DE1041248B - Verfahren zur Behandlung eines wasserloeslichen Acrylsaeureamidpolymerisats - Google Patents
Verfahren zur Behandlung eines wasserloeslichen AcrylsaeureamidpolymerisatsInfo
- Publication number
- DE1041248B DE1041248B DED25181A DED0025181A DE1041248B DE 1041248 B DE1041248 B DE 1041248B DE D25181 A DED25181 A DE D25181A DE D0025181 A DED0025181 A DE D0025181A DE 1041248 B DE1041248 B DE 1041248B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- acrylic acid
- acid amide
- water
- polymer
- treatment
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J20/00—Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof
- B01J20/22—Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof comprising organic material
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/30—Introducing nitrogen atoms or nitrogen-containing groups
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/30—Introducing nitrogen atoms or nitrogen-containing groups
- C08F8/32—Introducing nitrogen atoms or nitrogen-containing groups by reaction with amines
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F2800/00—Copolymer characterised by the proportions of the comonomers expressed
- C08F2800/20—Copolymer characterised by the proportions of the comonomers expressed as weight or mass percentages
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung eines wasserlöslichen Acrylsäureamidpolymerisats
mit Ammoniak und Aminen, um die Menge des restlichen monomeren Acrylsäureamids in einem
solchen Polymerisat bedeutend herabzusetzen.
Zu den Acrylsäureamidpolymerisaten, die hier verwendet
werden, gehören das Homopolymerisat von Acrylsäureamid und wasserlösliche Mischpolymerisate
von Acrylsäureamid, das chemisch mit mindestens einer damit mischpolymerisierbaren monoäthylenischungesättigten
organischen Verbindung vereinigt ist. Solche Polymerisate werden in großem Umfange technisch verwendet, insbesondere als
Flockungsmittel für feinteilige, anorganische Substanz in wäßrigen Suspensionen. Ein zweckmäßiger
Bereich für die Konzentration der Behandlungslösung beträgt 0,005 bis 0,5 %>. Diese Polymerisate zeigen
eine deutliche günstige Wirkung auf die Absetzgeschwindigkeit und die anschließende Abtrennung
der anorganischen Substanz aus dem wäßrigen Medium.
Die obigen Polymerisate enthalten jedoch gewöhnlich von ihrer Herstellung her eine kleine Menge —
z. B. weniger als 1 bis etwa 5 Gewichtsprozent — restliches oder unpolymerisiertes monomeres Acrylsäureamid.
Letzteres ist toxisch, und seine Gegenwart in jeder merklichen Menge in dem Polymerisat schließt
seine Verwendung für viele Zwecke aus, für die es sonst gut geeignet wäre; die Verminderung der Menge
des restlichen monomeren Acrylsäureamids in solchen Polymerisaten ist deshalb sehr erwünscht. Die Acrylsäureamidpolymerisate
sind ausgezeichnete Flockungs mittel zur Entfernung von feinteiligen, anorganischen,
festen Stoffen aus wäßrigen Lösungen wertvoller Mineralien, z. B. aus Lösungen von Uransalzen bei Aufarbeitungsverfahren,
die mit der Urangewinnung verbunden sind. Da Acrylsäureamidpolymerisate Flockungsmittel von hoher Wirksamkeit sind, ist
ferner ihre Verwendung in Wasser, das zum menschlichen oder tierischen Genuß dienen soll, leicht denkbar.
Eine Erhöhung der Sicherheitsgrenze für solche Wasser vom toxikologischen Standpunkt, wenn diese
in dieser Weise einer Ausflockung durch Acrylsäureamidpolymerisate unterworfen werden, ist sehr erwünscht.
Verfahren zur Herstellung von monomerem Acrylsäureamid, die für technische Maßstäbe geeignet sind,
sind allgemein bekannt. Die französische Patentschrift
898 275 (am 8. April 1945 erteilt) beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Acrylsäureamid, bei dem
Acrylsäurenitril in Wasser mit Schwefelsäure bevorzugt bei etwa 100° C in Gegenwart von Kupferpulver,
das als Polymerisationsinhibitor wirkt, hydrolysiert, das Reaktionsgemisch neutralisiert und das Acrylsäureamid
als Reaktionsprodukt isoliert wird.
zur Behandlung eines wasserlöslichen
Acrylsäureamidpolymerisats
Acrylsäureamidpolymerisats
Anmelder:
The Dow Chemical Company,
Midland, Mich. (V. St. A.)
Midland, Mich. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg, München 27,
Pienzenauerstr. 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 19. März 1956
V. St. v. Amerika vom 19. März 1956
Gif fin D. Jones, Midland, Mich. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Die Polymerisation von Acrylsäureamid zu dem Homopolymerisat und mit mischpolymerisierbaren
Monomeren zu Mischpolymerisaten ist auch bekannt. Die britische Patentschrift 475 671 beschreibt ein
Verfahren zur Herstellung von Polyacrylsäureamid, bei dem Acrylsäureamid, in Wasser gelöst, unter Zusatz
von Acrylsäure durch etwa 1 stündiges Erhitzen bei etwa 60° C in Gegenwart von Kaliumpersulfat als
Katalysator polymerisiert wird. Polymerisate mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von
1 000 000 und darüber werden nach diesem Verfahren und Abänderungen desselben erhalten.
Die vorliegende Erfindung schlägt ein Verfahren zur Behandlung von Acrylsäureamidpolymerisaten
vor, die kleine Mengen an unumgesetztem bzw. restlichem Monomer, z. B. als wäßrige Lösungen derselben,
enthalten, wobei dieses Verfahren die Menge eines solchen Monomers in dem Polymerisat beträchtlich
herabsetzt und das Polymerisat oder die Polymerisatlösung von monomerem Acrylsäureamid wirksam
befreit, wodurch das Polymerisat weniger giftig gemacht wird.
Gemäß dieser Erfindung werden Polyacrylsäureamid und Mischpolymerisate, die Acrylsäureamid
chemisch mit einem damit mischpolymerisierbaren Monomeren verbunden und kleine Mengen nichtpolymerisierten
Acrylsäureamids von der Herstellung
8» 658/441
her enthalten, mit einer Stickstoffverbindung, und zwar Ammoniak oder einem wasserlöslichen primären
oder sekundären acyclischen, carbocyclischen oder gesättigten heterocyclischen Amin behandelt. Durch eine
solche Behandlung wird die Menge des restlichen monomeren Acrylsäureamids stark herabgesetzt oder
durch Umwandlung in Produkte, die praktisch ungiftig sind, unwirksam gemacht.
Das Ammoniak oder Amin kann, wenn es ausreichend flüchtig ist, in gasförmiger Form durch eine
Masse des Acrylsäureamidpolymerisats geleitet werden. Zum Zwecke der Behandlung kann das Polymerisat
in Wasser gelöst oder in einem Gemisch von Wasser und niederen einwertigen Alkoholen aufge
schlämmt werden, oder aber es kann auch bei Anwendung von Überdruck trocken sein. Das Gas kann in
einem geeigneten flüssigen Träger, z. B. Wasser, vor der Verwendung zur Behandlung des Polymerisats
gelöst werden. Ein normalerweise flüssiges Behandlungsmittel kann in konzentrierter Form mit Wasser
oder einer mit Wasser mischbaren Flüssigkeit, z. B. einem niederen aliphatischen Alkohol, verdünnt verwendet
werden.
Die Behandlung wird bevorzugt in Gegenwart von Wasser, zweckmäßig in einer Menge von mindestens
15ft/o des Gewichts des Polymerisates, ausgeführt, weil
die Quelhvirkung des Wassers das Polymerisat durchlässiger und daher empfänglicher für das Behandlungsmittel
macht. Ammoniak oder gasförmiges Amin läßt jedoch unter Druck das Polymerisat ohne
Mithilfe von Wasser für die Zwecke der Behandlung ausreichend aufquellen. Wenn das Amin in flüssiger
Form vorliegt, kann ferner ein Überschuß an Amin oder Wasser verwendet werden, wobei der Überschuß
eine Quell wirkung hervorruft; danach kann das überschüssige Amin durch Trocknen oder mit anderen
üblichen Mitteln entfernt werden.
Diese Erfindung umfaßt Ammoniak und wasserlösliche primäre und sekundäre Amine mit einer Löslichkeit
in Wasser, wie sie durch Kamm in Qualitative Organic Analysis, 2. Ausgabe, S. 228/234
(1938) in Gruppe I5 Untergruppe 8, und Gruppe II, Untergruppe 3, definiert ist, nämlich eine Löslichkeit
von mindestens 1 g des Amins in 30 g Wasser bei 20 bis 25° C.
Beispiele für geeignete Amine sind Aiethylamin,
Äthylamin, Butylamin, Dimethylamin, Diäthylamin, Cyclohexylamin, Äthanolamin, Diäthanolamin, Isopropanolamin,
Benzylamin und Morpholin. Jeder Überschuß an solchen Aminen, die für sich eine Giftgefahr
darstellen, oder irgendwelche giftigen chemischen Abdukte, die dabei entstanden sind, müssen vollständig
aus dem behandelten Polymerisat entfernt werden. Piperidin ist z. B. kein bevorzugtes Amin.
Bemerkt sei, daß, wenn mindestens 1 Mol einer kaustischen oder anderen anorganischen Base je Mol
restlichenAcrylsäureamids zugesetzt und anschließend das entstehende Reaktionsgemisch mäßig erhitzt wird,
bis der pH-Wert auf den der Hydrolyseprodukte absinkt, dabei Ammoniak gebildet wird und mit dem
Monomer reagiert. Eine solche Ammoniakbildung in situ ist eine Ausführungsform dieser Erfindung. Der
zulässige Prozentgehalt an mischpolymerisierbarem Monomer in den Acrylsäureamidpolymerisaten, wie er
oben angegeben wurde, hängt von dem hydrophilen Charakter der polymerisierten Einheiten an Mischmonomeren
in dem Mischpolymerisat ab. Die misch·· poylmerisierbaren Monomeren, die solchen hydrophilen
Charakter haben, sind solche, die Homopolymerisate bilden, die in jedem Mengenanteil mit
Wasser mischbar oder darin löslich sind. Diese Monomeren können in einer Menge bis zu 90 Gewichtsprozent
mit einem entsprechenden Mengenanteil von nur lO°/oAcrylsäureamid verwendet werden. Andererseits
können solche Monomeren, die Homopolymerisate bilden, die mit Wasser verhältnismäßig wenig
mischbar oder darin verhältnismäßig wenig löslich sind, nur in dem Maße verwendet werden, daß noch
ein wasserlösliches Mischpolymerisat entsteht, wenn
ίο sie mit Acrylsäureamid mischpolymerisiert werden.
Solche Mischpolymerisate sind notwendigerweise auf diejenigen begrenzt, die einen größeren Mengenantei!
an Acrylsäureamid enthalten.
Beispiele für die mit Wasser mischbaren Monomeren, die in Mengenanteilen bis zu 90 Gewichtsprozent
des Acrylsäureamidmischpolymerisats für die Zwecke dieser Erfindung verwendet werden können,
sind Acrylsäure, Methacrylsäure, Vinylsulfonsäure, und das mischpolymerisierte Vinylbenzyltrimethylammoniumchloridmonomere
und solche Monomeren, die die Sulfonatgruppe enthalten, mit Acrylsäureamid mischpolymerisiert, nämlich Vinyltoluol-a-sulfonsäure,
Vinylbenzolsulfonsäure und Alkali- und lösliche Erdalkalisalze davon. Beispiele für verhältnismäßig
wenig mischbare Monomere, die mit Acrylsäureamid mischpolymerisierbar sind und daher auf
einen kleineren Mengenanteil in dem Mischmonomeren begrenzt sind, sind Vinylacetat, Vinylchlorid,
Vinylidenchlorid, Acrylsäurenitril, Methylacrylat, Methylmethacrylat und Styrol. Polyacrylsäureamid
und die obigen Mischpolymerisate fallen in den Bereich der hier beschriebenen Behandlung.
Die Temperatur kann Raumtemperatur sein, jedoch wird die Behandlungszeit üblicherweise bei einer
Temperatur bis zu etwa 125° C herabgesetzt. Ein bevorzugter Arbeitsbereich liegt zwischen 80 und
100° C. Höhere Temperaturen können angewendet werden, sind jedoch nicht zweckmäßig, weil ein Abbau
oder eine Vernetzung des Polymerisates erfolgen kann. Die Reaktionszeit ist von den verwendeten Behandlungsbedingungen
und dem verwendeten Behandlungsmittel abhängig und wird zum Teil durch die beabsichtigte Verwendung des behandelten Polymerisats
bestimmt. 15 Minuten können in manchen Fällen ausreichen, insbesondere wenn erhöhte Temperaturen
verwendet werden, wohingegen in anderen Fällen, wo Raumtemperatur angewendet wird, 24 Stunden oder
noch langer als zweckmäßig anzusehen sind.
Die Länge der Behandlungszeit kann durch Be-Stimmung der verbleibenden Acrylsäuregruppen durch
einen Versuch, z. B. durch Bromat-Bromid-Titration, geleitet werden. Dies ist eine Untersuchung der Ungesättigtheit,
deren Einzelheiten aus Ind. Eng. Chem. Anal., Ed. 7, S. 59 (1935), entnommen werden
können.
Jedoch ist nicht die ganze Untersättigung auf Acrylsäureamid zurückzuführen. Eine gewisse Hydrolyse
sowohl des Polymerisats als auch des Monomeren erfolgt während der Behandlung mit Ammoniak oder
Amin. Die Hydrolyse des Monomeren liefert Acrylationen, die mit Bezug auf Addition von Ammoniak
oder Aminen an die Doppelbindung langsamer reagieren als Acrylsäureamid. Das Acrylation hat
jedoch nicht die Toxizität von Acrylsäureamid, und deshalb ist es unwichtig, ob die Addition in bezug auf
das Acrylation vollständig ist oder nicht.
Es soll jedoch noch erwähnt werden, daß dieHydrolyse
in der Bevorzugung des Monomeren gegenüber dem Polymerisat nicht selektiv genug ist, um als ein
befriedigendes Verfahren zur Entfernung des Mono-
meren angesehen zu werden. Die Hydrolyse kann durch Säure-Base-Titration erkannt werden, die die
Zunahme der Anzahl der vorhandenen Carboxylgruppen zeigt. Um jedoch zwischen dem Acrylat und
dem restlichen Acrylsäureamid in dem behandelten Polymerisat zu unterscheiden, wird die selektive Entfernung
des Acrylations mittels eines Anionenaustauschharzes vorgeschlagen.
Nach Beendigung der Umsetzung wird das behandelte Polymerisat von überschüssigem Behandlungsmittel
und von dem Reaktionsmedium durch Trocknen oder durch andere bekannte Mittel befreit.
Die folgenden Beispiele erläutern die Anwendung des Grundsatzes dieser Erfindung; sie sind jedoch
nicht als Begrenzung ihres Umfanges anzusehen.
Das in den Beispielen 1 und 4 verwendete Polymerisat war Polyacrylsäureamid, das nach einem
üblichen Verfahren der Blockpolymerisation hergestellt worden war.
20 g Polyacrylsäureamid mit 1,17% Restmonomer laut Analyse — als Acrylsäureamid berechnet —
wurden mit 75 ecm Methanol und 25 ecm Wasser in einem geschlossenen Gefäß aufgeschlämmt. Ammoniakgas
wurde bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck durch die Aufschlämmung geleitet. Nach Ablauf der im Anschluß aufgeführten Reaktionszeiten
wurden Proben entnommen und der Gehalt an Monomeren, auf Acrylsäureamid berechnet, bestimmt.
Reaktionszeit | °/o Monomeres |
20 Minuten 1 Stunde 25 Stunden |
0,205 0,138 0,099 |
100 g Acrylsäureamidmonomer wurden in 100 ecm Wasser gelöst, dem 10 Teile je Million Natriumnitrit
zur Verhinderung der Polymerisation zugesetzt worden waren. Das Behandlungsmittel wurde in flüssiger
Form 16 Stunden lang bei 80 bis 90° C auf einem Dampfbad einwirken gelassen. Eine Destillationsvorrichtung,
die mit einer Absaugvorrichtung zur Entfernung von Wasser und überschüssigen Aminen
während der Behandlung versehen war, wurde verwendet.
Tabelle I | Gewicht in g | % Monomeres nach der Behandlung *) |
|
Behandlungsmittel | 286,0 70,0 94,5 135,0 132,0 |
0,06 0,14 0,22 0,15 0,15 |
|
Methylamin, 25 °/o Wasser |
ir. | ||
so Äthylamin | |||
Äthanolaniin | |||
Morpholin | |||
Pipeiidin |
*) Der Prozentgehalt des Monomeren ist auf das Gewicht des a5 fertigen Produktes nach der Behandlung bezogen.
Beispiele für die Produkte, die wahrscheinlich gebildet werden, sind folgende Additionsprodukte von
Aminen und Acrylsäureamid:
HO —CH2CH2-N(CH2CH2CONH2)2
oder
HO-CH2CH2-N-Ch2CH2CONH2
im Falle von Äthanolamin und
Eine zweite Probe Polyacrylsäureamid, die 3,18% Restmonomer enthielt, wurde in eine Stahlbombe gebracht;
Ammoniakgas wurde bei Raumtemperatur unter einem Druck von ungefähr 9,45 kg/cm2 16 Stunden
lang einwirken gelassen. Das Polymerisat wurde kompakt und quoll zu einer etwas zähen Masse auf.
Das Restmonomere wurde nach Ablauf dieser Zeit zu 0,284% bestimmt.
Eine andere Probe des im Beispiel 2 verwendeten Polyacrylsäureamids, das 3,18% Acrylmonomeres,
auf Acrylsäureamid berechnet, enthielt, wurde in eine Stahlbombe gebracht und mit Ammoniak unter einem
Druck von ungefähr 9,45 kg/cm2 wie im Beispiel 2, aber bei einer Temperatur von 90 bis 100° C 16 Stunden
lang behandelt. Der Gehalt an Monomeren war durch die Ammoniakbehandlung auf 0,36% herabgesetzt
worden. Bei der hier verwendeten Temperatur hatte sich das Polymerisat nicht wie im Beispiel 2 zu
einer Masse verdichtet.
Um die Auswirkung der Behandlung von Acrylsäureamidmonomeren
mit Aminen zu demonstrieren, wurden verschiedene Amine—wie zusammen mit den
Ergebnissen in Tabelle I angegeben — verwendet. o:
-GH, CH9 CONH,
im Falle des Morpholine.
75 g einer Durchschnittsprobe eines Laboratoriums ansatzes von Polyacrylsäureamid wurden mit der in
Wasser gelösten Gewichtsmenge an Ammoniak oder Aminen oder mit diesen als unverdünnter Flüssigkeit
— wie in Tabelle II gezeigt, die auch die erhaltenen Ergebnisse angibt — gerührt. Die Behandlung erstreckte
sich über 1Iz Stunde bei 100° C.
Verwendetes
Behandlungsmittel
Behandlungsmittel
(Unbehandelt)
Ammoniak, 28 % in
Wasser
Wasser
Methylamin, 25% in
Wasser
Wasser
Äthanolamin
n-Butylamin .
Morpholin .,
n-Butylamin .
Morpholin .,
Behandlungsmittelmenge
ing
ing
0,0
3,05
3,05
6,20
3,10
3,65
3,65
4,35
% verbliebenes Restmonomer *)
3,21
0,81
0,81
0,21
0,36
0,45
0,18
0,45
0,18
*) Der Prozentgehalt der Restmonomeren wurde auf das Gewicht der Festbestandteile des getrockneten, behandelten
Produktes nach der Behandlung berechnet.
Ein Anteil Polyacrylsäureamid — im Laboratorium hergestellt — wurde auf einem Dampfbad erhitzt und
mit einem Strom Ammoniakgas behandelt. Der Gehalt an Monomerem in dem unbehandelten Polymerisat
betrug 3,21%. Nach mehrstündiger Behandlung, während der der Gehalt an Monomerem auf 0,147%
abgesunken war, wurde eine wäßrige Lösung des Polymerisats durch ein Bett von gemischten Anionen-
und Kationenaustauschharzen geleitet. Das Restmonomere war, wie gefunden wurde, durch Hindurchleiten
durch die Harze auf eine Menge von 0,017% herabgesetzt worden. Da das Acrylation durch die Harze
entfernt wurde und das Acrylsäureamid nicht, wird die Herabsetzung des Alonomerengehalts auf den
hohen Gehalt an Acrylationen zurückgeführt, die im Gegensatz zu unumgesetztem Acrylsäureamid nicht
giftig sind. Dieser Zustand kann zum Teil dadurch erklärt werden, daß Ammoniak und Amine bedeutend
schneller mit Acrylsäureamid reagieren als mit Acrylationen.
Ein neuartiges Polymerisat aus Acrylsäureamid und Vinylbenzyltrimethylammoniumchlorid wurde
hergestellt und mit Ammoniak behandelt. Es wurde gefunden, daß ein solches Mischpolymerisat gleich gut
auf die Ammoniakbehandlung reagierte wie das Polyacrylsäureamid.
Die obigen Beispiele zeigen klar die Wirksamkeit dieser Erfindung. Sie zeigen, daß Ammoniak und primäre
und sekundäre Amine, einschließlich sowohl aliphatischer als auch gesättigter heterocyclischer Amine,
den Gehalt an Acrylsäureamidmonomerem in einem Acrylsäureamidpolymerisat wirksam herabsetzen,
wenn ein solches Polymerisat gemäß dem hier beschriebenen Verfahren behandelt wird. Die Beispiele
sind als gangbare Wege zur Ausführung der Erfindung und nicht als Begrenzung ihres Umfangs anzusehen.
Monomeres Acrylsäureamid und Polymerisate von Acrylsäureamid, von denen alle mit Ammoniak als
Entgiftungsmittel gemäß dieser Erfindung behandelt worden waren, wurden an Albinoratten verfüttert,
d. h. durch orale Eingabe verabreicht, sowohl innerhalb eines längerdauernden bzw. chronischen Fütterungsversuchs
als auch mittels wiederholter beschleunigter bzw. akuter Fütterungsversuche. Unbehandeltes,
monomeres Acrylsäureamid und unbehandelte Polymerisate von Acrylsäureamid wurden ferner in
gleichen Mengen an andere Ratten verfüttert, die von praktisch gleichem körperlichem Zustand waren. Giftwirkungen
waren bei allen Ratten sichtbar, die mit dem unbehandelten Monomer und den unbehandelten
Polymerisaten in solchen Mengen gefüttert worden waren, daß sie die toxischen Mengen des Monomeren
erreichten. Andererseits wurden keine Giftwirkungen bei den Ratten beobachtet, denen das Monomere und.
die Polymerisate, die gemäß dieser Erfindung behandelt worden waren, verfüttert wurden, selbst wenn
sehr große Mengen an diesem behandelten Monomeren und diesen Polymerisaten verabreicht wurden
Die Ergebnisse aller Fütterungsversuche zeigten ständig und einheitlich eine erhebliche Abnahme der
Giftigkeit der behandelten Monomeren und Polymerisate. Tabelle III zeigt die Wirkungen der Verfütterung
von gleichen Mengen von jeder der folgenden Proben von Polyacrylsäureamid in der täglichen
Nahrung von Albinoratten während einer Zeit von 32 Tagen.
Verfütterte Probe | °/o monomeres Acrylsäureamid |
"Wirkung auf die Ratten |
(a) Mit Ammoniak be | Keine | |
handeltes Poly | Krankheits | |
acrylsäureamid ... | 0,07% | anzeichen |
(b) Unbehandeltes | Deutliche | |
Polyacrylsäure | Gift | |
amid | 0,80% | wirkung |
(c) Originalprobe (b), | Keine | |
die anschließend | Krankheits | |
mit Ammoniak be | anzeichen | |
handelt worden | ||
war | 0,11% | |
(d) Originalprobe (a), | Deutliche | |
der Acrylsäure- | Gift | |
amidmonomeres | wirkungen | |
bis zu einem Mono- | ||
merengehalt von | ||
0,80% zugesetzt | ||
worden war ...... | 0,80% | |
(e) Originalprobe (a) | Schwache An | |
der Acrylsäure- | zeichen von | |
amidmonomeres | Gift | |
bis zu einem Mono- | wirkungen | |
merengehalt von | ||
30% zugesetzt | ||
worden war | 0.30% |
Tabelle III liefert den schlagenden Beweis für die unterschiedlichen physiologischen Wirkungen auf
zwei Gruppen von Ratten, wenn die eine Gruppe mit unbehandeltem Polyacrylsäureamid und die andere
4.0 Gruppe mit dem gleichen Acrylsäureamid, das aber
zuvor durch Behandlung mit Ammoniak als stickstoffhaltiger Behandlungsverbindung entgiftet worden
war, gefüttert wurde.
Unbehandeltes monomeres Acrylsäureamid und monomeres Acrylsäureamid, das gemäß dieser Erfindung
mit Aminen behandelt worden war, wurden durch orale Eingabe an verschiedene Gruppen von
Albinoratten verabreicht. Das gemäß dieser Erfindung behandelte Acrylsäureamid war für die Ratten nur
etwa ein Hundertstel so giftig wie das unbehandelte Acrylsäureamid, mit Ausnahme des Piperidins, das
selbst eine gewisse Giftigkeit zeigte. Im Falle des Piperidins war die Giftigkeit des behandelten monomeren
Acrylsäureamids etwa ein Zehntel von der des unbehandelten.
Die biologischen Wirkungen dieser Erfindung wurden ferner bewertet, indem unbehandeltes Acrylsäureamidmonomeres
einer Gruppe von Katzen und gemäß dieser Erfindung behandeltes Acrylsäureamidmonomeres
einer zweiten Gruppe von Katzen intraperitoneal injiziert wurde. Das behandelte Acrylsäureamid
wurde in Mengen injiziert, die dem Zehnfachen des Gewichts des injizierten unbehandelten Acrylsäureamids
entsprachen. Obgleich dieser Versuch sehr hart war, traten keine Anzeichen von Vergiftung auf, abgesehen
von den Katzen, denen das piperidinhaltige Acrylsäureamid injiziert worden war. Diese Katzen,
die das mit Piperidin behandelte Acrylsäureamid erhalten hatten, zeigten deutliche Vergiftungssymptome
von anästhetischer Natur (im Gegensatz zu der
neurotoxischen Wirkung, die Acrylsäureamid kennzeichnet) .
Claims (4)
1. Verfahren zur Behandlung eines wasserlöslichen Acrylsäureamidpolymerisats, das mindestens
10 Gewichtsprozent Acrylsäureamid chemisch mit 0 bis 90 Gewichtsprozent mindestens einer
anderen monoäthylenisch-ungesättigten organischen Verbindung, die damit mischpolymerisiert
werden kann, verbunden enthält und einen nennenswerten Gehalt an monomerem Acrylsäureamid
innig damit vereinigt besitzt, um die Menge des mit dem Polymerisat vereinigten monomeren
Acrylsäureamids herabzusetzen, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylsäureamidpolymerisat mit
mindestens einer stickstoffhaltigen Verbindung, die Ammoniak oder ein primäres oder sekundäres
Amin sein kann und eine Löslichkeit von mindestens 1 g in 30 ecm Wasser bei einer Temperatur
von 25° C aufweist, behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylsäureamidpolymerisat mit
einem Alkylamin, z. B. Methylamin oder Äthylamin, behandelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylsäureamidpolymerisat mit
einem Alkanolamin, z. B. Äthanolamin, behandelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylsäureamidpolymerisat mit
einem heterocyclischen Amin, z. B. Morpholin, behandelt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 894 321.
Deutsche Patentschrift Nr. 894 321.
® 809 658/441 10.58
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1177725XA | 1956-03-19 | 1956-03-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1041248B true DE1041248B (de) | 1958-10-16 |
Family
ID=22162211
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED25181A Pending DE1041248B (de) | 1956-03-19 | 1957-03-16 | Verfahren zur Behandlung eines wasserloeslichen Acrylsaeureamidpolymerisats |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1041248B (de) |
FR (1) | FR1177725A (de) |
GB (1) | GB811194A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1988006602A1 (en) * | 1987-02-26 | 1988-09-07 | Massachusetts Institute Of Technology | Hydroxamic acid polymers formed from primary amide polymers |
US6740720B2 (en) | 2000-08-23 | 2004-05-25 | Stockhausen Gmbh & Co. Kg | Water-soluble homopolymers and copolymers having an improved environmental acceptability |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3724709A1 (de) * | 1987-07-25 | 1989-02-02 | Stockhausen Chem Fab Gmbh | Verfahren zur herstellung von polymerisaten mit niedrigem restmonomergehalt |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE894321C (de) * | 1945-10-16 | 1953-10-22 | Gen Aniline & Film Corp | Verfahren zum Polymerisieren von Acrylsaeureamiden, insbesondere N-di-substituiertenAcrylsaeureamiden |
-
1957
- 1957-02-26 GB GB6457/57A patent/GB811194A/en not_active Expired
- 1957-03-16 DE DED25181A patent/DE1041248B/de active Pending
- 1957-03-18 FR FR1177725D patent/FR1177725A/fr not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE894321C (de) * | 1945-10-16 | 1953-10-22 | Gen Aniline & Film Corp | Verfahren zum Polymerisieren von Acrylsaeureamiden, insbesondere N-di-substituiertenAcrylsaeureamiden |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1988006602A1 (en) * | 1987-02-26 | 1988-09-07 | Massachusetts Institute Of Technology | Hydroxamic acid polymers formed from primary amide polymers |
US6740720B2 (en) | 2000-08-23 | 2004-05-25 | Stockhausen Gmbh & Co. Kg | Water-soluble homopolymers and copolymers having an improved environmental acceptability |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB811194A (en) | 1959-04-02 |
FR1177725A (fr) | 1959-04-29 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3724709C2 (de) | ||
DE1088231B (de) | Verfahren zur Herstellung Stickstoff enthaltender Derivate der Polymethacrylsaeure | |
DE1300244B (de) | Verfahren zur Herstellung gekoernter wasserloeslicher Polymerisate und Mischpolymerisate | |
EP0258854B1 (de) | Verwendung eines Adsorptionmittels zum Entfernen von Vinylpyrrolidon aus Vinylpyrrolidon-Polymerisat-Lösungen | |
DE2557451A1 (de) | Wasserloesliche kationische polymerisate | |
DE1070377B (de) | Verfahren zum Verringern des Monomcrenrestgehaltes eines Acrylsäureamidpolymerisats | |
DE2142742A1 (de) | Verfahren zur herstellung von alkalibzw. ammoniumpolyacrylaten | |
DE2239206A1 (de) | Copolymer | |
DE2323898A1 (de) | Pulverfoermige, wasserloesliche kationaktive polymerisate von ungesaettigten carbonsaeureamiden, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als flockungsmittel | |
EP1084156B1 (de) | Verfahren zur verminderung des -c1-c-2-aldehyd-gehalts aus verbindungen mit -ch2-chr-o- oder -ch2-ch(oh)-gruppen | |
DE4232241B4 (de) | Verfahren zur Herstellung eines wasserlöslichen Polymeren | |
DE3021767A1 (de) | Verfahren zur herstellung von acrylamidpolymeren | |
DE1242370B (de) | Verfahren zur em stufigen Herstellung von alkylolgruppenhaltigen Mischpolymerisaten | |
DE1041248B (de) | Verfahren zur Behandlung eines wasserloeslichen Acrylsaeureamidpolymerisats | |
DE2409951A1 (de) | Ionenaustauschermaterial | |
DE3123936C2 (de) | ||
DE1221450B (de) | Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten der Acrylsaeureester | |
DE743319C (de) | Verfahren zur Herstellung von Loesungen von Polyvinylmethylketon | |
DE1967179B1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines waessrigen Gels eines wasserloeslichen Polymerisatesund seine Verwendung | |
DE2856823C2 (de) | ||
EP1313774B1 (de) | Wasserlösliche homo- und copolymere mit verbesserter umweltverträglichkeit | |
DE1091751B (de) | Verfahren zur Herstellung von Vinylalkylaether-Polymerisaten | |
DE862681C (de) | Verfahren zur Herstellung chlorierter Polyaethylene | |
DE749582C (de) | Verfahren zum Konzentrieren von Emulsionen aus synthetischen kautschukaehnlichen Produkten | |
DE1570379C3 (de) | Verfahren zum thermischen Stabilisieren von Oxymethylencopoiymerisaten |