DE2639533B2 - Druckprobe-Stopfen für eine Rohrleitung - Google Patents
Druckprobe-Stopfen für eine RohrleitungInfo
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Description
25
Die Entwicklungen auf zahlreichen technischen Gebieten haben eine Tendenz zur bevorzugten
Verwendung von Hochdruckanlagen gezeigt. Dampferzeuger, Kraftwerkskessel und Chemiereaktoren sind
nur einige der Gebiete, auf denen Hochdruckmedien eingesetzt werden. Werkstoffe mit erhöhter Zugfestigkeit
haben die Tendenz zum Hochdruckbetrieb gefördert. Vom praktischen Gesichtspunkt aus ist die
Festigkeit irgendeiner Mediumdruckleitung oder eines Mediumdruckbehälters durch die Festigkeit der
Schweißnaht oder der Verbindungsteile begrenzt, die die Bauteile verbinden, um das System, das Rohr oder
dergleichen zu bilden. In dieser Beziehung sind zahlreiche Sicherheitsvorschriften und -verfahren veröffentlicht
worden, um die Druckleitungen oder dergleichen zu prüfen. In solchen Fällen werden die
Prüfungen gewöhnlich bei Drücken durchgeführt, die mindestens mit denjenigen vergleichbar sind, bei denen
die Leitung eingesetzt wird.
Eine übliche Verfahrensweise bei der Prüfung einer Druckleitung besteht darin, die Leitung als ein Gehäuse
für einen Druckprobe-Stopfen oder eine Vorrichtung dieser Art zu verwenden. Im allgemeinen wird der
Probestopfen an das Rohr geschweißt und kann nach der Probe abgetrennt werden. Eine Nachbearbeitung
der Leitungen ist oft erforderlich, bevor sie zum Versand gebracht werden können.
Es ist auch bereits eine Rohr-Test-Maschine bekannt bei der eine Rohrleitung auf Risse untersucht werden
kann und bei welcher das zu untersuchende Rohr in die Maschine eingefügt wird (US-PS 26 10 651).
Es ist weiterhin eine hydrostatische Prüfvorrichtung bekanntgeworden, die es ermöglicht, die garantierten
minimalen Fließgrenzwerie zu ermitteln, wie sie für Erdölrohre wichtig sind, die aus einer Platte gebildet
werden, die zu einem rohrförmigem Teil gewalzt und entlang einer Längsnaht geschweißt sind (DT-OS
16 48 679). Dabei wird bereits ein Durchgang offenbart, der in den Ringraum eines Prüfkopfes führt und durch b5
den der für die Prüfung erforderliche hydrostatische Druck aufgebaut wird.
Die Erfindung befaßt sich mit Rohren größerer Länge, die in einer Rührtrommel, einem Sammler oder
dgl. einzuschweißen oder bereits eingeschweißt sind.
Die Erfindung geht aus von einem Druckprobe-Stopfen entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wasserdruck-Probestopfen zu schaffen, dessen Verwendung
und Entfernung keine Nachbearbeitung der Leitung erforderlich macht, auf metallbearbeitende
Vorgänge verzichtet werden kann und der wieder verwendbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Klebstoff durch einen ersten, in die Ringkammer
führenden Kanal eingespritzt wird und ein zweiter Kanal vorgesehen ist, über den die Luft aus der
Ringkammer entweichen kann. Dabei setzt sich der Klebstoff in dem Grenzlinienbereich zwischen dem
Außenumfang des Stopfens und der Innenfläche des Rohres ab, in das der Stopfen eingesetzt worden ist.
Dabei halten nach einer vorteilhaften Weiterbildung Zentriervorrichtungen den Stopfen in seiner Lage, so
daß er im wesentlichen koaxial zur Leitung angeordnet ist; sie dienen auch als Sperren, um den Klebstoff in dem
gewünschten Raum zu halten. Dem Klebstoff wird die Gelegenheit zur Aushärtung gegeben, um einen
druckmediumdichten Abschluß zu bilden. Nachdem das Rohr geprüft worden ist, wird die Einrichtung erwärmt,
um die Klebstoffbindung aufzuweichen, und dann wird der Stopfen entfernt, ohne daß es notwendig ist, auf
metallbearbeitende Vorgänge zurückzugreifen, bzw. ohne eine Leitungsbeschädigung, die eine Nachbearbeitung
erforderlich machen würde.
Ein die Erfindung erläuterndes Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt mit einem Probestopfen mit eingesetzter Klebstoffeinspritzdüse, wobei der Probestopfen
sich in einem Leitungsstück für die Prüfung befindet,
F i g. 2 eine Endansicht des Probestopfens jedoch mit ausgebauter Klebstoffeinspritzdüse und
F i g. 3 eine Anordnung für die Verwendung eines Probestopfens bei der Prüfung eines Leitungsstücks.
F i g. 1 zeigt im allgemeinen ein Leitungsstück 10 mit eingesetztem Druckwasserprobestopfen 12, der für
Betriebsverhältnisse ausgelegt werden kann, die von einem im wesentlichen Vollvakuumzustand bis zu etwa
700 bar Überdruck einschließlich reichen.
Der Prüfstopfen 12 ist in dem Zustand gezeigt, in dem
er in den Innendurchmesser des Leitungsstücks 10 eingesetzt ist; der Stopfen hat ein solches Maß, daß er
eng mit der Innenwand 40 des Leitungsstücks 10 in Berührung bleibt. Der Stopfen 12 umfaßt einen Körper
14, der mittig zur Stopfenkonstruktion angeordnet ist und eine Kante einer jeden der O-Ring-Aussparungers
16 und 18 mit den O-Ring-Lagerflächen 20 bzw. 22 bildet. Jede der O-Ring-Aussparungen 16 und 18 wird
durch eine Innenlippe 24 und eine Außenlippe 26 vervollständigt. Ein Flansch 28 ist bündig zur Außenlippe
26 angeordnet. Der Körper 14, die Innen- und Außenlippen 24 und 26, die Lagerflächen 20 und 22
sowie der Flansch 28 stehen alle in koaxialer Beziehung zueinander. Der Stopfen 12 ist sowohl mit einem
Innenkanal 30 für die Einführung des Klebstoffs als auch mit einem inneren Luft- oder Gas-Abzugskanal 32
versehen; beide liegen in einem spitzen Winkel zu einer gemeinsamen Längsachse des Probestopfens 12 und der
Leitung 10. Dargestellt ist auch eine Durchführung 34, in die eine Druckmeßvorrichtung oder ein Entwässerungs-
ventil (nicht dargestellt) eingebaut werden kann. Die
vorderen und rückwärtigen O-Ringe 36 und 38, von denen nur ein Teil in F i g. I dargestellt ist, ruhen auf
Lagerflächen 20 und 22; sie wirken gemeinsam mit der Außenfläche des Körpers 14 und der Innenfläche 40 der
Leitung 10, um eine Ringkammer 4-2 zu bilden, die
koaxial zum Körper 14 angeordnet ist. Der Klebstoffkanal 30 und der Luft-Abzugskanal 32 schaffen einen
Zugang zu der Kammer 42, wenn sich der Stopfen 12 in
der Leitung 10 befindet. Die O-Ringe 36 und 38 dienen dazu, einen stoffdichten Abschluß zu bilden, um die
Kammer 42 starr festzulegen; gleichzeitig dienen sie auch als Zentrierung für den Stopfen 12. Fig. 1 zeigt
auch die Anordnung der Klebstoff-Einspritzdüse 44, wenn sie sich in Betriebsstellung mit dem Stopfen 12
befindet. Die Einspritzdüse ist eine einfache röhrenförmige Vorrichtung, die mit der Zuführung eines
Klebstoffs verbunden ist, welcher unter Druck fließt.
Fig.2, die eine Ansicht des Stopfens 12 entlang der
rechten Seite der Fig. 1 darstellt, zeigt Jen Stopfen ohne die Einspritzdüse 44. Man kann erkennen, daß der
Flansch 28 keine echte Kreisform hat, sondern mit geraden Kanten 46 und 48 versehen ist, die zueinander
parallel liegen. Der Eintritt 50 in den Kanal 30 und der Austritt 52 aus dem Luftabzugskanal 32 sind deutlich zu
erkennen; man wird feststellen, daß sie in bezug auf die vertikale Achse des Flansches 28 mittig angeordnet sind.
Die öffnung 54 ist vorzugsweise zum Teil mit einem Gewinde 56 versehen und stellt den Eintritt in die
Durchführung 34 dar, die längs durch die Vorrichtung verläuft und zu dem Bereich des Mediums innerhalb der
Leitung 10 führt. Wie man der Darstellung weiter entnehmen kann, können diese öffnung und die
Durchführung geringfügig aus der vertikalen Achse versetzt sein, jedoch verläuft die Durchführung
vorzugsweise parallel zur Längsachse des Stopfens 12.
F i g. 3 zeigt den Probestopfen 12 und die Anordnung der Apparatur für die Prüfung eines Leitungsstücks 10.
Der Probestopfen 12 kann auf folgende Weise eingesetzt werden: Die Innen- und die Stirnkante der
Leitung t0 werden gereinigt, um die Fremdkörper zu entfernen. Der Probestopfen wird auf eine Temperatur
vorgewärmt, die mit dem zu verwendenden Klebstoff vereinbar ist; mit den eingebauten O-Ringen 36 und 38
wird dann der Stopfen in die Leitung 10 eingesetzt. Die O-Ringe, die vorzugsweise aus einem Fluorkohlenstoffmaterial
bestehen, dienen dazu, den Stopf°n in der
Leitung zu zentrieren und den Klebstoff innerhalb eines bestimmten gewünschten Bereichs tu halten. Der
Klebstoff wird mit etwa 1,5 bar in die Kammer 42 über den Klebstoff kanal 30 eingespritzt. Die Kammer wird
aus dem Umfang des Stopfenkörpers 14, den O-Ring 36 und 38 sowie aus der Innenwand 40 der Leitung 10
gebildet. Der unter Druck stehende Klebstoff treibt die Luft aus der Kammer 42 heraus; die über den
Luftabzugskanal 32 austritt. Der ganze Stopfen wird dann gedreht, um den Klebstoff gleichmäßig zu
verteilen. Eine ausreichende Zeit wird eingeräumt, damit der betreffende Klebstoff härten kann und somit
eine starke, fehlerlose Bindung zwischen dem Stopfenkörper 14 und der Innenwand 40 der Leitung 10 bildet.
Nach der Herstellung der Bindung wird Medium über die Pumpe 58, die Leitung 60 und die Durchführung 34 in
die Leitung 10 gepumpt. Ein Druckmesser 62 befindet sich in der Leitung 60, so daß der Druck des Mediums
angezeigt wird. Das entgegengesetzte Ende des Leitungsstücks 10 kann einen Blindnippel oder einen
Blindflansch haben oder mit einem Stopfen versehen werden, der gleich dem Stopfen 12 ist. Das Entwässerungsventil
64 wird geöffnet,, um die Luft entweichen zu lassen, und bleibt offen, bis ein starker Strom des
Mediums allein austritt. Dann wird das Ventil 64 geschlossen und die Pumpe 58 verleiht dem Medium
einen geeigneten Druck je nach den Prüfkriterien. Nach der Probe kann das Medium durch Freigabe des Ventils
64 ablaufen.
Im Anschluß an die Probe wird die Einrichtung gleichmäßig auf etwa 260°C erwärmt und durch Greifer
entfernt, die die linearen Kanten des Stopfenflansches 28 erfassen. Der Stopfen wird dann durch konventionelle
Mittel weiter gekühlt; nachdem er durch Verwendung eines geeigneten Lösemittels gereinigt worden ist, kann
er wieder zum Einsatz kommen.
Bei der Erprobung des oben beschriebenen Stopfens, der ursprünglich für einen Mediumdruck von 700 bar
ausgelegt war, wurde festgestellt, daß man gewisse Vorteile dadurch erzielt, daß man den Stopfen
vorwärmt, bevor er in das Leitungsstück 10 eingesetzt wird. Eine solche Vorwärmung führte dazu, daß der
Klebstoff leichter floß und schneller härtete, wodurch die Festigkeit der Bindung früher erreicht wurde. Der
zum Einsatz gekommene Klebstoff war in der hitzehärtbaren Zweikomponentenausführung auf Epoxydbasis.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Druckprobe-Stopfen für eine Rohrleitung die unter Druck zu prüfen ist, mit einem Stopfenkörper,
der Kanäle besitzt sowie mit Zentriervorrichtungen, die in Verbindung mit dem Stopfenkörper so
angeordnet sind, daß sie, der Außenumfang des Stopfenköpers und die Innenwand des Leitungsstücks eine Ringkammer bilden, gekennzeich- '"
net durch einen ersten, in die Ringkammer (42) führenden Kanal (30) für die Einspritzung eines
Klebstoffs und einen zweiten Kanal (32), über den die Luft aus der Ringkammer (42) entweichen kann.
2. Druckprobe-Stopfen nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentriervorrichtung Aussparungen
(20, 22) umfaßt, die in dem Stopfenkörper (14) an seinen gegenüberliegenden Enden ausgebildet
sind, wobei O-Ringe (16, 18) aus einem elastischen Material in die Aussparungen so
eingesetzt sind, daß sie die Innenwand der Leitung (10) berühren.
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