DE1041248B - Verfahren zur Behandlung eines wasserloeslichen Acrylsaeureamidpolymerisats - Google Patents

Verfahren zur Behandlung eines wasserloeslichen Acrylsaeureamidpolymerisats

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DE1041248B
DE1041248B DED25181A DED0025181A DE1041248B DE 1041248 B DE1041248 B DE 1041248B DE D25181 A DED25181 A DE D25181A DE D0025181 A DED0025181 A DE D0025181A DE 1041248 B DE1041248 B DE 1041248B
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Description

DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung eines wasserlöslichen Acrylsäureamidpolymerisats mit Ammoniak und Aminen, um die Menge des restlichen monomeren Acrylsäureamids in einem solchen Polymerisat bedeutend herabzusetzen.
Zu den Acrylsäureamidpolymerisaten, die hier verwendet werden, gehören das Homopolymerisat von Acrylsäureamid und wasserlösliche Mischpolymerisate von Acrylsäureamid, das chemisch mit mindestens einer damit mischpolymerisierbaren monoäthylenischungesättigten organischen Verbindung vereinigt ist. Solche Polymerisate werden in großem Umfange technisch verwendet, insbesondere als Flockungsmittel für feinteilige, anorganische Substanz in wäßrigen Suspensionen. Ein zweckmäßiger Bereich für die Konzentration der Behandlungslösung beträgt 0,005 bis 0,5 %>. Diese Polymerisate zeigen eine deutliche günstige Wirkung auf die Absetzgeschwindigkeit und die anschließende Abtrennung der anorganischen Substanz aus dem wäßrigen Medium.
Die obigen Polymerisate enthalten jedoch gewöhnlich von ihrer Herstellung her eine kleine Menge — z. B. weniger als 1 bis etwa 5 Gewichtsprozent — restliches oder unpolymerisiertes monomeres Acrylsäureamid. Letzteres ist toxisch, und seine Gegenwart in jeder merklichen Menge in dem Polymerisat schließt seine Verwendung für viele Zwecke aus, für die es sonst gut geeignet wäre; die Verminderung der Menge des restlichen monomeren Acrylsäureamids in solchen Polymerisaten ist deshalb sehr erwünscht. Die Acrylsäureamidpolymerisate sind ausgezeichnete Flockungs mittel zur Entfernung von feinteiligen, anorganischen, festen Stoffen aus wäßrigen Lösungen wertvoller Mineralien, z. B. aus Lösungen von Uransalzen bei Aufarbeitungsverfahren, die mit der Urangewinnung verbunden sind. Da Acrylsäureamidpolymerisate Flockungsmittel von hoher Wirksamkeit sind, ist ferner ihre Verwendung in Wasser, das zum menschlichen oder tierischen Genuß dienen soll, leicht denkbar. Eine Erhöhung der Sicherheitsgrenze für solche Wasser vom toxikologischen Standpunkt, wenn diese in dieser Weise einer Ausflockung durch Acrylsäureamidpolymerisate unterworfen werden, ist sehr erwünscht.
Verfahren zur Herstellung von monomerem Acrylsäureamid, die für technische Maßstäbe geeignet sind, sind allgemein bekannt. Die französische Patentschrift 898 275 (am 8. April 1945 erteilt) beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Acrylsäureamid, bei dem Acrylsäurenitril in Wasser mit Schwefelsäure bevorzugt bei etwa 100° C in Gegenwart von Kupferpulver, das als Polymerisationsinhibitor wirkt, hydrolysiert, das Reaktionsgemisch neutralisiert und das Acrylsäureamid als Reaktionsprodukt isoliert wird.
zur Behandlung eines wasserlöslichen
Acrylsäureamidpolymerisats
Anmelder:
The Dow Chemical Company,
Midland, Mich. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg, München 27,
Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 19. März 1956
Gif fin D. Jones, Midland, Mich. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
Die Polymerisation von Acrylsäureamid zu dem Homopolymerisat und mit mischpolymerisierbaren Monomeren zu Mischpolymerisaten ist auch bekannt. Die britische Patentschrift 475 671 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Polyacrylsäureamid, bei dem Acrylsäureamid, in Wasser gelöst, unter Zusatz von Acrylsäure durch etwa 1 stündiges Erhitzen bei etwa 60° C in Gegenwart von Kaliumpersulfat als Katalysator polymerisiert wird. Polymerisate mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 1 000 000 und darüber werden nach diesem Verfahren und Abänderungen desselben erhalten.
Die vorliegende Erfindung schlägt ein Verfahren zur Behandlung von Acrylsäureamidpolymerisaten vor, die kleine Mengen an unumgesetztem bzw. restlichem Monomer, z. B. als wäßrige Lösungen derselben, enthalten, wobei dieses Verfahren die Menge eines solchen Monomers in dem Polymerisat beträchtlich herabsetzt und das Polymerisat oder die Polymerisatlösung von monomerem Acrylsäureamid wirksam befreit, wodurch das Polymerisat weniger giftig gemacht wird.
Gemäß dieser Erfindung werden Polyacrylsäureamid und Mischpolymerisate, die Acrylsäureamid chemisch mit einem damit mischpolymerisierbaren Monomeren verbunden und kleine Mengen nichtpolymerisierten Acrylsäureamids von der Herstellung
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her enthalten, mit einer Stickstoffverbindung, und zwar Ammoniak oder einem wasserlöslichen primären oder sekundären acyclischen, carbocyclischen oder gesättigten heterocyclischen Amin behandelt. Durch eine solche Behandlung wird die Menge des restlichen monomeren Acrylsäureamids stark herabgesetzt oder durch Umwandlung in Produkte, die praktisch ungiftig sind, unwirksam gemacht.
Das Ammoniak oder Amin kann, wenn es ausreichend flüchtig ist, in gasförmiger Form durch eine Masse des Acrylsäureamidpolymerisats geleitet werden. Zum Zwecke der Behandlung kann das Polymerisat in Wasser gelöst oder in einem Gemisch von Wasser und niederen einwertigen Alkoholen aufge schlämmt werden, oder aber es kann auch bei Anwendung von Überdruck trocken sein. Das Gas kann in einem geeigneten flüssigen Träger, z. B. Wasser, vor der Verwendung zur Behandlung des Polymerisats gelöst werden. Ein normalerweise flüssiges Behandlungsmittel kann in konzentrierter Form mit Wasser oder einer mit Wasser mischbaren Flüssigkeit, z. B. einem niederen aliphatischen Alkohol, verdünnt verwendet werden.
Die Behandlung wird bevorzugt in Gegenwart von Wasser, zweckmäßig in einer Menge von mindestens 15ft/o des Gewichts des Polymerisates, ausgeführt, weil die Quelhvirkung des Wassers das Polymerisat durchlässiger und daher empfänglicher für das Behandlungsmittel macht. Ammoniak oder gasförmiges Amin läßt jedoch unter Druck das Polymerisat ohne Mithilfe von Wasser für die Zwecke der Behandlung ausreichend aufquellen. Wenn das Amin in flüssiger Form vorliegt, kann ferner ein Überschuß an Amin oder Wasser verwendet werden, wobei der Überschuß eine Quell wirkung hervorruft; danach kann das überschüssige Amin durch Trocknen oder mit anderen üblichen Mitteln entfernt werden.
Diese Erfindung umfaßt Ammoniak und wasserlösliche primäre und sekundäre Amine mit einer Löslichkeit in Wasser, wie sie durch Kamm in Qualitative Organic Analysis, 2. Ausgabe, S. 228/234 (1938) in Gruppe I5 Untergruppe 8, und Gruppe II, Untergruppe 3, definiert ist, nämlich eine Löslichkeit von mindestens 1 g des Amins in 30 g Wasser bei 20 bis 25° C.
Beispiele für geeignete Amine sind Aiethylamin, Äthylamin, Butylamin, Dimethylamin, Diäthylamin, Cyclohexylamin, Äthanolamin, Diäthanolamin, Isopropanolamin, Benzylamin und Morpholin. Jeder Überschuß an solchen Aminen, die für sich eine Giftgefahr darstellen, oder irgendwelche giftigen chemischen Abdukte, die dabei entstanden sind, müssen vollständig aus dem behandelten Polymerisat entfernt werden. Piperidin ist z. B. kein bevorzugtes Amin.
Bemerkt sei, daß, wenn mindestens 1 Mol einer kaustischen oder anderen anorganischen Base je Mol restlichenAcrylsäureamids zugesetzt und anschließend das entstehende Reaktionsgemisch mäßig erhitzt wird, bis der pH-Wert auf den der Hydrolyseprodukte absinkt, dabei Ammoniak gebildet wird und mit dem Monomer reagiert. Eine solche Ammoniakbildung in situ ist eine Ausführungsform dieser Erfindung. Der zulässige Prozentgehalt an mischpolymerisierbarem Monomer in den Acrylsäureamidpolymerisaten, wie er oben angegeben wurde, hängt von dem hydrophilen Charakter der polymerisierten Einheiten an Mischmonomeren in dem Mischpolymerisat ab. Die misch·· poylmerisierbaren Monomeren, die solchen hydrophilen Charakter haben, sind solche, die Homopolymerisate bilden, die in jedem Mengenanteil mit Wasser mischbar oder darin löslich sind. Diese Monomeren können in einer Menge bis zu 90 Gewichtsprozent mit einem entsprechenden Mengenanteil von nur lO°/oAcrylsäureamid verwendet werden. Andererseits können solche Monomeren, die Homopolymerisate bilden, die mit Wasser verhältnismäßig wenig mischbar oder darin verhältnismäßig wenig löslich sind, nur in dem Maße verwendet werden, daß noch ein wasserlösliches Mischpolymerisat entsteht, wenn
ίο sie mit Acrylsäureamid mischpolymerisiert werden. Solche Mischpolymerisate sind notwendigerweise auf diejenigen begrenzt, die einen größeren Mengenantei! an Acrylsäureamid enthalten.
Beispiele für die mit Wasser mischbaren Monomeren, die in Mengenanteilen bis zu 90 Gewichtsprozent des Acrylsäureamidmischpolymerisats für die Zwecke dieser Erfindung verwendet werden können, sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Vinylsulfonsäure, und das mischpolymerisierte Vinylbenzyltrimethylammoniumchloridmonomere und solche Monomeren, die die Sulfonatgruppe enthalten, mit Acrylsäureamid mischpolymerisiert, nämlich Vinyltoluol-a-sulfonsäure, Vinylbenzolsulfonsäure und Alkali- und lösliche Erdalkalisalze davon. Beispiele für verhältnismäßig wenig mischbare Monomere, die mit Acrylsäureamid mischpolymerisierbar sind und daher auf einen kleineren Mengenanteil in dem Mischmonomeren begrenzt sind, sind Vinylacetat, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Acrylsäurenitril, Methylacrylat, Methylmethacrylat und Styrol. Polyacrylsäureamid und die obigen Mischpolymerisate fallen in den Bereich der hier beschriebenen Behandlung.
Die Temperatur kann Raumtemperatur sein, jedoch wird die Behandlungszeit üblicherweise bei einer Temperatur bis zu etwa 125° C herabgesetzt. Ein bevorzugter Arbeitsbereich liegt zwischen 80 und 100° C. Höhere Temperaturen können angewendet werden, sind jedoch nicht zweckmäßig, weil ein Abbau oder eine Vernetzung des Polymerisates erfolgen kann. Die Reaktionszeit ist von den verwendeten Behandlungsbedingungen und dem verwendeten Behandlungsmittel abhängig und wird zum Teil durch die beabsichtigte Verwendung des behandelten Polymerisats bestimmt. 15 Minuten können in manchen Fällen ausreichen, insbesondere wenn erhöhte Temperaturen verwendet werden, wohingegen in anderen Fällen, wo Raumtemperatur angewendet wird, 24 Stunden oder noch langer als zweckmäßig anzusehen sind.
Die Länge der Behandlungszeit kann durch Be-Stimmung der verbleibenden Acrylsäuregruppen durch einen Versuch, z. B. durch Bromat-Bromid-Titration, geleitet werden. Dies ist eine Untersuchung der Ungesättigtheit, deren Einzelheiten aus Ind. Eng. Chem. Anal., Ed. 7, S. 59 (1935), entnommen werden können.
Jedoch ist nicht die ganze Untersättigung auf Acrylsäureamid zurückzuführen. Eine gewisse Hydrolyse sowohl des Polymerisats als auch des Monomeren erfolgt während der Behandlung mit Ammoniak oder Amin. Die Hydrolyse des Monomeren liefert Acrylationen, die mit Bezug auf Addition von Ammoniak oder Aminen an die Doppelbindung langsamer reagieren als Acrylsäureamid. Das Acrylation hat jedoch nicht die Toxizität von Acrylsäureamid, und deshalb ist es unwichtig, ob die Addition in bezug auf das Acrylation vollständig ist oder nicht.
Es soll jedoch noch erwähnt werden, daß dieHydrolyse in der Bevorzugung des Monomeren gegenüber dem Polymerisat nicht selektiv genug ist, um als ein befriedigendes Verfahren zur Entfernung des Mono-
meren angesehen zu werden. Die Hydrolyse kann durch Säure-Base-Titration erkannt werden, die die Zunahme der Anzahl der vorhandenen Carboxylgruppen zeigt. Um jedoch zwischen dem Acrylat und dem restlichen Acrylsäureamid in dem behandelten Polymerisat zu unterscheiden, wird die selektive Entfernung des Acrylations mittels eines Anionenaustauschharzes vorgeschlagen.
Nach Beendigung der Umsetzung wird das behandelte Polymerisat von überschüssigem Behandlungsmittel und von dem Reaktionsmedium durch Trocknen oder durch andere bekannte Mittel befreit.
Die folgenden Beispiele erläutern die Anwendung des Grundsatzes dieser Erfindung; sie sind jedoch nicht als Begrenzung ihres Umfanges anzusehen.
Das in den Beispielen 1 und 4 verwendete Polymerisat war Polyacrylsäureamid, das nach einem üblichen Verfahren der Blockpolymerisation hergestellt worden war.
Beispiel 1
20 g Polyacrylsäureamid mit 1,17% Restmonomer laut Analyse — als Acrylsäureamid berechnet — wurden mit 75 ecm Methanol und 25 ecm Wasser in einem geschlossenen Gefäß aufgeschlämmt. Ammoniakgas wurde bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck durch die Aufschlämmung geleitet. Nach Ablauf der im Anschluß aufgeführten Reaktionszeiten wurden Proben entnommen und der Gehalt an Monomeren, auf Acrylsäureamid berechnet, bestimmt.
Reaktionszeit °/o Monomeres
20 Minuten
1 Stunde
25 Stunden
0,205
0,138
0,099
100 g Acrylsäureamidmonomer wurden in 100 ecm Wasser gelöst, dem 10 Teile je Million Natriumnitrit zur Verhinderung der Polymerisation zugesetzt worden waren. Das Behandlungsmittel wurde in flüssiger Form 16 Stunden lang bei 80 bis 90° C auf einem Dampfbad einwirken gelassen. Eine Destillationsvorrichtung, die mit einer Absaugvorrichtung zur Entfernung von Wasser und überschüssigen Aminen während der Behandlung versehen war, wurde verwendet.
Tabelle I Gewicht in g % Monomeres
nach der
Behandlung *)
Behandlungsmittel 286,0
70,0
94,5
135,0
132,0
0,06
0,14
0,22
0,15
0,15
Methylamin, 25 °/o
Wasser
ir.
so Äthylamin
Äthanolaniin
Morpholin
Pipeiidin
*) Der Prozentgehalt des Monomeren ist auf das Gewicht des a5 fertigen Produktes nach der Behandlung bezogen.
Beispiele für die Produkte, die wahrscheinlich gebildet werden, sind folgende Additionsprodukte von Aminen und Acrylsäureamid:
HO —CH2CH2-N(CH2CH2CONH2)2
oder
HO-CH2CH2-N-Ch2CH2CONH2
im Falle von Äthanolamin und
Beispiel 2
Eine zweite Probe Polyacrylsäureamid, die 3,18% Restmonomer enthielt, wurde in eine Stahlbombe gebracht; Ammoniakgas wurde bei Raumtemperatur unter einem Druck von ungefähr 9,45 kg/cm2 16 Stunden lang einwirken gelassen. Das Polymerisat wurde kompakt und quoll zu einer etwas zähen Masse auf. Das Restmonomere wurde nach Ablauf dieser Zeit zu 0,284% bestimmt.
Beispiel 3
Eine andere Probe des im Beispiel 2 verwendeten Polyacrylsäureamids, das 3,18% Acrylmonomeres, auf Acrylsäureamid berechnet, enthielt, wurde in eine Stahlbombe gebracht und mit Ammoniak unter einem Druck von ungefähr 9,45 kg/cm2 wie im Beispiel 2, aber bei einer Temperatur von 90 bis 100° C 16 Stunden lang behandelt. Der Gehalt an Monomeren war durch die Ammoniakbehandlung auf 0,36% herabgesetzt worden. Bei der hier verwendeten Temperatur hatte sich das Polymerisat nicht wie im Beispiel 2 zu einer Masse verdichtet.
Beispiel 4
Um die Auswirkung der Behandlung von Acrylsäureamidmonomeren mit Aminen zu demonstrieren, wurden verschiedene Amine—wie zusammen mit den Ergebnissen in Tabelle I angegeben — verwendet. o:
-GH, CH9 CONH,
im Falle des Morpholine.
75 g einer Durchschnittsprobe eines Laboratoriums ansatzes von Polyacrylsäureamid wurden mit der in Wasser gelösten Gewichtsmenge an Ammoniak oder Aminen oder mit diesen als unverdünnter Flüssigkeit — wie in Tabelle II gezeigt, die auch die erhaltenen Ergebnisse angibt — gerührt. Die Behandlung erstreckte sich über 1Iz Stunde bei 100° C.
Tabelle II
Verwendetes
Behandlungsmittel
(Unbehandelt)
Ammoniak, 28 % in
Wasser
Methylamin, 25% in
Wasser
Äthanolamin
n-Butylamin .
Morpholin .,
Behandlungsmittelmenge
ing
0,0
3,05
6,20
3,10
3,65
4,35
% verbliebenes Restmonomer *)
3,21
0,81
0,21
0,36
0,45
0,18
*) Der Prozentgehalt der Restmonomeren wurde auf das Gewicht der Festbestandteile des getrockneten, behandelten Produktes nach der Behandlung berechnet.
Beispiel 5
Ein Anteil Polyacrylsäureamid — im Laboratorium hergestellt — wurde auf einem Dampfbad erhitzt und mit einem Strom Ammoniakgas behandelt. Der Gehalt an Monomerem in dem unbehandelten Polymerisat betrug 3,21%. Nach mehrstündiger Behandlung, während der der Gehalt an Monomerem auf 0,147% abgesunken war, wurde eine wäßrige Lösung des Polymerisats durch ein Bett von gemischten Anionen- und Kationenaustauschharzen geleitet. Das Restmonomere war, wie gefunden wurde, durch Hindurchleiten durch die Harze auf eine Menge von 0,017% herabgesetzt worden. Da das Acrylation durch die Harze entfernt wurde und das Acrylsäureamid nicht, wird die Herabsetzung des Alonomerengehalts auf den hohen Gehalt an Acrylationen zurückgeführt, die im Gegensatz zu unumgesetztem Acrylsäureamid nicht giftig sind. Dieser Zustand kann zum Teil dadurch erklärt werden, daß Ammoniak und Amine bedeutend schneller mit Acrylsäureamid reagieren als mit Acrylationen.
Beispiel 6
Ein neuartiges Polymerisat aus Acrylsäureamid und Vinylbenzyltrimethylammoniumchlorid wurde hergestellt und mit Ammoniak behandelt. Es wurde gefunden, daß ein solches Mischpolymerisat gleich gut auf die Ammoniakbehandlung reagierte wie das Polyacrylsäureamid.
Die obigen Beispiele zeigen klar die Wirksamkeit dieser Erfindung. Sie zeigen, daß Ammoniak und primäre und sekundäre Amine, einschließlich sowohl aliphatischer als auch gesättigter heterocyclischer Amine, den Gehalt an Acrylsäureamidmonomerem in einem Acrylsäureamidpolymerisat wirksam herabsetzen, wenn ein solches Polymerisat gemäß dem hier beschriebenen Verfahren behandelt wird. Die Beispiele sind als gangbare Wege zur Ausführung der Erfindung und nicht als Begrenzung ihres Umfangs anzusehen.
Monomeres Acrylsäureamid und Polymerisate von Acrylsäureamid, von denen alle mit Ammoniak als Entgiftungsmittel gemäß dieser Erfindung behandelt worden waren, wurden an Albinoratten verfüttert, d. h. durch orale Eingabe verabreicht, sowohl innerhalb eines längerdauernden bzw. chronischen Fütterungsversuchs als auch mittels wiederholter beschleunigter bzw. akuter Fütterungsversuche. Unbehandeltes, monomeres Acrylsäureamid und unbehandelte Polymerisate von Acrylsäureamid wurden ferner in gleichen Mengen an andere Ratten verfüttert, die von praktisch gleichem körperlichem Zustand waren. Giftwirkungen waren bei allen Ratten sichtbar, die mit dem unbehandelten Monomer und den unbehandelten Polymerisaten in solchen Mengen gefüttert worden waren, daß sie die toxischen Mengen des Monomeren erreichten. Andererseits wurden keine Giftwirkungen bei den Ratten beobachtet, denen das Monomere und. die Polymerisate, die gemäß dieser Erfindung behandelt worden waren, verfüttert wurden, selbst wenn sehr große Mengen an diesem behandelten Monomeren und diesen Polymerisaten verabreicht wurden Die Ergebnisse aller Fütterungsversuche zeigten ständig und einheitlich eine erhebliche Abnahme der Giftigkeit der behandelten Monomeren und Polymerisate. Tabelle III zeigt die Wirkungen der Verfütterung von gleichen Mengen von jeder der folgenden Proben von Polyacrylsäureamid in der täglichen Nahrung von Albinoratten während einer Zeit von 32 Tagen.
Tabelle III
Verfütterte Probe °/o monomeres
Acrylsäureamid
"Wirkung
auf die Ratten
(a) Mit Ammoniak be Keine
handeltes Poly Krankheits
acrylsäureamid ... 0,07% anzeichen
(b) Unbehandeltes Deutliche
Polyacrylsäure Gift
amid 0,80% wirkung
(c) Originalprobe (b), Keine
die anschließend Krankheits
mit Ammoniak be anzeichen
handelt worden
war 0,11%
(d) Originalprobe (a), Deutliche
der Acrylsäure- Gift
amidmonomeres wirkungen
bis zu einem Mono-
merengehalt von
0,80% zugesetzt
worden war ...... 0,80%
(e) Originalprobe (a) Schwache An
der Acrylsäure- zeichen von
amidmonomeres Gift
bis zu einem Mono- wirkungen
merengehalt von
30% zugesetzt
worden war 0.30%
Tabelle III liefert den schlagenden Beweis für die unterschiedlichen physiologischen Wirkungen auf zwei Gruppen von Ratten, wenn die eine Gruppe mit unbehandeltem Polyacrylsäureamid und die andere
4.0 Gruppe mit dem gleichen Acrylsäureamid, das aber zuvor durch Behandlung mit Ammoniak als stickstoffhaltiger Behandlungsverbindung entgiftet worden war, gefüttert wurde.
Unbehandeltes monomeres Acrylsäureamid und monomeres Acrylsäureamid, das gemäß dieser Erfindung mit Aminen behandelt worden war, wurden durch orale Eingabe an verschiedene Gruppen von Albinoratten verabreicht. Das gemäß dieser Erfindung behandelte Acrylsäureamid war für die Ratten nur etwa ein Hundertstel so giftig wie das unbehandelte Acrylsäureamid, mit Ausnahme des Piperidins, das selbst eine gewisse Giftigkeit zeigte. Im Falle des Piperidins war die Giftigkeit des behandelten monomeren Acrylsäureamids etwa ein Zehntel von der des unbehandelten.
Die biologischen Wirkungen dieser Erfindung wurden ferner bewertet, indem unbehandeltes Acrylsäureamidmonomeres einer Gruppe von Katzen und gemäß dieser Erfindung behandeltes Acrylsäureamidmonomeres einer zweiten Gruppe von Katzen intraperitoneal injiziert wurde. Das behandelte Acrylsäureamid wurde in Mengen injiziert, die dem Zehnfachen des Gewichts des injizierten unbehandelten Acrylsäureamids entsprachen. Obgleich dieser Versuch sehr hart war, traten keine Anzeichen von Vergiftung auf, abgesehen von den Katzen, denen das piperidinhaltige Acrylsäureamid injiziert worden war. Diese Katzen, die das mit Piperidin behandelte Acrylsäureamid erhalten hatten, zeigten deutliche Vergiftungssymptome von anästhetischer Natur (im Gegensatz zu der
neurotoxischen Wirkung, die Acrylsäureamid kennzeichnet) .

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Behandlung eines wasserlöslichen Acrylsäureamidpolymerisats, das mindestens 10 Gewichtsprozent Acrylsäureamid chemisch mit 0 bis 90 Gewichtsprozent mindestens einer anderen monoäthylenisch-ungesättigten organischen Verbindung, die damit mischpolymerisiert werden kann, verbunden enthält und einen nennenswerten Gehalt an monomerem Acrylsäureamid innig damit vereinigt besitzt, um die Menge des mit dem Polymerisat vereinigten monomeren Acrylsäureamids herabzusetzen, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylsäureamidpolymerisat mit mindestens einer stickstoffhaltigen Verbindung, die Ammoniak oder ein primäres oder sekundäres
Amin sein kann und eine Löslichkeit von mindestens 1 g in 30 ecm Wasser bei einer Temperatur von 25° C aufweist, behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylsäureamidpolymerisat mit einem Alkylamin, z. B. Methylamin oder Äthylamin, behandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylsäureamidpolymerisat mit einem Alkanolamin, z. B. Äthanolamin, behandelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylsäureamidpolymerisat mit einem heterocyclischen Amin, z. B. Morpholin, behandelt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 894 321.
® 809 658/441 10.58
DED25181A 1956-03-19 1957-03-16 Verfahren zur Behandlung eines wasserloeslichen Acrylsaeureamidpolymerisats Pending DE1041248B (de)

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DE894321C (de) * 1945-10-16 1953-10-22 Gen Aniline & Film Corp Verfahren zum Polymerisieren von Acrylsaeureamiden, insbesondere N-di-substituiertenAcrylsaeureamiden

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