DE1044394B

DE1044394B - Verfahren zur Herstellung von durch Tonerdegel verstaerkten Kautschukmischungen

Info

Publication number: DE1044394B
Application number: DEK27072A
Authority: DE
Inventors: Dr Rolf Schober
Original assignee: Kali Chemie AG
Current assignee: Kali Chemie AG
Priority date: 1955-10-11
Filing date: 1955-10-11
Publication date: 1958-11-20

Description

Verfahren zur Herstellung von durch Tonerdegel verstärkten Kauts chukmis chungen Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, um die Kautschukverstärkerwirkung von Tonerdegel, von dem die Entwicklung der hellen Verstärkerfüllstoffe in Deutschland ihren Ausgang nahm, zu steigern. Das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung hat die Beob, achtung zur Grundlage, daß Tonerdegele kleiner Primärteilchengröße unter Zusatz der sehr kleinen Menge von etwa 1 bis unter 2°/o eines Gemisches von Athanolaminen und Carbonsäuren, wie z. B. Diäthanolamin und Essigsäure, Vulkanisate mit außerordentlich verbesserten mechanischen Eigenschaften liefern.
Zum Stand der Technik wird ausgeführt, daß nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 578 605 eine auf pyrogenem Wege hergestellte Kieselsäure, welche als Kautschukfüllstoff verwendet wird, mit Aminen, vorzugsweise mit aliphatischen Aminen mit mehr als 8 C-Atomen, behandelt wird, um ihre Oberflächenazidität zu neutralisieren.
Zu dem gleichen Zweck werden nach dem Verfahren der französischen Patentschrift 1002 194 kryptokristalline Tone mit basischen Verbindungen behandelt. Bei diesen Tonen handelt es sich um halbaktive, nicht verstärkende Kautschukfiillstoffe.
Gemäß dem Verfahren vorliegender Erfindung handelt es sich nicht um eine Neutralisation der Oberflächenazidität, da die genannten Athanolamin, e bereits durch die organische Saure neutralisiert sind und deshalb nicht mehr selbst neutralisierend wirken können. Vielmehr liegt die Erfindung unter anderem in der ganz spezifischen Wirkung der beanspruchten Gemische auf das Tonerdegel, wobei außerdem sehr kleine Mengen dieser Gemische bemerkenswert große Steigerungen der Kautschukaktivität bewirken. Größere als beanspruchte Mengen dieser Gemische können angewandt werden, man erhält damit aber häufig eine Kautschukmischung, welche vor dem Vulkanisieren sehr weich und plastisch ist und sich aus diesem Grunde auf Walzwerken nicht angenehm bearbeiten läßt.
Zur Veranschaulichung der aktivierenden Wirkung des Zusatzes von z. B. 1,25°/o Diäthanolamin und 0, 6°/o Essigsäure auf ein Tonerdegel diene das folgende Beispiel.
Die angewandte Mischungsrezeptur war in Gewichtsteilen : smoked sheets....................... 100 Zn O........,............... 10 S............................. 3 Dibenzothiazyldisulfid......... 2 Diphenylguanidin..... 1 MgO................ 2 Wollfett........... 5 Aldol-a-naphtylamin. 0,5 Tonerdegel..... 80 Diathanolamin........... 1 Essigsäure. 0,5 Das Tonerdegel hatte die Zusammensetzung 510/o Al 1031 100/0 S03, 51/o S'02, 34"/o H20 und eine BET-OberRäche von 150 qm/g.
Die a) ohne, b) mit Diäthanolamin+Essigsäure erhaltenen Vulkanisate ergaben folgende Kautschukprüfwerte :

| a) | b)

Härte, Shore............. 78 85

Festigkeit, kg/cm2 123 160

Kerbzähigkeit, kg/cm 29 38

Modul/200"/o........... 2431

Abrieb, mm3/g 230 180

Ahnlich starke Steigerungen werden auch beobachtet, wenn an Stelle von Naturkautschuk Kunstkautschuk angewandt wird.
An Stelle von Diäthanolamin können auch die Tri-oder Mono-Verbindungen zugesetzt werden ; die besten Ergebnisse wurden aber mit Diäthanolamin erzielt. Der Austausch von Essigsäure durch andere organische Säuren ist möglich.
Es hat sich als günstig herausgestellt, die Zusätze dem Tonerdegel bereits bei der Fällung oder vor dem Trocknen einzuverleiben, man kann aber auch das bereits getrocknete Tonerdegel, am besten vor dem Mahlen, damit behandeln.

Claims

PATENTANSPRUCHE 1. Verfahren zur Herstellung von durch Tonerdegel verstärkten Kautschukmischungen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Tonerdegel verwendet wird, dem bei oder nach seiner Herstellung Gemische von Athanolaminen und organischen Säuren in Mengen von unter 2e/o, bezogen auf die Kautschukmenge, zugesetzt worden sind-2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Tonerdegel verwendet wird, dem ein Gemisch von Diathanolamin und Essigsäure zugesetzt worden ist In Betracht gezogene Druckschriften : Französische Patentschriften Nr. 968 370, t 002 194 ; USA-Patentschrift Nr. 2 578 605.