DE1039751B - Verfahren zur Gewinnung von Blei aus seinen sulfidischen Erzen und/oder Konzentraten - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Blei aus seinen sulfidischen Erzen und/oder Konzentraten

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DE1039751B
DE1039751B DEM33548A DEM0033548A DE1039751B DE 1039751 B DE1039751 B DE 1039751B DE M33548 A DEM33548 A DE M33548A DE M0033548 A DEM0033548 A DE M0033548A DE 1039751 B DE1039751 B DE 1039751B
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Dr-Ing E H Ernst Justus Dr-Ing
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Metallgesellschaft AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B13/00Obtaining lead
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C22B13/00Obtaining lead
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  • Manufacturing & Machinery (AREA)
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  • Mechanical Engineering (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Blei aus seinen sulfidischen Erzen und/oder Konzentraten Blei wird überwiegend aus sulfidischen Erzen gewonnen, und zwar nach Methoden, die im wesentlichen in zwei Gruppen zerfallen. Das ältere Verfahren ist das Röstreaktionsverfahren, das etwa durch die Summengleichung PbS+02=Pb+S02 (1) gekennzeichnet ist, wobei in Wirklichkeit eine größere Anzahl von Zwischenreaktionen abläuft, die in Summe das durch Gleichung (1) ausgedrückte Resultat ergeben. Obwohl dieses Verfahren rein summenmäßig das eleganteste zu sein scheint, ist es in den letzten Jahrzehnten weitgehend zugunsten des Röstreduktionsverfahrens verlassen worden. Die wichtigsten Gründe dafür sind die, daß Zink und Kieselsäure bei Durchführung des Röstreaktionsverfahrens erheblich stören und daß zunehmend feinkörnige Konzentrate zur Verarbeitung gelangen, die durch ihre geringe Korngröße Schwierigkeiten bereiten.
  • Das Röstreduktionsverfahren beruht im wesentlichen auf einer Totröstung entsprechend und einer anschließenden Reduktion entsprechend
    Pb 0 + C > Pb -i-- C O (3)
    Zur Gruppe der Röstreaktionsverfahren gehört auch ein älteres bekanntes Verfahren, nach welchem durch Hindurchblasen von Luft oder Sauerstoff durch geschmolzenes Bleisulfid in einem Konverter mit basischem Futter metallisches Blei und Bleisulfat neben Pb S2 02 hergestellt wird. Zur Aufarbeitung sulfidischer Erze auf metallisches Blei ist aber dieses Verfahren schlecht geeignet, weil ein erheblicher Teil des Bleivorlaufs als Sulfat und als PbS202 anfällt.
  • Die Erfindung betrifft eine Verbesserung des Röstreaktionsverfahrens, die es gestattet, auch kieselsäurehaltige und feinkörnige Bleierzkonzentrate direkt auf metallisches Blei aufzuarbeiten. Sie beruht im wesentlichen auf der überraschenden Erkenntnis, daß hochprozentiger Sauerstoff unter bestimmten Bedingungen nicht nur ein Äquivalent für Luft ist, von dem kein weiterer Vorteil als der Anfall eines höherkonzentrierten Röstgases zu erwarten wäre, der aber durch eine sehr gesteigerte Rauchentwicklung erkauft werden mußte. Es hat sich nämlich überraschenderweise gezeigt, daß sich beim Aufblasen von hochprozentigem Sauerstoff auf die Oberfläche einer Schmelze aus Bleisulfid, ähnlich wie beim bekannten Frischen einer Roheisenschmelze durch Sauerstoff, ein scharf begrenzter Brennfleck ausbildet, auf dem die Umsetzung nach Gleichung (1) glatt vor sich geht. oberhalb dessen aber die Atmosphäre praktisch frei von Bleirauch bleibt.
  • Diese Erkenntnis war insofern besonders überraschend, als bekannt ist, daß sowohl Bleioxyd und Bleisulfid wie auch metallisches Blei schon bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen einen recht hohen Dampfdruck haben, so daß bei allen bekannten thermischen Verfahren der Bleigewinnung erhebliche Verdampfungsverluste auftreten. Es war daher zu erwarten, daß bei Verwendung eines Gasstromes, dessen Sauerstoffgehalt größer ist als der von Luft und insbesondere von reinem Sauerstoff, das ist solcher von mindestens 90% 02, die Verdampfungsverluste gegenüber den bekannten Verfahren noch weiter steigen würden. Das ist aber. wie gefunden wurde, nicht der Fall.
  • Dieser überraschende Effekt läßt sich so erklären, daß beim Aufblasen eines sauerstoffhaltigen Gases auf eine Schmelze von Bleisulfid die Reaktion nicht, wie beim üblichen Herdverfahren, über Bleioxyd, sondern über Bleisulfat oder basisches Bleisulfat abläuft. Allerdings läßt sich bei dem neuen Verfahren Bleisulfat in keiner Phase des Prozesses nachweisen. Die Schmelze besteht immer nur aus Bleisulfid, das sich kontinuierlich an gelöstem Blei anreichert, bis schließlich die gesamte Schmelze aus Pb besteht.
  • Außerdem wird bei Verwendung von hochprozentigem Sauerstoff die Reaktion entsprechend Gleichung (1) so beschleunigt, daß sie erheblich rascher abläuft als die Verflüchtigung trotz der durch die Verwendung hochprozentigen Sauerstoffs bewirkten Temperatursteigerung.
  • Vorzugsweise wird erfindungsgemäß der hoch sauerstoffhaltige Gasstrom an einer Stelle, die möglichst weit von dem Mauerwerk des verwendeten Ofens entfernt ist, also etwa in der Mitte des Badspiegels, auf die Oberfläche des geschmolzenen Bleisulfids aufgeblasen. Man erreicht dadurch den weiteren Vorteil, daß das Mauerwerk an keiner Stelle mit Bleioxyd oder Bleisulfat in Berührung kommt, die in erster Linie (las Mauerwerk chemisch angreifen. Gemäß dieser vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung ist es daher möglich, an sich bekannte, ausgemauerte, insbesondere bewegte Öfen, wie z. B. den Kurztrommelofen oder einen Schaukelofen, zu verwenden, weil das :Mauerwerk nur mit geschmolzenem Bleisulfid und im weiteren Verlauf des Prozesses mit metallischem Blei in Berührung kommt.
  • Besonders ist ein Ofen mit einer einzigen Öffnung. der um seine Längs- und Querachse um 360° C drehbar ist, wie er in der nicht zum Stand der Technik gehörenden Patentanmeldung M 24173 VI/40a beschrieben ist. für die Durchführung des erfindungsgeinäßen Verfahrens geeignet, weil die zum Erhitzet notwendige Flamme nur während des Einschmelzens der Charge benötigt wird, nicht aber während des Auf- oder Einleitens von Sauerstoff, da in dieser Betriebsphase nicht zugeheizt werden braucht.
  • Die besonderen Vorteile der Verwendung der genannten mechanischen Ofentypen für den erfindungsgemäßen Zweck liegen darin, daß es dadurch möglich ist, das Einschmelzen in besonders kurzer Zeit durchzuführen und damit die Verdampfung noch weiter einzuschränken. Auch die große Badtiefe und die geringe Badoberfläche tragen ebenfalls zur Verrin,-erung der Verdampfungsverluste bei.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Verarbeitung feinstkörniger Konzentrate gar keine Schwierigkeiten bereitet. Weiter ist es möglich, auch kieselsäurehaltige Ausgangsstoffe einzusetzen. Es ist dann mir notwendig, die nach dem Einschmelzen auf der Oberfläche schwimmende Oxydphase, welche die ganze Kieselsäure enthält (notfalls wird in an sich bekannter Weise durch geeignete Zuschläge die Abtrennung der Kieselsäure verbessert), abzuziehen, bevor der hoch sauerstoffhaltige Gasstrom aufgeblasen wird. Beim Aufblasen setzt sich das Bleisulfid im Brennfleck sehr rasch zu metallischem Blei um, das nach unten sinkt. so daß stets frisches Bleisulfid zum Brennfleck nachströmt. Das Aufblasen wird beendet, wenn eine Bleioxydhaut bestehenbleibt.
  • Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens kommen am stärksten zur Geltung bei Verwendung möglichst hochprozentigen Sauerstoffs, und es ist in erster Linie eine wirtschaftliche Frage, wie hoch man den Sauerstoffgehalt wählt. Im allgemeinen liegt das wirtschaftliche Optimum zwischen 90 und 95% 02, besonders wenn der verwendete Sauerstoff durch Luftzerlegung gewonnen wird. jedoch tritt der erfindungsgemäße Effekt der verminderten Verdampfung und Rauchentwicklung schon bei viel tieferen Sauerstoffkonzentrationen in erheblichem Maße ein, und es ist erfindungsgemäß sogar möglich, mit etwa 35%igem Sauerstoff den Verdampfungsverlust stark einzuschränken. Letztere Arbeitsweise ist häufig dann die wirtschaftlichste, wenn Sauerstoff, der bei der Elektrolyse anfällt, als Nebenprodukt zwar sehr billig, aber nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht. Das Verfahren ist nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels und einer Abbildung schematisch und beispielsweise näher erläutert.
  • Ausführungsbeispiel In einen Versuchskurztrommelofen 1, der mit Magnesitsteinen 2 ausgemauert ist, mit 100 1 nutzbarem Fassungsraum wurden 150 kg Bleikonzentrat mit 82% Pb und 3% Si 02 eingebracht. Die Charge wurde mit Hilfe des Ölbrenners 3 unter Rotation des Ofens eingeschmolzen. Anschließend wurden 11 kg kieselsäurehaltiger Schlacke mit etwa 13% Pb abgezogen. Hierauf wurde durch die Ofentür 4 eine wassergekühlte Lanze 5 eingeführt und durch diese 98%iger Sauerstoff auf die Oberfläche der Schmelze 6 aufgeblasen. Dabei wurde der Ofen unter leichtem Unterdruck gehalten. Durch die Öffnung 7 konnte das Auftreten eines hellen Brennflecks unterhalb der Lanze beobachtet werden. Durch den Gasabzug 8 wurde das entwickelte S02 abgezogen. Die Temperatur stieg von anfänglich 1160° C langsam bis auf 1333° C, dann rasch bis auf etwa 1380° C und fiel 31 Minuten nach Beginn des Aufblasens auf etwa 1350° C. Das Aufblasen wurde dann abgebrochen und die Schmelze abgestochen. Sie bestand aus 102 kg metallischem Blei und 15,2 kg Bleioxydschlacke mit 65% Pb. Diese Schlacke wurde zusammen mit 11 kg Flugasche (etwa 60% Pb), die verdampft waren und in einem nachgeschalteten, nicht dargestellten Filter aufgefangen waren, der nächsten Charge zugegeben.
  • Bei einem zweiten Versuch mit einem Sauerstoff niedrigerer Konzentration wurde von einer Schmelze von 1178° C ausgegangen, wobei die Temperatur während des Blasens bis auf 1295° C stieg.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRr'CüE 1. Verfahren zur direkten Gewinnung von metallischem Blei aus den ohne Röstung geschmolzenen sulfidischen Erzen. Zwischenprodukten und/ oder Konzentraten mittels reinem Sauerstoff oder sauerstoffangereicherter Luft, dadurch gekennzeichnet, daß hochprozentiger Sauerstoff oder stark mit Sauerstoff angereicherte Luft in einem verhältnismäßig scharf abgegrenzten Fleck auf die Oberfläche der Schmelze aufgeblasen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Sauerstoff mit mindestens 35%, vorzugsweise mindestens 900./o. zur Anwendung kommt.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet. daß es in einem ausgemauerten, beweglichen Ofen durchgeführt wird und der Sauerstoff an einer solchen Stelle der Badoberfläche eingeführt wird, daß sich der Brennfleck nicht bis zur Ausmauerung erstreckt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zu seiner Durchführung ein an sich bekannter Kurztrommelofen verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß zu seiner Durchführung ein Drehflammofen mit einer einzigen Öffnung, der um seine Längs- und Querachse um 360° drehbar ist, verwendet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 80 600.
DEM33548A 1957-03-14 1957-03-14 Verfahren zur Gewinnung von Blei aus seinen sulfidischen Erzen und/oder Konzentraten Pending DE1039751B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE80600C (de) *

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DE80600C (de) *

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