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Vor Verstaubung und Beeinträchtigung durch hohe Luft-
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feuchtigkeit geschützte Niederspannungs- oder Mittelspannungsschalt-
und -verteileranlage sowie Verfahren zur Erzielung des gewUnschten Schutzes Die
Erfindung bezieht sich auf eine vor Verstaubung und Beeinträchtigung durch hohe
Luftfeuchtigekeit geschützte Niederspannungs- oder Mittelspannungsschalt- und -verteileranlage,
welche sich aus mehreren oder zahlreichen aneinandergefügten Schaltfeldern zusammensetzt;
außerdem bezieht sie sich auf ein Verfahren zur Erzielung eines Schutzes vor Verschmutzung
einer Anlage der oben bezeichneten Art und vor ihrer Beeinträchtigung durch eine
innerhalb der Schalt felder herrschende Atmosphäre hoher Luftfeuchtigkeit.
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Feuchtigkeit und Stäube gefährden die Isolation in elektrischen Schaltanlagen
ganz allgemein und auch in Anlagen der eingangs bezeichneten Art. Zur Vermeidung
solcher Gefährdungen werden technische Maßnahmen ergriffen, welche diesen genannten
Gefahren entgegenwir-
ken, die beispielsweise darin bestehen, die
Aufstellungsräume für solche Anlagen zu klimatisieren sowie die.
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Zutrittsluft zu diesen Räumen weitgehend zu entstauben.
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Bekannt ist auch der Einbau von Heizungen nicht nur innerhalb der
Anlagenräume, sondern auch innerhalb der einzelnen Schaltfelder selbst. Außerdem
werden teilweise auch erhöhte Schutzgrade für die einzelnen Schaltfelder vorgeschrieben,
um sie vor dem Eindringen von Staub und Schmutz weitgehend freizuhalten.
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Nachteilig sind die hohen Investitions- und Unterhaltungskosten bei
der Klimatisierung der gesamten Anlagenräume, wobei diese Kosten noch erhöht werden
durch zusätzliche Einrichtungen für die Entstaubung der in die Räume eintretenden
Luft. Auch Zusatzheizungen in den Schaltfeldern sind nicht unproblematisch, denn
sie bewirken wohl eine gewisse Trocknung der Innenatmosphäre in dem einzelnen Schaltfeld,
infolge der entstehenden Konvektion wird jedoch auch Luft aus der Umgebung der Schaltfelder
angesaugt, einschließlich der darin enthaltenen Staubanteile.
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Eine Erhöhung der Schutzgrad-Vorschrift für das einzelne Schaltfeld
vermag die geschilderte Problematik des Eindringens von Stäuben ebenfalls nur unbefriedigend
zu lösen. Ganz abgesehen davon, daß die Kosten für ein Schalt feld mit erhöhtem
Schutzgrad erheblich größer sind, ist das Verhindern des Eindringens von Stäuben
letzten Endes nicht möglich, bestenfalls eine Verminderung. Außerdem sind auch hier
Heizungsaggregate zur Verhinderung von Kondensatbildung erforderlich, insbesondere
dann, wenn die Gefahr des Auftretens von hohen Luftfeuchtigkeiten groß ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anlage
der
genannten Art zu schaffen, welche mit vergleichsweise geringem Aufwand die genannten
Beeinträchtigungen wenigstens weitgehend vermeidet, sowie ein Verfahren anzugeben,
welches in Zusammenwirkung mit der geschaffenen Anlage den gewünschten Schutz zu
bieten vermag.
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Die Lösung des erstgenannten Aufgabenkomplexes ist gemäß der vorliegenden
Erfindung dadurch zu erzielen, daß den Schaltfeldern einer Anlage bzw. einer begrenzten
Anzahl von Schalt feldern ein Luftaufbereitungsaggregat zugeordnet wird, welches
atmosphärische Luft anzusaugen, zu filtern und zu trocknen vermag, und weiterhin
dadurch, daß eine von diesem Luftaufbereitungsaggregat ausgehende Luftströmung über
ein nach außen hin geschlossenes Kanal- oder Rohrsystem jedem einzelnen Schaltfeld,
darin einen geringen Überdruck gegenüber dem Luftdruck der Außenatmosphäre bewirkend,
ständig oder in Intervallen zuführbar ist. Das Verfahren zur Erzielung des gewünschten
Schutzes besteht erfindungsgemäß darin, mittels des der Anlage zugeordneten Luftaufbereitungsaggregates
atmosphärische Luft anzusaugen, deren Staub auszufiltern und sie zu trocknen oder
stattdessen nach dem Ansaugen erst zu trocknen und dann Staub zu filtern, und danach
über das bereits erwähnte, nach außen hin dicht geschlossene Kanal- oder Rohrsystem
den einzelnen Schaltfeldern zuzuführen. Hierdurch wird, wie bereits eben angedeutet,
innerhalb der einzelnen Schaltfelder ein gegenüber dem Luftdruck der Außenatmosphäre
geringer Überdruck erzeugt, welcher sich über nicht besonders abgedichtete Spalte
der Gehäuse der einzelnen Schaltfelder abbaut und auf diese Weise einen geringen
Luftzug nach außen hin erzeugt, was ein Eindringen von Staub und nicht getrockneter
Luft aus der Außenatmosphäre wenigstens weitgehend verhindert.
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Ein derartiges Verfahren und auch die Erzeugung eines geringen Überdruckes
in vor Staub und Feuchtigkeit zu schützenden Räumlichkeiten oder auch Aggregaten
sind an sich nicht unbekannt, derartige Maßnahmen sind aber bisher in erster Linie
nur in speziellen Labors technischer oder medizinischer Art angewandt worden oder
in sehr empfindlichen Aggregaten wie beispielsweise Computeranlagen oder dergleichen.
Allenfalls noch in Generatorschaltanlagen von Großkraftwerken sind derartige Maßnahmen
zum Schutz und zur Erhöhung der Sicherheit von Hochstromleitungen und Generatorschaltern
bekanntgeworden, allerdings handelt es sich hier meistens um sehr speziell ausgerüstete
Schaltaggregate, deren Ausfall besonders weitreichende Folgen haben und bei denen
besondere Aufwendungen deshalb nicht ins Gewicht fallen. Eine Übertragung dieser
also an sich nicht unbekannten technischen Möglichkeiten und Maßnahmen auf Anlagen
der hier zur Rede stehenden Art ist bisher weder angeregt noch nahegelegt worden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung sowohl der erfindungsgemäßen Anlage
selbst als auch des erfindungsgemäß angewandten Verfahrens ist in dem Vorschlag
zu sehen, jedes der Schaltfelder mit einem zusätzlichen, nach außen hin geschlossenen
Kanal- oder Rohrsystem auszustatten, bzw. zu verbinden, durch welches hindurch ein
Teil des den Schaltfeldern zugeführten, vorher aufbereiteten Luftstromes dem Luftaufbereitungsaggregat
wieder zugeleitet wird. Hierdurch ist eine intensivere Luftbewegung innerhalb der
einzelnen Schaltfelder erzielbar und auch der Vorteil, daß ein (kleinerer) Anteil
der aufzubereitenden Luft bereits vorgetrocknet und auch staubgefiltert ist. Dieses
Vorgehen erbringtinsbesondere Vorteile nach einer vorübergehenden, wodurch auch
immer bedingten Unterbrechung der Zufuhr
aufbereiteter Luft zu
den einzelnen Schaltfeldern, weil auf diese Weise schneller eine trockene Atmosphäre
innerhalb der Schaltfelder erzielbar ist.
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Ein weiterer Vorteil einer derartigen Rückführung eines Teiles des
in die Schaltfelder eingeleiteten Luftstromes ist dadurch erzielbar, daß - entsprechend
einem weiteren Ausgestaltungsvorschlag - der zum Luftaufbereitungsaggregat zurückgeleitete
Luftstromanteil aus den Schaltfeldern vor seiner Einbeziehung in den Wiederaufbereitungsprozeß
über Schalt- oder Meldesensoren geleitet wird. Hierbei kann es sich um Temperatursensoren,
Gassensoren, Rauchgasmelder oder auch Feuchtesensoren handeln, von denen auch zwei
oder mehrere unterschiedliche Sensoren miteinander kombiniert werden können. Zum
einen ist es auf diese Weise möglich, Sensoren der genannten Art in jedem einzelnen
der Schalt felder zu vermeiden und außerdem kann die Erfassung gewisser zu ermittelnder
Werte auf diese Art günstiger sein. Beispielsweise kann hierdurch vermieden werden,
daß ein Temperatursensor eine sehr hohe Umgebungstemperatur meldet, die jedoch -
durch etwas unglückliche Positionierung des Sensors - lediglich in der unmittelbaren
Umgebung des Sensors herrscht, nicht aber die Durchschnittstemperatur im Schaltfeld
angibt. Sind benachbarte Schaltfelder nicht in gleicher Weise von einer Temperaturerhöhung
betroffen, so ist ein schneller Wärmeabbau im betroffenen Schalftfeld zu erwarten
und somit keine Gefährdung der Anlage gegeben. Ein im zurückgeleiteten Luftstromanteil
angeordneter Temperatursensor wird demnach gar nicht erst eine starke Temperaturerhöhung
signalisieren bzw. melden und keinen falschen Alarm auslösen. Natürlich ist es möglich
und unter Umständen zweckmEßig, die im zurückgeleiteten Luftstrom angeordneten Sensoren
zusätzlich zu solchen in
den einzelnen Schaltfeldern vorzusehen.
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Zweck derartiger Sensoren, um auch das nicht unerwähnt zu lassen,
ist die Ausübung einer anzeigenden oder alarmierenden oder einer steuernden bzw.
regelnden Funktion, wobei auch eine Kombination dieser Funktionen möglich ist.
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Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorschläge
kann dadurch erzielt werden, daß dem vom Luftaufbereitungsaggregat zu den Schalt
feldern geleiteten Luftstrom ständig oder in gewissen Intervallen gasförmige Zusätze
zugefügt werden. Stattdessen oder außerdem kann eine Zufügung gasförmiger Zusätze
beim Ansprechen eines Rauchgasmelders vorgesehen sein oder beim Ansprechen eines
Erdschlußrelais oder - allgemeiner beim Ansprechen einer bestimmten Sensorkombination.
Derartige Zusätze können, entsprechend einem speziellen Vorschlag, beispielsweise
der Beeinflussung der Leitfähigkeit der in den Schaltfeldern herrschenden Atmosphäre
dienen, insbesondere nämlich der Minderung ihrer Leitfähigkeit durch Hinzufügung
eines durch Löschgases wie etwa SF6-Gas. Auf diese Weise kann z.B. bei gelöschtem
Netz ohne Abschaltung der Anlage eine durch einen kleinen Erdschlußstrom verursachter
Lichtbogen zum Erlöschen gebracht werden. Gann allgemein gesagt, können die geschilderten
Maßnahmen beim Auftreten von Störfällen wie z.B. bei Brand, Kurzschluß oder Störlichtbogenbildung
vorteilhafte Auswirkungen haben. Stattdessen oder außerdem können dem aufbereiteten
Luftstrom auch gasförmige Zusätze zur Beeinflussung der biologischen Bedingungen
der in den Schalt feldern herrschenden Atmosphäre dienen, insbesondere solche der
Bekämpfung von Insekten und Bakterien oder der Pilzbekämpfung. Es ist nämlich durchaus
gegeben, daß durch die
erfindungsgemäßen Maßnahmen und Ausbildungen
wohl Staubpartikel und sonstige Verschmutzungen vom Inneren der Schaltfelder ferngehalten
werden, ein Eindringen von Insekten und Mikroorganismen aber dennoch nicht ganz
ausgeschlossen werden kann. Letztere Gefahren bestehen insbesondere in tropischen
und subtroplschen Regionen.
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Eine nicht unwesentliche Ausbildung einer erfindungsgemäß ausgestatteten
Anlage ist auch in einem Vorschlag zu sehen, wonach das zu den einzelnen Schalt
feldern führende Kanal- oder Rohr system für die Zuführung der aufbereiteten Luftströmung
bis in das Innere der einzelnen Schaltfelder hineingeführt wird und hierin jeweils
wenigstens eine, durchaus aber auch mehrere Austrittsöffnungen aufweist. Hierdurch
kann eine sehr wohl erwünschte Luftzirkulatation innerhalb des einzelnen Schaltfeldes
in einem gewissen Ausmaß vorbestimmt werden, was den zu erzielenden Effekt zu verbessern
vermag. Eine besondere Bedeutung erlangt dieser Vorschlag dann, wenn innerhalb des
einzelnen Schaltfeldes unterschiedliche Raumbereiche durch Wandungen (beispielsweise
Schottwandungen) voneinander getrennt oder gegeneinander abgeschirmt sind. In einem
solchen Fall kann beispielsweise in jeden einzelnen der voneinander abgetrennten
Raumbereiche innerhalb eines Schalt feldes ein gesonderter Auslaß für den Austritt
aufbereiteter Luft vorgesehen werden.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung darf aber auch in einem anderen Vorschlag
gesehen werden, wonach die innerhalb der einzelnen Schaltfelder gelegenen Austrittsöffnungen
des Kanal- oder Rohrsystems für den Einlaß der aufbereiteten Luftströmung mit Rückschlagelementen
in Form von Klappen, Membranen oder dergleichen ausgestattet sein können, welche
eine der vorgesehenen Strömungs-
richtung entgegengesetzte Luftströmung
wenigstens weitgehend ausschließen. Derartige Maßnahmen sind insbesondere beim Auftreten
eines Störlichtbogens innerhalb des einzelnen Schaltfeldes von großer Bedeutung.
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Ein weiterer Vorschlag befaßt sich mit der Unterbringung des Luftaufbereitungsaggregates
innerhalb einer Anlage.
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In vorteilhafter Weise wird nämlich vorgeschlagen, das Luftaufbereitungsaggregat
in einem gesonderten Leerfeld anzuordnen, welches inmitten der zugeordneten, mit
der aufbereiteten Luftströmung zu versorgenden Schaltfelder aufgestellt werden kann
und welches im übrigen hinsichtlich seiner äußeren Gestaltung und Bemessung den
benachbarten Schaltfeldern im wesentlichen gleicht. Auf diese Weise wird nicht nur
ein ausreichender Raum für die Unterbringung des Luftaufbereitungsaggregates geschaffen,
sondern darüber hinaus auch dessen optisch unauffällige und zugleich durch das aufnehmende
Leerfeld geschützte Eingliederung in die gesamte Anlage erzielt.
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Schließlich zur Anordung der Kanal- oder Rohrsysteme für die Versorgung
der einzelnen Schalt felder mit aufbereiteter Luft sowie gegebenenfalls auch zur
Rückführung eines Teils des Luftstromes zur Wiederaufbereitung.
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Hierzu wird nun vorgeschlagen, eine vom Leerfeld mit dem darin aufgenommenen
Luftaufbereitungsaggregat ausgehende Verteilerleitung zur Versorgung der einzelnen
Schaltfelder mit der aufbereiteten Luftströmung oberhalb der Schaltfelder anzuordnen,
ggf. vorhandene RUckführleitungen hingegen in den unteren Bereichen der Schaltfelder
vorzusehen, und zwar dieses entweder innerhalb der Schaltfelder selbst oder hinter
ihnen oder auch unter ihnen, d.h. im Fundament gelegen, in welchem in der Regel
ohnehin Kanäle für Stromabgangsleitungen ausgebildet sind. Derartige Positionierungen
der Kanal-
oder Rohrsysteme sind platzsparend und behindern den
Zugang zu den einzelnen Schalt feldern praktisch in keiner Weise oder - bei Anordnung
von Rückführleitungen hinter den einzelnen Schalt feldern - nur ganz unwesentlich.
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Anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
sowohl für die Ausführung einer Schaltanlage als auch für den Ablauf des gemäß der
Erfindung anzuwendenden Verfahrens sollen der Erfindungsgedanke und vorteilhafte
Weiterbildungen aufgezeigt und in der nachfolgenden Beschreibung hierzu noch einmal
näher erläutert werden.
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Es zeigen: Fig. 1 u. 2 eine Frontansicht und eine Draufsicht auf eine
Schalt- und Verteileranlage, Fig. 3 eine Seitensicht in eines der Schalt felder
der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Anlage, Fig. 4 u. 5 eine Frontansicht und eine
Draufsicht auf eine gegenüber den Fig. 1 bis 3 etwas abgewandelte Schalt- und Verteileranlage,
Fig. 6 eine in gegenüber den zuvor genannten Darstellungen vergrößertem Maßstab
gezeigte Seitensicht in ein Schaltfeld, Fig. 7 in schematisierter Darstellung den
Verfahrensablauf bei einem den Schaltfeldern einer Anlage zuzuordnenden Luftaufbereitungsaggregat,
und
Fig. 8 in ebenfalls schematisierter Darstellung den Ablauf
eines Luftaufbereitungsverfahrens, welches gegenüber dem in Fig. 7 angedeuteten
Verfahren verfeinert ist.
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Die F i g u r 1 veranschaulicht in vereinfachter Darstellung die Frontansicht
einer Mittelspannungsschalt- und -verteileranlage 10, welche sich aus insgesamt
acht Schaltfeldern 11 bis 18 sowie einem sogenannten Leerfeld 19 zusammensetzt.
In dem Leerfeld 19 ist ein (gestrichelt angedeutetes) Luftaufbereitungsaggregat
20 angeordnet, von welchem ein nach oben hin abgehendes, nach augen hin geschlossenes
Rohrsystem ausgeht, welches von einem Verbindungsrohr 21 und einem Verteilerrohr
22 gebildet wird. Nach unten hin (in das nicht näher bezeichnete und angedeutete
Fundament hineinragend) ist ein Kondensatablaufrohr 23 geführt, welches in einer
Kanalisation mündet oder ins Freie geleitet ist. Vom Verteilerrohr 22 gehen, wie
durch unterbrochene Linienführung angedeutet ist, Abzweigrohre in die einzelnen
Schaltfelder, wobei lediglich das in das Schaltfeld 11 hineinragende Abzweigrohr
24 beziffert ist.
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Eine Draufsicht auf diese Mittelspannungsschalt- und -verteileranlage
10 zeigt die F i g u r 2. Erkennbar wiederum die einzelnen Schaltfelder 11 bis 18
sowie das Leerfeld 19 mit dem darin angeordneten Luftaufbereitungsaggregat 20 (gestrichelt
angedeutet) sowie das Verteilerrohr 22.
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Eine seitliche, Sicht in das (geöffnet dargestellte) Schaltfeld 11
veranschaulicht schließlich die F i g u r 3. Erkennbar sind hier nun wiederum das
Verteilerrohr
22 sowie das Abzweigrohr 24, wobei noch anzumerken ist, daß dieses Abzweigrohr 24
mehrere Austrittsstutzen 25 bis 28 aufweist. Jeder dieser Austrittsstutzen 25 bis
28 führt in einen gesonderten, durch Wandungen gegen benachbarte Räume abgetrennten
Raum innerhalb des Schaltfeldes 11. Nähere Einzelheiten zur Raumaufteilung sollen
im folgenden im Zusammenhang mit der Figur 6 noch erläutert werden. Das gleiche
gilt für den Ablauf des Verfahrens zur Erzielung eines Schutzes vor Verschmutzung
der Schalt- und Verteileranlage 10 bzw. von deren Schaltfeldern 11 bis 18 sowie
ihres Schutzes vor Beeinträchtigung durch eine innerhalb der einzelnen Schalt felder
herrschende Atmosphäre hoher Luftfeuchtigkeit; diese Verfahrensvorgänge sollen anhand
der Fig. 7 und 8 nachfolgend noch erläutert werden.
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Die F i g u r e n 4 und 5 zeigen, wiederum in einer Frontansicht und
einer Draufsicht, eine Mittelspannungsschalt- und -verteileranlage 30, welche sich
aus Schaltfeldern 31 bis 38 und aus einem Leerfeld 39 mit einem darin angeordneten
Luftaufbereitungsaggregat 40 zusammenfügt. Und auch bei dieser Schalt- und Verteileranlage
30 gehen vom zugeordneten Luftaufbereitungsaggregat 40 ein Verbindungsrohr 41 und
ein daran anschlieRendes Verteilerrohr 42 sowie ein Kondensatablaufrohr 43 aus.
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Insoweit entspricht diese Anlage 30 derjenigen, die in den Fig. 1
bis 3 gezeigt ist. Zusätzlich weist diese Anlage aber ein weiteres, im Fundament
gelegenes Rohrsystem auf, welches sich aus einem Sammelrohr 44 und davon ausgehenden
Rohrverzweigungen und Stutzen zusammensetzt. Zur Erläuterung dieses "unterirdischen"
Rohrsystems und der Verzweigung von in diesem Zusammenhang bisher unerwähnt gebliebenen
Abzweigrohren (beziffert ist lediglich das vom Verteilerrohr 42 ausgehende Abzweigrohr
45 für das Schaltfeld 31) sei die
F i g u r 6 betrachtet. Diese
Figur 6 veranschaulicht eine seitliche Sicht in das (ohne seitliche Abdeckung gezeigte)
Schaltfeld 31, vergleichbar der Darstellung in Figur 3, jedoch in wesentlich vergrößertem
Maßstab.
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Innerhalb dieses Schalt feldes 31 sind lediglich diejenigen Rohrteile
und Wandungen angedeutet, welche für das Verständnis der vorliegenden Erfindung
von Bedeutung sind, nicht jedoch die eigentliche Bestückung des Schaltfeldes, also
z.B. die Stromsammelschienen, Leistungsschalter, Kabelabgänge usw.. Gezeigt sind
hingegen, beginnend von oben, das Verteilerrohr 42, das davon abgehende Abzweigrohr
45 sowie von diesem Abzweigrohr 45 ausgehende Austrittsstutzen 46, 47, 48 und 49.
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Wie erkennbar, führen diese Austrittsstutzen 46 bis 49 jeweils in
gesonderte Raumbereiche innerhalb des Schaltfeldes 31, und zwar der Austrittsstutzen
47 in einen Stromsammelschienenraum 50, der Austrittsstutzen 46 in einen Niederspannungsraum
51, der Austrittsstutzen 48 in einen Kabelabgangsraum 52 und der Austrittsstutzen
49 schließlich in einen Schaltwagenraum 53. Diese einzelnen Räume sind mittels Schottwandungen
54 und 55 sowie mittels einer Kastenwandung 56 voneinander getrennt und deshalb
von jeweils einem gesonderten Austrittsstutzen, den bereits genannten Austrittsstutzen
46 bis 49 also, mit aufbereiteter Luft zu versorgen.
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Diesem Versorgungssystem mit aufbereiteter Luft schlieRt sich nun
aber das bereits angedeutete Entsorgungs- bzw.
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Rückführsystem an, welches aus dem bereits erwähnten Sammelrohr 44
besteht, von welchem aus jeweils einzelne Rohrstutzen bzw. Zuführungsrohre zu den
einzelnen Schaltfeldern führen. Im Falle des in Fig. 6 dargestellten Schaltfeldes
31 sind es ein Rohrstutzen 56 sowie ein Zuführungsrohr 57. Ein Teil der im Inneren
der einzelnen Schalt felder befindlichen aufbereiteten Luft wird durch
das
genannte Entsorgungs- bzw. Rückführsystem über das genannte Sammelrohr 44 dem im
Leerfeld 39 angeordneten Luftaufbereitungsaggregat 40 wieder zugeführt, was gegenüber
einer sonst in gleicher Weise versorgten Anlage, jedoch ohne Rückführung, wie dieses
bei der Anlage gemäß den Fig. 1 bis 3 der Fall ist, noch zu erläuternte Vorteile
aufweist.
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Den Ablauf des gemäß der Erfindung anzuwendenden Luft aufbereitungsverfahrens
veranschaulicht die F i g u r 7. Hierin sind die wesentlichen Funktionselemente
eines Luftaufbereitungsaggregates (20) gezeigt, wie es in einer Anlage (10) gemäß
den Fig. 1 bis 3 Anwendung finden kann. Demzufolge wird mittels eines Förderventilators
60 atmosphärische Luft aus dem Aufstellungsraum der Schaltanlagen an einer Eintrittsstelle
61 angesaugt und durch ein Feinfilter 62 zur Entstaubung der angesaugten Luft geleitet.
Sodann durchströmt diese staubgefilterte Luft einen sehr langsam rotierenden Feuchtigskeitstauscher
63, tritt nun in den Förderventilator 60 ein und wird von diesem in einen Anlagenbereich
64 eingeleitet, beispielsweise in das Verteilerrohr 22 gemäß den Fig. 1 bis 3. Innerhalb
dieses allgemein als Anlagenbereich 64 bezeichneten Raumes (wozu also nicht nur
das beispielsweise genannte Verteilerrohr 22 zählt, sondern auch die Räume der einzelnen
Schaltfelder 11 bis 18) baut sich nun ein geringer Überdruck auf, welcher jedoch
nur ein bestimmtes geringes Ausmaß erreicht, da gleichzeitig über Undichtigkeiten
der einzelnen Schalt felder ein ständiger Druckabfall auftritt. Auf diese Weise
wird aber, was Ja erwünscht ist, erreicht, daß über diese genannten Undichtigkeiten
kein Staub in das Innere der zu schützenden Anlagenteile eindringen kann, und außerdem
wird sich alsbald nach dem Beginn der Zufuhr derart aufbereiteter Luft im Inneren
der
einzelnen Schaltfelder eine vergleichsweise trockene Luftatmosphäre bilden. Innerhalb
des in Fig. 7 schematisch angedeuteten Luftaufbereitungsaggregates finden nun aber
weitere Vorgänge statt, nämlich eine Entfeuchtung des Feuchtigkeitstauscher 63.
Mittels feststehender Dichtwandungen 65 und 66 wird der Feuchtigkeitstauscher 63
gewissermaßen in zwei Segmente geteilt, nämlich einen Adsorptionssektor 67 und einen
Regenerationssektor 68.
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Dieser letztgenannte Regenerationssektor 68 wird nun von einer weiteren
Luftströmung durchströmt, welche über eine Eintrittsstelle 69 mittels eines weiteren
Förderventilators 70 angesaugt wird, ein weiteres Feinfilter 71 passiert, sodann
durch einen Kondensator und Luftvorwärmer 72 geleitet und anschließend einem Erhitzer
73 zugeführt wird. Hierin wird dieser zweite Luftstrom, wie schon die Aggregatbezeichnung
aussagt, erhitzt und anschließend' durch den Regenerationssektor 68 des Feuchtigkeitstauschers
63 hindurchgeleitet, wobei er diesem die Feuchtigkeit - herrührend vom zuvor genannten
Luftstrom für den Anlagenbereich 64 - wieder entzieht, d.h. also den Feuchtigkeitstauscher
"regeneriert".
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Sodann durchströmt dieser mit Luftfeuchtigkeit angereicherte Luftstrom
den bereits genannten Förderventilator 70 und wird nun wieder dem schon erwähnten
Kondensator 72 zugeführt, wenn auch einem anderen Wirkungsbereich dieses Aggregates.
Sodann wird dieser Luftstrom über eine Austrittsstelle 74 wieder der allgemeinen
Atmosphäre im Schaltanlagenraum zugeführt, und zwar als staubgefilterte Luft, was
aber nur von untergeordneter Bedeutung ist. Hauptsächliche Aufgabe dieses zweiten
Luftstromes ist also die Regeneration des Feuchtigkeitstauschers 63, oder auch mit
anderen Worten gesagt: dessen Trocknung, damit er wieder seine Adsorptionsfunktion
für den durch die Eintrittsstelle 61 geleiteten Luftstrom zu erfüllen vermag.
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Einen dem eben geschilderten Verfahrensablauf völlig gleichen Ablauf
veranschaulicht die F i g u r 8.
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Dementsprechend sind auch die in Fig. 7 verwandten Bezugsziffern in
dieser Darstellung übernommen worden.
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Der Unterschied zwischen den beiden Verfahrensabläufen ist darin zu
sehen, daß beim zweiten, in Fig. 8 dargestellten Schema eine teilweise Rückführung
der aufbereiteten Luft aus dem Anlagenbereich 64 - über eine Rückführleitung 75
- in das die atmosphärische Luft zuführende Leitungssystem, und zwar kurz hinter
der Eintrittsstelle 61, erfolgt. Es wird also nicht alle dem Anlagenbereich 64 zugeführte
aufbereitete Luft durch die Verkleidungsspalte der einzelnen Schaltfelder wieder
abgeführt, sondern, wie auch aus den Fig. 4 bis 6 zu entnehmen, ein Teil der aufbereiteten
Luft zurück und erneut dem Filterungs- und Trocknungsprozeß zugeleitet.
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In der Praxis bedeutet dieses, daß sich die rückgeführte Luft mit
derjenigen, die von der Außenatmosphäre her durch die Eintrittsstelle 61 zugeführt
wird, vermengt und somit den Filterungs- und Trocknungsprozeß in gewisser Weise
entlastet. Dieses Rückführen eines Teils der bereits gefilterten und auch getrockneten
Luft aus dem Anlagenbereich 64 ermöglicht in einem gewissen Ausmaß eine Erhöhung
der vom Förderventilator 60 geförderten Luftmenge ohne Beeinträchtigung des Trocknungsvorganges;
außerdem aber kann hierdurch die in den einzelnen Schalt feldern insgesamt auftretende
Luftbewegung intensiviert werden, was durchaus erwünscht ist.
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Zusätzlich eröffnet sich hierdurch eine weitere Möglichkeit für Kontroll-
und Steuerungsmaßnahmen, indem man nämlich die durch die Rückführleitung 75 rückgeführte
Luft über einen oder mehrere Sensoren - schematisch angedeutet sind Sensoren 76,
77 und 78 - leitet, welche die (allgemein gesagt) Beschaffenheit der rückgeführten
Luft
erfassen und die ermittelten Werte anzuzeigen und/oder einem Steuerungs- und Warnsystem
oder dergleichen zuzuführen vermögen. Hierbei kann es sich um Temperatursensoren,
um Feuchtesensoren, Gassensoren bzw.
-
auch Rauchgasmelder und dergleichen handeln.
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Ein weiterer Unterschied zum in Fig. 7 schematisch dargestellten Verfahrensablauf
ist in der Anordnung einer zusätzlichen Zuführungsleitung 79 zu sehen, durch welche
hindurch gasförmige Zusätze zur aufzubereitenden Luft zugefügt werden können. Hierbei
kann es sich um Zusätze zur Beeinflussung, insbesondere zur Minderung der Leitfähigkeit
der in den Schalt feldern einzubringenden Atmosphäre handeln, ebenso aber auch um
Zusätze zur Beeinflussung der biologischen Bedingungen innerhalb der einzelnen Schaltfelder
bzw. - um bei diesem Schaubild zu bleiben, im Anlagenbereich 64. Bedeutung und Aufgabe
der letztgenannten Zusätze sind bereits eingangs der Beschreibung erläutert worden.
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Im Zusammenhang mit den Schemadarstellungen gemäß den Fig. 7 und 8
unerwähnt geblieben ist es, daß vom Kondensator und Lufterwärmer 72 ein Kondensatablufrohr
80 ausgeht, welches das anfallende Kondenswasser in eine Kanalisation oder gegebenenfalls
ins Freie leitet.
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Dieses Kondensablaufrohr 80 entspricht im Prinzip denjenigen Kondensatablaufrohren
mit den Ziffern 23 und 43 in den Fig. 1 bzw. 4.
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