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Selbsttätige Steuerungsanlage der Flammzündvorrichtung für Nachbrenner
von Turbinenstrahltriebwerken Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Steuerungsanlage
der Flammzündvorrichtung für Nachbrenner von Turbinenstrahltriebwerken :mit Schubdüsen
veränderbarer Fläche sowie mit Stellmotoren zum Bewegen .der Düse in bffnungs- oder
Schließrichtung und Vorrichtungen zur Steuerung des Stellmotors.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten Anlage
der obigen Art, bei der das Nachtropfen von Zündkraftstoff in die Brennkammer verhindert
wird, nachdem die Zündvorrichtung im Nachbrenner Zündung hervorgerufen hat, so daß
ein übermäßiger Kraft,stoffzufluß in .die Brennkammer verhindert wird, wenn sich
der Nachbrenner in Betrieb befindet oder falls irgendwelche Teile der Zündvorrichtung
im späteren Betriebe versagen sollten.
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Dies wird erfindungsgemäß durch Vorrichtungen erreicht, welche die
Zündvorrichtung und die Düsenstellmotor-Steuervorrichtung betriebsfähig verbinden,
um die Zündvorrichtung außer Betrieb zu setzen, wenn die Steuervorrichtung die Diise
zu öffnen sucht. Die Zündvorrichtung weist in der Zufuhrleitung für den als Zündmittel
dienenden Kraftstoff ein Ventil auf, das durch die Betriebsverbindungsvorrichtung
geschlossen wird, wenn die Steuervorrichtung die Düse zu öffnen sucht. Die Betriebsverbindungsvorrichtung
kann einen Schalter aufweisen, der in diesem Falle den Stromkreis zu dem elektrisch
betätigharen Ventil unterbricht. Erfindungsgemäß kann die Zündvorrichtung ansprechend
auf den Druck des an den Nachbrenner gelieferten Kraftstoffs betätigbar sein. Die
Düsenstellmotor-Steuervorrichtung kann ansprechend auf den statischen Druck des
Durchsatzes im Nachbrenner betätigbar sein. Bei Verwendung eines Kompressors und
einer Turbine ist die Düsenstellmotor-Steuervorrichtung ansprechend auf das Verhältnis
eines obsoluten Drucks des Durchsatzes zwischen Kompressor und Turbine und eines
absoluten Drucks desselben zwischen Turbine und Düse betätigbar. Bei Verwendung
eines Kompressors, einer Turbine und einer Brennkammer zwischen Kompressor und Turbine
spritzt die Zündvorrichtung für .den Nachbrenner den als Zündmittel dienenden Kraftstoff
in die Brennkammer ein.
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Gegenüber ,bekannten Anlagen hat die Anlage nach der Erfindung den
Vorteil, daß sie eine koordinierte Schubdüsenfläche und Zündsteuervorrichtung für
eine Nachbrenngasturbine liefert, bei der die Zündvorrichtung Zündkraftstoff in
die Hauptbrennkammer ansprechend auf die Einschaltung von Kraftstoffzufluß zum Nachbrenner
einspritzt, daß die Düsenstellmotor-Steuervorrichtung durch ein Verhältnis von Drücken
im Triebwerk betätigt wird und daß .die Zündvorrichtung außer Betrieb gesetzt wird,
wenn die Düsenstellmotor-Steuervorrichtung die Düse zu öffnen sucht. Somit wird
eine verbesserte Steuerungsanlage geschaffen, welche die Arbeitsweise der Zündvorrichtung
und die Schubdüsenfläche koordiniert, so daß Zündkraftstoff bei Einschaltung von
Kraftstoffzufluß zum Nachbrenner nur so lange erfolgt, bis die Schubdüse öffnet.
Dadurch wird verhindert, daß eine übermäßige Kraftstoffmenge in die Hauptbrennkammer
gelangt.
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Die Erfindung ist als Beispiel in der Zeichnung veranschaulicht. Es
zeigt Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Turbinenstrahltriebwerks und einen
Nachbrenner mit einer Steuerungsanlage nach der Erfindung im Querschnitt, Fig. 2
eine vergrößerte schematische Ansicht der in Fig. 9. gezeigten Schubdüsensteuerung
und F ig. 3 eine vergrößerte der in Fig. 1 dargestellten Zündsteuerung.
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Das Turbinenstrahltriebwerk 2 hat einen Kompressor 4, der in der dargestellten
Anordnung in Zentrifugalbauart ausgebildet ist und von einer Turbine 6 angetrieben
wird. Dazwischen befindliche Brennkammern 8 liefern Luft von dem Kompressor an die
Turbine. Ein Nachbrenner 10 ist an dem Turbinenauslaß angebracht und bildet ein
Mittel zur Vergrößerung des Schubes.
Das Triebwerk 2 hat zwei in
axialem Abstand angeordnete ringförmige Einströmöffnungen 12, um die ankommende
Luft in zwei gegenüberliegende ringförmige Verdichtereinlaßöffnungen zu leiten.
Die komprimierte Luft, die den Verdichter 4 verläßt, strömt durch die Brennkammern
8 zu der Turbine; wo -sie mit Kraftstoff aus den Kraftstoffdüsen 14 .gemischt wird.
Diese Kraftstoffdfisen 14 erhalten Kraftstoff über die Rohrleitung 20 von dem Drehzahlregler
15 zugemessen. Das Kraftstoff-Luft-Gemisch wird anfänglich in den Brennkammern 8
mittels einer Zündeinrichtung 16 gezündet. Der Regler 15 hält die Drehzahl der Turbinenläufereinheit
in Übereinstimmung mit dem durch den Kraftstoffhebel 17 eingestellten Wert aufrecht,
indem er den Kraftstoffluß regelt, der den Brennkammern 8 über die Leitung 20 und
-die Düsen 14 zugeführt wird.
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Von der Turbine verlaufen die Gase um einen Kegel 18 in den Diffusorabschnitt
19 der Nachbrennvorrichtung. Wenn die Nachbrennvorrichtung arbeitet, wird Kraftstoff
von einer Anzahl in dem Diffusor 19 angeordneten Kraftstoffdüsen 26 in diese Gase
ausgestoßen. Da die Gase, welche die Turbine 6 verlassen, eine beträchtliche Menge
unverbrauchten Sauerstoff enthalten, schafft der durch die Kraftstoffdüsen 26 zusätzlich
eingeleitete Kraftstoff ein brennbares Gemisch, das in der Brennkammer 27 durch
eine nachher beschriebene Zündstoffzufuhr initial gezündet werden kann. Die Verbrennung
dieses brennbaren Gemisches wird in der Brennkammer 27 der Nachbrennvorrichtung
durch Flammenhalter 30 und 32 stabilisiert: Die verbrannten Gase verlassen das Triebwerk
durch die Düse 44, deren Fläche geändert werden kann. Die veränderbare Düse 44 arbeitet
zwischen einer kleinsten Öffnung für den Betrieb des Triebwerks ohne Nachverbrennung
und einer größten Öffnung für den Betrieb mit Nachverbrennung. Der Servomotor für
die Düse besteht aus dem Zylinder 130, dem Kolben 132, der Plenelsteuerstange 134,
der Düsenstenerstange 78, der Kolbenstange 138, einem Wagen oder Schlitten 140 und
einem Spur- oder Führungsmechanismus 142 für diesen Wagen.
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Die Steuerungsanlage für die Nachbrennvorrichtung kann in drei Hauptteile
geteilt werden, und zwar erstens die Kraftstoffanlage, zweitens die Zündstoffzufuhrvorrichtung
und drittens die Steuerung der Schubdüse. Diese drei Teile sind durch Rohrleitungsverbindungen
und eine elektrische Anlage eng ko= ordiniert. .
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Die Kraftstoffanlage umfaßt den Kraftstoffbehälter 46, die Kraftstofförderpumpe
48, die Kraftstoffpumpe 50, den Nachbrennkraftstoffmengensteller 52 und die Kraftstoffdüsen
26. Die Kraftstofförderpumpe 48 ist auf dem Kraftstoffbehälter 46 angeordnet und
mit der Kraftstoffpumpe 50 durch Rohrleitungen 54 und 56 verbunden. Die Kraftstoffpumpe
50 ist als eine von einer Luftturbine mit einem Turbinenläufer 58 angetriebene Kreiselpumpe
ausgebildet und mit einem Ansaugkanal 60 sowie Auslaßkanälen 62 für das Turbinenarbeitsmittel
versehen. Das Arbeitsmittel, das von dein Verdichterausgang des Triebwerks- abgezapfte
komprimierte Luft dargestellt ist, wird durch Rohrleitungen 230, 64 und 66 zu dem
Ansaugkanal 60 gefördert. Ein motorbetätigtes Ventil 68 ist an der Verbindungsstelle
der Leitungen 64 und 66 angeordnet, um,den Betrieb der Kraftstoffpumpe .durch Änderung
der zur Luftturbine strömenden komprimierten Luft zu steuern. Der Turbinenläufer
58 treibt ein Kreisel# putnpenlaufrad 70, das die Pumpwirlung erzeugt. Die Kraftstoffpumpe
50 liefert Kraftstoff an den Nachbrennkraftstoffmengensteller 52 durch die Rohrleitung
72. Der Nuchbrennkraftstoffmengensteller 52 spritzt den Kraftstoff in das Triebwerk
über die Leitung 74 durch die Düsen 26 ein.
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Die Düsenstellmotor-Steuervorrichtung 76 leitet Drücke an .die Schubdüsenbetätigungszylinder
130 durch einen Steuerschieber 168, um je nach Erfordernis die Ausström- oder Schubdüse
zu öffnen oder zu schließen. Der Steuerschieber 168 hat drei Bandscheiben 170, 172,
174, die das Ventil in der Zylinderbohrung 176 führen. An die Zylinderbohrung 176
sind sechs Kanäle oder Leitungen angeschlossen, und zwar gemäß Fig. 2 von links
nach rechts: eine Auslaß- oder Entlüftungsleitung 178 an die Niederdruckversorgung,
die .der Verdichtereintrittsdruck sein kann, eine Leitung 266, deren anderes Ende
mit dem von der Düse abgewandten Ende des Zylinders 130 verbunden ist, eine Leitung
230, deren anderes Ende an eine Hochdruckversorgung angeschlossen ist, die als Verdichteraustrittädruck
dargestellt ist, eine Leitung 262, deren anderes Ende mit dem Ende .der Zylinder
130 in der Nähe der Düse verbunden ist, ein Auslaß- oder Entlüftungskanal 180 zu
der Niederdruckversorgurig und eine Leitung 182, die als Auslaß dient. Eine Feder
184 spannt .das Relaisventil 168 nach rechts gegen eine Seite eines Kolbendeckels
186 vor, der eine Kammer 190 mit einer Bohrung 191 bildet.
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Ein Schaltventil 188 verbindet die Kammer 190 entweder mit einer Leitung
192, die zu einer Strömungsmitteldruckquelle führt, oder mit einer Kammer 194, die
über die Leitungen 250 und 252,an einen niedrigen Bezugsdruck angeschlosssen ist.
Um zu verhindern, daß sich die Düse 44 in einem Nichtnachverbrennbereich öffnet,
ist .die Strömungsmitteldruckquelle für die Leitung 192 an einem Punkt in der Kraftstoffanlage
der Nachbrennvorrichtung angeordnet, der sich strömungsabwärts von der Kraftstoffpumpe
der NTachbrennvorrichtung befindet. Das Schaltventil 188 hat drei Bandscheiben 196,
198, 200 und bewegt sich axial in einer Zylinderbohrung 202. An diese Zylinderbohrung
sind vier Kanäle angeschlossen, und zwar gemäß Fig. 2 von oben ausgehend: ein Kanal
204, dessen anderes Ende an die Kammer 194 angeschlossen ist, ein Kanal
205, dessen anderes Ende mit einer Kammer 206 verbunden ist, die ihrerseits
mit dem Kanal 192 in Verbindung steht, ein Kanal 208, dessen anderes Ende
mit der Kammer 190 verbunden ist, und ein Kanal 210, dessen anderes Ende an die
Kammer 194 angeschlossen ist.
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Das untere Ende des Schaltventils 188 ist mit dem einen Ende eines
in der Kammer 194 angeordneten Schwingbalkens 212 verbunden, der nahe jedem Ende
zwischen zwei Faltenbälgen angeordnet ist. Jeder Faltenbalgsatz ist mit einem geschlitzten
Teil 213 angebracht, durch den der Schwingbalken 212 verläuft. Ein Stift
215 lagert den Schwingbalken schwenkbar an jedem Ende an dem Teil 213 jeder Faltenbalggruppe.
,Die unteren Faltenbälge 214 und 216 an j edern Ende sind ausgepumpt.
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Die Drücke an zwei verschiedenen Stellen längs des Strömungswegs der
Gase durch das Triebwerk werden durch die Steuerung 76 benutzt, um .die Verbrennung
in der Nachbrennvorrichtung zu kontrollieren und die Rückstoßdüse entsprechend zu
regulieren. Wie in Fig. 1 dargestellt ist, sind diese Stellen der Verdichterauslaßdruck,
der mit der Leitung 222 an den Faltenbalg 218 angeschlossen ist, oberhalb .des Faltenbalges
214, und der Turbinenauslaßdruck, der über die Leitung 79 mit dem Faltenbalg 220
verbunden ist, oberhalb des Faltenbalges216.
Eine bewegliche Drehachse224
trägt den Schwingbalken 212 in einem Schlitz 226. Ein Drehschiebekolben 228 ist
in der Bohrung 230' in der Steuerungseinrichtung 76 oberhalb der Kammer 194 angeordnet.
Ein Ende eines Armes 232 ist mit dem Drehschiebekolben 228 und das andere Ende mit
der Drehachse 224 verbunden. Der Arm232 verläuft durch einen Schlitz234, der die
Bohrung 230' und die Kammer 194 verbindet. Der Kolben 228 kann sich zwischen zwei
Einstellschrauben, einer »Düsenschließ«-Einstellschraube 236
und einer »Düsenöffnungs«-Einstellschraube
238, beweg en. D i e » Düsenöffnung s «-Ein,stel,l schraube 238 stellt einen Wert
des Druckverhältnisses in .den Faltenbälgen 218 und 220 ein, der über dem zum Öffnen
der Düse 44 erforderlichen Verhältnis liegen muß. Die »Düsenschließ«-Einstellschraube236
stellt einen unterschiedlichon Wert des Druckverhältnisses in den Faltenbälgen ein,
der unter dein zum Schließen der Düse 44 erforderlichen Verhältnis liegen muß.
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Eine Feder 240 spannt den Kolben 228 nach rechts gegen die »Düsenöffnungs«-Einstellschraube
238 vor. Die von der Bohrung 230' gebildete Kammer 242 und das linke Ende des Kolbens
228 sind mit der Kammer 194 durch den Kanal 244 verbunden. Die von der Bohrung 230'
gebildete Kammer 246 und das rechte Ende des Kolbens 228 sind mit dem Kanal 208
durch den Kanal 248 verbunden.
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Eine handbetätigte Steuerung ist vorhanden, um das Relaisventil
168 im Falle des Versagens der selbsttätigen Arbeitsweise der Düsensteuerung
76 zu betätigen. Diese Handsteuerung besteht aus einem bei 256 schwenkbar gelagerten
Winkelhebel 254, einer Gelenkstange 258 und einer Betätigungsstange 260. Begrenzungsanschläge
264 und 268 sind vorgesehen.
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Die Zündsteuerung 28 spritzt zusätzlich zu der norinalerweise gelieferten
Menge eine Kraftstoffmenge in eine Brennkammer 8 ein, wo sie gezündet wird und eine
Flammenfortpflanzung durch die Turbine in .die Nachbrennvorrichtung ergibt, so daß
in dieser ein brennbares Gemisch gezündet wird. An die Zündsteuerung 28 wird Kraftstoff
von der H auptkraftstoffanlage durch die Rohrleitung 80 geliefert, in der sich ein
solenoidbetätigtes Absperrventil 82 befindet. Die Zündsteuerung ist durch die Leitung
84 mit der Leitung 74 verbunden, die den Druck zum Einspritzen des zusätzlichen
Kraftstoffes zwecks Zündung in der Nachbrennvorrichtung liefert.
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Die Zündkraftstoffsteuervorrichtung 28 (Fig. 3) hat einen zweiteiligen
Körper, der aus einem Gehäuse 100 und einem darauf durch Sehrauben 104 festgehaltenen
Deckel 102 besteht. Das Gehäuse 100 hat eine Bohrung 106, in die ein Kolbenteil
108 eingepaßt ist. Ein von der Innenseite des Deckels 102 ausgehender zylindrischer
Flansch 110 steht in das Gehäuse und in einen Randteil 112 des Kolbenteils 108 vor.
Ein zweiter Kolbenteil 114 gleitet in dem kreisförmigen Flansch 110.
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Ein an dem Gehäuse 100 angebrachtes Ventilgehäuse 116 enthält
ein Ventil 118, das den Durchfluß durch eine Öffnung 120 von der Leitung
80 zu der Leitung 122 steuert. Das Gehäuse116 trägt auch zur Steuerung der Öffnungsbewegung
des Ventils 118 einen verstellbaren Anschlag 121, der aus einer Schraube 123 und
einer Gegenmutter 125 besteht.
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Die Kolbenstange 124 erstreckt sich aus dem Gehäuse 100 durch eine
Nabe 126 auf dem Kolbenteil 108 in das Gehäuse 116. Die Stange 124 hat an dem einen
Ende einen kleineren Durchmesser und ist an dem Ventil 118 angebracht. Der kleinere
Durchmesser ermöglicht einen Durchfluß über das Ventil. Das andere Ende ist gegen
den Kolbenteil 114 durch eine Feder 128 vorgespannt, die um die Stange 124 zwischen
dein Teil 108 und der Haltescheibe 144 angeordnet ist Die Scheibe wird auf der Stange
mit einem Federring 146 gehalten. Die Nabe 126 ragt auf jeder Seite des Kolbenteils
108 um die Stange vor. Der Teil, der auf der Innenseite in den Kolbenrandteil vorsteht,
wirkt als Betätigungsteil, wenn er in die Richtung zum Schließen des Ventils 118
bewegt wird. Der auf -der Außenseite vortretende Teil ermöglicht, daß der Teil
108
eine Kammer 148 mit dem Gehäuse 100 bildet, wenn er gegen dieses anliegt.
Der Teil 114 hat einen Vorsprung 150 auf der Außenseite, so daß er eine Kammer 152
mit der Deckelplatte 102 bildet, wenn er an dieser anliegt.
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Die Zündsteuerung weist einen Kanal 154 zur Verbindung der Rohrleitung
84 mit der Kammer 148 auf. Ein entfernbarer Einsatz 156 mit einer Einschnürung 158
ist in diesem Kanal angeordnet. Die Strömungsdauer des Zündkraftstoffs wird durch
die Wahl der Flächengröße der Einschnürung 158 geregelt. Der Kanal 160 verbindet
den Kanal 154 strömungsaufwärts von dem Einsatz 156 finit der Kammer 152.
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Eine ringförmige Nut 162 ist rings uni die Stange 124 in der Wand
des Gehäuses 100 ausgespart und mit der Rohrleitung 165 über einen Kanal 164 verbunden.
Diese Entlüftung der Nut 162 verhindert ein Sickern des Nachbrennkraftstoffes längs
der Stange 124 aus der Kammer in der Zündvorrichtung während des Nachbrennvorgangs.
Der Kanal 166 verbindet den Kanal 164 mit der Kammer in dein Gehäuse 100 zwischen
den Kolben 108 und 114. Die Kammer zwischen den Kolben wird in dieser Weise entlüftet,
um eine unbeabsichtigte Betätigung der Zündsteuerung durch den Abgasrohrdruck zu
verhindern, der auf die Kammern 148 und 152 übertragen wird, wenn die Nachbrennvorrichtung
nicht in Betrieb ist, sowie um gleichzeitig eine Sickermenge von den Kammern 148
und 152 während des Nachbrennvorgangs an den Kolben 108 und 114 vorbei abzuleiten.
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Die elektrische Anlage kann einen Temperatur regelverstärker 86 aufweisen,
,dem während des Nachbrennvorgangs ein Zeichen von Thermoelementen 88 zugeführt
wird, welche die Turbinenauslaßtemperatur hinsichtlich ihrer Grenzwerte prüfen oder
bestimmen. Thermoelemente 90 prüfen ebenfalls die Turbinentemperatur, senden ihr
Zeichen aber an das Temperaturmeßgerät 92. Bei Erregung schickt dieser Verstärker
einen Impuls an den Nachbrennkraftstoffmengensteller 52, um den Kraftstoff durchfluß
in Übereinstimmung mit einer Veränderlichen des Tri.ebwerkbetriebes, z. B. mit der
Turbinenausströmtemperatur, zu verkleinern, und kann auch die Arbeitsweise eines
normalerweise geschlossenen solenoidbetätigten Absperrventils in dem Nachbrennkraftstoffmengensteller
52 steuern. Falls übermäßige Temperaturen an dein Turbinenauslaß erreicht werden,
tritt .der Schalter 93 in Tätigkeit, so daß das Absperrventil in dein Nachbrennkraftstoffmengensteller
geschlossen wird. Der Nachbrennschalter 94 steuert den Verstärker 86, stellt das
motorbetätigte Ventil 68 ein, steuert die Kraftstofförderpumpe 48 und regelt
die Öffnung des normalerweise geschlossenen solenoidbetätigten Absperrventils 82.
Obgleich die Verringerung des Kraftstöffdurchflusses im Zusammenhang mit selbsttätigen
Vorrichtungenbaschrieben wurde, kann sie gegebenenfalls auch von Hand erfolgen,
wobei das Meßinstrument 92 zur Regelung der Temperatur beobachtet werden muß.
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Der Betrieb der Nachbrennvorrichtung wird eingeleitet, indem der Schalter
94 auf »ein« geschaltet wird. Dadurch wird :der Temperaturregelverstärker
erregt,
ein normalerweise geschlossenes solenoidbetätigtes Absperrventil in dem Nachbrennkraftstoffmengensteller
geöffnet und ein Impuls an den Kraftstoffregler geschickt, um den hindurchlaufenden
Kraftstoffluß zu verringern. Das Schließen des Schalters bringt auch das motorbetätigte
Ventil 68 in die offene Stellung, setzt die Kraftstofförderpumpe 48 in Betrieb
und öffnet das normalerweise geschlossene solenoidbetätigte Absperrventil 82.
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Die Kraftstofförderpumpe drückt Kraftstoff von dem Kraftstoffbehälter
46 durch die Rohrleitungen 54 und 56 auf .das Laufrad 70 der Kraftstoffpumpe 50.
Das Öffnen des motorbetätigten Ventils 68 ermöglicht, daß komprimierte Luft von
dem Auslaß des Triebwerkverdichters 4 ,durch Rohrleitungen 230, 64 und 66 zur Turbine
58 zum Antrieb des Laufrades 70 strömt. Das Laufrad 70 liefert dann Kraftstoff an
den Nachbrennkraftstoffmengensteller 52, der den Kraftstoff in Abhängigkeit von
Kompressor-Ein- und Austrittsdruck sowie einer Turbinentemperatur über die Rohrleitung
74 den Kraftstoffdüsen 26 zumißt.
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Das Öffnen des normalerweise geschlossenen solenoidbetätigten Absperrventils
82 ermöglicht, daß eine Kraftstoffquelle über die Rohrleitung 80 an die Zündvorrichtung
28 angeschlossen wird. Der Druck des Kraftstoffs in der Leitung 74 wird auf die
Zündvorrichtung durch die Leitung 84 übertragen und ermöglicht, daß der Kraftstoff,
der durch das normalerweise geschlossene solenoidbetätigte Ventil 82 zugeströmt
ist, von der Zündvorrichtung in eine Brennkammer 8 eingespritzt wird. Die Zündung
des eingespritzten Kraftstoffs ergibt eine Flammenfortpflanzung .durch die Turbine
zu dem Abgasrohr, wodurch der durch die Düsen 26 eingeführte Kraftstoff in der Nachbrennvorrichtung
gezündet wird.
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Die Zündung des Kraftstoffs in der Nachbrennvorrichtung bewirkt eine
Erhöhung des Verhältnisses des Turbinenausströmgasdruckes zu dem Verdichterauslaßdruck,
welches das ohne Nachbrennung erhaltene Verhältnis übersteigt. Dieses Druckverhältnis
wird benutzt, um einen Parameter zu erhalten, der von der Kompressoreinlaßtemperatur
und von der Fluggeschwindigkeit im wesentlichen unabhängig ist. Der V erdichterauslaßdruck
und der Turbinenausströmdruck werden auf die Steuerung durch Rohrleitungen 222 und
79 übertragen. Die Düsenstellmotor-Steuervorrichtung 76 leitet gemäß der Änderung
des Turbinendruckverhältnisses Verdichterauslaßluft von der Leitung 230 durch die
Leitung 262 zu der Seite der Zylinder 130, die der Düse am nächsten liegt, wodurch
die Düse geöffnet wird. Der Druck in der Leitung 262 wird durch idie Leitung 98
auf einen normalerweise geschlossenen Druckschalter 96 in der elektrischen Leitung
auf das normalerweise geschlossene solenoidbetätigte Absperrventil 82 übertragen.
Der Druck öffnet den Schalter, um den Stromkreis zu unterbrechen, in dem sich das
Absperrventil 82 befindet, wodurch das Ventil veranlaßt wird, zu schließen
und den Kraftstoff-durchfluß zu der Zündvorrichtung 28 zu sperren.
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Der Betrieb der Nachbrennvorrichtung wird dadurch stillgesetzt, daß
der Nachbrennschalter 94 in die Stellung »aus« gedreht wird. Dadurch wird der Temperaturregelverstärker
86 ausgeschaltet und die Stromzuführung zu einem normalerweise geschlossenen solenoidbetätigten
Absperrventil in dem Nachbrennkraftstoffmengensteller unterbrochen. Die Bewegung
des Schalters in die Stellung »aus« schließt auch das motorbetätigte Ventil 68 und
setzt,die Nachbrennkraftstofförderpumpe 48 außer Betrieb. Wenn die Verbrennung in
der Naehbrennvorrichtung infolge der Unterbrechung des Kraftstofflusses oder aus
einem anderen Grunde aufhört, erfolgt -eine Verminderung des Verhältnisses des Turbinenau,sströmgasdruckes
zudem Verdichterauslaßdruck unter den normalerweise erhaltenen Wert. Diese Abnahme
ist am ausgeprägtesten als Ausdruck des statischen Turbinenabgasdrucks und nicht
des Gesamtdrucks. Der statische Druck wird somit für die Steuerung bevorzugt. Die
Verminderung des Turbinendruckverhältnisses wird auf die Schubdüsenbetätigungssteuerung
übertragen, wodurch komprimierte Luft durch die Leitung 266 von der Leitung 230
auf die Seite der Zylinder 130 gerichtet wird, die am weitesten von der Düse entfernt
ist, wodurch Üie Düse 44 geschlossen wird. Diese Druckverminderung in der Leitung
262 wird auf den normalerweise geschlossenen Druckschalter 96 durch die Leitung
98 übertragen, wodurch der Schalter geschlossen wird, so @daß bei dem nächsten Anlassen
der Nachbrennvorrichtung Strom zu dem Ventil 82 fließen kann.
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Obgleich eine spezielle Steuerung zum Zwecke der Veranschaulichung
hier dargestellt und beschrieben worden ist, ist es den Fachleuten begreiflich,
daß die Erfindung im Rahmen .der anliegenden Ansprüche abgeändert und angepaßt werden
kann.