DE1041314B - Schalt- oder Regelventil, insbesondere fuer Heizungsanlagen - Google Patents
Schalt- oder Regelventil, insbesondere fuer HeizungsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrisches Schalt- oder Regelventil, das besonders geeignet ist für Heizungsanlagen zur Regelung der Raumtemperatur. Darüber
hinaus ist dieses Ventil auch geeignet für alle gasförmigen, flüssigen oder dampfförmigen Medien.
Es sind solche Schalt- und Regelventile bekanntgeworden,
deren Bewegung durch mittels elektrischer Erwärmung und anschließender Abkühlung erzeugte
Volumenänderung eines in einem druckdichten Raum befindlichen Hilfsmediums bewirkt wird. Bei diesen
bekannten Einrichtungen wird die Bewegung durch die temperaturabhängige Volumenänderung einer
Flüssigkeit herbeigeführt, oder es wird ein elektrisch beheizter Werkstoff vorgesehen, der in Abhängigkeit
seiner Temperatur ein als Hilfsmedium vorgesehenes Gas speichert oder abgibt.
Die bekannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß die Schalt- oder Regelbewegungen von der Höhe
der im Hilfsmedium erzeugten Temperatur direkt abhängig sind. Schon geringe Temperaturänderungen im
Hilfsmedium führen zu einer Bewegung des Verschlußteils.
Die vorliegende Erfindung betrifft dagegen ein solches Ventil, bei dem das Hilfsmedium ein fester
Stoff ist, der durch die Erwärmung schmilzt und dabei eine Volumenänderung erfährt. Die beim Übergang
vom festen in den flüssigen Aggregatzustand auftretende Volumenänderung sichert einen genau definierten
Schalt- und Regelweg, wobei gemäß einer Weiterbildung des Erfindergedankens feste Fettsäuren
mit einem oberhalb der Betriebstemperatur liegenden Schmelzpunkt verwendet werden können.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung werden feste Metalle oder Metallegierungen mit
einem oberhalb dier Betriebstemperatur liegenden Schmelzpunkt verwendet.
Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung beschrieben werden. Der senkrechte Axialschnitt Abb. 1
zeigt ein Ventilgehäuse 1, durch das ein flüssiges, dampfförmiges oder gasförmiges Medium in Richtung
der Pfeile 2 und 3 strömt. In den oberen Teil des Ventilgehäuses 1 ist eine Kappe4 eingeschraubt. Diese
drückt flüssigkeits- und gasdicht eine Membran 5 gegen die Schulter 6 des Ventilgehäuses 1. Die Membran
5 bildet einen flüssigkeits- und gasdichten Abschluß des durch die Kappe 4 gebildeten Raumes 7.
Mit der Membran 5 ist das Verschlußstück 18 über eine Stange 8 verbunden. Die Stange 8 kann durch die
Membran 5 hindürchgreifen, um mit ihrem Teil 9 innerhalb der Kappe 4 eine Führung des Verschluß Stücks
18 sicherzustellen.
In dem innerhalb der Kappe 4 gebildeten Raum 7 wird ein Medium angeordnet, dessen Volumenändexung
die Schalt- oder Regelbewegung des Ventils bewirkt.
Schalt- oder Regelventil,
insbesondere für Heizungsanlagen
insbesondere für Heizungsanlagen
Anmelder:
Dr.-Ing. Gerhard W. Seulen,
Remscheid, Ronsdorfer Str. 54
Remscheid, Ronsdorfer Str. 54
Dr.-Ing. Gerhard W. Seulen, Remscheid,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Es kann beispielsweise in diesem Raum 7 eine Metalllegierung
eingebracht werden, die einen Schmelzpunkt wählbarer Höhe besitzt. Solche Metallegierungen sind
in der Technik unter der Bezeichnung RosemetaH, Woodmetall od. dgl. be'kannt. Entsprechend der gewählten
Legierung kann der Schmelzpunkt in weiten Grenzen, beispielsweise zwischen 50 und 300° C, eingestellt
werden. An Stelle der Metallegierung können jedoch auch anorganische oder organische Verbindungen,
wie beispielsweise Fettsäuren (Glyzerin, Paraffin, Palmitin, Naphthalin oder Stearinsäure), Anwendung
finden. Bekanntlich liegen auch bei diesen Stoffen die Schmelz- und Verdampfungspunkte unterschiedlich
hoch und können durch entsprechende Mischungen verschiedener Stoffe zusätzlich willkürlich beeinflußt
werden. Es können auch Metallootyde verwendet werden.
Endlich können als Füllung des Raumes 7 auch Mischungen von Stoffen mit unterschiedlichem spezifischem
Gewicht verwendet werden, so beispielsweise Mischungen von festen Körpern mit Flüssigkeiten,
festen Körpern und Gasen, Flüssigkeiten und Gasen oder Körpern gleichen Aggregatzustandes mit unterschiedlichen
spezifischen Gewichten und Ausdehnungskoeffizienten untereinander. Es hat sich vielfach als
zweckmäßig erwiesen, beispielsweise eine Mischung von Glyzerin und leichteren Fettsäuren, wie Paraffin,
Stearin od. dgl., zu verwenden oder Alkohole und Paraffin. Dieses hat den Vorteil, daß beim Erstarren
des Anteils mit höherem Schmelzpunkt ein Verklemmen der Membran nicht eintreten kann, da unabhängig
von der Temperatur der beigemischte Anteil flüssig bleibt und sich je nach dem Verhalten der spezifischen
Gewichte unten oder oben im Raum 7 sammelt. Dabei wird das Ventil so angebracht, daß sich im Bereich
der Membran bei stehender Anbringung das spezifisch
schwerere Medium sammelt. Bei hängender Anbringung werden Füllmedien verwendet, bei denen das
leichtere flüssig bleibt und sich dementsprechend
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ebenfalls im Bereich unter der Membran sammelt. Im letzteren Fall kann auch mit Erfolg mit Kohlenwasserstoffen,
Alkoholen u. dgl. gearbeitet werden, die mit Fettsäuren mit relativ hohem Schmelzpunkt gemeinsam
eingefüllt werden. Die Verwendung solcher Mischungen ist auch dann besonders vorteilhaft, wenn
in dem Raum 7 noch zusätzliche Schalter für die Zu- oder Abschaltung zusätzlicher Heizquellen bzw. für
das Ausschalten oder Kurzschließen von Heizwider-
das oder die in dem Raum 7 befindlichen Medien und die Heizleistung so ausgewählt und aufeinander abgestimmt,
daß bei einer gewünschten Betriebstemperatur des im Raum 7 befindlichen Mediums ein Temperatur-5
gleichgewicht eintritt. In diesem Fall wird die in der Heizwendel 12 frei werdende Energie durch die Wandungen
der Kappe 4 und, die Membran 5 sowie durch die Stange 8 an die umgebende Atmosphäre bzw. an
das im Rohrleitungssystem befindliche Medium abge
ständen oder Widerstandsteilen vorgesehen sind. In io geben.
diesem Fall befinden sich die Schaltorgane stets in Abb. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der Er
findung. Im unteren Teil des Ventilgehäuses 1 befindet sich die Führung 20 für die Stange 8 des Verschlußstücks
18. Unterhalb der Führung 20, die 15 zwecks guter Wärmeisolation aus nichtmetallischem
Werkstoff, wie Kunstharz, Preßstoff, Preßgewebe oder einem sonstigen geeigneten Kunststoff, bestehen kann,
ist die Membran 5 mittels der Kappe 4 druckdicht angebracht. Die übrige Ausbildung ist wie bei Abb. 1.
gilt besonders für Stearin-, Palmitin- und Paraffin- 20 Der Vorteil der in Abb. 2 gezeigten Anordnung liegt
säure; jedoch auch Naphthalin und andere organische besonders darin, daß der Raum 7 weit von dem Ventilgehäuse
1 entfernt ist und damit von der Temperatur des zu schaltenden oder regelnden Mediums nicht
wesentlich beeinflußt wird. Das öffnen kann dabei
über die Leitungen 11 mit einer Stromquelle verbun- 25 durch das Eigengewicht der Teile 8 und 18 erfolgen.
den, eine Heizvorrichtung, beispielsweise eine Wider- In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, daß
an Stelle einer Heizwendel zwei Heizwendeln oder ein mit einer Anzapfung versehener Widerstand angeordnet
sind (Abb. 3). Die eine Heizwendel ist dabei
einem Bereich des Raumes 7, der mit nicht erstarrendem Medium gefüllt ist. Hierdurch wird sichergestellt,
daß die Schaltbewegung ohne Behinderung durch bei Abkühlung erstarrende Stoffe erfolgen kann.
Besonders vorteilhaft haben sich als Füllmedien des Raumes 7 solche Stoffe erwiesen, die beim Übergang
aus dem festen in den flüssigen Aggregatzustand eine schlagartige Volumenvergrößerung erfahren. Dieses
oder anorganische Verbindungen haben den gewünschten Effekt.
Innerhalb des Raumes 7 befindet sich außerdem,
Standsheizwendel 12. An Stelle einer solchen Heizwendel können selbstverständlich auch amorphe
Widerstände (Graphit, Kohle, Keramik usw.) Ver
wendung finden. Bei Füllung des Raumes. 7 mit einem 3o direkt über die die Temperatur überwachende Schaltelektrisch
leitenden Medium (Metall) kann die Auf- einrichtung mit der Stromquelle verbunden. Diese
Heizwendel steht somit im eingeschalteten Zustand der Einrichtung dauernd unter Strom. Die zweite
Heizwendel oder die Anzapfung dagegen ist so ange-
heizung auch durch direkten Stromfluß in diesem
Medium herbeigeführt werden. In diesem Falle sind
lediglich zwei Zuführungselektroden an den Durchführungen 11 befestigt, die den Strom direkt dem 35 ordnet, daß sie über einen zusätzlichen Kontakt über leitenden Medium zuleiten. Diese Ventile sollen vor- das Temperaturschaltgerät mit der Stromquelle verzugsweise mit Niederspannung bis 42 V betrieben bunden ist. Der Kontakt ist nur so lange geschlossen, werden. Bei Ventilen, die mit einem Strom niedriger bis eine wesentliche Volumenausdehnung des Mediums Spannung arbeiten, kann bei Spannungen bis 42 V stattgefunden hat und das Verschluß stück hierdurch ein Pol der Heizeinrichtung an Masse gelegt werden 40 den größten Teil oder den gesamten Schalt- bzw. und nur eine Durchführung 11 vorgesehen sein. Das Regelweg zurückgelegt hat. Sodann öffnet dieser Kongleiche gilt auch bei Verwendung von Elektroden zur takt, und es bleibt lediglich eine Wendel oder ein Teil iVufheizung elektrisch leitender Füllmittel. In diesem des Widerstandes eingeschaltet, wobei die restliche Fall stellt die Masse, beispieisweise-das Ventilgehäuse 1 Heizleistung so ausgelegt ist, daß sie für die Deckung oder die Kappe 4 eine Stromzuführung dar, während 45 der Wärmeableitungs- und Abstrahlungsverluste gedis zweite Stromzuführung 11 isoliert durch die rade ausreicht. Eine solche Anordnung kann in den Kappe 4 geführt ist. Fällen zweckmäßig sein, in denen ein erheblicher An-
Medium herbeigeführt werden. In diesem Falle sind
lediglich zwei Zuführungselektroden an den Durchführungen 11 befestigt, die den Strom direkt dem 35 ordnet, daß sie über einen zusätzlichen Kontakt über leitenden Medium zuleiten. Diese Ventile sollen vor- das Temperaturschaltgerät mit der Stromquelle verzugsweise mit Niederspannung bis 42 V betrieben bunden ist. Der Kontakt ist nur so lange geschlossen, werden. Bei Ventilen, die mit einem Strom niedriger bis eine wesentliche Volumenausdehnung des Mediums Spannung arbeiten, kann bei Spannungen bis 42 V stattgefunden hat und das Verschluß stück hierdurch ein Pol der Heizeinrichtung an Masse gelegt werden 40 den größten Teil oder den gesamten Schalt- bzw. und nur eine Durchführung 11 vorgesehen sein. Das Regelweg zurückgelegt hat. Sodann öffnet dieser Kongleiche gilt auch bei Verwendung von Elektroden zur takt, und es bleibt lediglich eine Wendel oder ein Teil iVufheizung elektrisch leitender Füllmittel. In diesem des Widerstandes eingeschaltet, wobei die restliche Fall stellt die Masse, beispieisweise-das Ventilgehäuse 1 Heizleistung so ausgelegt ist, daß sie für die Deckung oder die Kappe 4 eine Stromzuführung dar, während 45 der Wärmeableitungs- und Abstrahlungsverluste gedis zweite Stromzuführung 11 isoliert durch die rade ausreicht. Eine solche Anordnung kann in den Kappe 4 geführt ist. Fällen zweckmäßig sein, in denen ein erheblicher An-
Bei Einschaltung des Stromes 12 erwärmt sich das teil Schmelz- oder Verdampfungswärme aufgebracht
die Heizwendel 12 umgebende Medium, wodurch eine werden muß, um bei schlagartiger Volumenverden
Stoff werten des Mediums entsprechende Volumen- 50 größerung den Übergang von einem in den anderen
vergrößerung eintritt. Durch diese Volumenvergröße- Aggregatzustand herbeizuführen,
rung wird das Verschlußstück so bewegt, daß das Abb. 3 zeigt die Kappe 4, in der sich das zu erVentil
geschlossen wird. Bei einer weiteren Erhöhung wärmende Medium und die Widerstände 31 und 32
des Druckes im Raum 7 weicht die Membran 5 seitlich befinden. Diese sind über die Durchführungen 33 und
aus und verhindert hierdurch eine unzulässige Druck- 55 34 über ein Kontaktthermometer oder einen Thermoüberhöhung
im Raum 7. Eine unzulässige Drucküber- staten mit der Stromquelle verbunden. Bei Verwen-'höhung
kann auch durch ein zusätzliches eingebrachtes dung von Niederspannung kann der Transformator
kompressibles Gas, wie beispielsweise Luft, Stickstoff, vor oder hinter der Temperaturschalteinrichtung an-Wasserstoft"
od. dgl., im Raum 7 verhindert werden. geordnet sein. Während der Widerstand 31 fest ange-Bei
Abschaltung der Heizwendel 12 kühlt sich das im 60 schlossen ist, ist der Widerstand 32 an den Pol 34
Raum 7 befindliche Medium ab, wodurch sich eine fest, an den Pol 33 jedoch über die Kontaktfeder 35
Volumenverminderung ergibt. Durch den Druck im und die Stange 36 schaltbar angeschlossen. Bei Be-Rohrleitungssystem
bewegt sich sodann die Membran 5 wegung des Verschlußstücks in Richtung des Pfeiles
gegen den Unterdruck im Raum 7 nach der anderen 37 öffnet sich der von der Kontaktfeder 35 und der
Richtung, wodurch das Verschluß stück 18 seinen Sitz 65 Stange 36 gebildete Kontakt nach Zurücklegen eines
verläßt und den Durchfluß freigibt. wählbaren Weges und schaltet den Widerstand 32 aus.
Um eine unzulässige Erwärmung im Raum 7 wäh- Die Widerstände 31 und 32 sind so ausgelegt, daß sie
rend der Einschaltdauer der Heizwendel 12 zu ver- gemeinsam eine ausreichende Heizleistung für ein
meiden, sind die Werkstoffe und die Abmessungen für Schließen des Ventils mit gewünschter Schnelligkeit
die Kappe 4, die Membran 5 und die Stange 8 sowie 70 ergeben, während die Heizleistung des Widerstandes
31 allein nur zur Aufrechterhaltung des erreichten Schaltzustandes dient.
In den beschriebenen Beispielen ist die Erfindung an Hand von Ventilen dargestellt, bei denen bei Einschaltung
des Heizstromes ein Schließen des Ventils herbeigeführt wird. Es ist selbstverständlich auch
eine Ausführung solcher Ventile möglich, bei denen unter Aufrechterhaltung des gleichen Prinzips bei
Einschaltung des Heizstromes ein Öffnen des Ventils herbeigeführt wird. In diesem Falle ist lediglich die
Membran einschließlich der Kappe und der in ihr befindlichen Teile auf der rückwärtigen Seite des Ventilsitzes
anzuordnen. Die Schaffung von zwei Heizstufen ist in diesem Fall derart möglich, daß als
Schaltkontakt das Verschluß stück und der Ventilsitz
ausgenutzt werden. Im geschlossenen Zustand wird von Masse über diesen Kontakt Strom zu einem
zweiten Widerstand zugeführt. Bei Öffnung des Ventils
infolge der Volumenvergrößerung des beheizten Mediums öffnet dieser Kontakt und schaltet den Zusatzwiderstand
aus. An Stelle von zwei Widerständen kann auch ein Anzapfwiderstand verwendet werden,
dessen einer Teil entweder durch den Kontakt zugeschaltet wird oder dessen einer Teil durch den Kontakt
kurzgeschlossen wird.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann die Membran auch als Bimetallmembran ausgebildet werden.
Abb. 4 zeigt ein entsprechendes Ausführungsbeispiel. Das Ventilgehäuse 41 ist nach oben durch
die Bimetallmembran 42 druckdicht verschlossen. An dieser Bimetallmembran 42 ist über eine Stange 43
das Verschlußstück 44 befestigt. Hinter der Bimetallmembran 42 befindet sich eine Heizeinrichtung 45,
mit der die Bimetallmembran 42 beheizt wird. Dabei wird die Bimetallmembran in ihren geometrischen
Abmessungen so gewählt, daß die für das Umklappen dieser Membran erforderliche Temperatur oberhalb
der höchsten durch die im Rohrleitungsnetz auftretenden Betriebstemperatur bedingten Temperatur am
Ventil liegt. Durch die Heizeinrichtung wird sodann die Bimetallmembran auf eine Temperatur erwärmt,
die mit Sicherheit ein Umklappen dieser Membran herbeiführt. Durch das Umklappen wird der Ventilteller
auf den Ventilsitz gedrückt und hierdurch der Durchfluß durch das Ventil gesperrt. Naturgemäß
kann die Anordnung der Bimetallmembran auch so erfolgen, daß im nicht erwärmten Zustand das Ventil
geschlossen ist und bei Erwärmung der Membran beim Umklappen eine Öffnung des Ventils herbeigeführt
wird. In dem dargestellten Beispiel ist die Beheizung der Bimetallmembran durch eine Heizwendel
geeigneter Leistung gewählt. Erfindungsgemäß kann die Beheizung auch indirekt durch ein
geeignetes Medium erfolgen, welches von einer Heizspirale oder bei stromleitenden Medien direkt durch
den elektrischen Strom aufgeheizt wird. Bei einer solchen Einrichtung ergibt sich eine Kombination der
erfindungsgemäßen Merkmale der in den Abb. 1 bis 3 und 4 dargestellten Ausführungsformen.
Zur Regelung der Temperatur von Räumen, die von einer Zentrale aus beheizt sind, wird unter Verwendung
der Ventile gemäß der Erfindung zweckmäßigerweise eine Schaltung angewendet, bei welcher der
Heizstrom über einen Thermostaten oder ein Kontaktthermometer eingeschaltet wird. Hierdurch wird der
Stromkreis bei Überschreitung einer vorgewählten Raumtemperatur geschlossen. Solche einstellbaren
Thermostaten oder Kontaktthermometer als Impulsgeber sind an sich bekannt. Um eine besonders genaue
Temperaturregelung herbeizuführen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, in dem Gehäuse des Thermostaten
oder des Kontaktthermometers einen Klein-Transformator mit einzubauen, der dazu dient, die
Betriebs-Wechselspannung auf einen unterhalb 42 V liegenden Wert herabzusetzen. Die elektrische Leitung
vom Thermostaten oder Thermometer zum Ventil kann auf diese Weise mit Schwachstromlitze durchgeführt
werden. Der Klein-Transformator wird dabei zweckmäßigerweise mit dem Thermostaten oder
Thermometer derart zusammengebaut, daß durch seine Erwärmung auf 40 bis 70° C und den hierdurch
entstehenden Luftauftrieb laufend Raumluft durch den Thermostaten oder um das Kontaktthermometer
gesaugt wird. Hierdurch kann eine genauere Regelkennlinie der Thermosdhalteinrichtung erreicht werden,
wodurch sich eine Vergleichmäßigung der kontrollierten Raumtemperatur ergibt. Der Transformator
kann dabei vor oder hinter der Thermoschalteinrichtung angeordnet werden. ~
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wird dabei das Gehäuse zur Aufnahme der Thermoschalteinrichtung
und des Klein-Transformators so ausgebildet, daß es in seinem rückwärtigen Teil mit zwei
Steckerstiften versehen ist und mit diesen in jede normale Steckdose eingesetzt werden kann. Auf der
Vorderseite befinden sich zwei Buchsen, die mit den Steckerstiften elektrisch leitend verbunden sind. Hierdurch
wird erreicht, daß die für den Anschluß der Thermoschalteinrichtung verwendete Steckdose auch
über diese Einrichtung für den Anschluß anderer Verbraucher weiter verwendet werden kann.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung soll das Schaltventil bei seiner Verwendung in Räumen, die
von einer Zentrale aus beheizt werden, jeweils in die Rückfluß leitung des oder der Heizkörper eingebaut
werden. Hierdurch vereinfacht sich die Verlegung der vom Thermostaten zum Ventil führenden Niederspannungsleitung,
da diese nunmehr beispielsweise als Flachlitze am Boden geführt werden kann. Versuche
haben ergeben, daß die Anbringung des Schaltventils in der Rückflußleitung praktisch den gleichen
Regeleffekt ergibt wie bei Anbringung des Ventils in der Zuleitung der Heizkörper.
In den beschriebenen Beispielen ist das Ventil als Schaltventil dargestellt, es kann jedoch in gleicher
Weise auch als Regelventil Verwendung finden. Bei dieser Ausführungsform wird der der Heizwendel
oder dem aufzuheizenden Medium direkt zugeführte Strom in seiner Größe so einstellbar gestaltet, daß
sich entsprechende Wärmegleichgewichte bei unterschiedlicher Temperaturhöhe ergeben. Da die Gesamtausdehnung
des für den Schaltvorgang verwendeten Mediums von der absoluten Temperaturhöhe abhängig
ist, kann durch die beschriebene Einstellung unterschiedlicher Temperaturfiöhe eine jeweils genau definierte
Stellung des Verschlußstücks zum Ventilsitz herbeigeführt werden.
Um Sicherheit gegen eine unzulässige Temperatur· und Druckerhöhung zu bieten, soll erfindungsgemäß
mindestens eine Durchführung in Längsrichtung durchbohrt sein. In der Bohrung wird der Anschlußdraht
eines Heizwiderstandes oder einer Elektrode mit einem Weichlot druckfest derart eingelötet, daß
bei unzulässiger Temperatur- und/oder Druckerhöhung das Lot heraustritt und das beheizte Medium austreten kann.
Claims (14)
1. Schalt- oder Regelventil, dessen Bewegungen durch mittels elektrischer Erwärmung und an-
1Ό41314
schließender Abkühlung erzeugte Volumenänderung eines in einem druckdichten Raum befindlichen
Hilfsmediums bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfsmedium ein fester Stoff
dient, der durch die Erwärmung schmilzt und dabei eine Volumenänderung erfährt.
2. Ventil nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung fester Fettsäuren mit
einem oberhalb der Betriebstemperatur liegenden Schmelzpunkt. 1Q
3. Ventil nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung fester Metalle oder Metalllegierungen
mit einem oberhalb der Betriebstemperatur liegenden Schmelzpunkt.
4. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, *5 dadurch gekennzeichnet, daß dem Hilfsmedium
zur Beeinflussung des Schmelzvorganges und der temperaturabhängigen Volumenänderung feste,
flüssige oder gasförmige Zusatzmittel beigegeben werden.
5. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der druckdichte
Raum von einer Bimetallmembran mit direkter oder indirekter Widerstandsbeheizung abgeschlossen
wird.
6. Ventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung der Bimetallmembran
durch das elektrisch beheizte Hilfsmedium erfolgt.
7. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine mit
einer Bohrung versehene Stromdurchführung vorgesehen ist, in die ein Zuführungsdraht zur Heizquelle
derart weich eingelötet ist, daß bei Überschreitung der Endtemperatur ein selbsttätiges
Auslöten erfolgt.
8. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei
Heizquellen oder zwei Heizstufen zur Beheizung des Hilfsmediums sowie in Abhängigkeit der
Bewegung des Verschlußstücks selbsttätig schaltende Schalter derart vorgesehen sind, daß mindestens
eine Heizquelle oder Heizstufe für das schnelle Erwärmen mit großer Leistung und eine
weitere für ein Konstanthalten der Temperatur bei herabgesetzter Leistung eingeschaltet ist.
9. Schaltung zur Regelung der Temperatur zentralbeheizter Räume mit Hilfe von Schaltventilen
nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Heizwiderstände
oder Elektroden über Kontaktthermometer oder Thermostaten derart gespeist werden, daß bei Überschreiten einer vorgewählten
Raumtemperatur der Stromkreis geschlossen wird.
10. Schaltung zur Regelung der Temperatur zentralbeheizter Räume mit Hilfe von Schaltventilen
nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Heizwiderstände
oder Elektroden über Kontaktthermometer oder Thermostaten derart gespeist werden, daß bei Überschreitung einer vorgewählten
Raumtemperatur der Stromkreis geöffnet wird.
11. Schaltung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Heizkreise über
einen vor oder hinter dem Thermoschalter angeordneten Transformator mit Niederspannung bis
42 V eingespeist werden.
12. Einrichtung für die Temperaturregelung von zentralbeheizten Räumen unter Verwendung
von Ventilen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Impulsgabe
verwendete Kontaktthermometer oder der Thermostat mit dem Kleintransformator zur Erzeugung
des zur Speisung der Heizquelle erforderlichen Stromes einer Spannung bis 42 V derart
zusammengebaut ist, daß infolge einer Thermosiphonwirkung die Raumluft stets den Impulsgeber
umspült.
13. Einrichtung für die Temperaturregelung zentralbeheizter Räume unter Verwendung von
Ventilen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Impulsgeber,
gegebenenfalls einschließlich des Transformators, in ein mit Steckerstiften zum Anschluß an
normale Steckdosen ausgerüstetes Gehäuse eingebaut ist, welches mindestens ein Paar Steckerbuchsen
für den Anschluß weiterer Verbraucher aufweist.
14. Anordnung zum Betrieb von Heizungsanlagen unter Verwendung von Ventilen und
Schaltungen nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventile in die
Rückflußleitung der geregelten Heizkörper eingebaut sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 700609;
USA.-Patentschriften Nr. 1901070, 2 271307, 662 550.
USA.-Patentschriften Nr. 1901070, 2 271307, 662 550.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© «09 658/229· 10.5S
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES50871A DE1041314B (de) | 1956-10-13 | 1956-10-13 | Schalt- oder Regelventil, insbesondere fuer Heizungsanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES50871A DE1041314B (de) | 1956-10-13 | 1956-10-13 | Schalt- oder Regelventil, insbesondere fuer Heizungsanlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1041314B true DE1041314B (de) | 1958-10-16 |
Family
ID=7487993
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES50871A Pending DE1041314B (de) | 1956-10-13 | 1956-10-13 | Schalt- oder Regelventil, insbesondere fuer Heizungsanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1041314B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1112358B (de) * | 1959-01-19 | 1961-08-03 | Lins Albert | Elektrisch betaetigtes Ventil |
WO2003052305A1 (de) * | 2001-12-19 | 2003-06-26 | BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH | Mehrwegeventil |
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1956
- 1956-10-13 DE DES50871A patent/DE1041314B/de active Pending
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