AT71286B - Verfahren zur Abscheidung von Thallium und radioaktiven Metallen aus Bleierzen unter gleichzeitiger Gewinnung von basischem Bleisulfat (Sulfatbleiweiß). - Google Patents

Verfahren zur Abscheidung von Thallium und radioaktiven Metallen aus Bleierzen unter gleichzeitiger Gewinnung von basischem Bleisulfat (Sulfatbleiweiß).

Info

Publication number
AT71286B
AT71286B AT71286DA AT71286B AT 71286 B AT71286 B AT 71286B AT 71286D A AT71286D A AT 71286DA AT 71286 B AT71286 B AT 71286B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
lead
sulphate
ores
thallium
basic
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Felsen Oel Ges Franzen & Co De
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Felsen Oel Ges Franzen & Co De filed Critical Felsen Oel Ges Franzen & Co De
Application granted granted Critical
Publication of AT71286B publication Critical patent/AT71286B/de

Links

Landscapes

  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



    Verfahren zur Abscheidung von Thallium und radioaktiven Metallen aus Bleierzen unter gleichzeitiger Gewinnung von basischem Bleisulfat (Sulfatbleiweiss).   



   Die Erfindung betrifft die Gewinnung von Thallium und radioaktiven Metallen aus Bleierzen unter gleichzeitiger Gewinnung von basischem Bleisulfat (Sulfatbleiweiss). In der Technik unterscheidet man zwischen Karbonatbleiweiss, welches im wesentlichen aus basischem Bleikarbonat besteht, und   Sulfatbleiweiss,   dessen Hauptbestandteil basisches Bleisulfat ist. Es ist bereits bekannt,   Sulfatbloweiss   herzustellen, dessen Zusammensetzung zwischen   2PbSOPb0 und 3P6) SO4Pb3 liegt, indem   man Bleiglanz in einem Ofen bei hoher Temperatur in einem Strom von Kohlenoxydgas verflüchtigt und Luft einführt, um die Dämpfe und das   Kohlenoxyd   zu oxydieren. 



   Bei diesem Verfahren mussten die Flammen plötzlich abgekühlt werden, und es bedurfte einer   verhältnismässig langen   Flamme wegen der Verdünnung des   Koblenoxydes.   



  Die lange Flamme war nötig, da die Oxydation der dünnen Kohlenoxydmischung nur langsam erfolgte. Durch die langsame Oxydation wurde jedoch eine basischere Verbindung erhalten, als für die Herstellung eines guten Sulfatbleiwt'isses vorteihaft ist, und die fremden   Beimischungen   im Erz   verursachten l'ine schlechtere   Farbe des erhaltenen Farbkörpers. 



   Es wurde nun gefunden, dass durch rasches Verdampfen eines Bleierzes, beispielsweise Bleiglanz, in einem Strom von heissen indifferenten Gasen, z. B. von Kohlenoxyd oder Stickstoff, und durch Verbrennen des Dampfes unter   Zuführung   eines grossen Überschusses von Luft in möglichster Nahe der Ausgangsöffnung des Ofens, derart, dass die Luftmenge genügt, um eino vollkommene Oxydation in kürzester Frist   herbeizuführen,   und schliesslich durch verhältnismässig langsames Abkühlen der Dämpfe die Salze des Thalliums und der seltenen Motalle, insbesondere der radioaktiven Gruppe, sich in grossen Tropfen vereinigen und in den ersten   Kammern niederfallen,   während das Bleisulfat von der Flamme fortgeführt und in den in grösserer Entfernung vom Ofen befindlichen Kammern abgelagert wird. 



   Ausserdem wird eine reinere   Zusammensetzung   des   Sulfatbieiweisses erzielt,   indem es der Formel 3 PbSO4 PbO naher kommt und demgemäss ein besser deckendes und reineres Weiss darstellt. 



   Die Kühlzone wirkt also bei diesem Verfahren gleichzeitig als Trennzone, da diejenigen Teilchen des kondensierten Rauches, welche reicher an anderen Metallen als Blei sind,   eutektische Mischungen bilden.   Durch Anordnung geeigneter Sammelkammer ist es daher möglich, das Thallium und die seltenen Metalle getrennt zu gewinnen und sie so von dem Bleisulfat abzuscheiden. 



   Die Verflüchtigung des Erzes geschieht zweckmässig in einem Ofen und einer Kühl- anlage mit ständig arbeitenden Koks- und Erzzuführungsvorrichtungen, damit jede Not- wendigkeit für ein Öffnen des Ofens wegfällt. 



   Zur Ausführung des Verfahrens wird beispielsweise gepulverter Bleiglanz der Ober- fläche einer tiefen Koksschichte in zwei Öfen zugeführt. Die verflüchtigen Dämpfe ge- langen unmittelbar in die Verbrennungskammer, die sich eng an den Ofen anschliesst. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 von Kühlkammern in einen Raum geleitet, in welchen das sich durch Oxydation gebildete Bleisulfat ablagert. Das Thallium und die seltenen Metalle werden zum grössten Teile in der ersten Kühlkammer, unmittelbar nachdem die Verbrennung stattgefunden hat, abgelagert. 



   Es ist von besonderer Wichtigkeit, den Dampf vollständig zu oxydieren, da anderenfalls weniger hoch oxydierte Bleisalze gebildet werden, die einen niedrigen Schmelzpunkt haben und sich daher in den ersten Kühlkammern zusammen mit den seltenen Metallen abscheiden. Andererseits wird bei Verwendung einer zu langen Flamme die Basizität erhöht und eine gefärbte Mischung erhalten, die Bleiglätte von niederem Schmelzpunkt enthält, die sich zusammen mit den seltenen Metallen abscheidet. 



   Nach der ersten Abscheidung werden die Niederschlag unter ähnlichen Bedingungen in einem zweiten Ofen und wenn nötig in einem dritten Ofen von neuem verflüchtigt. wodurch das Thallium und die seltenen Metalle konzentriert werden. 



   Bei der weiteren Konzentration wird das Blei in geschmolzener Form gewonnen und nach mehreren Konzentrationen eine dunkelbraune Mischung von Salzen des Thalliums und der seltenen Metalle erhalten. Die wiederholte Destillation der in der ersten Kühl- kammer niedergeschlagenen Verbrennungsprodukte bewirkt eine Reduktion von vier   Fünftel   der beigemengten Sulfate zu Metall und eine Verflüchtigung von einem Fünftel. 



   Um gute Resultate zu erhalten, ist es von Wichtigkeit, nur Bleierze und keine ge- mischen Erze zu verwenden, da bei Verwendung gemischter Erze, welche auch Antimon oder Kupfer enthalten, störende Schlacken gebildet werden. Bei Bleierzen jedoch bleibt praktisch kein Rückstand in dem ersten Ofen und nur metallisches Blei wird in dem zweiten und in weiteren Öfen gebildet. 



    PATENT-ANSPRÜCHE :  
1. Verfahren zur Abscheidung von Thallium und radioaktiven Metallen aus Bleierzen unter gleichzeitiger Gewinnung von basischem Bleisulfat   (Sulfatbleiweiss),   dadurch gekennzeichnet, dass man das Erz auf einer tiefen Koksschicht durch intensives Erhitzen, jedoch unter Vermeidung der Oxydation rasch verdampft und unmittelbar nach Austritt 
 EMI2.2 
 grossen   Lufttiberschuss   zuführt, worauf man die Dämpfe zum Zwecke langsamer Abkühlung und dabei erfolgender getrennter Abscheidung ihrer Bestandteile, insbesondere von Thallium und seltenen (radioaktiven) Metallen durch eine Reihe von Absetzkammern hindurchleiten.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren zur Reinigung und Konzentration der nach Anspruch 1 gewonnenen Produkte, dadurch gekennzeichnet, dass man diese dem Verfahren nach Anspruch 1 an Stelle der Bleierze unterwirft. EMI2.3
AT71286D 1912-07-30 1913-07-25 Verfahren zur Abscheidung von Thallium und radioaktiven Metallen aus Bleierzen unter gleichzeitiger Gewinnung von basischem Bleisulfat (Sulfatbleiweiß). AT71286B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB71286X 1912-07-30

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT71286B true AT71286B (de) 1916-06-26

Family

ID=9827159

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT71286D AT71286B (de) 1912-07-30 1913-07-25 Verfahren zur Abscheidung von Thallium und radioaktiven Metallen aus Bleierzen unter gleichzeitiger Gewinnung von basischem Bleisulfat (Sulfatbleiweiß).

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT71286B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3415813C2 (de)
DE3220609C2 (de)
DE3611159C2 (de)
DE2038227C3 (de) Verfahren zur Aufbereitung von Erzen und Konzentraten
DE2536392B2 (de) Verfahren zur kontinuierlichen, in einer stufe erfolgenden gewinnung von rohkupfer aus unreinem sulfidischem kupferkonzentrat oder -erz
EP0171845B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen pyrometallurgischen Verarbeitung von Kupferbleistein
DE1907204A1 (de) Verfahren zur pyrometallurgischen Behandlung von sulfidischen Eisenerzen oder Eisenerzkonzentraten
DE69322198T2 (de) Gewinnung leichtflüchtiger Metalle, wie z.B. Zink, Blei und Kadmium, aus sulfidischen Erzen
AT71286B (de) Verfahren zur Abscheidung von Thallium und radioaktiven Metallen aus Bleierzen unter gleichzeitiger Gewinnung von basischem Bleisulfat (Sulfatbleiweiß).
DE4133470C2 (de) Trockenverfahren zum Raffinieren von Zinksulfid-Konzentraten
DE2365123C3 (de) Verfahren zur Erzeugung von Kupfer
DE1024493B (de) Verfahren zur Herstellung schwefeldioxydhaltiger Gase durch stufenweises Roesten von Arsen und roestbaren Schwefel enthaltenden Materialien in hintereinandergeschaltetenWirbelschichten unter Gewinnung praktisch arsenfreier Roestrueckstaende
DE2320548B2 (de) Verfahren zum Verhütten von Blei
DE2637271A1 (de) Kontinuierliches verfahren zum verblasen von metallurgischer schlacke
DE2305924C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Aluminium
DE69016593T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von Zinkkonzentraten.
DE264526C (de)
DE932521C (de) Verfahren zur Herstellung von Blei
DE2707578A1 (de) Verfahren zur gewinnung von rohkupfer aus kupfererzen oder -konzentraten, welche schaedliche oder wirtschaftlich bedeutsame mengen an anderen nichteisenmetallen enthalten
DE69901047T2 (de) Pyrometallurgische Behandlung metallhaltiger und organischer Abfälle in einer Schmelzkammer
DE69411402T2 (de) Verfahren zum Verwerten von Zink und andere Wertmetalle enthaltenden Schmelzrückständen
DE607723C (de) Verfahren zur getrennten Abscheidung von fluechtigen Metallen, Metalloiden oder fluechtigen oder gasfoermigen Metall- oder Metalloidverbindungen
DE583380C (de) Verfahren und Vorrichtung fuer Pyritschmelzen
DE69328780T2 (de) Verfahren zur wiederaufbereitung bleihaltiger materialien
DE3115272C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Blei aus bleisulfidhaltigen Konzentraten