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Einrichtung zum Abwerfen von Markierungsbojen auf Schiffen Zur Vermessung
von Gewässern, zur Hindernissuche und zur Vorbereitung von Räumarbeiten sind mit
Echoloten ausgerüstete Schiffe bekannt, bei denen zur Erfassung eines möglichst
breiten Weges eine Vielzahl von Echolotsende- und -empfangsorganen an schwenkbaren
Auslegern des Schiffes befestigt ist. Mit Hilfe dieser verteilt über die Ausleger
angebrachten Sende- und Empfangsorgane ist es möglich, die gesamte überfahrene Breite
meßtechnisch zu erfassen, indem Querprofilkurven oder eine Vielzahl von Längsprofilkurven
gleichzeitig aufgezeichnet werden.
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Es ist nun wünschenswert, den Weg, welchen das Meßschiff zurückgelegt
hat, auf beiden Seiten zu markieren, sei es, um nachfolgenden Schiffen den von Gefahrenquellen
freien Weg zu zeigen oder sei es, bei einer zweiten und weiteren Fahrtdes Meßschiffes
den seitlichen Anschluß an die erste Fahrstrecke zu gewinnen, um die gesamte Breite
einer Wasserstraße lückenlos zu erfassen.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, am Ende der Ausleger ein Magazin
anzubringen, das einen Vorrat an Markierungsbojen enthält und einen Verschluß besitzt,
der vom Schiff aus nach Bedarf elektrisch geöffnet werden kann, so daß eine Boje
den Vorratsbehälter verläßt und ins Wasser fällt. Das hat jedoch ; den Nachteil,
daß der Vorrat an Bojen beschränkt ist und von Zeit zu Zeit ergänzt werden muß.
Dies ist nur durch Begehen der Ausleger möglich, was aber, insbesondere auf See,
unerwünscht ist. Hier schafft :die Erfindung Abhilfe. Sie besteht darin, daß die
Markierungsbojen, bestehend aus dem Schwimmkörper, der Leine und dem Grundgewicht,
zu einer geschoßartigen Einheit zusammengefaßt sind und in einer Rohrleitung durch
ein Druckmittel rohrpostähnlich von einem Vorratsbehälter aus an die zu markierende
Stelle außerhalb des Schiffes befördert werden. Als Druckmittel kann dabei in bekannter
Weise Druckluft oder aber auch Druckwasser verwendet werden. Der Vorratsbehälter
wird zweckmäßig an Bord des Schiffes selbst aufgestellt, kann aber auch in unmittelbarer
Nähe des Schiffskörpers auf dem Ausleger selbst angebracht werden, so daß er von
Bord des Schiffes aus noch erreichbar ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine Ansicht des Vermessungsschiffes von vorn und Fig.
2 die eigentliche Abwurfvorrichtung.
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An dem Schiffskörper 1 sind zu beiden Seiten schwenkbare Ausleger
2 und 3 angebracht, von denen nur der erstere vollständig dargestellt ist. Diese
Ausleger werden von Schwimmkörpern 4 und 5 unterstützt und tragen die Sende- und
Empfangsschwinger 6. Gemäß der Erfindung sind an Bord des Schiffes Vorrats-Behälter
7 und 8 angebracht, in denen die Bojen übereinander gestapelt sind und von denen
eine Druckmittelleitung 9 bzw. 10 zu den Enden der Ausleger führt. Durch diese Rohrleitung
wird also die Boje nach Art einer Rohrpost hindurchgepreßt, prallt dann gegen den
Schild 11, wo sie abgebremst wird, so daß sie senkrecht nach unten fällt. Unter
Boje wird dabei die Einheit aus einem Gewicht, der Leine und dem Anzeigekörper verstanden.
Eine solche Einheit ist in Fig. 2 dargestellt. 20 bezeichnet das Gewicht, 21 die
Leine und 22 den eigentlichen Anzeigekörper, der als hohler Schwimmkörper ausgebildet
und zweckmäßig von roter Farbe ist. Dieser Anzeigekörper kann noch mit einem kleinen
Fähnchen versehen sein, wie dies zur Markierung von gestellten Fischnetzen üblich
ist. Die drei Teile werden durch ein Rohr aus Pappe oder Blech 23 zusammengehalten.
Im Wasser trennt sich der Anzeigekörper von dem übrigen Teil der Boje und steigt
an .die Oberfläche empor. Dabei kann durch eine an sich bekannte Vorrichtung dafür
gesorgt werden, daß die Leine nur so weit ausläuft, wie dem senkrechten Abstand
des Gewichtes von der Wasseroberfläche entspricht. Eine solche Vorrichtung arbeitet
in der Weise, daß die Leine festgeklemmt wird, sobald der Schwimmkörper keinen Auftrieb
mehr hat, also -die Leine zugentlastet ist. In Fig. 3 ist die eigentliche Ausstoßvorrichtung
und das Magazin für die Bojen dargestellt, und zwar zeigt Fig. 3 a einen Schnitt
durch die Längsachse der Ausstoßkammer und des Vorratsbehälters und Fg. 3b einen
Schnitt senkrecht dazu. In einem Schacht 30 von rechteckigem Querschnitt
sind die Bojen 31 übereinander gestapelt. Unten befindet sich die Ausstoßkammer
32. Der Schacht ist oben mit einer sich nach innen federnd öffnenden Klappe 33,
die in der Skizze in halbgeöffnetem Zustand dargestellt ist, abgeschlossen. Eine
federnd nachgiebige Hemmvorrichtung, die hier in Gestalt von vier federbelasteten
Kugeln
34 dargestellt ist, sorgt dafür, daß nach Ausstoß der in der Kammer 32 befindlichen
Boje die nächste Boje zunächst nicht herunterfällt, da diese sonst ebenfalls herausgepreßt
würde. Die Preßluft wird an der Stirnseite der Kammer und an der Oberseite des Schachtes
an der Stelle 36 zugeführt, und zwar über einen Hahn 38. Wird der Hahnkörper 39
aus der gezeichneten Stellung um 90' nach rechts gedreht, so gelangt die in Pfeilrichtung
eintretende Preßluft in den oberen Teil des Schachtes, schließt dort die Klappe
33 druckfest und preßt die gestapelten Bojen nach unten, so daß die nächste Boje
40 gegen den Widerstand der federbelasteten Kugeln in die Ausstoßkammer 35 gelangt.
Wird dann der Hahn um weitere 90' gedreht, so gelangt die Preßluft vor die Stirnfläche
der in der Ausstoßkammer befindlichen Boje und preßt diese durch das Rohr bis zur
Abwurfstelle, wo sie von dem Schild (11 in Fig. 1) abgefangen wird, so daß sie nunmehr
senkrecht ins Wasser fallen kann. Nach einer weiteren Drehung des Hahnkörpers um
180' ist die gezeichnete Stellung wieder erreicht, in der der Schacht mit
der Außenluft verbunden ist, so daß gegebenenfalls ein Nachladendes Magazins möglich
ist.
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Als Material für die Druckmittelleitung kommen in erster Linie Stahlrohre
in Frage, welche die gleiche Länge besitzen sollen wie die Abschnitte, aus denen
der Ausleger zusammengeschraubt ist. Die Verbindungsstellen -werden dabei zweckmäßig
als Flanschverbindungen hergestellt, so daß keine Stoßstellen entstehen. Die Rohre
können auch gleichzeitig als tragendes Bauelement für den Ausleger benutzt werden.
An der Übergangsstelle vom Ausleger zum Schiffskörper wird zweckmäßig eine Schlauchleitung
angeschlossen, wozu ein Schlauch verwendet wird, der formbeständig ist und nur eine
geringe Krümmung zuläßt, also beispielsweise ein Schlauch, wie er für die Ansaugleitung
ortsbeweglicher Pumpen verwendet wird. Es kann aber auch die ganze Leitung als Schlauchleitung
ausgebildet werden. Die Erfindung ist auf die dargestellte Ausführungsform nicht
beschränkt, insbesondere kann als Druckmittel auch Wasser verwendet werden.
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Die Markierungsbojen sind verhältnismäßig klein, so daß ihre Sichtbarkeit
beschränkt ist. Auch kann die Ausführung nicht so dauerhaft sein, &ß sie einen
Schiffahrtsweg für dauernd markieren können und jedem Wetter gewachsen sind. Wird
diese Forderung gestellt, so müssen sie von einem besonderen Schiff aufgenommen
und durch größere und kräftigere Bojen ersetzt werden. Die Markierungsbojen sind
nach dein Aufnehmen wieder verwendungsfähig, insbesondere dann, wenn der Rohrmantel
mit dem Gewicht eine bleibende becherartige Einheit bildet, so daß die Leine und
der Anzeigekörper wieder in diesen Becher eingesetzt werden können.
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Die Anwendung der Erfindung ist auch nicht beschränkt auf Vermessungsschiffe
der beschriebenen Art, die mit Auslegern arbeiten, sondern die Erfindung kann in
allen Fällen angewendet werden, in denen es sich .darum handelt, eine Wasserstraße
vorübergehend und schnell zu markieren, also beispielsweise für Minenräumboote u.
dgl.