DE1038274B - Thermoplastische, kerbschlagfeste Formmassen und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Thermoplastische, kerbschlagfeste Formmassen und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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- C08L25/04—Homopolymers or copolymers of styrene
- C08L25/08—Copolymers of styrene
- C08L25/12—Copolymers of styrene with unsaturated nitriles
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- C08L33/04—Homopolymers or copolymers of esters
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- C08L33/08—Homopolymers or copolymers of acrylic acid esters
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Description
DEUTSCHES
Diese Erfindung betrifft thermoplastische, verformbare Massen mit hoher Kerbschlagzähigkeit, verbunden
mit großer Härte, guter Starrheit und hoher Erweichungstemperatur, wobei diese Eigenschaften ohne
Vulkanisation der Massen erreicht werden. Die erfmdungsgemäßen
Formmassen werden durch Vereinigung eines harten, harzartigen Mischpolymerisates
aus Styrol und Acrylsäurenitril mit einem verhältnismäßig weichen, plastischen Äthylacrylatpolymerisat
erhalten.
Der hierzu erforderliche normalerweise harte, thermoplastische, harzartige Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisatbestandteil
kann z. B. nach dem in den USA.-Patentschriften 2 140 048 und 2 439 202 angegebenen Verfahren unter Verwendung eines wäßrigen
Emulsionsgemisches der Monomeren hergestellt werden, das aus 50 bis 85 Gewichtsprozent Styrol und
dementsprechend 50 bis 15 Gewichtsprozent Acrylsäurenitril besteht.
Das weiterhin erforderliche kautschukartige Äthylacrylatpolymerisat
kann z. B. nach dem in der USÄ.-Patentschrift 2 086 093 angegebenen Verfahren unter
Verwendung eines wäßrigen Emulsionssystems hergestellt werden.
Das harzartige Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat und das kautschukartige Äthylacrylatpolymerisat
können miteinander in jeder geeigneten Weise vermischt werden, die zur Bildung eines innigen
homogenen Gemisches führt. Nach bekannten Verfahren zur Herstellung eines solchen innigen Gemisches
verwendet man z. B. eine Heißmühle, die auf eine Temperatur von 149 bis 177° C erhitzt ist und
auf der die harzartigen und die kautschukartigen Massen homogen vermischt werden. Das Styrol-Acrylsäurenitril-Harz
wird zunächst auf einer Walzvorrichtung zu einem Fell verarbeitet, worauf kleine
Anteile kautschukartigen Äthylacrylatpolymerisats zugesetzt werden; jeder Zusatz der kautschukartigen
Komponente erfolgt erst nach vollständiger Verteilung des vorangegangenen.
Ein weiteres an sich bekanntes Verfahren zum physikalischen Vermischen der beiden Komponenten besteht
in der Verwendung eines Innenmischers, z. B. des Banbury-Mischers. Die Backen und der Rotor des
Banbury-Mischers werden auf einer Mindesttemperatür von. etwa 121° C gehalten, dann werden der harzartige
und der kautschukartige Bestandteil der Mischung in den Mischer gegeben und durch den
Preßkolben des Mischers unter Druck gehalten, bis die beiden Bestandteile vollständig ineinander verteilt
sind.
Die harzartigen und die kautschukartigen Bestandteile dieser Erfindung können ferner durch gemeinsame
Fällung der getrennt hergestellten Latices der Thermoplastische,
kerbschlagfeste Formmassen
und Verfahren zu deren Herstellung
Anmelder:
The Goodyear Tire & Rubber Company, Akron, Ohio (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. W. Meissner,
Berlin-Grunewald, Herbertstr. 22,
und Dipl.-Ing. H. Tischer, München 2, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 8. Dezember 1955
V. St. v. Amerika vom 8. Dezember 1955
harzartigen und der kautschukartigen Bestandteile homogen vermischt werden. Nach gemeinsamer Fällung
der Latices werden jedoch die besten Eigenschaften des homogenen Gemisches erzielt, wenn das gemeinsam
gefällte Gemisch heiß verarbeitet worden ist. z. B. auf einer Mühle oder in einem Banbury-Mischer.
Diese Tatsache wird klar aus folgender Tabelle (1) ersichtlich, aus der hervorgeht, daß die erfindungsgemäßen
Mischungen die besonders erwünschte Izod-Kerbschlagzähigkeit erst aufweisen, wenn das gemeinsam
gefällte Komponentengemisch bei einer Temperatur von 166° C heißgewalzt worden ist. Jede der
heißgewalzten Proben wurde zu Prüfstücken verarbeitet, indem eine Menge des heiß gewalzten, homogenen
Gemisches von Harz- und kautschukartigen Bestandteilen unter einem Druck von 70 kg/cm2 bei
einer Temperatur von 163° C verpreßt wurde. In jedem der heiß verarbeiteten, gemeinsam ausgefällten,
homogenen Gemische wurden 70 Teile eines Harzes, das durch Mischpolymerisation eines Gemisches aus
70 Teilen Styrol und 30 Teilen Acrylsäurenitril hergestellt worden war, mit 30 Teilen eines kautschukartigen
Mischpolymerisats aus 95 Teilen Äthylacrylat und 5 Teilen Chloräthylvinyläther, das im Handel
auch als »Lactoprene EV « bezeichnet wird und dessen
609 600/496
3 | 1 038 274 Tabelle 1 |
93° C | Mahltemperatur 116° C |
4 | 166° C |
660C | 74 0,054 |
74 0,082 |
121 bis 149° C | 75 0,555 |
|
Shore-A-Härte | 75 0,027 |
74 0,179 |
|||
Izod-Kerbschlagzähigkeit, mkg/cm Kerbe |
Herstellung genauer in dem Artikel in »India Rubber World«, 166, S. 355 bis 360(1947), beschrieben ist,
homogen vermischt.
Jede der in den folgenden Tabellen aufgeführten homogenen Mischungen wurde durch heißes Vermählen
der Bestandteile auf einer Zweiwalzenmühle hergestellt, indem zunächst eine homogene Masse aus
dem Styrol-Acrylsäurenitril-Harz auf der Mühle bei 163° C erzeugt wurde und dann kleine Anteile des
jeweiligen kautschukartigen Polymerisats zu dem Harz gegeben wurden. Nachdem das gesamte kautschukartige
Polymerisat zugesetzt worden war, wurde zur Gewährleistung einer vollständigen und gründlichen
Verteilung der Bestandteile miteinander noch 5 Minuten gemahlen.
Wie in der folgenden Tabelle (2) angegeben, wurden zunächst verschiedene Mengen Polyäthylacrylat
verwendet. Die Proben wurden unter einem Druck von 70 kg/cm2 zu Probestreifen verformt und auf ihre
Härte, ihren Erweichungspunkt, ihre Schlagfestigkeit gekerbt und ungekerbt, und ihre Olsen-Steifheit
untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in Tabelle (2) zusammengestellt. Alle Teile sind
Gewichtsteile, wenn nichts anderes angegeben ist.
Tabelle 2 Homogene Gemische von Polyäthylacrylat mit harzartigem Styrol-Acrylsäuretiitril-Mischpolymerisat
Vergleichsprobe
Teile Styrol-Acrylsäurenitrilmischpolymerisat (70:30)
Teile Polyäthylacrylat
Shore-D-Härte
Erweichungspunkt, 0C
Gekerbte Izodschlagfestigkeit *)
Ungekerbte Izodschlagf estigkeit2) ....
Olsen-Steifheit, kg, die zum Verbiegen
. eines Probestreifens von 2,5 · 10 · 0,2 cm um 30° erforderlich sind ....
100,0 0
86
43
0,0092 0,064
0,597 90,0
10,0
82
107
0,027
0,127
10,0
82
107
0,027
0,127
0,716 80,0
20,0
80
107
0,038
0,131
107
0,038
0,131
0,643
70,0
30,0
75
106
0,054
0,65
106
0,054
0,65
0,344
60,0 40,0 70 102 0,61 0,62
0,254
50,0 50,0 62 89
0,86
0,090
*) Brach nicht (bei mehr als 0,92 mkg/cm Breite der Probe).
1J mkg/cm Kerbe.
2) mkg/cm Breite.
2) mkg/cm Breite.
Weiterhin wurde harzartiges Styrol-Acrylsäure- 45 streifen verformt und auf Härte, Erweichungspunkt,
nitril-Mischpolymerisat, das wie oben hergestellt Schlagfestigkeit (gekerbt und ungekerbt) und Olsenworden
war, in verschiedenen Mengenverhältnissen mit einem Äthylacrylat-Chloräthylvinyläther-Mischpolymerisat
(95 : 5) (»Lactoprene EV«) homogen vermischt, unter einem Druck von 70 kg/cm2 zu Probe- 50
Steifheit untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in Tabelle (3) zusammengestellt. Alle
Teile sind Gewichtsteile.
mit
Homogene Gemische von Lactopren-EV-Polymerisat
harzartigem Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat
10
Teile Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat
(70 :30)
Teile Lactopren EV
Shore-D-Härte
Erweichungspunkt, 0C
Gekerbte Izodschlagfestigkeit
Ungekerbte Izodschlagfestigkeit ...
Olsen-Steifheit, kg, die zum Verbiegen eines Probestreifens von 2,5 · 10 · 0,2 cm um 30° erforderlich
sind
90,0 10,0 83 109 0,024 0,19
0,651
80,0 20,0 80 106 0,0907 0,597
70,0
30,0
78
108
0,172
30,0
78
108
0,172
60,0 40,0 69
103,3 0,814
Brach nicht [vgl. Tabelle I, *) ]
0,354
0,181
50,0 50,0 65
102,7 0,548
0,109
Das Äthylacrylatpolymerisat kann in Mengen von 10 bis 90 Teilen je 100 Teile der gesamten Styrol-Acrylsäurenitril-
und Äthylacrylat-Polymerisat-Menge verwendet werden. Bevorzugt werden 10 bis
50 Teile des Acrylats verwendet, um einen steiferen Kunststoff, als er bei Verwendung von mehr als 50
Teilen des Acrylats erhalten wird, zu erzeugen.
Andere Polyacrylate wurden in homogenen Mischungen mit dem harzartigen Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat
in der gleichen Weise an Stelle des Polyäthylacrylats verwendet, aber die gewünschte
Kerbschlagzähigkeit wurde nicht erreicht. Die als unbefriedigend erkannten Polyacrylate — unabhängig
von dem Mengenverhältnis der jeweils verwendeten Bestandteile — waren Polymethylmethacrylat,
Polymeithylaerylat, Polyoctylacrylat und das
n-Polybutylacrylat. Wenn diese Polymerisate mit dem
harzartigen Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat
homogen vermischt wurden, verbesserten sie die Izod-Kerbschlagzähigkeit
des harzartigen Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisats
nicht einmal in erkennbarem Maße. Es war deshalb überraschend, daß eine bedeutende Verbesserung gefunden wurde, wenn ein
Äthylacrylatpolymerisat zu dem harzartigen Styrol-Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat
zugesetzt wurde.
Die kerbschlagfesten homogenen Gemische dieser Erfindung sind zur Herstellung von Fußballhelmen,
Fußballschulterpolstern, Golfballbezügen, Koffern und für zahlreiche andere Anwendungszwecke verwendbar,
wo Verschleiß- und Bruchfestigkeit erforderlich sind.
Claims (7)
1. Thermoplastische, kerbschlagfeste Formmasse, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem
bei Temperaturen über 121° C homogenisierten Gemisch von 10 bis 90 Teilen eines normalerweise
elastischen, kautschukartigen Äthylacrylatpolymerisats und 90 bis 10 Teilen eines normalerweise
unelastischen, harzartigen Acrylsäurenitril-Styrol-Misehpolymerisats (15 :85 bis 50 :50)
besteht.
2. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als kautschukartiger Bestandteil
Polyacrylsäureäthylester enthalten ist.
3. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als kautschukartiger Bestandteil
ein Mischpolymerisat von Äthylacrylat und 2-Chloräthylvinylather enthalten ist.
4. Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen, kerbschlagfesten Masse nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß 10 bis 90 Teile eines normalerweise elastischen, kautschukartigen
Äthylacrylatpolymerisats mit 90 bis 10 Teilen eines normalerweise unelastischen, harzartigen
Acrylsäurenitril-Styrol-Mischpolymerisats (15 : 85 bis 50 : 50) bei Temperaturen über 121° C
durch Verwalzen homogen vermischt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zu verwendende harzartige
Mischpolymerisat durch Polymerisation von 75 Teilen Styrol und 25 Teilen Acrylsäurenitril erhalten
wurde.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß als kautschukartiger Bestandteil
das Polyäthylacrylat verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß als kautschukartiger Bestandteil ein Äthylacrylat-2- Chloräthyl vinyläther-Mischpolymerisat
verwendet wird.
©809 600/496 9.5»
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- 1955-12-08 US US551733A patent/US2835646A/en not_active Expired - Lifetime
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1956
- 1956-06-19 FR FR1151709D patent/FR1151709A/fr not_active Expired
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