DE1046564B - Verfahren zum Hydrophobieren von Textilgut - Google Patents
Verfahren zum Hydrophobieren von TextilgutInfo
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Description
DEUTSCHES
Gegenstand der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren
zum Hydrophobieren von organischen Geweben mit Organosiliciumverbindungen, wobei zusätzlich die
Bildung von Fett- und Lösungsmittelflecken auf Geweben verhindert und das Einlaufen von Wolle beim Waschen
weitgehend vermieden wird.
Eine der bekannten Methoden, mit Organosiliciumverbindungen Textilien wasserabstoßend zu machen, besteht
in der Verwendung von hydrolysierbaren Silanen, wie Methylchlorsilan; während durch dieses Verfahren
eine verbesserte Wasserabweisung erzielt wird, befriedigt es doch nicht ganz, da die während der Hydrolyse
entstehende Säure die Anwendung des Mittels beeinträchtigt. Gemäß einem anderen bekannten Verfahren
werden Alkalisalze von Organosilanolen verwendet, wodurch zwar eine Wasserabweisung erzielt wird, jedoch
eine Neutralisation des Alkalis erforderlich ist; das bedeutet, daß man mit Säure waschen muß, wodurch die
Behandlung des Textilguts einen weiteren Verfahrensschritt notwendig macht.
Die beste, bisher bekannte Methode zum Wasserabstoßendmachen von Geweben ist die Behandlung des
Textilgutes mit Mischungen von wasserstoffhaltigen Siloxanen und durch Trimethylsiloxygruppen endblockierten
Dimethylsiloxanen, wie sie in den Patenten 925 225 und 878 791 beschrieben ist. Gemäß diesen Verfahren
wird eine Mischung der beiden Siloxane auf das Textilgut aufgebracht und das behandelte Material erhitzt,
bis das Siloxan gehärtet ist. Dieses Verfahren wird in der Technik mit Erfolg angewandt, da dabei eine ausgezeichnete
Wasser abweisung, verbunden mit gutem Griff und Fall sowie der erforderlichen Vermeidung von
Knitterbrüchen der Harzausrüstung, erzielt wird. Durch dieses Verfahren wird eine sehr gute Wasserabweisung
auf praktisch allen Arten von Textilmaterialien erzielt, und diese Wasserabweisung bleibt auch nach wiederholter
Chemischreinigung und Naßwäsche im wesentlichen unvermindert erhalten. Es hat sich jedoch herausgestellt,
daß die in diesen Patenten beschriebenen Verfahren das Einlaufen von Wolle beim Waschen nicht verhindern,
obgleich die wasserabstoßende Eigenschaft der Wolle unverändert gut bleibt.
Ferner wurde gefunden, daß, obgleich die mit den obigen Produkten behandelten Gewebe gegen Chemischreinigung
beständig sind, sie doch nicht gegen Flecken geschützt sind, wie sie beim Fleckentfernen mit einem
Lösungsmittel entstehen. Diese Flecke beruhen auf verschiedenen Ursachen, so z. B. auf der Wanderung der
Gewebefarbe und des Siloxans mit dem Lösungsmittel, das sich auf der betroffenen Stelle ausbreitet. Wenn das
Lösungsmittel verdunstet, verbleibt auf dem Gewebe ein beständiger Fleck zurück.
Das Problem solcher Flecken ist besonders unangenehm bei Polsterbezügen, z. B. auf Autositzen und Möbel-Verfahren
zum Hydrophobieren
von Textilgut
von Textilgut
Anmelder:
Dow Corning Corporation,
Midland, Mich. (V. St. A.)
Midland, Mich. (V. St. A.)
Vertreter: L. P. Drissl, Rechtsanwalt,
München 23, Clemensstr. 26
München 23, Clemensstr. 26
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 29. April und 7. September 1954
V. St. v. Amerika vom 29. April und 7. September 1954
Firth Lombard Dennett, Midland, Mich. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
stücken. Wenn bei derartigen Polstern Flecken auftreten, so ist es natürlich nicht möglich, das gesamte Gewebe
chemisch zu reinigen. Die einzige Möglichkeit ist, ein mit einem Lösungsmittel getränktes Tuch zu nehmen und zu
versuchen, den Fleck auf diese WTeise zu entfernen. Bei einer großen Anzahl von Geweben hinterläßt
diese Behandlung jedoch unweigerlich einen ständigen Fleck. Häufig entsteht sogar noch ein häßlicherer Fleck,
wenn das Gewebe vorher mit Siloxanen gemäß den genannten Patenten behandelt wurde. Die Fleckenbildung
bei Geweben unter diesen Bedingungen stellt ein ernstliches Problem in der Kraftfahrzeugindustrie dar, da eine
bestimmte Anzahl von Kraftfahrzeugen auf ihrem Weg über das Fließband immer Flecken auf der Polsterung
bekommt. Mitunter sind diese Flecken so stark, daß man den Wagen vom Fließband nehmen und den Sitz neu
polstern muß. Dies ist naturgemäß umständlich und unwirtschaftlich, es wäre daher von großem Vorteil, ein
Gewebe zur Verfügung zu haben, das von Hand innerhalb von wenigen Sekunden gereinigt werden kann.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß durch Verwendung oxygruppenhaltiger Siloxane als
Bestandteil von wasserabstoßendmachenden Mitteln auf Siloxangrundlage diese Fleckenbildung bei Geweben vollständig
beseitigt werden kann.
Die erfindungsgemäßen Textilbehandlungsmittel bestehen im wesentlichen aus Gemischen zweier Organopolysiloxane,
nämlich aus (1) 5 bis 75 Gewichtsprozent flüssigen oder in Kohlenwasserstofflösungsmitteln löslichen
Polysiloxanen, die je Si-Atom im Durchschnitt, an Silicium gebunden, 0,05 bis 1 Wasserstoffatom enthalten
und bei denen das Verhältnis der Summe der Kohlenwasserstoffreste und Wasserstoffatome zu SiIi-
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cium 1,6 bis 2,5 beträgt, und (2) 95 bis 25 Gewichtsprozent
flüssigen oxygruppenhaltigen Polysiloxanen, die eine Viskosität unterhalb 1 000 000 cSt und im Durchschnitt
1,4 bis 2 einwertige Kohlenwasserstoffreste je Si-Atom aufweisen.
In den wasserstoffhaltigen Siloxanen (1), welche erfindungsgemäß
Anwendung finden, sollen mindestens 5 Molprozent der Si-Atome mindestens 1 Wasserstoff atom
gebunden enthalten; vorzugsweise soll im Durchschnitt nicht mehr als 1 Wasserstoff atom je Si-Atom vorliegen.
Die Wasserstoffatome können an einem einen oder mehrere der genannten Kohlenwasserstoffreste enthaltenden
Si-Atom gebunden sein, oder sie können auch an einem Si-Atom sitzen, das keine Kohlenwasserstoffreste
enthält. Zumindest ein Hauptanteil der restlichen Substituenten an den Si-Atomen sind beliebige aliphatische
Kohlenwasserstoffreste mit weniger als 6 C-Atomen. Beispielsweise können die Siloxane (1) Methyl-, Äthyl-,
Vinyl-, Allyl-, Propyl- oder Amylreste aufweisen. Vorzugsweise werden Siloxane (1) verwendet, die neben
Wasserstoffatomen am Si-Atom Methylreste aufweisen.
Beispiele von wasserstoffhaltigen Siloxanen (1) sind
Methylwasserstoff- oder Äthylwasserstoffpolysiloxan; Mischpolymerisate von Methylwasserstoffpolysiloxan und
Dimethylphenylsiloxan; Mischpolymerisate, die durch Mischhydrolyse von Diäthyldichlorsilan, Trichlorsilan
und Äthyldimethylchlorsüan, von Siliciumtetrachlorid, Methyldichlorsilan und Triäthylchlorsilan, von Dimethylmonochlorsilan
und Äthyldichlorsilan, von Vinylmethyldichlorsilan, Methyldichlorsilan und Äthylmethyldichlorsilan,
von Monomethylmonochlorsilan, Trimethylchlorsilan und Methyldichlorsilan, von Trimethylchlorsilan,
Dichlorsilan und Dimethyldichlorsilan oder von Phenylmethylmonochlorsilan
und Methyldichlorsilan erhalten wurden.
Die flüssigen oxygruppenhaltigen Siloxane (2) enthalten vorzugsweise 1,98 bis 2 Kohlenwasserstoffreste
je Si-Atom. Zweckmäßig sind dies aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit weniger als 6 C-Atomen, wie Methyl-,
Äthyl, Propyl, Amyl, Vinyl und Allyl, insbesondere Methylreste. In den Flüssigkeiten, die vorwiegend aus
Einheiten bestehen, bei denen das R: Si-Verhältnis 2
beträgt, sind die Oxygruppen wahrscheinlich an den endständigen Si-Atomen gebunden, d. h. gemäß der Formel
HO
SuO
Falls ein nennenswerter Anteil an Monoorganosiliciumeinheiten vorhanden ist, können einige der Oxygruppen
auch innerhalb der Ketten vorkommen, d. h. RRR"
OSiOSiOSi
R OHR
OH
Vorzugsweise enthalten die Siloxane (2) mindestens 0,02 Gewichtsprozent Oxygruppen. Die untere Viskositätsgrenze
dieser Flüssigkeiten ist ohne Bedeutung.
Die Siloxane (1) und (2) können mittels der bekannten Verfahren gewonnen werden, die Siloxane (2) am besten
nach dem in der deutschen Patentanmeldung D 20 341 IVb/39c. Gegebenenfalls können beide Siloxane (1) und
(2) beschränkte Mengen aromatische Kohlenwasserstoffreste enthalten; eine größere Menge solcher Reste soll
jedoch vermieden werden, da sie, in Mengen oberhalb 10 llolprozent anwesend, die Wasserabweisung beeinträchtigen.
Im Durchschnitt sollen die Siloxane (1) und (2) daher je Si-Atom nur bis zu 0,1 Arylreste aufweisen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Textilbehandlungsmittel erhält man durch einfaches Mischen der Siloxane (1)
und (2). Dies kann, falls zweckmäßig, unter Verwendung eines gegenseitigen Lösungsmittels erfolgen. Geeignete
Lösungsmittel sind z. B. Benzol, Toluol und Petroleumkohlenwasserstoffe. Den Siloxangeroischen können auch
ίο noch andere Stoffe, beispielsweise Monoorganosiloxanharze
in beschränkten Mengen zugesetzt werden, um den Griff des Gewebes auf gewünschte Weise zu modifizieren,
oder es können organische Harze, wie Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd-, Vinylacetat- und Acrylnitrilharze,
mitverwendet werden, um die Knitterfestigkeit, Wetterbeständigkeit und andere bestimmte
Eigenschaften von Textilien zu verbessern.
Die Siloxangemische können auf beliebige Weise aufgebracht werden, z. B. durch Tauchen oder Spritzen. Sie
können entweder als solche oder in Form von Lösungen oder Emulsionen angewandt werden. Emulsionen werden
bevorzugt, zumal die meisten Textilgutveredlungsbetriebe für die Handhabung von Lösungen nicht eingerichtet
sind. Es ist einer der Hauptvorteile der erfmdungsgemäßen Produkte, daß sie mit oder ohne Zusatz
von Emulgatoren leicht emulgiert werden können.
Die Siloxangemische werden in der Regel in einer solchen Menge angewandt, daß die Aufnahme durch das
Fasergut zwischen 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 1 bis 2 Gewichtsprozent, berechnet auf das Gewicht
des zu behandelnden Gutes, liegt.
Nach Aufbringen der Organosiliciumverbindung wird das Textilgut erhitzt, um jegliches Lösungsmittel oder
Wasser zu entfernen und um das Siloxan zu härten. Die bevorzugten Erhitzungstemperaturen liegen zwischen
35 und 2500C. Die erforderliche Erhitzungsdauer kann zwischen 5 Sekunden und einer Stunde schwanken;
letztere genügt im allgemeinen, um das Siloxan zu härten. Gegebenenfalls können zwecks Härtung der Siloxane auch
Katalysatoren, wie Zink- oder Eisenoktoat oder Blei-2-äthylhexoat,
mitverwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für beliebiges organisches Fasergut, wie z. B. solches aus Baumwolle,
Wolle, Leinen, Papier, sowie Kunstfasern, wie Polyamiden, Polyacrylnitril, Vinylchlorid-Vinylidenchlorid-Mischpolymerisaten
und polymerem Terephthalsäure-äthylenglykolester.
In allen Fällen erhalten die behandelten Stoffe eine ausgezeichnete Wasserabweisung,
guten Griff und Fall und bleiben frei von Knitterbrüchen der Harzausrüstung und Fettflecken. Außerdem verhindern
die erfindungsgemäßen Produkte das Einlaufen von Wolle beim Waschen. Zudem können sie leicht
emulgiert werden. Diese Kombination von Eigenschaften besitzt bis jetzt kein anderes Mittel auf Organosilicium-
oder organischer Grundlage
Das in den folgenden Beispielen zur Prüfung des Einlaufens
von Wollgeweben angewandte Verfahren besteht darin, daß man das Gewebe in Wasser von 6O0C in eine
mit einem Umkehrrad versehene übliche Waschmaschine gibt. Hierauf wird so viel Wasser zugegeben, bis es eine
Höhe von 10 cm über dem Boden des Innenzylinders erreicht hat. Das Wasser wird bei 60° C gehalten und die
Maschine 1 Stunde in Betrieb gehalten, das Gewebe sodann entfernt, in einer Schleudervorrichtung von 50 cm Durchmesser
5 Minuten mit einer Geschwindigkeit von 1750 U/min abgeschleudert und hierauf in einem Trommeltrockner
30 Minuten bei einer Manteltemperatur von 55°C getrocknet. Das Gewebe wird alsdann aus dem
Trockner genommen, mit Wasser bespritzt, 5 Minuten liegengelassen und in einer Flachpresse so lange gepreßt,
bis es trocken ist. Das Gewebe mißt man schließlich bis auf 1,5 mm genau aus, um festzustellen, wieviel es eingelaufen
ist.
Miteinander verglichen wurden: Als Siloxan A eine Mischung von 90 Gewichtsprozent durch Hydroxylgruppen
endblockiertem Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 13 742 cSt und 10 Gewichtsprozent durch
Trimethylsiloxygruppen endblockiertem Methylwasserstoffpolysiloxan mit einer Viskosität von etwa 25 cSt
bei 25° C.
Als Siloxan B eine Mischung von 90 Gewichtsprozent einer durch Hydroxylgruppen endblockierten PoIysiloxanflüssigkeit
mit einer Viskosität von 400 000 cSt/25° C und 10 Gewichtsprozent eines durch Trimethylsiloxygruppen
endblockierten Methylwasserstoffpolysiloxans mit einer Viskosität von etwa 25 cSt/25° C.
Ms Siloxan C eine Mischung von 90 Gewichtsprozent
durch Trimethylsiloxygruppen endblockiertem, flüssigem Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 12 500 cSt/
250C und 10 Gewichtsprozent durch Trimethylsiloxygruppen
endblockiertem Methylwasserstoffpolysiloxan mit einer Viskosität von 25cSt/25cC.
Als Siloxan D eine Mischung von 90 Gewichtsprozent eines durch Trimethylsiloxygruppen endblockierten Dimethylpolysiloxans
mit einer Viskosität von 400 000 cSt/ 25° C und 10 Gewichtsprozent eines durch Trimethylsiloxygruppen
endblockierten Methylwasserstoffpolysiloxans mit einer Viskosität von etwa 25 cSt/25°C.
Die Siloxane A und B fielen somit in den Bereich der vorliegenden Erfindung, die Siloxane C und D lagen
dagegen außerhalb dieses Bereiches.
Aus jeder der obigen Siloxanmischungen, die je 2 Gewichtsprozent
Blei-2-äthylhexoat enthielten, wurde eine 2gewichtsprozentige Xylollösung hergestellt, und in jede
Lösung ein Stück Wollflanell-Hemdenstoff so lange eingetaucht, bis das Gewebe jeweils 1,4 Gewichtsprozent
Organosiloxan aufgenommen hatte. Jede der Proben trocknete man sodann an der Luft, härtete 10 Minuten
bei 149° C und unterzog sie der oben beschriebenen Wäsche. Nachstehende Tabelle zeigt den Grad des Einlaufens
nach der ersten und der sechsten Wäsche:
Erste | Wäsche | Schuß | Sechste | Wäsche | Schuß | |
Siloxan | % Einlaufen | 2,4 | °/o Einlaufen | 3,8 | ||
Kette | 2,4 | Kette | ||||
A | 2,4 | 4,2 | 3,8 | 22,5 | ||
B | 2,4 | 2,7 | 4,1 | 14,5 | ||
C | 8,7 | 28,6 | ||||
D | 4,5 | 22,6 |
Kette .
Schuß
Schuß
Einlaufen
nach dem ersten
Waschen
5,9%
3,1%
3,1%
Gesamteinlaufen
nach, dem zehnten
Waschen
5,7%
1,4%*)
1,4%*)
Dieses Beispiel zeigt die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Produkte gegenüber bisher verwendeten, durch
Trimethylsiloxygruppen endblockierten Polysiloxanflüssigkeiten.
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 behandelte man einen Wollstoff mit einer Mischung von 90 Gewichtsprozent
eines flüssigen Mischpolymerisates aus 70 Molprozent Dimethylsiloxaneinheiten und 30 Molprozent
Monomethylsiloxaneinheiten, das eine Viskosität von 136 cSt/25°C aufwies und 0,36 Gewichtsprozent an
Silicium gebundene OH-Gruppen enthielt, und 10 Gewichtsprozent
durch TrimethylsiloxygTuppen endblokkiertem Methylwasserstoffpolysiloxan mit einer Viskosität
von 25 cSt/25°C. Der behandelte Wollstoff zeigte folgende Eigenschaften:
*)■ Der Wollstoff dehnte sich bei der Behandlung nach dem ersten Waschen.
In gleicher Weise wurde für die Behandlung eines Wollstoffes als Siloxan (1) ein flüssiges Mischpolymerisat aus
43,5 Molprozent Dimethylsiloxaneinheiten und 56,5 Molprozent Monomethylsiloxaneinheiten mit einer Viskosität
von 4692 cSt/25°C, das 0,37 Gewichtsprozent an Silicium gebundene Oxygruppen enthielt, verwendet, wobei
folgende Eigenschaften erzielt wurden:
20 | Einlaufen nach dem ersten Waschen |
Gesamteinlaufen nach dem zehnten Waschen |
Kette 2S Schuß .... |
4,1% 1.8% |
13,6 0/0 8,Oo/o |
Eine 2 %ige Xylollösung einer Mischung von 40 Gewichtsprozent
durch Hydroxylgruppen endblockiertem Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 129 cSt/
25° C und 60 Gewichtsprozent durch Trimethylsiloxygruppen endblockiertem Methylwasserstoffpolysiloxan
mit einer Viskosität von etwa 25 cSt/25° C wurde auf ein Stück Wollgabardine aufgebracht, wobei das Gewebe
1,6 Gewichtsprozent Siloxan aufnahm. Dann wurde die Probe getrocknet, 10 Minuten auf 149° C erhitzt und hierauf,
wie oben beschrieben, gewaschen. Das erhaltene Wollgewebe war weit weniger eingelaufen als ein Stück
unbehandeltes Tuch.
Eine Reihe flüssiger durch Hydroxylgruppen endblockierter Dimethylsiloxane mit Viskositäten von 1700,
5000, 25 000 und 42 000 cSt bei 25°C wurde jeweils mit einem durch Trimethylsiloxygruppen endblockierten
Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von etwa 25 cSt/25°C in einem Gewichtsverhältnis von 40:60
gemischt. Aus den Gemischen stellte man unter Zusatz von Polyvinylalkohol und Natriumlaurylsulfat als Emulgatoren
wäßrige Emulsionen her, die verdünnt wurden, bis die Konzentration des Siloxans etwa 4 Gewichtsprozent
betrug. Je ein Stück Bezugstoff, das an der Oberfläche aus Polyamiden und an der Rückseite aus Baumwolle
bestand, wurde in jede Emulsion so lange getaucht, bis es 2 Gewichtsprozent Siloxan aufgenommen hatte, jedes
Gewebestück sodann durch Trockenwalzen geleitet und hierauf 10 Minuten auf 149° C erhitzt. Nunmehr brachte
man auf jede Probe einen Asphaltkittfleck auf und beließ
ihn 5 Minuten darauf. In jedem Falle konnte der Fleck in etwa 30 Sekunden durch Abreiben des Gewebes mit
einem mittels eines üblichen Reinigungslösungsmittels für Gewebe imprägnierten Tuch entfernt werden. Sodann
ließ man das Gewebe an der Luft trocknen; es war keine Spur mehr von einem durch den Asphalt oder das Lösungsmittel
hervorgerufenen Fleck zu sehen.
Ähnliche Ergebnisse werden erzielt, wenn man an Stelle des Methylwasserstoffpolysiloxans flüssige Mischpolymerisate
aus: 90 Molprozent (CHg)2SiO =,9,5 Molprozent
HSiO1,,;- und 0,5 Molprozent C0H5(CHg)2SiO0^-Em-
heiten; 99,5 Molprozent C3H7HSiO- und 0,5 Molprozent
(CH3J2HSiQ0,g-Einheiten; 0,1 Molprozent C5H11 (C H3)2-SiO015-,
55 Molprozent (C2H5)2SiO- und 44,9 Molprozent
CH3HSiO-Einheiten oder an Stelle des durch Hydroxylgruppen
endblockierten Dimethylpolysiloxans durch Hydroxylgruppen endblockierte Flüssigkeiten mit einer
Viskosität von 3000 cSt und folgenden Zusammensetzungen verwendet: Diäthylsiloxan, Diamylsiloxan,
Äthylmethylsiloxan und ein Mischpolymerisat aus 95 Molprozent Dimethylsiloxaneinheiten und 5 Molprozent
Diphenylsiloxaneinheiten.
Die vorbeschriebenen Arbeitsweisen sind anwendbar bei Bezugstoffen, die sowohl 100 %ig aus Baumwolle,
Wolle, Viskose- oder Polyamidgarn als auch z. B. aus Kombinationen von Polyamiden und Wolle, von Polyacrylnitrilfasern
und Baumwolle oder Kombinationen von Polyamiden, Viskose und Metallfaden bestehen. In
allen Fällen wurde eine völlige Entfernung des Flecks ohne Zurücldassung irgendwelcher Spuren erreicht.
20 Beispiel 6
Eine 2gewichtsprozentige Lösung einer Mischung aus 40 Gewichtsprozent durch Hydroxylgruppen endblokkieriem
flüssigem Dimethylpolysiloxan mit einer Viskosität von 129 cSt/25°C und 60 Gewichtsprozent eines
durch Trimethylsiloxygruppen endblockierten flüssigen Dimethylpolysiloxans von 25 cSt/25°C in Erdölkohlenwasserstoffen
enthielt 2 Gewichtsprozent Zinkoktoat, berechnet auf das Gesamtgewicht der Siloxane. Diese
Lösung wurde auf einen blauen Polyamidbezugstoff aufgebracht, wobei die Siloxanaufnahme 1,6 Gewichtsprozent
betrug. Das Gewebe wurde an der Luft getrocknet, 10 Minuten auf 149°C erhitzt, sodann Asphaltkitt auf die
Probe gegeben, welcher in etwa 30 Sekunden durch Reiben mit einem mit einem üblichen Reinigungsmittel
imprägnierten Tuch wieder entfernt werden konnte, wobei kein Fleck auf dem Gewebe zurückblieb.
Vergleichsweise wurden unbehandelte Proben der im Beispiel 3 und 4 verwendeten Gewebe mit starken
Asphaltkittflecken versehen und konnten nicht mehr gereinigt werden. Dies war auch der Fall bei Geweben, die
auf dieselbe Weise mit einer Mischung von 40 Gewichtsprozent durch Trimethylsilox3^gruppen endblockiertem
flüssigem Dimethylpolysiloxan von 12 500 cSt/25°C und Gewichtsprozent einer durch Trimethylsiloxygruppen
endblockierten Methylwasserstoffpolysiloxanflüssigkeit von 25 cSt/25°C behandelt wurden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Hydrophobieren von Textilgut, dadurch gekennzeichnet, daß man auf das aus
organischen Fasern bestehende Textilgut ein PoIysiloxangemisch aufbringt, das aus
a) 5 bis 75 Gewichtsprozent flüssigen oder in Kohlenwasserstofflösungsmitteln
löslichen Organopolysiloxanen, die je Si-Atom im Durchschnitt, an Silicium gebunden, 0,05 bis 1 Wasserstoffatome
enthalten und bei denen das Verhältnis der Summe der Kohlenwasserstoffreste und Wasserstoffatome
zu Silicium 1,6 bis 2,5 beträgt, und
b) 95 bis 25 Gewichtsprozent flüssigen oxygruppenhaltigen Organopolysiloxanen, die eine Viskosität
unterhalb 1000 000 cSt und je Si-Atom durchschnittlich
1,4 bis 2, vorzugsweise 1,98 bis 2 Kohlenwasserstoffreste aufweisen,
besteht und das Textilgut zur Härtung des aufgebrachten Polysiloxangemisches erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polysiloxangemisch verwendet wird,
deren Siloxankomponenten als Kohlenwasserstoffreste aliphatische Reste mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen
enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polysiloxangemisch verwendet
wird, in deren Siloxankomponenten alle Kohlenwasserstoffreste Methylreste sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polysiloxangemisch verwendet wird,
deren Siloxankomponenten je Si-Atom durchschnittlich höchstens bis 0,1 Arylreste aufweisen.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als das unter a) genannte PoIysiloxan
ein flüssiges Mischpolymerisat mit Trimethylsiloxan- und Methylwasserstoffsiloxaneinheiten verwendet
wird.
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