DE1039914B - Herstellung von Kieselsaeure mit zellartiger Struktur - Google Patents

Herstellung von Kieselsaeure mit zellartiger Struktur

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DE1039914B
DE1039914B DE1954P0012513 DEP0012513A DE1039914B DE 1039914 B DE1039914 B DE 1039914B DE 1954P0012513 DE1954P0012513 DE 1954P0012513 DE P0012513 A DEP0012513 A DE P0012513A DE 1039914 B DE1039914 B DE 1039914B
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silica
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Herbert Harold Anderson
Walter David Ford
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Pittsburgh Corning LLC
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B38/00Porous mortars, concrete, artificial stone or ceramic ware; Preparation thereof
    • C04B38/02Porous mortars, concrete, artificial stone or ceramic ware; Preparation thereof by adding chemical blowing agents

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Description

  • Herstellung von Kieselsäure mit zellartiger Struktur Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kieselsäure mit zellartiger Struktur aus einem geeigneten pulverförmigen Ansatz.
  • Bekannt ist, daß zellartige Kieselsäure durch Erhitzen eines Ansatzes, der aus Kieselsäure, z. B. Quarzsand, und einem kohlenstoffhaltigen Zellenbildungsmittel, z. B. Ruß, feingepulverter Kohle od. dgl., besteht, auf eine zum Sintern und Zellenbilden ausreichende Temperaturhergestellt werden kann. Die Sintertemperatur ist die Temperatur, bei der diie einander berührenden Kieselsäureteilchen aneinander haften.
  • Die Zellenbildung der Kieselsäure ist das Ergebnis einer chemischen Umsetzung zwischen dem Koh.len,-stoff und der Kieselsäure bei einer Temperatur, die in der Nähe oder dicht fi.ber der Sintertemperatur der Kieselsäure liegt. Bei dieser Umsetzung werden in situ in der gesinterten Masse aus Siliciummonoxyd und Kohlenoxyden bestehende Gase erzeugt und in Form von Blasen eingeschlossen, die sich dann ausdehnen und der Masse Zellstruktur erteilen. Dadurch entsteht ein leichtes und gegen Wärmeübertragung höchst widerstandsfähiges Produkt. Die einzelnen Zellen sind in den meisten Fällen geschlossen, so daß weder Gase noch Flüssigkeiten durch den Zellkörper dringen können.
  • Bisher wurden kleine Mengen pulverförmiger Ansätze aus Siliciumdioxyd und dem Zellenbildungsmittel gesintert und in verhältnismäßig kurzen Zeiträumen gleichmäßig mit Zellen versehen. Mit immer größer werdenden Mengen waren aber außerordentlich lange Erhitzungszeiten nötig, um ein gleichmäßig mit Zellen versehenes Produkt zu erzeugen. Wenn diese Erhitzungszeiten zu kurz waren, erschienen in dem Produkt große Risse und Leerstellen, so d@aß keine gleichmäßige Zellenbildung erhalten wurde. Zellen von gleichmäßiger Größe müssen aber vorliegen, wenn der Stoff ein Höchstmaß an Isolierwirkung zeigen soll.
  • Erfindungsgemäß können große Mengen pulverförmigen Siliciumdioxyds in verhältnismäßig kurzer Zeit gesintert und' zu einem Erzeugnis mit gleichmäßiger Zellengröße verarbeitet werden. Dieses neue Verfahren, bei dem eine pulverförmige Mischung aus Kieselsäure und einer geringen Menge eines kohlenstoffhaltigen Zellenbildungsmittels auf eine Temperaturerhitzt wird, bei der die pulverförmige Mischung sintern und zellartige Struktur annehmen kann, ist dadurch gekennzeichnet, daß das Zellenbildungsmittel, bevor es der pulverförmigen Kieselsäure zugesetzt wird, getrennt hergestellt wird, indem in einer nichtoxydierenden Atmosphäre eine Mischung aus einem kieselsäurehaltigen Material, wie Quarzsand, Quarz, Chalcedon oder Jaspis, und einem kohlenstoffhaltigen Stoff bei einer unterhalb der Zellenbildungsteinperatur und zwischen etwa 1540 und 1675° C liegenden Temperatur calciniert wird.
  • Das Zellenbildungsm-ittel wird hergestellt, indem man zuerst die dazu notwendigen Bestandteile in pulverförmigem Zustand innig mischt. Das geschieht in einer Kugelmühle mit Flint-, Porzellan- od. dgl. Kugeln. Während des Vermahlens lösen sieh kleine' Teilchen von der Oberfläche der Kugeln und gelangen in das zu calcinierende Gemisch.
  • Wenn man 1ed.iglich Siliciumdioxyd und Kohlenstoff in dem zu calcinierenden Ansatz haben will, eignen sich Flintkugeln zur Vermahlung. Wenn man dagegen andere Stoffe, z. B. Aluminiumoxyde, in das Zellenbildungsmittel einzubringen wünscht, kann man Porzellankugeln oder Kugeln aus anderen Mineralsilikaten, z. B. Aluminiumsilikaten, oder natürlichen Silikatgesteinen, z. B. Nephelin, Syenit, Feldspat od. dgl., anwenden. Man erreicht auf diese Weise, daß diese Stoffe gleichmäßig mit dem Ansatz vermischt werden, was erfindungsgemäß zur Erzielung einer gleichmäßigen Zellenbildung in der Kieselsäure notwendig ist. Es wurde ferner gefunden, daß gewisse Stoffe, z. B. Aluminiumoxyde, in dem calcinierten Zellenbildungsmittel die Bildung einer »Kruste« bzw. zum Teil nicht mit Zellen versehenen Schicht auf der Oberfläche der mit Zellen versehenen Kieselsäure verhindern.
  • Statt solche Substanzen auf deal Wege der Vermahlung in Kugelmühlen in die Ansätze einzubringen, können diese Substanzen dem Ansatz auch direkt zugesetzt und in mit Flintkugeln arbeitenden Kugelmühlen in geeigneter Weise mit vermahlen werden. Die auf diese @N'eise zuzusetzenden Mineralien können in reinem Zustand oder in Form von Verbindungen, z. B. als Oxyde oder Silikate, zugefügt werden. Die Metalle, z. B. Aluminium, Magnesium, Titan, Wolfrain, Vanadium, Molybdän, Eisen, Mangan und Zirkonium, aber auch andere, können als solche oder in Form ihrer Oxyde oder aber auch so, wie sie in den verschiedenen natürlichen Mineralsilikaten vorkorninen, zugesetzt werden.
  • Der größte Teil des zur Bildung des Zellenbildungsmittels zu calcinierenden Ansatzes besteht aus Kieselsäure und Kohlenstoff. -Meist verwendet man diese Bestandteile in dem Verhältnis von 1 Mal Kieselsäure zu 1 Atom Kohlenstoff, bevorzugt wird aber ein Überschuß von Kieselsäure gegenüber dem Kohlenstoff angewandt. Es kann jedoch in diesem Gemisch von Kohlenstoff mit Kieselsäure auch nur 1 Gewichtsprozent Kieselsäure vorliegen, während andererseits auch bis zu 90% oder mehr Kieselsäure in dem Gemisch möglich sind. Es wurde gefunden, daß bei Überschreiten des bevorzugten Verhältnisses von Kohlenstoff zu Kieselsäure die zur Überführung der Kieselsäure in Zellenstruktur mit Hilfe des calcinierten Zellenbildungsmittels erforderliche Zeit ansteigt und daß deshalb ein Überschreiten des Verhältnisses von 1 Atom Kohlenstoff zu 1 Mol Kieselsäure gewöhnlich unzweckmäßig ist.
  • Neben den Kieselsäure- und Kohlenstoffmengen in dem zur Herstellung des calcinierten Ze,llen13ildungsmittels vorbereiteten Ansatz können noch andere Stoffe in Mengen von 5 bis 30% oder mehr vorhanden >we.in; gewöhnlich werden aber nur 3 bis 8 Gewichtsprozent des Ansatzes von anderen Stoffen gestellt. Ein Verfahren zur Regelung der Zusatzmenge dieser Stoffe besteht darin, das Verhältnis der Mahlkugeln bei der Vermahlung zu verändern. Man kann z. B. die eine Hälfte der Kugeln aus Flint und die andere aus Porzellan bestehen lassen oder aber gewünschte entsprechende Verhältnisse wählen.
  • Dieses Gemisch aus Kieselsäure und Kohlenstoff und anderen Stoffen wird bis zu einer Teilchengröße von 2 bis 4 Mikron vermahlen. Dieses Gemisch wird dann in einem Ofen auf eine Temperatur zwischen 1540 und 1670° C, vorzugsweise 1595 und 1620° C, erhitzt. Je mehr Kieselsäure gegenüber Kohlenstoff in dem Ansatz vorhanden ist, um so höhere Temperaturen müssen angewandt werden. Mit Rücksicht auf die oben beschriebenen sonstigen Stoffe in .dem Ansatz sind aber Temperaturen im unteren Teil des angegebenen Bereiches ausreichend.
  • Die besten Ergebnisse sind erhalten worden, wenn die Calcinierung bis zu 1 Stunde oder länger durchgeführt wird. In jedem Fall muß lange genug erhitzt werden, damit sich die Kieselsäure mit dem Kohlenstoff in der noch zu beschreibenden Weise umsetzt. Nach dem Erhitzen wird das gesinterte Gemisch bis auf eine Teilchengröße zerkleinert, die sich zum Vermischen mit der Kieselsäure eignet, die in Zellenform iibergeführt werden soll. Diese Teilchengröße liegt bei 33 bis 58 -laschen je cm2.
  • Der Ansatz verliert während der Calcinierung erheblich an Gewicht. Es wird angenommen, daß bei der Umsetzung von Kieselsäure und Kohlenstoff während der Calcinierung eine Kieselsäure entstehet, die mit klein@ii Siliciumcarl)id-teilchen überzogen ist; außerdem entstehen gasförmiges Kohlenmonoxyd und Silicium@@@rn@otvd_ Diese entweichenden Gase bedingen den Gewichtsverlust. Durch die Calcinierung entsteht Siliciumcarl)id von so geringer Teilchengröße, wie es bisher noch nicht erhalten worden ist. Diese Teilchengröße des Siliciumcarbids liegt zwischen 0,01 und 0,03 Mikron. Durch sie wird die schnelle Erzeugung eines gleichmäßiger mit Zellen versehenen Produktes ermöglicht.
  • Das Zellenbildungsmittel gemäß der Erfindung kann z. B. nach einer der folgenden Verfahrensweisen hergestellt werden: A. 87,5 Gewichtsteile Siliciumdioxyd und 12,5 Gewichtsteile Gasruß werden innig vermischt und in einer mit Flintkugeln arbeitenden Mühle so lange vermahlen, bis die Teilchengröße bei etwa 2,5 Mikron liegt. Gleiche Anteile dieses vermahlenen Gemisches werden dann 20 Minuten lang bei 1440, 1550. 1600 und. 1655° C calciniert. Dadurch wird das Zellenbildungsmittel in Form gesinterter Massen erhalten. Diese gesinterten Massen werden bis zu einer Teilchengröße von 33 bis 58 Maschen je cm= vermahlen und dann mit Sand in der im Beispiel 8 beschriebenen Weise verarbeitet.
  • B. Ein Gemisch aus 82 Gewichtsprozent Sand, 6 Gewichtsprozent Cyanit und 12 Gewichtsprozent Kohlenstoff wird in einer mit Flintkugeln arbeitenden Kugelmühle bis zu einer Teilchengröße von 2,5 Mikron vermahlen. Gleiche Teile dieser pulverförmigen Mischung werden 1 Stunde auf 1560, 1595, 1620 und 1655° C erhitzt, um ein Zellenbildum.gsmittel gemäß der Erfindung herzustellen.
  • C. Die folgenden Mischungen aus Kieselsäure, Kohlenstoff und Aluminiumoxyd werden 8 Stunden lang in einer Flintkugelmühle vermahlen und dann 1 Stunde lang auf 1610° C erhitzt.
    Gewichtsprozent
    1. 1 2. 3. ; 4.
    Sand . . . . . . . . . . 86,8 83,0 79,2 75,4
    A1203 . . . . . . . . . 5,2 ! 5,0 4,8 4,6
    Ruß .......... 8,0 12,0 4 16,0 20,0
    Die so entstandenen gesinterten Massen werden zerkleinert und in der unten beschriebenen Weise erfindungsgemäß mit Kieselsäure verarbeitet.
  • Bei der Durchführung der Erfindung wird nach einer besonderen Ausführungsform die geringe, zur Zellenbildung ausreichende Menge an calciniertem Material mit der Kieselsäure vermischt und diese Mischung zu Körpern verformt, die dann auf eine Temperatur erhitzt werden, bei der sie sintern und zellartige Struktur annehmen und wegen der eingeschlossenen, darin gebildeten Gase sich ausdehnen können, so daß sie sich zu einer einheitlichen, zusammenhängenden Masse vereinigen. Dazu wird so viel Zellenbildungsmittel benutzt, daß der gewünschte Grad der Zellenbildung erreicht wird. Gewöhnlich werden 1,0 bis 10,0 Gewichtsprozent oder mehr, vorzugsweise aber 1,0 bis 4,0 Gewichtsprozent, Zellenbildungsmittel zu der zu verarbeitenden Kieselsäure gegeben. In jedem Fall soll die Menge des zugesetzten Zellenbildungsmittels nicht so klein sein, daß sie die Zellenbildung nicht fördert, auf der anderen Seite aber auch nicht so groß, daß die Zellenbildung verhindert wird.
  • Bei der Herstellung von mit Zellen versebener Kieselsäure können die verschiedensten Arten von Kieselsäure als Hauptbestandteil für den Ansatz benutzt werden. In erster Linie wird in der vorliegenden Erfindunz Sand benutzt. In zleicher Weise sind aber auch Flint, Chalcedon, Jaspis und sonstige natürliche Silikate, die praktisch vollständig aus Kieselsäure bestehen, zur Umsetzung mit dem Zellenbildungsmittel der vorliegenden Erfindung geeignet. Sie alle werden kurz als »Kieselsäure« bezeidhnet. Gewöhnlich beträgt die Kieselsäuremenge in dem zu verarbeitenden Ansatz mehr als 90%, vorzugsweise 95 bis 99,5°/o, während der Rest aus dem Zellenbildungsmittel und sonstigen Hilfsbestandteilen, über die noch berichtet wird, ` besteht. 1o Außer dem Zellenbil-dungsmittel und der Kieselsäure kann der in Zellenform überzuführende Ansatz bis zu 10 Gewichtsprozent der obengenannten Metalle bzw. ihrer Verbindungen, z. B. der Oxyde oder Silikate, enthalten. So kann z. B. Aluminium aas solches 15 oder in Form von Aluminiumoxyd oder von Aluminiumsilikat, z. B. als Cyanit, Mullit oder Porzellan, zugesetzt werden. Außerdem können andere Silikate, z. B. Feldspat, Nephelin, Syenit usw., zu dem Ansatz an Stelle der Kieselsäure oder aber zusätzlich bis zu 2o Mengen von 10% oder mehr zugegeben werden. In jedem Fall soll das mit Zellen versehene Endprodukt 90 Gewichtsprozent oder mehr, vorzugsweise 95 bis 99,5 Gewichtsprozent, Kieselsäure enffhalten.
  • Die mit Zellen zu versehende Kieselsäure wird fein 25 pulverisiert, bis sie z. B. eine Teilchengröße von 5840 Maschen je cm2 oder aber noch feiner erreicht hat. Dieses pulverisierte Material wird dann mit dem Zellenbildungsmittel vermahlen.
  • Die mit Zellen zu versehende Mischung wird in der 3o Kugelmühle so fein wie möglich gemahlen und dann für die Sinterung und Zellenbildung vorbereitet. Dazu wird die Mischung zu Plättchen, Kegeln oder anderen Formen verpreßt und auf geeignete Unterlagen, z. B. Graphitplatten, gelegt, die dann in die Er- 35 hitzungszone gebracht werden. Durch das Verpressen des Ansatzes zu kleinen Plättchen od. dgl. wird die Bildung von Rissen in der Mischung während der Zellenbildung verhindert.
  • Es wurde gefunden, daß bei großen Platten von mit 40 Zellen zu versehender Kieselsäure die besten Ergebnisse hinsichtlich der Zellenbildung erhalten werden, wenn man den Ansatz in kleine Abschnitte unterteilt und diese so weit voneinander entfernt auf die Graphitplatte auflegt, daß sie sich während der Zellenbildung 45 infolge der Ausdehnung gerade vereinigen und ein großes ununterbrochenes einheitliches Gebilde ergeben. Größe, Zahl und Anordnung der dichten Abschnitte auf der Grap'hitplatte hängen von der Größe der Kieselsäureplatte ab, die nach der Zellenbildung 5o entstehen soll. Durch diese Unterteilung des Ansatzes wird auch ein gleichmäßigeres und schnelleres Erhitzen der einzelnen Abschnitte des Ansatzes ermöglicht.
  • Das Erhitzen wird vorzugsweise in einer reduzie- 55 renden oder aber- inerten Atmosphäre in einem elektrischen Kohlenelektrodenofen durchgeführt; als inertes Gas kann Argon benutzt werden. Der verpreßte Ansatz kann in einem der üblichen Öfen erhitzt werden. Gewöhnlich wird in der Technik ein 6o Tunnelofen benutzt, in dem die Graphitplatten bequem untergebracht und durch die Erhitzungszone geführt werden können.
  • Die Graphitplatten mit dem darauf befindlichen, mit Zellen zu versehenden Material ziehen in ununter- 65 brochener Folge durch den Ofen und sind so angelegt, daß das Material auf jeder Platte sich so ausdehnt und mit dem Material auf den nachfolgenden Platten fortlaufend vereinigt, daß eine endlose Platte des mit Zellen versehenen Erzeugnisses entsteht. Es hat sich 70 ferner als zweckmäßig erwiesen, auf die Graphitplatte vor dem Aufbringen, des verpreßten Ansatzes eine Schicht feinteiligen Graphits und vor dem Erhitzen über den verpreßten Ansatzabschnitten ebenfalls eine Schicht feinteiligen Graphits aufzubringen. Damit bezweckt man, die Oxydation des Zellenbildungsmittels an den Außenflächen des Ansatzes vor Eintritt der Sinterung der Kieselsäure zu verhindern. Das ist ' natürlich nicht notwendig, wenn das Erhitzen in einer reduzierenden oder inerten Atmosphäre durchgeführt wird oder wenn sowieso auf der mit Zellen versehenen Kieselsäure eine Haut entstehen soll.
  • Das Erhitzen wird langsam durchgeführt, weil die gepulverten Stoffe die Wärme nur sehr schlecht leiten. Im allgemeinen ist es in 15 bis 20 oder mehr Minuten beendet, was von der Dicke und der Größe der entstehenden Erzeugnisse abfhängt. Die Erhitzungstemperatur muß ausreichen, um die Kieselsäureteilchen zusammenzusintern und das Zellernbildungsmitbel mit der Kieselsäure in Reaktion zu bringen. Die Erhitzungstemperatur zum Sintern und 7e.llenbilden schwankt gewöhnlich um den Bereich von 1150 bis 1870° C herum. Der größte Teil der Sinterung erfolgt im Bereich von 1150 bis 1540° C und der größte Teil der Zellenbildung im Bereich von 1430 bis 1870° C.
  • Sobald die Masse im gewünschten Ausmaß mit Zellen versehen worden, aber dabei noch plastisch ist, kann sie verpreßt oder in anderer Weise in die gewünschten Gebilde übergeführt werden. So kann man die plastische Masse z. B. innerhalb des Ofens mit Hilfe geeigneter Graphitwalzen in eine Platte überführen, die dann bis zu dem gewünschten Grad abgekühlt wird. Vorzugsweise wird diese plastische Masse langsam auf 1370 bis 985° C abgekühlt und dann an die Luft gebracht.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung von Kieselsäure mit zellartiger Struktur gemäß der Erfindung. Beispiel 1 Durch Vermahlen eines Gemisches aus 87,5 Gewichtsteilen Kieselsäure und 12,5 Gewichtsteilen Kohlenstoff in einer Fldntkugelmühle und 60 Minuten langes Erhitzendes Gemisches auf 1595° C zum Sintern und Calcinieren wurde ein 7ellenbildungsmittel hergestellt. Das calcinierte Material wurde dann bis zu einer Teilchengröße von 33 Maschen je cm2 zerkleinert. Dieses Zellenbildungsmittel sah grau aus.
  • 1,6 Gewichtsteile des Zellenbildungsmittels wurden mit 100 Gewichtsteilen Sand vermischt und auf einer Flintkugelmühle bis zu einer Durchs,chnittsteilchengröße von 2.5 Mikron vermahlen. Das Gemisch wurde dann in einem elektrischen Kohlenelektrodenofen in einer reduzierenden Atmosphäre innerhalb von 20 Minuten auf 1840° C erhitzt und 10 Minuten lang bei dieser Temperatur gehalten. Es entstand ein gleichmäßig mit Zellen versehenes graues Erzeugnis. Beispiel 2 Das Zellenbild.ungsmittel wurde wie im Beispiel 1, aber in einer Porzella.nkugelmühle hergestellt.
  • 1,6 Gewichtsteile dieses Zellenbildungsmittels und 100 Gewichtsteile Kieselsäure wurden in einer Flintkugelmühle griindli:chst vertnahlen und gemischt. Diese Mischung wurde zu Segmenten bestimmter Größe (1,6 cm2) und Dicke (1,6 cm) verformt, von denen hundertzwölf in acht Reihen von je vierzehn Segmenten auf eine Graphitplatte (30 - 45 cm) gebracht wurden. Diese Segmente lagen so aneinander, daß zwischen jedem nach allen Seiten etwa 0,6 bis 1 cm Zwischenraum bestand.
  • Die auf der Graphitplatte befindlichen Segmente wurden dann in einen elektrischen Kohlenelektrodenofen eingebracht, der die Form eines annähernd 6 m langen Tunnelofens 'hatte und mit Argon gefüllt war. Der unterteilte Ansatz bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von 10 cm je Minute durch den Ofen und wurde allmählich innerhalb von etwa 27 Minuten von 538° C auf die Höchsttemperatur von 1840° C gebracht und bei dieser Temperatur ungefähr 9 Minuten lang gehalten. Innerhalb dieser Zeit waren die Segmente gesintert und hatten sieh zu einem ununterbrochenen Gebilde von gleichmäßiger Zellengröße vereint. Beim weiteren Durchleiten durch den Ofen wurde dieses Gebilde auf 1370° C abgekühlt, dann aus dem Ofen herausgenommen und auf Raumtemperatur heruntergekühlt.
  • Das so hergestellte Erzeugnis stellte eine Platte (10 - 30 - 45 cm) dar, die eine Vielzahl von kleinen, gleichmäßigen, nicht miteinander verbundenen Zellen mit einem mittleren Durchmesser von etwa 0,4 bis 0,5 cm aufwies. Das Erzeugnis war hellgrau und hatte eine Dichte von 0,192 g/cms. Beispiel 3 Durch 1stündiges Vermahlen von 82 Gewichtsteilen Sand, 6 Gewichtsteilen Cyanit und 12 Gewichtsteilen Kohlenstoff wurde in einer Kugelmühle mit Porzellankugeln eine Masse hergestellt, die 1 Stunde lang auf l620° C erhitzt wurde. Die gesinterte Masse wurde ihrerseits wiederum fein vermahlen und als Zellenbildungsmittel verwendet.
  • 1,6 Gewichtsteile des Zellenbildungsmittels wurden mit 100 Gewichtsteilen Kieselsäure vermahlen, zu dichten Segmenten verformt und in der im Beispiel 2 beschriebenen Weise in dem elektrischen Ofen erhitzt.
  • Das entstandene Erzeugnis war hellgrau und enthielt eine Vielzahl von kleinen, nicht miteinander in Verbindung stehenden, gleichmäßig großen Zellen. Die Dichte dieses Produktes betrug 0,192g/cm3. Beispiel 4 Eine 5000-g-Mischungaus 83 Gewichtsprozent Sand, 5 Gewichtsprozent Aluminiumoxyd und 12 Gewichtsprozent Ruß wurde 12 Stunden in einer Achatmühle bis zu einer durchschnittlichen Teilchengröße von etwa 2,5 Mikron vermahlen. Die Mühle war 45 cm lang (37,5 cm Innendurchmesser) und enthielt etwa 40 kg Flintkugeln (mittlerer Durchmesser 2,5 cm).
  • Dieses Gemisch wurde dann 1 Stunde lang auf etwa 1600° C erhitzt. Es sinterte zu zahlreichen großen, unregelmäßig geformten Stücken zusammen. Diese Stücke wurden zermahlen und als Zellenbildungamittel benutzt; die Teilchengröße entsprach 28 Maschen je cm2.
  • Dann wurden 450 kg, die aus 100 Gewichtsteilen Sand, 0,3 Gewichtsteilen A1203 und 1,6 Gewichtsteilen des obigen Zellenbildungsmittels bestand, in eine Kugelmühle gegeben, die 120 cm breit und 180 cm lang war und 1800 kg Flintkugeln von 5 cm Durchmesser enthie' ,. Die Beschickung wurde 12 Stunden vermahlet,. bis die durchschnittliche Teilchengröße 2,5 M:';ron betrug. Dieses Material wurde dann unmittell):tr benutzt oder bis zur Verwendung hei Raumtemperatur gelagert.
  • Daraufhin wurde der gemahlene Ansatz mit Hilfe einer geeigneten Schüttelvorrichtung in Segmente geformt, um diese auf Graphitplatten in einen Ofen schieben zu können. Auf den Graphitplatten (30 - 45 cm) wurden Segmente zweier verschiedener Größen hergestellt. Einzelne Segmente, die 20 - 20 cm groß und 1,2 bis 1,8 cm dick waren, wurden in der Mitte von einer Reihe von Platten in den Ofen eingebracht. Eine > andere Reihe von Platten wurde mit hundertzwölf kleinen Segmenten in acht Reihen zu vierzehn Segmenten in den Ofen geschoben. Diese Segmente waren etwa 3,8 cm hoch und 3,8 -1,6 cm groß. Die kleinen Segmente hatten nach jeder Seite hin bis zum nächsten Segment etwa 0,6 bis 1,0 cm Spielraum.
  • Die so hergestellten Segmente wurden auf entweder heiße oder kalbe Platten gelegt. Wenn die Platten ununterbrochen in dein Ofen herumgeführt und ziemlich heiß (etwa 760° C) gehalten wurden, wurden die Segmente zuerst auf eine dünne starre Unterlage (0,6-30-45 cm) aus zellenförmiger Kieselsäure gelegt und diese Unterlage dann mit den Segmenten auf den heißen Graphitplatten in den Ofen eingebracht.
  • Der benutzte Ofen war ein Kohlenelektrodenofen in Form eines ungefähr 6 m langen Tunnels, in welchem eine in der Hauptsache aus Kohlenmonoxyd bestehende reduzierende Atmosphäre aufrechterhalten wurde. Der Ansatz bewegte sieh durch den Ofen mit einer Geschwindigkeit von 10 cm je Minute. Er wurde allmählich innerhalb von etwa 27 Minuten von ungefähr 538° C auf im Höchstfall 1870° C gebracht und hei dieser Temperatur 9 bis 10 Minuten gehalten. Nach dieser Behandlung war der Ansatz gesintert und auf den Unterlagen zu einem zusammenhängenden, einheitlichen Gebilde mit gleichmäßig großen, nicht miteinander verbundenen Zellen verwachsen. Auch bei Verwendung einer Reihe von Platten wurde stets ein einheitliches Gebilde erhalten, das mit dem mit Zellen versehenen Material der vorhergehenden und der nachfolgenden Platten verbunden war.
  • Sobald das mit Zellen versehene Material den Ofen mit einer Geschwindigkeit von 10 cm/Minute passiert hatte, wurde es innerhalb von 5 bis 10 Minuten auf eine Temperatur zwischen 1320 und 985° C abgekühlt. Dann wurde die heiße, mit Zellen versehene Kieselsäure aus dem Ofen entfernt und an der Luft abkühlen gelassen. Einige dieser Kieselsäurestiicke wurden aus dem Ofen herausgenommen und unmittelbar bei Raumtemperatur oder darunter in Wasser getaucht, um sie schnell abzukühlen. Irgendwelche Schäden wurden durch diese schnelle Abkühlung nicht verursacht.
  • Die so erzeugten Produkte bestanden aus einer etwa 5-30 - 30 cm großen Platte (aus dem 1,25 - 20 - 20 cm großen Einzelsegment) und einer 10 # 30 - 45 cm großen Platte (aus den hundertzwölf Segmenten). Die Platten enthielten viele kleine gleichmäßige, nicht miteinander verbundene Zellen, deren durchschnittlicher Innendurchmesser etwa 0,4 bis 0,5 cm betrug. Das zellförmige Produkt war hellgrau und hatte eine Dichte von etwa 0.192 g/cms.
  • Beispiel 5 1,8 Gewichtsteile eines Zellenbildungsmittels, das wie im Beispie12 hergestellt worden war, 100 Gewichtsteile Kieselsäure und 0,5 Gewichtsteile Cyanit wurden vermahlen, in Abschnitte unterteilt, auf 1840° C erhitzt und 10 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Erhalten wurde ein gleichmäßig mit Zellen versehenesErzeugnis mit derDichte0,224g/cm3. Beispiel 6 Durch lstiindiges Vermahlen von 66 Gewichtsteilen Sand. 22 Gewichtsteilen Feldspat und 12 Gewichtsteilen Kohle wurde ein Zellenbildungsmittel hergestellt, das 1 Stunde auf etwa 1600° C erhitzt wurde, so daß eine gesinterte calcinierte Masse entstand. Diese wurde bis auf eine Teilchengröße von 33 bis 58 Maschen zerkleinert und diente als Zellenbildungsmittel für Kieselsäure.
  • 1,6 Gewichtsteile dieses Zellenbildungsmittels wurden mit 100 Gewichtsteilen Kieselsäure vermahlen, fest zusammengepreßt und in dem im Beispie12 beschriebenen elektrischen Ofen erhitzt. Es wurde ein hellgraues Erzeugnis erhalten, das von nicht miteinander in Verbindung stehenden Zellen durchzogen war und eine Dichte von 0,192 g/cm3 hatte. Beispiel 7 1,8 Gewichtsteile des im Beispie12 hergestellten Zellenbildungsmittel-s, 100 Gewichtsteile Kieselsäure und 1,5 Gewichtsteile Feldspat wurden in einer Porzellankugelmühle vermahlen, verdichtet und wie im Beispie12 erhitzt. Es wurde ein von Zellen durchzogenes Erzeugnis mit der Dichte 0,224 g/cms erhalten.
  • Beispiel 8 Wie in der folgenden Tabelle angegeben, wurden verschiedene Mengen des oben unter A hergestellten Zellenbildungsmittels in bestimmten Mengen zu Ansätzen pulverisierter Kieselsäure gegeben und bestimmte Zeiten auf bestimmte Temperaturen erhitzt, um von Zellen durchzogene Erzeugnisse zu erhalten. Es wurden Mengen von 3 g benutzt, die etwa 4 Minuten auf die Zellenbildungstemperatur erhitzt wurden.
    Calcinierungs- Zellenbildungs- Sinter- Zellenbildungs-
    mittel in Sinterzeit Zellenbildung
    temperatur Gewichtsprozent temperatur temperatur Bemerkung
    des Ansatzes
    ° C ° C Minuten ° C ccm/g
    1440 0,5 1380 10 1760 keine
    1,0 - - 1725 etwas Haut
    1,0 - - 1750 wenig Haut
    1,0 1240 10 1750 keine
    1,0 1385 10 1750 keine
    2,0 1220 10 1760 4,6 gleichmäßig
    2,0 1265 5 1760 3,7 gleichmäßig
    2,0 1290 10 1735 2,7 gleichmäßig
    2,0 1320 10 1735 3,7 gleichmäßig
    2,0 1325 10 1730 4,0 gleichmäßig
    2,0 1400 10 1705 wenig gleichmäßig, Haut
    2,0 1535 10 1735 wenig gleichmäßig, Haut
    4,0 1270 10 1735 4,2 Löcher
    4,0 1310 10 1735 5,0 Löcher
    4,0 1310 10 1735 3,8 Löcher
    4,0 1375 10 1705 3,3 gleichmäßig; Haut
    4,0 1465 10 1720 4,3 Löcher
    1550 1,0 1290 10 1725 wenig Löcher
    2,0 1220 10 1730 3,7 gleichmäßig
    2,0 1275 10 1730 3,9 gleichmäßig
    2,0 1285 10 1715 4,2 gleichmäßig
    2,0 1335 10 1730 3,7 Löcher
    2,0 1385 10 1725 3,0 gleichmäßig, Haut
    2,0 1495 10 1705 wenig gleichmäßig, Haut
    3,0 1285 5 1735 4,6 Löcher
    3,0 1290 10 1735 5,0 Löcher
    3,0 1390 10 1735 4,5 gleichmäßig
    3,0 1500 10 1730 gut gleichmäßig
    4,0 1405 10 1745 4,4 Löcher
    4,0 1440 10 1725 4,7 Löcher
    1600 1,0 1305 10 1730 2,6 gleichmäßig
    1,0 1380 10 1-705 gleichmäßig
    1,7 1265 0 1760 4,4 gleichmäßig
    1,7 1295 10 1735 4,4 gleichmäßig
    1,7 1380 10 1725 3,4 gleichmäßig
    2,0 1155 10 1745 4,4 gleichmäßig
    2,0 1225 10 1745 5,1 gleichmäßig
    2,0 1275 0 1735 4,6 gleichmäßig
    2,0 1270 2 1735 4,6 gleichmäßig
    2,0 1265 5 1745 4,6 gleichmäßig
    2,0 1290 10 1745 5,0 gleichmäßig
    2,0 1285 20 1735 4,4 gleichmäßig
    2,0 1300 10 1735 4,8 gleichmäßig
    2,0 1330 10 1740 4,8 gleichmäßig
    2,0 1380 10 1740 4,3 gleichmäßig
    2,0 1435 10 1735 4,3 gleichmäßig
    Zellenbildungs-
    Calcinierungs- mittel Sinter- Sinterzeit Zellenbildungs-
    temperatur Gewichtsprozent in temperatur temperatur Zellenbildung Bemerkung
    des Ansatzes
    ° C ° C Minuten ° C ccmIg
    (1600) 2,0 1475 10 1725 3,6 gleichmäßig, Haut
    2,0 1535 10 1715 3,2 gleichmäßig, Haut
    2,0 - - 1705 4,2 Löcher, Haut
    2,2 1290 10 1740 4,8 gleichmäßig
    2,2 1385 10 1735 4,2 gleichmäßig
    2,2 1485 10 1720 3,2 gleichmäßig, Haut
    2,3 1205 10 1750 5,4 Löcher
    2,3 1280 10 1735 5,0 gleichmäßig
    2,3 1310 10 1720 5,2 gleichmäßig
    2,3 1385 10 1725 4,5 gleichmäßig
    2,3 1410 10 1720 4,0 gleichmäßig, Haut
    2,3 1485 10 1715 4,0 gleichmäßig, Haut
    2,4 1160 10 1745 5,0 Löcher
    2,4 1225 10 1735 5,0 gleichmäßig
    2,4 1300 10 1740 5,0 gleichmäßig
    2,4 1385 10 1735 4,0 gleichmäßig, Haut
    2,6 1245 10 1735 5,4 Löcher
    3,0 1305 10 1735 5,0 Löcher
    3,0 1400 10 1740 5,4 Löcher
    3,0 - - 1720 5,5 Löcher
    1655 2,0 1295 10 1720 4,0 gleichmäßig
    2,0 1385 10 1715 3,4 gleichmäßig
    2,0 1480 10 1705 wenig gleichmäßig, Haut
    Aus diesen Beispielen geht hervor, daß bei Verwendung eines durch Calcinieren eines aus Kieselsäure und Kohlenstoff bestehenden Gemisches hergestellten Zellenbildungsmittels die Herstellung großer Stücke von mit Zellen versehener Kieselsäure auf technischem Wege möglich ist. In einigen Fällen wurde ein gleichmäßig mit Zellen versehenes Erzeugnis erhalten, wenn der die Kieselsäure und das Zellenbildungsmittel enthaltende pulverförmige Ansatz in den Heizofen gebracht und unmittelbar auf Zellenbildungstemperatur erhitzt wurde. Daraus geht hervor, daß die Erhitzungszeit vor der Zellenbildung nur ausreichen muß, um den pulverförmigen Ansatz auf die Zellenbildungstemperatur zu bringen.
  • Man weiß nicht sicher, warum bei Verwendung eines Zellenbildungsmittels der beschriebenen Art die Zeit verringert wird, die notwendig ist, um pulverförmige Kieselsäure und Kohle bis zur Zellenbildung zu erhitzen. Wahrscheinlich jedoch tritt dies ein, weil die Zeit verringert wird, die zu einer Zwischenreaktion zwischen dem Kohlenstoff und der Kieselsäure erforderlich ist. Nach dem Stand der Technik treten beim Erhitzen der Kieselsäure und des Kohlenstoffs die beiden folgenden Reaktionen ein, wobei dabei entstehendes Siliciummonoxyd wahrscheinlich in der Hauptsache das zur Zellenbildung erforderliche Gas darstellt: benes Zellenbildungsmittel diese Reaktion zum Teil und verringert die zu ihrem Ablauf benötigte Zeit. Die in Gleichung 1 dargestellte Reaktion verläuft vahrscheinlich langsam. Aller Wahrscheinlichkeit ach ersetzt ein wie oben hergestelltes und beschrie-

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von Kieselsäure mit zeltartiger Struktur, bei dem eine pulverförmige Mischung aus Kieselsäure und einer geringen Menge eines kohlenstoffhaltigen Zellenbildungsmittels auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der die pulverförmige Mischung sintern und zeltartige Struktur annehmen kann, dadurch gekennzeichnet, daß das Zellenbildungsmittel, bevor es der pulverförmigen Kieselsäure zugesetzt wird, getrennt hergestellt wird, indem in einer nichtoxydierenden Atmosphäre eine Mischung aus einem kieselsäurehaltigen Material, wie Quarzsand, Quarz, Chalcedon oder Jaspis, und einem kohlenstoffhaltigen Stoff bei einer unterhalb der Zellenbildungstemperatur und zwischen etwa 1540 und 1675° C liegenden Temperatur calciniert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, nachdem die geringe, zur Zellenbildung ausreichende Menge an calciniertem Material mit der Kieselsäure vereinigt worden ist, die erhaltene Mischung zu kleinen Segmenten geformt wird und daß diese Segmente auf eine Temperatur erhitzt werden, bei der sie sintern und zeltartige Struktur annehmen und wegen der eingeschlossenen, darin gebildeten Gase sich ausdehnen können, so daß sie sich zu einer einheitlichen, zusammenhängenden Masse vereinigen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 680 370, 703 817, 654369.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE654369C (de) * 1935-02-21 1937-12-18 Ivar Setterberg Verfahren zur Herstellung von porigen, feuerfesten Formlingen
DE680370C (de) * 1937-04-15 1939-08-29 I G Farbenindustrie Akt Ges Verfahren zum Herstellen gasdichter Gegenstaende aus Quarzgut
DE703817C (de) * 1937-01-08 1941-03-17 Roechlingsche Eisen & Stahl Verfahren zur Herstellung von poroesen, keramischen Massen

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