DE1040139B - Photoelektronenentladungsvorrichtung, insbesondere Bildverstaerkerroehre - Google Patents
Photoelektronenentladungsvorrichtung, insbesondere BildverstaerkerroehreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Elektronenentladungsvorrichtungen, insbesondere Bildverstärkerröhren, mit
einer Photokathode und Elektroden, zwischen denen hohe Potentialdifferenzen vorhanden sind.
Das Beschichten der Photokathode muß nach dem Einschmelzen der Elektroden und nach dem Evakuieren
des Vakuumgefäßes erfolgen. Die wirksamsten Photokathodenoberflächen enthalten Cäsium. Im allgemeinen
wird dieses Cäsium als Dampf in das Vakuumgefäß eingebracht, wobei sich der Cäsiumdampf
auf dem Grundmetall der Kathode, z. B. Antimon, niederschlägt und mit ihm reagiert, wodurch die
gewünschte photoempfindliche Oberfläche entsteht.
Wenn andere Elektroden auch diesem Cäsiumdampf ausgesetzt werden, bildet sich auf diesen Elektroden
— ebenso wie an der Kathode — ein Niederschlag, und das Cäsium reagiert mit dem Grundmetall in ganz
ähnlicher Weise. Die so entstehende Oberfläche besitzt eine geringe Austrittsa,rbeit für Elektronen, so
daß die Elektronen von der Oberfläche durch das im Betriebszustand der Vorrichtung vorhandene elektrische
Feld hohen Potentials abgezogen werden können. Hierdurch wird die Höchstspannung, die an
eine Photoelektronenröhre angelegt werden kann, begrenzt und dadurch ihre nutzbare Elektronenausbeute
herabgesetzt.
Der Cäsiumdampf kann beim Arbeiten der Röhre auch positive Cäsiumionen bilden, welche zu der
Photokathode zurückkehren und dort weitere Elektronen auslösen.
Diese vagabundierenden Elektronen werden gegen die Anode beschleunigt und verursachen in einer Bildumkehrvorrichtung
eine rasche Aufhellung des Hintergrundes mit entsprechend verminderter Kontrastschärfe.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Elektronenentladungsvorrichtung, insbesondere eine
Bildverstärkerröhre zu schaffen, bei der während ihrer Herstellung das Niederschlagen von Cäsiumdampf
auf anderen Elektroden als auf der Kathode vermieden wird.
Gemäß der Erfindung weist der die Elektroden beinhaltende Behälter zwei Kammern auf, deren eine
mindestens eine der für das Arbeiten der Vorrichtung erforderlichen Elektroden enthält, während die andere
Kammer, die zweckmäßigerweise an die Vakuumpumpe angeschlossen ist, mit dem zur Beschichtung
der Photokathode dienenden Dampf beschickbar ist, und daß als Verschlußorgan der beide Kammern miteinander
verbindenden Öffnung die zweckmäßigerweise plattenförmige Photokathode dient, die nach
ihrem Beschichten ohne öffnen des Behälters auf ihrer Unterlage um 180° wendbar ist und bei Betriebsstellung der Vorrichtung eine solche Lage einnimmt,
Photoelektronenentladungsvorrichtung,
insbesondere Bildverstärkerröhre
insbesondere Bildverstärkerröhre
Anmelder:
National Research Development
Corporation, London
Corporation, London
Vertreter: Dr. B. Quarder, Patentanwalt,
Stuttgart, Kienestr. 33
Stuttgart, Kienestr. 33
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 29. März 1956
Großbritannien vom 29. März 1956
James Dwyer McGee, London,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
daß ihre photoelektronenemittierende Schicht nunmehr der anderen Kammer zugewandt ist.
Es ist zwar bereits ein Verfahren zur Herstellung einer elektronenoptischen Bildwandlerröhre bekanntgeworden,
deren Vakuumgefäß vor der Herstellung der empfindlichen Schichten in zwei Kammern aufgeteilt
ist. Nach dem Fertigstellen der Schichten wird die Zwischenwand durch einen im Vakuumgefäß an^
geordneten Meißel zerstört, der daraufhin durch Abschmelzen des Haltestutzens entfernt wird. Die
Scherben der Zwischenwand werden in einen Sammelstutzen überführt und ebenfalls durch Abschmelzen
des Stutzens aus der Röhre entfernt.
Dieses Verfahren ist infolge der komplizierten und bruchanfälligen Ausbildung des Vakuumkörpers teuer.
Durch den elektromagnetisch ausgelösten Meißel wird oft nicht nur die Membran, sondern auch der Vakuumkörper
zerstört. Vor allem aber besteht die Gefahr, daß durch die an der vorbestimmten Bruchstelle geritzte,
sehr dünne Glasmembran Cäsiumionen hindurchdiffundieren können und damit die Qualität der
Bildwandlerröhre erheblich mindern.
Diese Nachteile werden durch die erfindungsgemäße Bildwandlerröhre vermieden, bei der infolge der
großen Reinheit des Vakuums der zweiten Kammer und der in ihr befindlichen Elektroden wesentlich
größere Helligkeitsverstärkungen als bei bisher bekannten Bildwandlerröhren erzielt werden. Auch ist
die Herstellung der erfindungsgemäßen Bildwandlerröhre wesentlich billiger als die der vorbekannten
Bildwandlerröhre.
809 640/368
Der Vakuumbehälter der erfindungsgemäßen Bildwandlerröhre
ist vorzugsweise zylindrisch ausgebildet und durch einen zwischen seinen Enden vorzugsweise
senkrecht zur Längsachse angeordneten, ringförmigen Flansch in eine erste und zweite Kammer unterteilt.
Die Photoelektrode ist sowohl während des Beschichtens, als auch nach dem Beschichten und Umkehren
in ihrer Lage auf dem Flansch durch mindestens ein mittels Magnetkraft lösbares Halteorgan
od. dgl. fixiert.
Alles Nähere über die Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit
der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel einer Elektronenentladungsröhre gemäß der Erfindung dargestellt
ist.
Im einzelnen zeigt
Fig. 1 eine Bildverstärkerröhre in der Betriebsstellung,
Fig. 2 einen Teil der in Fig. 1 dargestellten Röhre während der Beschichtung (Herstellung).
Wie Fig. 1 zeigt, besteht die Bildverstärkerröhre aus dem Gefäß 1 mit der ersten, den »arbeitenden«
Teil der Röhre bildenden Kammer 2 und der zweiten Kammer 3, die für die Herstellung einer lichtempfindlichen
Schicht 6 auf der Oberfläche der Kathoden- a5
platte 4 benötigt wird. Die Kammern 2 und 3 des Gefäßes kommunizieren durch eine zentrale, in dem
Organ 5 angebrachte öffnung, das bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch einen mit dem
Glasgefäß verschmolzenen metallischen Ring mit einem nach innen vorspringenden, ringförmigen
Flansch gebildet wird.
Das die öffnung aufweisende Organ kann auch mit einer leitenden Oberflächenschicht versehen sein.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist die Platte 4 mit ihrer aktiven Schicht 6 der Kammer 2 zugekehrt. Die
Kammer 2 enthält Elektroden 7, die auf einem hohen Potential gehalten werden, und den Fluoreszenzschirm
8. Wenn die Platte 4 sich in der in Fig. 1 dargestellten Stellung befindet, bilden die in der Kammer
2 angeordneten Elektroden einen an sich bekannten Bildverstärker, so daß diese Teile und ihre
Wirkungsweise nicht des näheren beschrieben werden müssen.
Die Kathodenplatte 4 ist eine Kreisscheibe und wird vor dem Beschichten so an dem Flansch 5 angebracht,
daß sie die Kammer 2 verschließt. Die sich berührenden Teile der Platte 4 und des Flansches 5 sind mit
kolloidalem Graphit überzogen. Die Platte 4 wird durch Halter 9 in dieser Stellung gesichert, die aus
magnetischem Material bestehen und durch die innerhalb der Seitenröhren 11 des Gefäßes 1 untergebrachten
Schraubenfedern 10 beaufschlagt werden.
Bei der Herstellung der Photokathodenschicht gelangt der Cäsiumdampf von einem nicht dargestellten
Seitenrohr in die Kammer 3. Das Seitenrohr ist mit der Kammer 3 durch ein Absaugrohr 12 (Fig. 2)
od. dgl. verbunden.
Der Cäsiumdampf schlägt sich auf der Oberfläche 6 der Platte 4 und auf der Innenseite der Kammer 3
nieder, welch letzteres ohne Bedeutung ist. Der Cäsiumdampf kann praktisch nicht in die Kammer 2
eintreten. Etwa durchdiffundierender Cäsiumdampf wird von dem kolloidalen Graphit absorbiert. Auf
diese Weise wird eine Verunreinigung der Elektroden 7 und des Fluoreszenzschirms 8 mit Cäsium verhindert.
Nachdem die erstrebte Photoempfindlichkeit durch entsprechende thermische Behandlung erzielt ist, wird
das ganze Gefäß an dem Absaugrohr 12 abgeschmolzen.
Um den betriebsfertigen Bildverstärker herzustellen, werden die Halter 9 mit Hilfe von außerhalb
des Gefäßes 1 befindlichen Magneten 13 gegen die Kraft der Schraubenfedern zurückgezogen (vgl.
Fig. 2).
Die Platte 4 wird durch vorsichtiges Schütteln der Röhre zunächst von dem Flansch 5 entfernt und dann
in solcher Stellung wieder auf ihn aufgelegt, daß nun die beschichtete Fläche 6 der Kammer 2 zugewandt
ist. Die Magnete 13 werden entfernt, so daß die Halter 9 die Platte 4 wieder beaufschlagen und die
Photokathode in der in Fig. 1 dargestellten Stellung halten.
In dieser Stellung wird die photoempfindliche Schicht 6 mit dem Flanschring 5 elektrisch leitend
verbunden. Die Leitung 14 ist mit dem Flanschring 5 verbunden und wird durch die luftdichte Einschmelzung
15 nach außen geführt.
Wie zahlreiche Versuche ergeben haben, haftet die durch das Beschichten der Platte 4 erzeugte photoempfindliche
Oberfläche 6 zufriedenstellend an der Platte und wird durch ihr Umkehren auf dem Flansch 5
nicht beschädigt.
Im Betriebszustand ist die Vorrichtung mit einer an sich bekannten Elektronenlinse — z. B. dem
Solenoid 16 — versehen.
Auf die photoempfindliche Oberfläche 6 wird durch ein Linsensystem 17 ein optisches Bild projiziert, und
auf dem Fluoreszenzschirm 8 entsteht das entsprechende Leuchtbild.
Die Erfindung ist, obwohl sie an Hand eines einfachen Hochspannungs-Bildverstärkers beschrieben
worden ist, keineswegs auf eine solche Röhre beschränkt, sondern kann auch in mehrstufigen Bildverstärkerröhren
und bei der Bildverstärkung von Bildaufnahmeröhren von Fernsehgeräten Anwendung finden.
Claims (10)
1. Photoelektronenentladungsvorrichtung, insbesondere
Bildverstärkerröhre, mit in einem evakuierbaren Behälter enthaltenem Leuchtschirm
sowie Elektronenoptik und durch Bedampfen sensibilisierter Photokathode, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) zwei Kammern (2, 3) aufweist, deren eine (2) mindestens eine der
für das Arbeiten der Vorrichtung erforderlichen Elektroden (7) enthält, während die andere
Kammer (3), die zweckmäßigerweise an die Vakuumpumpe angeschlossen ist, mit dem zur Beschichtung
der Photokathode (4) dienenden Dampf beschickbar ist, und daß als Verschlußorgan der
beide Kammern (2, 3) miteinander verbindenden öffnung die zweckmäßigerweise plattenförmige
Photokathode (4) dient, die nach ihrem Beschichten ohne öffnen des Behälters (1) auf ihrer
Unterlage (5) um 180° wendbar ist und bei Betriebsstellung der Vorrichtung eine solche Lage
einnimmt, daß ihre photoelektronenemittierende Schicht (6) nunmehr der Kammer (2) zugewendet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vorzugsweise zylindrische
Behälter (1) durch einen zwischen seinen Enden vorzugsweise senkrecht zur Längsachse angeordneten
ringförmigen Flansch (5) in eine erste und eine zweite Kammer (2 und 3) unterteilt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) zylindrisch und
die Photoelektrode eine kreisförmige Platte (4) ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Photoelektrode
(4) durch mindestens ein lösbares Halteorgan (9) in ihrer ersten oder zweiten Lage gehalten
werden kann.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteorgan (9) aus magnetischem
Material besteht und in der Haltestellung federbeaufschlagt ist und daß es mittels außerhalb
des Behälters (1) befindlicher Magnete (13) gelöst werden kann.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch (5)
aus leitendem Material besteht.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beschichtete
Photoelektrode (4) eine durch einen Niederschlag von Cäsiumdampf gebildete lichtempfindliche
Kathode ist.
8. Verfahren zur Beschichtung und Anordnung einer beschichteten Elektrode in einer Elektronenentladungsvorrichtung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Photoelektrode (4) in eine erste Lage gebracht
wird, in der sie die von dem Flanschring (5) umschlossene öffnung verschlossen hält, während
Dampf in die zur Bedampfung geeignete Kammer (3) eindringt, so daß sich auf der dieser
Kammer zugewendeten Seite der Photoelektrode (4) ein Niederschlag (6) bildet, wogegen während
der ganzen Beschichtung kein Dampf in die andere Kammer (2) eindringen kann, und daß die Photoelektrode
(4) danach in eine zweite Lage gebracht wird, in der sie mit ihrer beschichteten Seite (6)
der als Photoelektronenentladungsvorrichtung dienenden Kammer (2) zugewandt ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß diejenigen
Stellen der Photoelektrode (4) und des als Widerlager dienenden Flanschringes (5), die in der
ersten Lage der Photoelektrode (vgl. Fig. 2) miteinander in Berührung kommen, einen Überzug
aus kolloidalem Graphit tragen.
10. Elektronenentladungsvorrichtung mit einer
gemäß den Ansprüchen 9 und 10 beschichteten und angebrachten Photokathode.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 695 498.
Deutsche Patentschrift Nr. 695 498.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 640/36« 9.58
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DE (1) | DE1040139B (de) |
GB (2) | GB809607A (de) |
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- 1957-03-27 DE DEN13468A patent/DE1040139B/de active Pending
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