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Vorrichtung zum Schutz von Personen in Behandlungsräumen für elektrostatische
Inhalationstherapie In Räumen mit Hochspannung führenden Teilen muß dafür Sorge
getragen werden, daß die sich ebenfalls in diesen Räumen befindlichen Personen nicht
unbeabsichtigt mit den Hochspannung führenden Teilen in Berührung kommen können.
In Röntgenanlagen hat man aus diesem Grunde Schutzeinrichtungen vorgesehen, die
mit Hilfe von elektrischen Schwingungen arbeiten, die bei der Annäherung irgendeines
Fremdkörpers an die Hochspannung führenden Teile so beeinflußt werden, daß noch
vor der Berührung eine Abschaltung der Hochspannungsanlage eintreten soll. Man hat
weiter bei Hochspannungsanlagen auch die an Hochspannung liegenden Teile mit einem
geerdeten Schutzgitter umgeben und den Zutritt zu dem vom Schutzgitter umschlossenen
Raum mit einer Kontaktvorrichtung derart verriegelt, daß beim Öffnen der Tür bzw.
beim Betreten des Raumes die Hochspannungsanlage abgeschaltet wurde.
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Eine derartige Umzäunung der Hochspannung führenden Teile läßt sich
aber nicht in allen Fällen durchführen. Um die Gefährdung der Personen möglichst
gering zu halten, sind deshalb Vorschläge gemacht worden, die darauf abzielen, die
Hochspannung führenden Teile schon bei zu starker Annäherung der auf Erdpotential
stehenden Personen spannungslos zu machen.
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Alle diese Einrichtungen sind aber nur als letzte Notmaßnahme gedacht,
falls durch irgendeinen Zufall die an und für sich mit derartigen Einrichtungen
vertrauten Personen dennoch mit den Hochspannung führenden Teilen in Verbindung
kommen sollten.
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Wesentlich stärker muß der Schutz dagegen sein für Personen, die im
allgemeinen mit Iderartigen Anlagen nicht vertraut sind bzw. die Gefahr nicht erkennen
können. Dies ist tbeispielsweise bei der elektrostatischen Inhalationstherapie der
Fall. Dabei werden zur unipolaren Aufladung der Aerosole auf Hochspannungspotential
befindliche Zerstäubersysteme verwendet, welche im allgemeinen isoliert an der Decke
des Raumes aufgehängt sind, in dem sich die zu behandelnden Personen aufhalten.
Es wird hierbei hochspannungsseitig mit verhältnismäßig geringen Energien gearbeitet,
die im allgemeinen als ungefährlich angesehen werden können. Trotzdem kann durch
den bei Berührung der spannungführenden Teile dem Patienten erteilten Schlag eine
die Gesundheit und das Leben sehr stark gefährdende Schockwirkung hervorgerufen
werden. Es ist auch nicht zu empfehlen, um die Wirkung der Anlage nicht zu sehr
herabzusetzen, die auf Hochspannungspotential liegenden Zerstäubersysteme durch
geerdete Gitter abzuschirmen. Eine solche Abschirmung würde eine zu starke Ablenkung
der aufgeladenen Teilchen herbeiführen.
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Aus den gleichen Gründen ist es nicht möglich, die Anlage räumlich
so anzuordnen, daß auch in ungünstigen Fällen keine Gefährdung der P'ersonen auftreten
kann.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz von Personen in
Behandlungsräumen für elektrostatische Inhalationstherapie, in denen zur Sicherstellung
der therapeutischen Wirkung die zu behandelnden Personen nur durch die Luft - also
unter Vermeidung von dazwischenliegenden, geerdeten Teilen - von den elektrostatischen
Hochspannungselektroden getrennt sind. Die Erfindung besteht darin, daß in dem Raum
im Bereich der zu behandelnden Person mechanische und bzw. oder lichtelektrische
Steuerelemente angeordnet sind, mit deren Hilfe die Anlage abgeschaltet wird, wenn
eine der im Raum befindlichen Personen nach Einschaltung der Anlage ihre Stellung
ändert. Einer derartigen Anordnung liegt folgende neue Erkenntnis zugrunde: Bei
der elektrostatischen Inhalationstherapie werden die Teilchen durch das an hoher
Spannung liegende Sprühgitter elektrisch aufgeladen und wandern dann, den Feldlinien
und der Luftströmung folgend zu den Patienten hin. Durch die zusätzliche elektrische
Aufladung werden die Aerosole stabil, wodurch eine vorzeitige Wiedervereinigung
zu größeren Komplexen vermieden wird. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Nebeltröpfchen
in ihrer ursprünglichen Entstehungsgröße als Träger einer elektrischen Ladung auf
dem Wege zum Patienten hin erhalten bleiben und so von diesem eingeatmet werden,
wobei dann durch die Aufladung noch eine besondere medlzinisch-therapeutische Wirkung
bewirkt wird. Wenn
man nun zwischen dem Aerosolerzeuger und dem
Patienten als Berührungsschutz eine geerdete Abschirmung unterbringen würde, so
hätte das zur Folge, daß sich an dieser die elektrostatisch aufgeladenen Aerosole
abscheiden oder zumindest ihre Ladung an diese abgeben. Dadurch würde aber der Wirkungsgrad
der Anlage ganz erheblich herabgesetzt.
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Auch wenn man die Anlage so durchbildet, daß im Falle einer Berührung
keinesfalls eine Stromstärke auftreten kann, die irgendwie lebensgefährlich wirken
würde, so ist auch ein Schutz dieser Art gerade in Inhalatorien zu vermeiden, da
es sich bei den dort zu behandelnden Patienten zum großen Teil um sehr labile Menschen
handelt, bei denen jederlei Schock-oder Schreckwirkung unerwünscht ist.
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Die nach der Erfindung vorgesehenen Steuerelemente arbeiten zweckmäßig
auf eine Relaisanlage, mit deren Hilfe die Anlage abgeschaltet wird. Zweckmäßig
wird die Einrichtung hierbei so durchgebildet, daß beim Freiwerden eines Sitzplatzes
eine Abschaltung der Anlage erfolgt. Dabei kann die Schaltung derart aufgebaut sein,
daß der Erregerstromkreis des die Hochspannungsanlage ein- bzw. abschaltenden Hauptsdiützes
über Kontakte von Hilfsrelais geschlossen wird, falls nicht alle Sitzplätze besetzt
sind.
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Die Relaisanlage kann gleichzeitig so ausgebildet sein, daß beim Freiwerden
eines Sitzplatzes ein zusätzliches Signal ausgelöst wird, das gegebenenfalls die
sem Sitzplatz zugeordnet werden kann. Damit die Anlage unter allen Umständen sicher
arbeitet, ist der schaltungstechnische Aufbau so ausgebildet, daß bei der Trennung
der elektrischen Verbindung zwischen Sitzplatz und übriger Schaltanlage die gesamte
Anlage selbsttätig abgeschaltet wird. Dadurch wird erreicht, daß unter keinen Umständen
die Anlage eingeschaltet sein kann, wenn ein bei Inbetriebnahme der Anlage besetzter
Platz während des Betriebes verlassen wird. Die volle Sicherheit ist also auch dann
gewährleistet, wenn etwa die elektrische Verbindung zwischen Sitzplatz und übriger
Schaltanlage aufgetrennt wird.
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Ein anderes Mittel zum Abschalten der Anlage in dem Fall, wenn eine
der in dem Raum befindlichen Personen ihre derzeitige Stellung, z. B. in Richtung
auf die Hochspannung führenden Teile, verändert, kann darin bestehen, daß in einer
bestimmten Ebene oder Fläche vor den Hochspannung führenden Teilen Fotozellen steuernde
Lichtstrahlen angeordnet sind.
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Bei der elektrostatischen Inhalationstherapie kann beispielsweise
diese Ebene oder Fläche in einer geringen Höhe über den Köpfen Ider sitzenden Patienten
oder in zylindrischer Form zwischen den sitzenden Patienten und den Hochspannung
führenden Teilen angeordnet sein. Sobald sich ein Patient erhebt bzw. vorwärts bewegt
und einen Lichtstrahl unterbricht, wird die Anlage abgeschaltet.
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Um nach dem Einschalten der Hochspannungsanlage in den Behandlungsraum
eintretende Per-
sonen zu schützen, kann zusätzlich ein an sich bekannter Türkontakt
angeordnet sein, der die Anlage beim Öffnen der Tür abschaltet. Unter Umständen
kann es besonders vorteilhaft sein, eine an sich bekannte Vorrichtung in der Anlage
einzubauen, durch die zugleich mit dem Abschalten der Anlage die Hochspannung führenden
Teile, z. B. das Aufladesystem bei der Inhalationstherapie und damit das Kabel,
geerdet werden.
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PATENTANSPRCCHE-1. Vorrichtung zum Schutz von Personen in Behandlungsräumen
für elektrostatische Inhalationstherapie, in denen zur Sicherstellung der therapeutischen
Wirkung die zu behandelnden Personen nur durch die Luft - also unter Vermeidung
von dazwischenliegenden, geerdeten Teilen - von den elektrolstatischen Hochsp annungs
elektroden getrennt sind, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Raum im Bereich der
zu behandelnden Personen mechanische und bzw. oder lichtelektrische Steuerelemente
angeo,rdnet sind, mit deren Hilfe die Anlage ahgesciiaJtet wird, wenn eine der im
Raum befindlichen Personen nach Einschaltung der Anlage ihre Stellung ändert.