DE10357222A1 - Anschlussstutzen für Messgeräte und mit einem solchen Anschlussstutzen versehene Messsonde - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Anschlussstutzen für Messgeräte zur Untersuchung eines in einer Rohrleitung strömenden Fluids, mit einem scheibenförmigen Einbauring (11), der zwei im Wesentlichen planare Stirnflächen (12, 12'), eine äußere Mantelfläche (13) und eine, eine axiale Durchgangsöffnung (15) definierende innere Mantelfläche (14) umfasst, wobei der Einbauring (11) wenigstens eine in die äußere Mantelfläche mündende radiale Bohrung (16) aufweist, an die ein Messgerät anschließbar ist. Die Erfindung betrifft außerdem eine Messsonde mit einem derartigen Messgerät sowie die Verwendung dieser Messsonde in einem Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäurealkylestern durch Umsetzung von (Meth)acrylsäure mit Alkanolen.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Anschlussstutzen für Messgeräte zur Untersuchung eines in einer Rohrleitung strömenden Fluids und eine mit einem solchen Anschlussstutzen versehene Messsonde.
- In zahlreichen industriellen Prozessen, wie beispielsweise in der chemischen Industrie, in der Lebensmittelindustrie oder in der Umwelttechnik, werden Fluide, wie Flüssigkeiten oder Gase, durch häufig sehr komplexe Rohrleitungssysteme gefördert. An vielen Stellen dieser Rohrleitungssysteme ist es beispielsweise aus Gründen der Prozessüberwachung oder -steuerung erforderlich, physikalische oder elektrochemische Parameter der in den Rohrleitungen strömenden Fluide zu bestimmen. Beispielhaft seien die Messung von Temperatur, Druck, Strömungsgeschwindigkeit, pH-Wert oder spektroskopische Untersuchungen genannt.
- Rohrleitungssysteme sind üblicherweise aus kürzeren Rohrsegmenten zusammengesetzt, die über Flanschverbindungen, beispielsweise mittels sogenannter Vorschweißflansche, miteinander verbunden sind. Häufig ist es wegen Änderung der Prozesse, Modernisierung der Prozesssteuerung oder -überwachung oder wegen geänderter Umweltschutzauflagen erforderlich, in vorhandenen Rohrleitungssystemen neue Messstellen zu integrieren. Da die Geometrie des Rohrleitungssystems häufig nicht verändert werden soll, wird üblicherweise ein vorhandenes Rohsegment entfernt und durch ein neues Rohrsegment ersetzt, das im eigentlichen Leitungsverlauf zwar dem ursprünglichen Rohrsegment entspricht, aber darüber hinaus ein kurzes T-förmig abzweigendes Rohrstück aufweist, an dessen Abschlussflansch das jeweils erforderliche Messgerät, beispielsweise eine Temperatursonde oder ein Manometer, angeordnet ist. Mit einem solchen Austausch des ursprünglichen Rohrsegmentes durch ein speziell angefertigtes Messrohrsegment sind nicht nur hohe Herstellungskosten, sondern auch messtechnische Nachteile verbunden. Das abzweigende Rohrstück für den Anschluss eines Messgerätes hat nämlich stets gewisses Totvolumen, was je nach untersuchter Messgröße zu einem entsprechend verzögerten Ansprechverhalten des Messgerätes führen kann. Eine optimierte Prozessüberwachung und -steuerung wird dadurch erschwert.
- Der Erfindung liegt daher das technische Problem zu Grunde, eine Messanordnung zur Bestimmung von physikalischen und elektrochemischen Parametern eines in einer Rohrleitung strömenden Fluids bereitzustellen, das kostengünstig herstellbar ist und mit geringem Arbeitsaufwand ohne Änderung der existierenden Konstruktion in bereits vorhandene Rohrleitungssysteme eingebaut werden kann. Dabei soll das neuartige Messsystem ein schnelles Ansprechen der Messgeräte auf Änderungen der untersuchten Fluidparameter gewährleisten.
- Gelöst wird dieses technische Problem durch Bereitstellung eines neuartigen Anschlussstutzens für Messgeräte, der sich dadurch auszeichnet, dass er zwischen die Verbindungsflansche zweier aneinandergrenzenden Rohrsegmente eines Rohrleitungssystems eingebaut werden kann.
- Gegenstand der Erfindung ist daher ein Anschlussstutzen für Messgeräte zur Untersuchung eines in einer Rohrleitung strömenden Fluids, wobei der Messstutzen einen möglichst dünn ausgebildeten scheibenförmigen Einbauring aufweist, der zwei im Wesentlichen planare Stirnflächen, eine äußere Mantelfläche und eine innere Mantelfläche umfasst, wobei die innere Mantelfläche eine axiale Durchgangsöffnung des Einbaurings definiert, die im eingebauten Zustand im wesentlichen kolinear mit den Durchgangsöffnungen der Verbindungsflansche der angrenzenden Rohrsegmente ausgebildet ist. Der Einbauring des erfindungsgemäßen Anschlussstutzens weist außerdem wenigstens eine in die äußere Mantelfläche mündende radiale Bohrung auf, an die von außen ein Messgerät anschließbar ist.
- Der erfindungsgemäße Anschlussstutzen kann auf Grund seines flachen scheibenförmigen Einbaurings zwischen beliebige Verbindungsflansche eines Rohrleitungssystems integriert werden. Die Geometrie des Rohrleitungssystems ändert sich dabei praktisch nicht. Durch seinen einfachen konstruktiven Aufbau ist der Anschlussstutzen sehr kostengünstig herstellbar und es müssen keine vorhandenen Rohrleitungssegmente ausgetauscht werden. Der Montageaufwand ist nicht höher als bei einem Wechsel der Dichtungen zwischen den Verbindungsflanschen der Rohrsegmente. Herstellungs- und Montagekosten des erfindungsgemäßen Anschlussstutzens betragen typischerweise weniger als ein Viertel der Herstellungs- und Montagekosten des herkömmlichen Austauschrohrsegmentes mit Messabzweigung. Die Montage des erfindungsgemäßen Anschlussstutzens ist sehr schnell möglich, da nur noch ein Teilast der Anlage kurzfristig überbrückt oder abgestellt werden muss und im Gegensatz zum früheren System keine vollständige Abstellung der gesamten Anlage mehr erforderlich ist. Der erfindungsgemäße Anschlussstutzen kann nämlich innerhalb weniger Minuten ohne Schweißarbeiten und ohne umfangreiche Umbauten installiert werden. Im Gegensatz zur früheren Technologie kann daher kein Funkenflug auftreten, so dass auch keine besonderen Maßnahmen zum Explosionsschutz getroffen werden müssen. Wegen des lokal eng begrenzten Eingriffs in die Konstruktion der Anlage kann der Einbau des neuen Anschlussstutzens üblicherweise auch ohne Gerüst und ohne umfangreiche Arbeiten an dem typischerweise vorhandenen Isolationssystem der Rohrleitungen erfolgen.
- Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist außerdem darin zu sehen, dass die Messsonde nicht an ein vorhandenes Rohrsegment angeschweißt wird. Im Betrieb können nämlich aufgrund von plötzlichen Laständerungen, Temperatur- und Druckschwankungen und ähnlichen Einflüssen Rohrschwingungen entstehen, die aufgrund der Hebelwirkung des Messstutzens zu einer starken Belastung solcher Schweißverbindungen, bis hin zum Reißen von Scheißnähten, führen würden. Demgegenüber ist der erfindungsgemäß vorgesehene Einbau des Anschlussstutzens mittels Flanschverbindungen gegenüber dem Auftreten von Rohrschwingungen unkritisch, so dass die Betriebssicherheit der Anlage erhöht ist.
- Vorzugsweise entspricht der Durchmesser der axialen Durchgangsöffnung des Einbaurings im Wesentlichen dem Innendurchmesser der Rohrleitung, wobei je nach Anwendungsfall beispielsweise auch geringfügig größere Durchmesser der Durchgangsöffnung des Einbaurings bevorzugt sein können. So kann beispielsweise bei einem Nenndurchmesser (DN) des Rohrs von 25 mm ein Durchmesser der axialen Durchgangsöffnung des Einbaurings von 29 mm gewählt werden, während beispielsweise bei einem DN 50-Rohr ein Durchmesser der Durchgangsöffnung von 56 mm bevorzugt sein kann.
- Der Einbauring des erfindungsgemäßen Anschlussstutzens kann beispielsweise einen Außendurchmesser aufweisen, der im Wesentlichen dem Außendurchmesser der Verbindungsflansche der benachbarten Rohrsegmente entspricht. In diesem Fall sind in dem Einbauring Bohrung vorgesehen, die eine Durchführung der Verbindungsschrauben der Flansche der Rohrsegmente ermöglichen. Besonders bevorzugt weist der Einbauring aber einen Außendurchmesser auf, der kleiner ist als der Außendurchmesser von zwei aneinandergrenzenden Verbindungsflanschen der Rohrleitung, zwischen denen er eingebaut werden soll, so dass der Einbauring als Vollring ausgebildet sein kann, ohne die Schraubverbindung der Flansche zu stören.
- Der Einbauring des Anschlussstutzens kann aus verschiedensten Materialien bestehen, insbesondere aus solchen Materialien, die gegenüber den in der Rohrleitung geführten Fluiden beständig sind. Bevorzugt besteht der Einbauring des Anschlussstutzens aus einem Edelstahl, wie beispielsweise dem Werkstoff 1.4571 nach DIN 17440 (V4A-Stahl). Der Einbauring kann aber auch aus einem weniger beständigen Material bestehen und auf seiner inneren Mantelfläche mit einer beständigen Schutzschicht, beispielsweise einer Keramikschicht oder einer Emailschicht versehen sein.
- Das anzuschließende Messgerät kann an der Öffnung an der äußeren Mantelfläche des Einbaurings montiert werden, an der die radiale Bohrung in die äußere Mantelfläche mündet. Da der Einbauring aber vorzugsweise einen geringeren Außendurchmesser als die Außendurchmesser der angrenzenden Flansche aufweist, geht die radiale Bohrung an der äußeren Mantelfläche des Einbaurings vorzugsweise in ein Verbindungsrohr über, das beispielsweise radial nach außen über den Rand der angrenzenden Anschlussflansche hinausführt. Vorzugsweise ist das Messgerät an dieses Verbindungsrohr anschließbar. Zu diesem Zweck kann das Anschlussrohr an seinem freien Ende beispielsweise einen Gewindeanschluss oder in einen Schneidringanschluss ausweisen. Der Einbauring kann dann besonders schmal ausgeführt werden, so dass praktisch keine Beeinträchtigung der Geometrie des Rohrleitungssystems durch den Einbau des erfindungsgemäßen Anschlussstutzens gegeben ist. Vorzugsweise beträgt die axiale Länge des Einbaurings, also die Länge in Strömungsrichtung des Fluids, weniger als 20 mm, besonders bevorzugt weniger als 15 mm und ganz besonders bevorzugt weniger als 10 mm.
- Die Ausgestaltung der radialen Bohrung des Einbaurings wird bevorzugt in Abhängigkeit von der zu messenden Größe gewählt. Für Druckmessungen sieht man vorteilhaft vor, dass die radiale Bohrung in die innere Mantelfläche des Einbaurings mündet, so dass die Bohrung unmittelbar mit der axialen Durchgangsöffnung kommuniziert, die im eingebauten Zustand des Anschlussstutzens von dem zu untersuchenden Fluid durchströmt wird. Für optische Untersuchungen kann die Mündung der radialen Bohrung in die innere Mantelfläche aber beispielsweise auch durch ein transparentes Fenster, beispielsweise ein Quarzfenster verschlossen sein. Die Bohrung kann auch so ausgestaltet sein, dass ein in die Bohrung eingesetzter Messkopf des Messgerätes bündig mit der inneren Mantelfläche des Einbaurings abschließt.
- Gemäß einer anderen Variante des erfindungsgemäßen Anschlussstutzens kommuniziert die radiale Bohrung nicht mit der axialen Durchgangsöffnung. Beispielsweise kann man vorsehen, dass die radiale Bohrung in einen von der inneren Mantelfläche des Einbaurings ausgehenden, in die axiale Durchgangsöffnung ragenden Vorsprung mündet. Dieser Vorsprung wird dann im Betrieb von dem zu untersuchenden Fluid umströmt, so dass sich eine solche Ausführungsform beispielsweise zur Temperaturmessung besonders eignet. Dazu wird eine Temperatursonde in die radiale Bohrung eingesetzt und bis in den Vorsprung geführt. Die Temperatursonde steht in diesem Fall lediglich mit dem beispielsweise aus Edelstahl bestehenden Vorsprung in Kontakt und muss selbst nicht aus einem gegenüber dem zu untersuchenden Fluid beständigen Material bestehen.
- Die Flansche des Einbaurings sind vorzugsweise gemäß den in DIN EN 1092-1 beschriebenen Dichtformen ausgelegt. Besonders bevorzugt ist hier die "Dichtleiste Form C" der Norm. In den planaren Stirnflächen des Einbaurings, die im eingebauten Zustand mit den Verbindungsflanschen der aneinandergrenzenden Rohrsegmente in Kontakt stehen, können aber auch kreisförmige Nuten ausgespart sein, die einen oder mehrere Dichtungsringe enthalten.
- Gegenstand der Erfindung ist außerdem eine Messsonde, die ein Messgerät umfasst, das an einen erfindungsgemäßen Anschlussstutzen angeschlossen ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Messgerät ein Druckmesser, beispielsweise ein Manometer, oder ein Temperaturmesser. Im Fall eines Temperaturmessers kann die axiale Länge des Einbaurings besonders gering sein und weniger als 10 mm, beispielsweise ca. 8 mm betragen. Im Fall eine Druckmessers liegt die bevorzugte axiale Länge des Einbaurings im Bereich von 10 bis 12 mm.
- Die Erfindung kann in unterschiedlichsten Verfahren der industriellen Chemie eingesetzt werden, beispielsweise zur Herstellung von Weichmachern, Lösemitteln, Katalysatoren, Aminen, Diolen, Carbonsäuren, Carboxi- und Farbstoffzwischenprodukten, Tensiden, Polymeren, Komplexbildnern, Wachsen, Bioziden, Galvanochemikalien, Dispergiermitteln, Betonverflüssiger, Kfz-Chemikalien, Kraft- und Schmierstoffadditive, Alkylenoxide, Glykole, Pigmenten, Farben, Lacken und vielen anderen Produkten.
- Besonders vorteilhaft wird der erfindungsgemäße Anschlussstutzen und die damit versehene erfindungsgemäße Messsonde aber eingesetzt bei Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäurealkylestern durch Umsetzung von (Meth)acrylsäure mit Alkanolen, insbesondere mit 1 bis 8 C-Atomen aufweisenden einwertigen Alkanolen. Der Begriff (Meth)acrylsäure bezeichnet dabei in an sich bekannter Weise Acryl- oder Methacrylsäure. Alkylester der (Meth)acrylsäure sind allgemein bekannt und beispielsweise als Ausgangsmonomere zur Herstellung wässriger Polymerdispersionen von Bedeutung, die z. B. als Klebstoffe Verwendung finden. Ein derartiges Verfahren mit weiteren Nachweisen zum Stand der Technik bei der Herstellung von (Meth)acrylsäurealkylestern ist beispielsweise in dem Patent
US 5,883,288 der Anmelderin beschrieben. Es handelt sich dabei um typische Gleichgewichtsreaktionen, bei denen der Umsetzungsgrad der (Meth)acrylsäure und des jeweiligen Alkanols zum entsprechenden Ester durch die Gleichgewichtslage begrenzt ist. Dies hat zur Folge, dass für eine wirtschaftliche Verfahrensführung einerseits das Veresterungswasser zur Gleichgewichtsverschiebung zugunsten des gebildeten Esters aus der Reaktionszone entfernt werden muss und andererseits die nicht umgesetzten Ausgangstoffe vom gebildeten Ester abgetrennt und in die Reaktionszone zurückgeführt werden müssen. Die Gewinnung des Reinesters aus dem aus der Reaktionszone abgeführten Reaktionsgemisch erfolgt üblicherweise mit Hilfe von mehreren Rektifikationskolonnen und Destillationseinheiten. Die gesamte Anlage aus Veresterungsreaktor, Rektifikationskolonnen, Destillationseinheiten, Verdampfern, Kondensatoren, Phasenscheidern, Pumpen usw. ist über zahlreiche Abzug-, Rücklauf- und Transportleitungen miteinander verbunden, in denen wichtige Prozessgrößen, wie Druck- und Temperatur kontinuierlich überwacht werden müssen. Da (Meth)acrylsäure und ihre Ester bekanntlich zur Polymerisation neigen, besteht die Gefahr, dass durch die Anschlussleitungen von Messgeräten Toträume gebildet werden, die durch die unerwünschten Polymerisate schnell zugesetzt werden. Wegen der Vermeidung von Toträumen in den Leitungssystemen erweist sich daher der Einsatz des erfindungsgemäßen Anschlussstutzen und die damit versehene Messsonde in solchen Verfahren als ein besonderer Vorteil. - Gegenstand der Erfindung ist daher auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Messsonde in einem Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäurealkylestern durch Umsetzung von (Meth)acrylsäure mit Alkanolen.
- Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf ein in der beigefügten Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel näher erläutert.
- In den Zeichnungen zeigen
-
1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anschlussstutzens mit durchgehender radialer Bohrung; -
2 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anschlussstutzens mit durch gehender radialer Bohrung; -
3 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anschlussstutzens mit einem in die Durchgangsöffnung ragenden Vorsprung; -
4 einen Schnitt durch den Anschlussstutzen der3 entlang der Linie IV-IV; -
5 einen zwischen zwei Verbindungsflansche zweier benachbarter Rohrsegment eingebauten erfindungsgemäßen Anschlussstutzen; -
6 einen Versuchsaufbau, der eine Messsonde des Standes der Technik und eine erfindungsgemäße Messsonde zeigt; und -
7 eine Schaubild das den mit den Messsonden der6 gemessenen Temperaturverlauf nach einem Temperatursprung zeigt. - Bezugnehmend auf
1 erkennt man eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anschlussstutzens für Messgeräte zur Untersuchung eines in einer Rohrleitung strömenden Fluids. Der Anschlussstutzen10 der1 weist einen scheibenförmigen Einbauring11 auf, der eine im Wesentlichen planare Stirnfläche12 besitzt. Die in der Aufsicht der1 nicht erkennbare, der Stirnfläche12 gegenüberliegende Stirnfläche12' (siehe4 ) ist ebenfalls planar ausgebildet. Der Einbauring11 weist eine äußere Mantelfläche13 und eine innere Mantelfläche14 auf, wobei die innere Mantelfläche14 eine axiale Durchgangsöffnung15 begrenzt, in der im eingebauten Zustand das zu untersuchende Fluid strömt. In dem Einbauring11 ist eine Bohrung16 ausgespart, welche bei den Varianten der1 und2 in die innere Mantelfläche14 mündet. Die radiale Bohrung16 geht an der äußeren Mantelfläche13 in ein Verbindungsrohr17 über, das mit einem Gewindekopf18 zum Anschluss eines in1 nicht dargestellten Messgerätes versehen ist. Die radiale Bohrung16 stellt damit eine kommunizierende Verbindung von dem am Gewindekopf18 angeschlossenen Messgerät zu der im Betrieb von dem zu untersuchenden Fluid durchströmten axialen Durchgangsöffnung15 bereit. Je nach Erfordernissen kann, wie bei der in1 dargestellten Ausführungsform, zur Vermeidung statischer Aufladungen an den Einbauring11 eine metallische Erdungsfahne19 angeschlossen werden. -
2 zeigt eine Variante des Anschlussstutzens der1 , wobei Bauelemente, welche dieselbe oder eine entsprechende Funktion wie Bauelemente der Variante der1 erfüllen, mit denselben Bezugsziffern bezeichnet sind. Der in2 dargestellte Anschlussstutzen20 unterscheidet sich von dem in1 dargestellten Anschlussstutzen10 lediglich durch die Ausbildung des Verbindungsrohrs17 , welches in2 nicht mit einem Gewindekopf sondern lediglich mit einer Einsteckhülse21 versehen ist. Auch die Variante der2 eignet sich insbesondere zum Anschluss eines Druck messgerätes. In die in die Durchgangsöffnung15 mündende Bohrung16 könnte jedoch beispielsweise auch eine faseroptische Sonde eingesetzt werden, deren Messfenster im eingebauten Zustand bündig mit der inneren Mantelfläche14 abschließt. -
3 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anschlussstutzens, die insbesondere für den Einsatz als Temperaturmesssonde geeignet ist. Bauelemente, die den bereits im Zusammenhang mit der Ausführungsform der1 beschriebenen Bauelementen entsprechen sind wiederum mit denselben Bezugsziffern wie in1 bezeichnet. Der Anschlussstutzen30 der3 unterscheidet sich von den in den1 und2 dargestellten Ausführungsformen insbesondere dadurch, dass die radiale Bohrung16 nicht in die innere Mantelfläche14 des Einbaurings11 mündet. Vielmehr ist an der inneren Mantelfläche14 ein in die axiale Durchgangsöffnung15 ragender Vorsprung31 vorgesehen, in den die radiale Bohrung16 als Blindbohrung mündet. In einer solchen Anordnung wird der Vorsprung31 im Betrieb von dem die axiale Durchgangsöffnung15 durchströmenden Fluid umspült und nimmt rasch die Temperatur des Fluids an. Daher eignet sich diese Variante insbesondere zur Temperaturmessung, wobei man in die radiale Bohrung16 eine Temperatursonde einführen kann, die im unteren Bereich32 der radialen Bohrung16 mit dem Vorsprung31 in thermischem Kontakt steht. -
4 zeigt einen Schnitt entlang der Linie IV-IV der3 . Die axiale Länge L des Einbaurings wird so schmal wie möglich gewählt, so dass durch dem Einbau des erfindungsgemäßen Anschlussstutzen praktisch keine Veränderung der Geometrie des Rohrleitungssystems stattfindet. - In
5 ist schließlich der Anschlussstutzen10 der1 schematisch im eingebauten Zustand dargestellt. Man erkennt in5 zwei aneinandergrenzende Rohrleitungssegmente40 ,50 , die durch Verbindungsflansche41 ,51 miteinander verbunden sind. Zwischen die Verbindungsflansche41 ,51 ist der erfindungsgemäße Anschlussstutzen10 eingebaut. Durch die minimale axiale Ausdehnung des Einbaurings11 des Anschlussstutzens10 ändert sich die ursprüngliche Geometrie des Rohrleitungssystems durch den Einbau des Anschlussstutzens praktisch nicht. - In
6 ist ein schematischer Versuchsaufbau gezeigt, in welchem die Temperatur eines in einer Rohrleitung strömenden Fluids über Temperatursonden M1 und M2 ermittelt wird. Die Temperatursonde M1 ist gemäß Stand der Technik an einem T-förmig abzweigenden Messrohr angeflanscht, während die Temperatursonde M2 über einen erfindungsgemäßen Anschlussstutzen (vergleiche3 ) zwischen den Flanschen zweier Rohrsegmente montiert ist. Über Zufuhrleitungen kann wahlweise Wasser W mit einer Temperatur von 10 °C oder Wasserdampf D mit einer Temperatur von 100 °C in die Rohrleitung geführt werden. Als Temperatursensoren werden jeweils Kopf-Messumformer von Typ TR01 der Fa. Sensycon eingesetzt, die von Speisegeräten vom Typ CSOC 420 der Fa. Hartmann & Braun versorgt wurden. -
7 zeigt eine Schaubild, in welchem die zeitliche Entwicklung der an den Messstellen M1 und M2 der6 gemessenen Temperaturen nach einem Wechsel von Wasser auf Wasserdampf dargestellt ist. Man erkennt, dass die erfindungsgemäße Anordnung (Kurve M2) wesentlich schneller auf Temperaturänderungen anspricht, während an der Messstelle M1 nach Stand der Technik aufgrund des Totvolumens in dem zur Messstelle abzweigenden Rohrstück lediglich ein verzögertes Ansprechverhalten registriert wird.
Claims (11)
- Anschlussstutzen für Messgeräte zur Untersuchung eines in einer Rohrleitung strömenden Fluids, mit einem scheibenförmigen Einbauring (
11 ), der zwei im wesentlichen planare Stirnflächen (12 ,12' ), eine äußere Mantelfläche (13 ) und eine, eine axiale Durchgangsöffnung (15 ) definierende innere Mantelfläche (14 ) umfasst, wobei der Einbauring (11 ) wenigstens eine in die äußere Mantelfläche mündende radiale Bohrung (16 ) aufweist, an die ein Messgerät anschließbar ist. - Anschlussstutzen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der axialen Durchgangsöffnung (
15 ) des Einbaurings (11 ) im wesentlichen dem Innendurchmesser der Rohrleitung entspricht. - Anschlussstutzen gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einbauring (
11 ) einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner ist als der Außendurchmesser der beiden Verbindungsflansche der aneinandergrenzenden Rohrleitungssegmente, zwischen denen der Einbauring (11 ) monierbar ist. - Anschlussstutzen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Bohrung (
16 ) an der äußeren Mantelfläche (13 ) des Einbaurings (11 ) in ein Verbindungsrohr (17 ) übergeht. - Anschlussstutzen gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Messgerät an das Verbindungsrohr (
11 ) anschließbar ist. - Anschlussstutzen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Bohrung (
16 ) in die innere Mantelfläche (14 ) des Einbaurings (11 ) mündet. - Anschlussstutzen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Bohrung (
16 ) in einen von der inneren Mantelfläche (14 ) des Einbaurings (11 ) ausgehenden, in die axiale Durchgangsöffnung (15 ) ragenden Vorsprung (31 ) mündet. - Anschlussstutzen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Länge (L) des Einbaurings weniger als 20 mm, bevorzugt weniger als 15 mm und besonders bevorzugt weniger als 10 mm beträgt.
- Messsonde mit einem Messgerät, das an einen Anschlussstutzen nach einem der Ansprüche 1 bis 8 angeschlossen ist.
- Messsonde nach Anspruch 9, wobei das Messgerät ein Druckmesser oder ein Temperaturmesser.
- Verwendung der Messsonde nach einem der Ansprüche 8 oder 9 in einem Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäurealkylestern durch Umsetzung von (Meth)acrylsäure mit Alkanolen.
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