-diazoguanyltetrazens,
das im Beispiel 1 benutzt wurde, verwendet zu werden.
Herstellung des Katalysators 1 -Phenyl-3- (a-propionsäureäthylester) -4-kohlensäure-
amid-tetrazen)
a) 1 Mol (91 ml) Anilin wurde unter Rühren in 3 Mol 2,5molarer Salzsäure aufgelöst und mit Wasser auf 10 1
aufgefüllt, und das Anilin wurde bei 0 bis 5° C in bekannter Weise mit 1 Mol NaNO2 als 2,5molare Lösung diazotiert.
Die Lösung wurde durch Zugabe von festem Natriumacetat zu Kongorot neutralisiert.
b) 25 ml Diazoniumsalz, hergestellt wie in a), wurden bei 0°C tropfenweise unter Rühren zu einer Lösung von
0,35 g a-Semicarbazidopropionsäureäthylester in 30 ml
Wasser zugegeben. Nach einer gewissen Zeit begann sich ein Niederschlag zu bilden, und 30 Minuten, nachdem die
Zugabe beendet war, wurde der blaßgelbe Niederschlag abfiltriert, mit destilliertem Wasser gewaschen und getrocknet.
Die Verbindung wurde aus Äthanol umkristallisiert. Sie zersetzte sich bei 1200C. Reaktionsgleichung
für die Herstellung:
NH2 -CO-NH-NH-CH- CH3 + C6H5N2Cl
COOC9H.
Der a-Semicarbazidopropionsäureäthylester kann hergestellt
werden a) durch Umsetzung von Acetaldehyd mit Semicarbazid, um Acetaldehydsemicarbazon zu bilden,
welches dann mit HCN umgesetzt wird und a-Semicarbazidopropionnitril
bildet; dieses Produkt wird hydrolysiert und mit Äthanol verestert; b) indem man a-Bromopropionsäureäthylester
mit Semicarbazidhydrochlorid und Natriumacetat in wäßriger Äthanollösung unter einem Rückflußkühler behandelt oder c) indem man
Brenz-traubensäuresemicarbazon mit Natriumamalgam reduziert und dann das Produkt mit Äthanol
verestert.
Polymerisation
* 0,2 Molprozent des erhaltenen Katalysators wurden in
Acrylnitril aufgelöst und die Lösung dann bei 6O0C tropfenweise zu Wasser gegeben, das ein Emulgierungsmittel
enthielt, wobei die Emulsion schnell gerührt wurde. Als 5°/0 des Acrylnitril zugegeben waren, wurde die
Lösung bei 6O0C gerührt, und die Polymerisation war .nach 1 Stunde vollständig.
NH2CO -NH-N-N = N- CnH,
CH-CH,
COOC2H5
• Herstellung des Katalysators
(l-m-Nitrophenyl-S-isobutyronitriM-kohlensäureamid-tetrazen)
Eine Lösung von 12,8 g Isobutyronitrilsemicarbazid in
380 ml Wasser wurde bei 0°C zu einer Lösung von Diazoniumsalz zugegeben, das aus 80 gm-Nitranilin in der
oben beschriebenen Weise für Anilin im Beispiel 3 hergestellt war. Die Mischung wurde 20 Minuten gerührt,
und das sich abtrennende Produkt wurde abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Es war eine gelbe feste Masse
mit dem Schmelzpunkt 128,5° C. Es war in Äthanol nicht
löslich, aber in Acrylnitril leicht löslich.
Das Isobutyronitrilsemicarbazid kann leicht hergestellt werden, indem man äquimolekulare Mengen von Semicarbazidhydrochlorid,
Aceton und Kaliumcyanid mischt und die Mischung 48 Stunden stehenläßt.
Polymerisation Der erhaltene Katalysator kann an Stelle des 1-Guanyl-
4-diazoguanyl-tetrazens bei der Lösungspolymerisation
verwendet werden, wie im Beispiel 1 beschrieben ist, oder Stelle des l-Phenyl-3-(a-propionsäureäthylester)-
4-kohlensäureamid-tetrazens bei der Emulsionspolymerisation,
wie sie im Beispiel 3 beschrieben ist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilpolymerisäten bzw. Mischpolymerisaten des Acrylnitrils mit anderen mischpolymerisierbaren Verbindungen, wobei letztere in höchstens der gleichen Gewichtsmenge des Acrylnitrils eingesetzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Polymerisationskatalysator ein Tetrazen der allgemeinen Formel■ R' —N = N-N-NH-R"'. ■ R"verwendet wird, in welcher R' und R'" einwertige organische Reste bedeuten, wobei jeweils ein Kohlenstoffatom direkt an die endständigen Stickstoffatome des Tetrazens gebunden ist, und R" entweder Wasserstoff oder einen einwertigen organischen Rest bedeutet, bei dem ebenfalls ein Kohlenstoffatom unmittelbar an das Stickstoffatom des Tetrazens gebunden ist.
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