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Verfahren zum Betrieb einer Einrichtung zur regelbaren Weiterleitung
von staubförmigem oder feinkörnigem Gut und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Zusatz zum Patent 961 517 Das Hauptpatent betrifft eine Einrichtung zur Lagerung
und regelbaren Weiterleitung von staubförmigem oder feinkörnigem Gut. Die Einrichtung
gemäß dem Hauptpatent weist einen Lagerbunker auf, der aus mindestens zwei im wesentlichen
zylindrischen Teilen besteht. Die Teile des Lagerbunkers sind zumindest annähernd
gleichachsig mit waagerechten oder leicht geneigten Achsen nebeneinander so angeordnet,
daß die annähernd in einer lotrechten Ebene zwischen den beiden Teilen des Bunkers
liegende Fuge einen Austrittsspalt für das Gut bildet.
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Ein Antrieb ist vorgesehen, welcher den Lagerbunker in der Weise antreibt,
daß zwischen seinen beiden Teilen eine Drehzahldifferenz herrscht.
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Bei der Einrichtung gemäß dem Hauptpatent ist der Austrittsspalt
in seiner Breite regelbar, -um die Menge des aus dem Lagerbunker austretenden Lagergutes
regeln zu können. Eine Regelung der Breite des Austrittsspaltes ist dadurch möglich,
daß einer der beiden Teile des Lagerbunkers in Richtung von dessen Längsachse verschieblich
gelagert ist.
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Es hat sich gezeigt, daß bei einer Einrichtung gemäß dem Hauptpatent
mit Sicherheit vermieden ist, daß durch Zusammenbacken des Lagergutes die Abfuhr
des Lagergutes aus dem Bunker unterbrochen wird. Es hat sich ferner gezeigt, daß
unter den im allgemeinen praktischen Betrieb vorliegenden Bedingungen eine einwandfreie
Mengenregelung des aus dem Lagerbunker austretenden Lagergutes gewährleistet ist.
Als Nachteil hat sich jedoch herausgestellt, daß dann, wenn nur sehr kleine Mengen
von aus dem Bunker austretendem Lagergut in engen Grenzen geregelt werden sollen,
an die Bearbeitungsgenauigkeit der einander zugekehrten Kanten der Lagerbunkerteile
ganz erhebliche Anforderungen gestellt werden müssen, um einen exakt begrenzten
Austrittsspalt zu erhalten. Da die Lagerbunker im allgemeinen große Durchmesser
haben, wird durch die genaue und exakte Bearbeitung der genannten Kanten des Lagerbunkers
dieser unter Umständen erheblich verteuert.
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Wenn auch Fälle, in denen eine unbedingt exakte Regelung kleiner
Austrittsmengen gefordert wird, relativ selten sind, so soll doch mit Rücksicht
auf eine möglichst universelle Einsatzmöglichkeit des Lagerbunkers gemäß der Aufgabe,
die der Erfindung zugrunde liegt, der geschilderte Nachteil eines Lagerbunkers gemäß
dem Hauptpatent behoben werden.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung dadurch,
daß - zumindest dann, wenn Lagergut in kleinen Mengen aus dem Bunker abgeführt wird
- aus dem Lagerbunker kontinuierlich eine etwa dem maximalen Bedarf entsprechende
Menge Lagergut abgeführt wird und von dieser Menge die jeweilige Bedarfsmenge abgezweigt
wird, während die über die jeweilige Bedarfsmenge hinausgehende Menge des abgeführten
Lagergutes erneut dem Lagerbunker zugeführt wird.
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Durch das Verfahren gemäß der Erfindung wird vermieden, daß der Austrittsspalt
des Lagerbunkers selbst zur Regelung der der Bedarfsstelle zuzuführenden Menge Lagergut
herangezogen werden muß. An die Bearbeitungsgenauigkeit der den Austrittsspalt begrenzenden
Flächen bzw. Kanten müssen daher auch dann keine gesteigerten Anforderungen gestellt
werden, wenn von der Bedarfsseite her die exakte Regelung kleiner Mengen von Lagergut
gewünscht oder erforderlich ist.
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Die weitere Ausgestaltung der Erfindung hat eine Vorrichtung zum
Gegenstand, mit der das oben angegebene Verfahren in besonders einfacher und exakter
Weise durchgeführt werden kann. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß
unterhalh der Bunkeraustrittsöffnung ein stetig umlaufendes, endloses Förderband
sich befindet, auf dem mittels einer Verteilungseinrichtung das aus dem Lagerbunker
austretende Fördergut mit einer im großen ganzen über die Bandbreite gleichen Schichthöhe
ausgebreitet wird, um anschließend mittels einer Leitvorrichtung in drei parallele
Teilströme aufgeteilt zu werden, von denen der mittlere der Bedarfsstelle, z. B.
in Form einer Feuerung, zugeführt und die beiden äußeren Teilströme in den Lagerbunker
zurückgefördert werden, Die Verteilungseinrichtung ist
in einfachster
Weise eine oberhalb des Förderbandes und quer zu diesem angeordnete Schneide, deren
Abstand gegenüber dem Förderband zur Festlegung der Schichthöhe des Fördergutes
einstellbar ist. Hierdurch ist es möglich, die Breite des mittleren, der Bedarfsstelle
zuzuführenden Lagergutstromes konstatt zu halten und eine Älengenregelung durch
Höhenverstellung der Schneide vorzunehmen, so daß also die Höhe der Lagergutaufschüttung
auf dem Förderband geregelt wird.
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Die Leitvorrichtung gemäß der Erfindung weist an tlie Schneide anschließende,
in Längsrichtung des Förderbandes laufende und mit gegenseitigem Abstand in der
Querrichtung des Förderbandes anc geordnete Leitbleche auf. Die Leitbleche ragen
in einen Fallkasten hinein und bilden in diesem drei Abteilungen zur Aufnahme der
drei Fördergutströme, V denen die mittlere leitungsmäßig mit der Bedarfsstelle und
die äußeren leitungsmäßig mit dem Lagerbunker in Verbindung stehen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß
der Erfindung schematisch dargestellt. an Hand dessen auch das oben beschriebene
Verfahren näher erläutert werden soll. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine Vorrichtung
gemäß der Erfindung, in Richtung der Bunkerlängsachse gesehen, Fig. 2 die in Fig.
1 dargestellten Vorrichtungen, von der Seite gesehen, Fig. 3 einen Schnitt nach
der Linie III-III in Fig. 1.
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Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 1.
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Einem Abscheider 1 wird ein Luftstrom zugeführt, der Holzstaub enthält.
Der Holzstaub wird in dem Abscheider 1 aus dem Luftstrom ausgeschieden. Er wird
über eine Zellenschleuse 2 einem liegenden Lagerbunker 3 zugeführt. Der Lagerbunker
3 ist lotrecht geteilt und besteht aus einem kurzen Teil 4 und einem längeren Teil
5. In den kurzen Teil 4 wird der Holzstaub als Lagergut eingeleitet. Dieser kurze,
zylindrische Teil 4 kann sich nicht drehen und ist auf einem Lagerbock 6 gehalten.
Der längere, nach dem Teil 4 zu sich schwach konisch erweiternde Teil 5 ist drehbar
gelagert, und zwar über ein oder mehrere Rollenlager 7 auf einem Tragzapfen 8 eines
Lagerboclres 9 und auf einer Anzahl Rollen 10. Der Teil 5 des Lagerbunkers 3 wird
angetrieben und in Umdrehung versetzt. Zu diesem Zweck ist eine der Rollen 10 mit
einem reibungserhöhenden Belag versehen. Diese Rolle sitzt drehfest auf der Abtriebswelle
11 eines Getriebes 12. Das Getriebe wird angetrieben von einem Motor 13.
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Zlvischen den einander zugekehrten Enden der Teile 4, 5 des Lagerbunkers
3 verbleibt ein Ring spalt 14, über den das Lagergut aus dem Bunker abgefiihrt wird.
Der Querschnitt des Ringspaltes kann regelbar sein, oder aber es kann ganz auf eine
Regelung des Querschnittes des Ringspaltes 14 verzichtet werden. Die Regelung des
Querschnittes des Ringspaltes erfolgt dadurch, daß der sich drehende Teil 5 des
Lagerbunkers in Richtung der Längsachse des Lagerbunkers verschoben wird. Das kann
in der Weise erfolgen, daß der Lagerbock 9 schlittenförmig im Fundament geführt
ist. Wird auf die Regelung des Querschnittes des Ringspaltes verzichtet, dann ist
dieser so zu bemessen, daß durch ihn die maximale, aus dem Bunker abzuführende Lagergutmenge
hindurchtreten kann. Der Ringspalt ist umgeben von einem Ringkanal 15, der unten
mit einem konischen UbergangsstücL 16 versehen ist. Der Ringkanal 15
ist auf dem
feststehenden Teil 4 des Lagerbunkers 3 befestigt und hat Spiel gegenüber dem drehbaren
Teil 5, ohne daß infolge dieses Spiels aber Lagergut zwischen dem Teil 5 des Lagerbunkers
und der Wand des Ringkanals 15 hindurchtreten kann.
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Unterhalb des Ubergangsstückes 16 ist ein endloses Förderband 17
entlanggeführt. Das Förderband 17 ist um ein erhebliches Maß breiter als das Mundstück
des Uhergangsstückes 16, um zu verhindern, daß das aus dem Bunker austretende Lagergut
seitlich am Förderband vorbeifällt. Oberhalb des Förderbandes 17 ist eine Verteilungseinrichtung
in Form einer geraden oder einer mit ihren Enden nach dem Bunkeraustritt weisenden
gekrümmten Schneide 18 vorgesehen, die sich in Querrichtung des Förderbandes erstreckt.
Ebenfalls wieder zur Verhinderung des seitlichen Herabfallens des Lagergutes von
dem Förderband ist die Schneide 18 schmäler als das Förderband, allerdings breiter
als das Mundstück des übergangsstückesgehalten. Die Schneide ist in ihrem Abstand
gegenüber dem Förderband einstellbar. Sie ist angeordnet vor zwei Leitblechen 19,
20. Diese verlaufen parallel mit festem Abstand und erstrecken sich in Längsrichtung
des Förderbandes. Sie erstrecken sich in einen Fallkasten 21 hinein und unterteilen
diesen in drei Abteilungen 22, 23, 24. Jede Abteilung mündet in ein Förderrohr 25,
26, 27. Die beiden äußeren Förderrohre 25, 27 münden in ein gemeinsames Förderrohr
28, welches an die Ansaugseite eines Gebläses 29 angeschlossen ist. Das Gebläse
29 fördert über eine Leitung 30 und beispielsweise den Abscheider 1 in den Lagerbunker
3. Das mittlere Förderrohr 26 ist entgegengesetzt gerichtet als die beiden äußeren
Förderrohre 25> 27 und an die Ansaugseite des Einblasventilators 31 einer Holzstaubfeuerung
angeschlossen.
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Wird angenommen, daß der Querschnitt des Ringspaltes 14 nicht regelbar
ist, dann tritt aus diesem bei umlaufenden Bunkerteilen 5 kontinuierlich eine Menge
Holzstaub aus, die dem feuerungsseitig vorliegenden maximalen Bedarf an Holzstaub
entspricht. Der Holzstaub fällt auf das mit konstanter Geschwindigkeit stetig umlaufende
Förderband 17 und wird mittels der Schneide 18 auf dem Förderband zu einem flachen
Staubteppich mit zumindest angenähert gleicher Höhe ausgebreitet. Die Dicke dieses
Staubteppichs ist abhängig von dem Abstand der Schneide 18 von dem Förderband 17.
Aus dem Teppich wird mittels der Leitbleche 19, 20 ein Anteil herausgeschnitten,
der dem feuerungsseitig vorliegenden Bedarf entspricht.
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Der nicht zum Einblasen in die Feuerung benötigte Holzstaub wird mittels
des Gebläses 29 wieder in den Bunker zurückgeführt. Ändert sich der feuerungsseitige
Bedarf, so wird der Abstand der Schneide 18 gegenüber dem Förderband 17 geändert.
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Selbstverständlich ist es auch ohne weiteres möglich, die Regelung
des Querschnittes des Austrittsspaltes 14 beizubehalten und als Grob- oder Vorregelung
einzusetzen, während die oben im einzelnen beschriebene Anordnung der Feinregelung,
insbesondere der Feinregelung bei kleinen Austrittsmengen, dient. Im allgemeinen
werden sich aber die zu erwartenden praktischen Betriebsverhältnisse vor der Entwicklung
des Bunkers so weit überblicken lassen, daß die eine oder andere Regelmöglichkeit
gewählt werden kann.
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Die Anwendung der Erfindung ist nicht an das gewählte Ausführungsbeispiel
einer Holzstaubfeuerung gebunden. Sie ist immer dann mit Erfolg anwendbar, wenn
staubförmiges oder körniges Gut in
einem Bunker gemäß dem Hauptpatent
gelagert ist und eine Feinregelung des aus dem Bunker abzuführenden Gutes erwünscht
wird, und zwar insbesondere dann, wenn die Menge des abzuführenden Gutes im Vergleich
zum Bunkerinhalt sehr klein ist. pATENTANSPRtlCHE: 1. Verfahren zum Betrieb einer
Einrichtung zur regelbaren Weiterleitung von staubförmigem oder feinkörnigem Gut,
die gemäß Patent 961 517 einen Lagerbunker aufweist, der aus zwei im wesentlichen
zylindrischen Teilen besteht, die zumindest angenähert gleichachsig mit waagerechten
oder leicht geneigten Achsen nebeneinander so angeordnet sind, daß die annähernd
in einer lotrechten Ebene zwischen beiden Teilen liegende Fuge einen Austrittsspalt
für das Gut bildet und die weiter einen Antrieb aufweist, der den Lagerbunker in
der Weise antreibt, daß zwischen dessen beiden Teilen eine Drehzahldifferenz herrscht,
dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Lagerbunker (3) kontinuierlich eine etwa dem
maximalen Bedarf entsprechende Menge Lagergut abgeführt wird und von dieser Menge
die jeweilige Bedarfsmenge abgezweigt wird, während die über diese Bedarfsmenge
hinausgehende Menge des abgeführten Lagergutes erneut dem Lagerbunker zugeführt
wird.