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Ausfahrbare Vorrichtung zum gerichteten Senden und Empfangen von Schallsignalen
im Wasser Es sind Vorrichtungen zum gerichteten Senden und Empfangen von Schallsignalen
im Wasser bekannt, die abwärts über die Kiellinie des Seefahrzeuges hinaus ausfahrbar
sind. Durch Drehen der genannten Vorrichtungen ist ein Senden und Empfangen in horizontaler
Richtung möglich. Diese Vorrichtungen, genannt »Horizontallote«, haben jedoch den
Nachteil, daß man mit ihnen die Tiefe der jeweils angeloteten Objekte nicht ermitteln.
kann. Wenn sich nämlich das Seefahrzeug dem angeloteten Objekt nähert und dessen
Tiefe nicht der der Sendevorrichtung entspricht, gerät es aus dem Bereich der Schallsignale.
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Des weiteren ist ein Horizontallot bekannt, bei dem die Sende- und
Empfangsvorrichtung nicht einfahrbar, sondern an einem an der Unterseite des Seefahrzeuges
drehbar gelagerten Schaft angebracht ist. Es ragt stets über die Kiellinie des Schiffes
hinaus, um in allen Richtungen loten zu können. Damit ist aber die Gefahr verbunden,
daß das besagte Horizontallot im seichten Gewässer leicht mit dem Grund des Gewässers
in Berührung kommt und Beschädigungen erleidet. Außerdem ist zum Drehen des bekannten
Horizontallotes ein elektrischer Motor vorgesehen. Dieser teure und darüber hinaus
platzraubende Antrieb würde sich erübrigen und von einer billigeren, manuell betätigbaren
Antriebsvorrichtung ersetzt werden können, wenn der drehbare Teil des Horizontallotes
nicht dem Staudruck des Wassers ständig ausgesetzt wäre, sondern wie in der zuvor
beschriebenen, bekannten Horizontallotvorrichtung von einem schützenden Hüllkörper
umgeben wäre, der zudem noch ausfahrbar angeordnet werden könnte. Vorteilhaft ist
dagegen bei der zuletzt beschriebenen Horizontalvorrichtung, daß ein kippbarer Schwinger
angeordnet ist, der es erlaubt, nicht nur die horizontale Richtung des Objektes
zu ermitteln, sondern auch gleichzeitig dessen Tiefe zur Anzeige zu bringen. Dadurch
ist die Möglichkeit gegeben, den Schwinger stets auf ein sich relativ dem Seefahrzeug
näherndes Objekt zu richten.
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Die Erfindung vereinigt die erwähnten Vorteile beider zuvor beschriebenen,
bekannten Vorrichtungen, vermeidet aber deren Nachteile. Sie besteht darin, daß
zur Drehung des Schwingers um seine Achsen zwei ineinandergeführte Wellen vorgesehen
sind, die durch Umlenkung, beispielsweise mittels Gelenken, an einen von der Ausfahrvorrichtung
entfernt gelegenen Ort geführt werden können, wobei unmittelbar vor der
ersten Umlenkungsstelle, die der genannten Vorrichtung am nächsten ist, ein
Getriebe angeordnet ist, das die genannten Wellen mit zwei nebeneinander, vorzugsweise
parallel verlaufenden Wellen kuppelt, und daß beide Wellen in der letzten Umlenkungsstelle
durch ein entsprechendes Getriebe wieder koaxial zusammengeführt werden. Diese ausgesprochen
einfache und billige mechanische Fernsteuerung läßt sich bei dem erwähnten Horizontallot
nur deshalb anwenden, weil vorteilhafterweise der um zwei zueinander senkrechte
Achsen schwenkbare Schwinger innerhalb des gegen Verdrehen gesicherten Hüllkörpers
angeordnet ist. Die damit in erträglichen Grenzen bleibenden Steuerkräfte können
von Hand aufgebracht werden, so daß kein maschineller Steuermechanismus für die
Horizontallote nach der Erfindung vonnöten ist. Auch hat die äußerst geringe Belastung
der Lager der Steuervorrichtung des Horizontallotes eine erheblich längere Lebensdauer
zur Folge.
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Die Erfindung wird nun an Hand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung
erläutert.
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Die Figuren zeigen ein Horizontallot, das am Schiffsboden ausfahrbar
angebracht ist. Es besteht zur Hauptsache aus einem Hüllkörper 1, der sich aus einem
erweiterten kugelförmigen Ende 2 und einem aus einem ovalen Rohr bestehenden Schaft
3 zusammensetzt. Der Hüllkörper ist in einer Aufnahme senkrecht ausfahrbar angeordnet.
Die Aufnahme ist derart ausgebildet, daß das erweiterte Ende 2 völlig darin untergebracht
werden kann. Diese Aufnahme wird Koker 4 genannt.
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Zum Aus- und Einfahren des Hüllkörpers ist an seinem oberen Ende seitlich
eine Spindel 5 vorgesehen. Ihr Gewinde besteht zur Hälfte aus Linksgewinde und zur
anderen Hälfte aus Rechtsgewinde. Sie ist durch eine Gewindebohrung einer mit dem
Koker 4 fest verbundenen Tragsäule 6 und ebenfalls durch eine an dem Hüllkörper
1 mittels Schrauben befestigte Mutter 7 geschraubt. Dabei ist das Gewinde der Mutter
7 und das Gewinde des Teiles der Spindel, das mit der Mutter 7 in Wechselwirkung
tritt, rechtsgängig
ausgebildet. Das in die Gewindebohrung der Tragsäule
6 hineinreichendeGewinde der Spinde15 sowie das Gewinde dieser Gewindebohrung sind
hingegen linksgängig ausgeführt. Zur Betätigung der Spindel ist an ilireni oberen
Ende ein Handrad 8 angeordnet, Durch Drehen dieses Handrades kann die Spindel in
der Gewindebohrung der Tragsäule 6 auf und ab geschraubt werden. Dabei wird aber
gleichzeitig auch die Mutter 7 und damit der ganze einfahrbare Teil der Vorrichtung
in senkrechter Richtung bewegt, und zwar einmal dadurch, daß die Mutter 7 auf dem
rechtsgängigen Teil der Spindel 5 auf- und abwärts geschraubt wird, und zum anderen
durch die Bewegung der Spindel relativ zur Tragsäule. Sind die Steigungen des rechts-
und linksgängigen Teiles der Spindel gleich, so legt die Mutter 7 doppelt soviel
Weg zurück wie die Spindel 5. Dies geht auch aus der in Fig. 1 gestrichelt
angedeuteten eingefahrenen Stellung I der Vorrichtung hervor. Soll die Betätigung
des Handrades 8 in einem entfernt gelegenen Führerstand vorgenommen werden, so kann
beispielsweise die Spindel 5 bis in die Stellung II (Fig. 1) verlängert werden,
oder es kann die Übertragung der Drehbewegung des Handrades 8 von dem Führerstand
auf die Spindel 5 vermittels Gelenkwellen oder Teleskopen erfolgen.
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In dem Hüllkörper ist ein Schwinger 9 untergebracht, der von zwei
ineinander verlaufenden Wellen, der Hohlwelle 10 und der Kippwelle 11, um eine senkrechte
und horizontale Achse v erschwenkbar ist. Am oberen Ende des Hüllkörpers münden
die beiden ineinander verlaufenden Wellen in ein Getriebe 12. Dieses Getriebe 12
besteht aus zwei Stirnrädern, wobei das eine Stirnrad auf die äußere Hohlwelle 10
fest aufgebracht ist, während die innere Kippwelle 11 durch die Nabe des genannten
Stirnrades frei hindurchgeführt ist. Die Achse des mit diesem Stirnrad zusammenwirkenden
weiteren Stirnrades des Getriebes 12 stellt die Fortsetzung der äußeren Hohlwelle
10 dar. Durch dieses Getriebe werden also beide ineinandergeführte Wellen 10 und
11 getrennt, in der Weise, daß sie fortan nebeneinander verlaufen. Dadurch ist eine
einfache Umlenkung mittels Gelenken möglich.
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Die erste Umlenkungsstelle 13 liegt unmittelbar hinter dem Getriebe
12. Die nächste Umlenkungsstelle 14 der beiden Wellen befindet sich kurz vor einer
Lagerung 15, die an einer Decke des Seefahrzeuges befestigt ist. Unter dieser Decke
laufen die Fortsetzungen der Wellen 14 und 11 bis zur Umlenkungsstelle 16 entlang,
die unter dem Führerstand gelegen ist. Hier werden die beiden Wellen 10 und 11 senkrecht
aufwärts geführt und münden in ein Getriebe 17,
das ein gleiches Stirnräderpaar
wie das Getriebe 12 besitzt. Mittels dieses Getriebes werden die nebeneinander verlaufenden
Wellen 10 und 11 wieder koaxial zusammengeführt, wobei die Welle 10 abermals durch
die Nabe eines der Stirnräder hindurchgeführt wird, während die Welle 11 fest mit
diesem Stirnrad verbunden ist. Auf die beiden von neuem ineinander verlaufenden
Wellen sind zwei koaxial geführte und ineinandergelagerte Handräder 18 und 19 aufgebracht.
Dabei ist das Handrad 18 mit der äußeren Hohlwelle 10 und das Handrad 19 mit der
innerenKippwelle 11 fest verbunden. An der Nabe des Handrades 18 ist eineAnzeigevorrichtung20
angeordnet, die den Sende- und Empfangswinkel des Horizontallotes anzeigt. Da das
Horizontallot mitels der Spindel 5 aus- und eingefahren wird, ist das erste umgelenkte
Glied beider Gelenkwellen 10 und 11 mit Teleskopen 21 versehen. Hat nun das dieses
Horizo.ntallotgerät beherbergende Seefahrzeug sein Wirkungsgebiet erreicht und soll
das Lotgerät eingesetzt werden, so kann durch Drehen des Handrades 8 der Hüllkörper
1 samt Schwinger ausgefahren werden. Durch Drehen des Handrades 13 kann nun bei
ständiger Lotung ein horizontaler Bereich um das Seefahrzeug abgesucht werden. Ist
ein bestimmtes Objekt ermittelt und das Seefahrzeug steuert darauf zu, so kann durch
Drehen des Handrades 19 relativ zu dem Handrad 18 der Schwinger 9 gekippt werden,
wodurch ständig das eingestellte Objekt, das sich zumeist wesentlich tiefer als
das Sendegerät befindet, im Strahlenkegel des Horizontallotes gehalten werden kann.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform eines
Horizontallotes beschränkt. Es können beispielsweise auch ohne Fernsteuerung die
zur Steuerung des Schwingers vorgesehenen Handräder 19, 18 und 8 direkt am ausfahrbaren
Hüllkörper angebracht werden. Auch läßt sich das erfindungsgemäße Horizontallotgerät
in der zuletzt genannten Ausführung sehr gut außenbords anbringen. Dadurch, daß
die zur Betätigung notwendigen Handhaben einmal direkt am ausfahrbaren Gerät oder
in einem der Sende- und Empfangsvorrichtung ferngelegenen Ort durch Zwischenschaltung
einer einfachen und billigen mechanischen Fernsteuerung angeordnet werden können,
erhält das Horizontallot nach der Erfindung eine vielseitige Verwendbarkeit.