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Reizstromgenerator für periodIsche Mittelfrequenzströme Es sind bereits
medizinische Reizstromgeräte mit einem Generator zur Erzeugung von Mittelfrequenzströmen
von z. B. 1000 bis 100 000 Hz zur Ausübung physiologischer Wirkungen bekannt. Da
die Wirkungen derartiger Ströme auf die Sensibilität und die Motilität bei Erhöhung
der Frequenz abnehmen, während sie bei einer Erniedrigung derselben zunehmen, und
da außerdem unter sonst gleichen Umständen bei einer gegebenen festen gleichbleibenden
Frequenz die sensitiven und die motorischen Wirkungen infolge einer Gewöhnung rasch
mit der Anwendungsdauer abnehmen und bisweilen nach einigen Minuten vollständig
verschwinden, wird bei derartigen Geräten die Amplitude od.er die Frequenz der Reizströme
periodisch oder sprungweise verändert.
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Demgegenüber ist das erfindungsgemäße Reizstromgerät dadurch gekennzeichnet,
daß der Modulationsgrad der Frequenzmodulation der veränderbaren Grundfrequenz nach
Maßgabe der Annäherung derselben an ihren unteren Grenzwert abnimmt. Hierdurch wird
der zunehmenden Empfindlichkeit der Patienten für niedrigere Frequenzen Rechnung
getragen, wodurch die Behandlung als weniger unangenehm empfunden wird.
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Gemäß einem weiteren Kennzeichen der Erfindung wird diese Veränderung
des Modulationsgrades der Frequenzmodulation dadurch erreicht, daß die Drehkondensatoren,
welche die Frequenzmodulation der durch einen Drebkondensator veränderbaren Grundfrequene
bewirken, zu diesem die Grundfrequenz verändernden Drebkondensator über einen weiteren
Drehkondensator parallel geschaltet sind.
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Da eine verzögerte Gewöhnung auch bei einem gegebenen Typ der Frequenzmodulation
eintritt, ist es bei der erfindungsgemäßen Ausbildung möglich diese Gewöhnung dadurch
zu verringern, daß zwei oder mehrere verschiedene Arten von Modulationen einen der
überlagert werden, deren jede ihre eigenen Ken,ngrößen hinsichtlich der Periodizität
und des Modulationsgrades. hat, was durch Parallelschaltung mehrerer Drebkondensatoren.
zu dem d.ie Grundfrequenz verändernden Drehkondensator über den erwähnten Drehkondensator
erfolgen kann.
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Da Niederfrequenzströme von 50 und 100 Hz ihnen eigentümlicbe physiologische
Wirkungen haben, ist es interessant, diese auszunutzen und den Mittelfrequenzen.
zu üb.erlagern, indem die Mittelfrequenzströme mit einer Niederfrequenz moduliert
werden.
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Hierfürwirderfindungsgemäß in dem Mittelfrequenz -generator die die
Schwingröhre speisende konstante Spannung durch eine pulsierende Spannung ersetzt,
welche durch die Gleichrichtung eines Wechs.elstroms von 50 (oder 60) Hz ohne Siebkreis
oder mit einem bedarfsgemäß durch Veränderung der Werte der Sielbkapazitäten geregelten
Siebkreis erhalten wird.
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Unter diesen Umständen. wird bei Benutzung einer einzigen Halbwelle
der Mittelfrequenzstrom der Stärke nach mit der Frequenz von 50 oder 60 Hz moduliert,
während bei Benutzung der beiden gleichgerichteten Halbwellen der Strom mit der
Frequenz 100 (oder 120) Hz moduliert wird.
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Es kann ferner interessant sein, nach Belieben oder periodisch von
der Modulation von 50 (oder 60) Hz zu der Modulation mit 100 (oder 120) Hz übergehen
zu können, was durch einen von. Hand oder selbsttätig periodisch betätigten Schalter
erfolgen kann, der in den Gleichrichtungskreis ein.er der beiden Halbwellen eingeschaltet
ist.
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Schließlich kann es zweckmäßig sein, den moduliert ten oder nicht
modulierten Mittelfrequenzstrom in der »gleichgerichteten« Form benutzen zu können.
Hierfür wird erfindungsgemäß ein Gleichrichtersystem mit Ventil oder Trockengleichrichter
hinter die obige Vorrichtung oder die obigen Vorrichtungen vor dem Nutzkreis eingeschaltet.
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Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
beispielshalber erläutert, deren einzige Abbildung schematisch ein erfindungsgemäßes
Reizstromgerät zeigt.
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In dieser Zeichnung ist 2 ein Oszillator beliebiger Bauart mit Spule
oder Widerstand, während 3, 4 und 5 einen Verstärker bzw. einen Siebkreis bzw. einen
Gleichrichter ebenfalls bekannter Bauart bezeichnen.
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Der Generator ist bei 6 an das Wechselstromnetz angeschlossen, während
7 und 8 die Anschlußklemmen für denNutzkreis bei derBenutzungeines periodischen
Wechselstroms
bzw. bei der Benutzung eines periodischen gleichrichteten Stroms bedeuten.
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Im Nebenschluß zu den Klemmen des Oszillators liegt zunächst einDrehkondensator9
zur Veränderung der Grundfrequenz, dessen beweglicher Teil von einem Motor mit einer
solchen Geschwindigkeit angetrieben wird, daß der Kapazitätswert von seinem der
größten Frequenz entsprechenden kleinsten Wert in 2, 3, 4... bis 10 Minuten zu einem
der kleinsten Frequenz entsprechenden Höchstwert übergeht.
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Zu diesem die Grundfrequenz verändernden Drehkondensator9 sind nun
erfindungsgemäß weitere Drehkondensatoren 10 und 12 über einen Drehkondensator 13
parallel geschaltet. Durch die Drehkondensatoren 10 und 12 wird die durch den Drehkondensator
9 bestimmte Grundfrequenz moduliert, und zwar infolge der verschiedenen Kenngrößen
der Kondensatoren 10 und 12 in verschiedener Weise.
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Infolge des Vorhandenseins des Drehkondensators 13 kommen aber die
Kondensatoren 10 und 12 je nach der Stellung des Drehkondensators 13 in verschiedener
Weise zur Wirkung. Die Ausbildung wird nun erfindungsgemäß so getroffen, daß der
Modulationsgrad der durch den Kondensator 9 bestimmten Grundfrequenz durch den Kondensator
13 nach Maßgabe der Verkleinerung der Grundfrequenz durch den Kondensator 9 ebenfalls
verkleinert wird.
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An den Klemmen des Siebkreises 4 liegt noch ein veränderlicher Kondensator
14, welcher die Veränderung der Welligkeit des den Generator 2 speisenden Gleichstroms
gestattet, wodurch der von diesem erzeugten Schwingung eine mehr oder weniger große
Niederfrequenzkomponente überlagert werden kann.
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Zu dem gleichen Zweck der Erzeugung einer Niederfrequenzkomponente
sind an dem den Siebkreis 4 und den Generator 2 speisenden Gleichrichter 5 zwei
periodisch betätigte Schalter 15 bzw. 16 vorgesehen, von denen der erste in den
Anodenstromkreis des Gleich-
richters 5 und der zweite in den Heizstromkreis eines
Ventils dieses Gleichrichters eingeschaltet ist.
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Hinter dem Verstärker 3 ist noch ein Gleichrichter 17 mit Entladungsventilen
oder Trockengleichrichtern vorgesehen, welcher den von dem Generator2 und dem Verstärker
3 gelieferten Wechselstrom in einen welligen Gleichstrom umwandelt, welcher an den
Klemmen 8 entnommen werden kann.