DE1038968B - Elektrische Zuendvorrichtung fuer wiederholt verwendbare Gasdrucksprengpatronen - Google Patents
Elektrische Zuendvorrichtung fuer wiederholt verwendbare GasdrucksprengpatronenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B3/00—Blasting cartridges, i.e. case and explosive
- F42B3/10—Initiators therefor
- F42B3/12—Bridge initiators
- F42B3/124—Bridge initiators characterised by the configuration or material of the bridge
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf Zündvorrichtungen für Sprengpatronen, deren Sprengladung aus einem
nicht brennbaren Gas, wie z. B. Kohlendioxyd in flüssigem Zustand, in einem druckfesten Gehäuse besteht
und in denen nach Entzündung eines gaserzeugenden Gemisches ein Gas entwickelt wird,
durch das der Druck im Innern des Gehäuses auf eine Höhe gebracht wird, bei der ein Verschlußteil, vorzugsweise
in Form einer abdichtenden Scheibe, zerrissen wird, SO' daß die Ladung aus dem Gehäuse
herausgestoßen wird.
In der britischen Patentschrift 617 136 ist ein gaserzeugendes Gemisch für eine derartige Zündvorrichtung
beschrieben, die druckempfindlich in dem Sinne ist, daß, wenn sie mittels eines Zünders, der an der
Luft von selbst brennt, entzündet wird, keine Verbrennung des gazerzeugenden Gemisches mit nachfolgendem
Zerreißen des Gehäuses hervorrufen wird, wenn die Zündvorrichtung unter atmosphärischem
Druck steht. Beim Gebrauch von Sprengpatronen mit Zündvorrichtungen der oben beschriebenen üblichen
Art hat man festgestellt, daß die Mindestdichte der Sprengladung von Kohlendioxyd, die bei etwa 0,85
liegt, für das richtige Arbeiten der Zündvorrichtung und eine Zerstörung der Abdichtplatte erforderlich
ist. Diese Dichte der Sprengladung bedingt einen Ladungsdruck von etwa 70 Atmosphären bei normaler
Temperatur der umgebenden Luft. Bei niedrigem Ladungsdruck, z. B. weniger als 6 Atmosphären, wird
eine Verbrennung des Gemisches nicht stattfinden. Zwischen 6 und 70 Atmosphären liegt ein großer
Druckbereich, innerhalb dessen die Zündvorrichtung sich entzünden kann, jedoch die Sprengladung nicht
ausgestoßen wird. Wenn daher aus irgendeinem Grunde die Dichte der Sprengladung unterhalb des
Wertes liegt, der für das einwandfreie Arbeiten der Sprengpatrone erforderlich ist, findet eine Verbrennung
des Gemisches statt, ohne daß der Druck der Sprengladung in hinreichendem Maße gesteigert wird,
um das Verschlußteil zu zerreißen. Dies kann auf verschiedene Gründe zurückzuführen sein, wie z. B. auf
das Entweichen der Sprengladung durch die Verbindungsstellen des Gehäuses, das gewöhnlich aus Stahl
besteht, oder auf unvollständiges Auffüllen bei der ursprünglichen Aufladung. Unter diesen Umständen
wird der Druck der Sprengladung ansteigen, jedoch ohne das Verschlußteil oder die Abdichtscheibe zu
zerreißen, dagegen können die erzeugten Gase unter Beschädigung der Dichtungsscheiben durch die Verbindungsstellen
am Gehäuse und am Schuß- oder Ent-Jadungsende entweichen. Das Entweichen der Gase
auf diese Art wirkt sich nachteilig auf die Gewinde der Gehäuseteile aus, indem es einen A^erschleiß der
Gewinde durch Erosion und eventuell ein Überziehen Elektrische Zündvorrichtung
für wiederholt verwendbare
Gasdrucksprengpatronen
Anmelder:
Cardox (Great Britain) Limited, London
Cardox (Great Britain) Limited, London
Vertreter: Dr.-Ing. H. Dabringhaus, Patentanwalt,
Düsseldorf 1, Charlottenstr. 58
Düsseldorf 1, Charlottenstr. 58
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 5. Januar und 21. Dezember 1955
Großbritannien vom 5. Januar und 21. Dezember 1955
der Gewindegänge hervorruft, wodurch die Lebensdauer des Gehäuses verringert und dasselbe gegebenenfalls
für ein weiteres Wiederaufladen unbrauchbar wird.
Au erster Stelle bezweckt die Erfindung die Vermeidung der obigen Auswirkungen, falls eine Verbrennung
des gaserzeugenden Gemisches eintritt, ohne zum Bruch des Verschlußteils oder der Abdichtscheibe
zu führen, und dadurch eine Vermeidung des Verschleißes der mit Gewinde versehenen Teile der Vorrichtung
und somit des Risikos eines vorzeitigen Unbrauchbarwerdens des Gehäuses.
Gemäß der Erfindung besteht die Zündvorrichtung für eine Sprengpatrone der beschriebenen Art aus
einem Behälter aus Papier od. dgl., in dem ein gaserzeugendes Gemisch, das sich aus brennbaren und
nicht brennbaren Bestandteilen in einem solchen Verhältnis zusammensetzt, daß bei normalen Temperatüren
und normalem atmosphärischem Druck keine Verbrennung stattfinden kann, daß jedoch eine Verbrennung
erfolgen kann, wenn sie unter dem Druck der Sprengladung in der Patrone steht, in Verbindung
mit einem elektrischen Heiz- oder Widerstandsdraht, der in unmittelbarer Berührung mit dem Gemisch
steht, ohne Zwischenschaltung eines leicht brennbaren Zündstoffes, wobei die Anordnung so beschaffen ist,
daß das Gemisch nicht durch den Heizdraht entzündet werden kann, wenn dieses unter einem Druck steht,
der wesentlich unterhalb 100 Atmosphären liegt, und das Gemisch in der Umgebung des Heiz- oder Widerstandsdrahtes
hinreichend verdichtet ist, um eine Entzündung unter den gestellten Bedingungen zu gewährleisten.
809 637/201
Das verwendete gaserzeugende Gemisch kann von einer Beschaffenheit sein wie etwa die in den britischen
Patentschriften 480 330 und 668 277 beschriebenen, und der Heiz- oder Widerstandsdraht kann die
Form eines Ül>erbrückungsdrahtes haben, wie in den
britischen Patentschriften 560 277, 630 981 und 617 136 beschrieben, jedoch ohne den Zündkopf oder
sonstige leicht entzündliche Stoffe in der Umgebung des Drahtes. Es ist durch Versuche festgestellt worden,
daß die Dichte des Gemisches in der unmittelbaren Umgebung des Heizdrahtes wichtig ist, und
diese Dichte muß sorgfältig überprüft werden, damit ein einwandfreies und zuverlässiges Arbeiten der
Patrone gewährleistet ist.
In der Zeichnung ist ein Längsschnitt durch eine gemäß der Erfindung ausgeführte Zündvorrichtung
dargestellt.
Bei der Anwendung der Erfindung auf ein Ausführungsbeispiel einer Zündvorrichtung für eine Sprengpatrone,
wie sie in der britischen Patentschrift 654 958 beschrieben ist, ist ein Papier- oder Pappbehälter in
Form einer Röhre 1 vorgesehen, die an einem Ende durch einen Stopfen 2 aus Holz od. dgl. und am anderen
Ende durch eine Metallkappe 3 geschlossen ist. Ferner ist ein Heiz- oder \Viderstandsdraht in der bekannten
Brückenausführung vorgesehen, der aus einem Streifen Preßspan oder einem sonstigen Isolierstoff 4
besteht, an dessen gegenüberliegenden Seiten metallische Flachdrähte 5 befestigt sind, deren Enden durch
einen die Brücke bildenden Widerstandsdraht 6 miteinander verbunden sind. Die Flachdrähte der Brücke
sind mittels einer Büchse 7 am inneren Ende des Stopfens 2 befestigt, wobei einer der Flachdrähte 5
durch einen Draht 8 mit der Metallkappe 3 verbunden ist. während der andere Flachdraht durch einen
Draht 9 an eine Elektrode (nicht dargestellt) im Patronengehäuse angeschlossen ist und die elektrischen
Zuleitungen in der üblichen Weise angeschlossen sind. Im vorliegenden Beispiel ist die zerreißbare Abdichtscheibe
der Patrone so ausgeführt, daß sie bei einem Druck von etwa 1900 kg/cm2 zerplatzt. Der
Durchmesser der Röhre 1 beträgt etwa 19 mm. und sie enthält 17,5 g des gaserzeugenden Gemisches, und
zwar eines von den in den britischen Patentschriften 480 330 und 668 277 beschriebenen Gemisches. Ein
zweckmäßiges Gemisch enthält z. B. die folgenden Anteile nach Gewicht in 100 Teilen:
Kaliumperchlorat ... 59 bis 62
Salizylsäure 8,5 ., 10,5
Ammoniumoxalat... 27,5 ., 29,5
Rizinusöl 1 ,, 3
Es ist festgestellt worden, daß ein einwandfreies Arbeiten des gaserzeugenden Gemisches bei etwa
100 Atmosphären Druck erfolgt, daß jedoch der Heizdraht das Gemisch nicht entzünden wird, falls der
Druck wesentlich niedriger liegt. Darausfolgt, daß, falls der Druck in der Sprengpatrone ausreicht, um das Gemisch
durch den Heizdraht zur Entzündung zu bringen, dieser Druck auch für das einwandfreie Arbeiten
der Patrone genügt. Es wurde ebenfalls festgestellt, daß es notwendig ist, das Gemisch, das sich in der
Umgebung des Heizdrahtes befindet und mit diesem in Berührung steht, zu verdichten oder zu stampfen,
um eine gewisse Dichte des Gemisches zu erzielen. Bei dieser Anordnung sind mindestens 4,5 g des Gemisches
für die 12 mm Länge des Teils der Röhre 1, die den Draht 6 umgibt, erforderlich. Falls ein gewisser
Grad der Verdichtung nicht erreicht ist, kann dies zu Fehlern und zum Versagen der Entzündung
des gaserzeugenden Gemisches führen, selbst bei Drücken über 100 Atmosphären. Wie bereits oben gesagt,
braucht dieses Verdichten des Gemisches nur in der Umgebung des Heizdrahtes zu erfolgen. In der
Praxis jedoch erweist es sich als vorteilhaft, das Gemisch in der gesamten Röhre 1 auf annähernd die
gleiche Dichte zu bringen.
In einem anderen Ausführungsbeispiel einer Zündvorrichtung für eine Sprengpatrone, wie sie in der
britischen Patentschrift 654 958 beschrieben ist und die eine Abdichtscheibe besitzt, die bei einem Druck
von etwa 1200 kg/cm2 zerplatzt, besitzt die Papieroder Pappröhre 1 einen Innendurchmesser von etwa
23 mm und enthält 20 g des gaserzeugenden Gemisches der vorbeschriebenen Art. Das Gemisch ist um den
Heizdraht herum so stark verdichtet, daß nicht weniger als 8 g des Gemisches in der Länge von etwa
12 mm dieses Teiles der Papierröhre, die den Heizdraht umgibt, enthalten sind. Selbstverständlich kann
nach Wunsch auch die gesamte Menge des Gemisches auf diese Dichte gebracht werden.
Der verwendete Heizdraht ist von der gleichen Beschaffenheit, wie sie im allgemeinen für Sprengpatronen
der beschriebenen Art verwandt wird und die früher in Verbindung mit einem Zündkopf oder
einem ähnlichen Zündstoff verwandt worden ist. Der Draht kann beispielsweise 1 mm lang sein und besteht
aus Chromnickel-Widerstandsdraht mit einem elektrischen Widerstand von 1000 bis 2000 Ohm pro Meter.
Selbstverständlich können die Abmessungen und die Widerstandswerte des Drahtes auch für besondere
Verhältnisse abgeändert werden.
Im vorstehenden Beispiel sind eine Röhre aus Papier oder Pappe und ein Holzstopfen als Bestandteile
der Zündvorrichtung erwähnt worden. Es können jedoch auch andere Werkstoffe, z.B. geeignete synthetische
Kunststoffe, verwandt werden. Ferner ist in der vorstehenden Beschreibung die Zündvorrichtung
gemäß der Erfindung in Verbindung mit einer Patrone entsprechend der britischen Patentschrift 654 958 er-
wähnt worden, d.h. einer Patrone, die einen von der Hauptsprengladung abgetrennten Raum für die Zündvorrichtung
besitzt. Jedoch kann die Zündvorrichtung auch für Patronen verwandt werden, die nur einen
einzelnen Raum besitzen.
Claims (1)
- Patentanspruch.·Elektrische Zündvorrichtung für wiederholt verwendbare Gasdrucksprengpatronen unter Verwendung eines gaserzeugenden Zündsatzes, der mit einem blanken Heiz- oder Widerstandsdraht in unmittelbarer Berührung steht, dadurch gekennzeichnet, daß der in seiner Zusammensetzung an sich bekannte, erst bei Drücken um 100 Atmosphären und mehr durch einen blanken Heiz- oder Widerstandsdraht zündbare Zündsatz zumindest in der Umgebung des Heizdrahtes verdichtet ist.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 556 857; britische Patentschrift Nr. 480 330.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen809 637/201 9.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1148490X | 1955-01-05 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1038968B true DE1038968B (de) | 1958-09-11 |
Family
ID=10877757
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC12353A Pending DE1038968B (de) | 1955-01-05 | 1955-12-31 | Elektrische Zuendvorrichtung fuer wiederholt verwendbare Gasdrucksprengpatronen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE544207A (de) |
DE (1) | DE1038968B (de) |
FR (1) | FR1148490A (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE556857C (de) * | 1928-07-12 | 1932-08-15 | Safety Mining Co | Sprengpatrone |
GB480330A (en) * | 1936-08-18 | 1938-02-18 | Alexis Ignatieff | Improvements in or relating to blasting cartridges and charges |
-
0
- BE BE544207D patent/BE544207A/fr unknown
-
1955
- 1955-12-31 DE DEC12353A patent/DE1038968B/de active Pending
-
1956
- 1956-01-05 FR FR1148490D patent/FR1148490A/fr not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE556857C (de) * | 1928-07-12 | 1932-08-15 | Safety Mining Co | Sprengpatrone |
GB480330A (en) * | 1936-08-18 | 1938-02-18 | Alexis Ignatieff | Improvements in or relating to blasting cartridges and charges |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE544207A (de) | |
FR1148490A (fr) | 1957-12-10 |
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