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Der
Erfindungsvorschlag bezieht sich auf einen Spenderbehälter für rollenförmiges Kunststoff- bzw.
andere Verbrauchsmaterialien im Bereich Haushalt, Gastronomie oder
in der Verpackungsindustrie.
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Es
ist gemeinhin üblich,
Haushaltsfolie wie Frischhaltefolie, Alufolie oder auch Backpapier (nachfolgend
nur Folie genannt) in einer Pappschachtel zu verkaufen, die beispielsweise,
wie in
DE 29520084
U1 und
CA
2340574 A1 beschrieben, über eine auf der Außenseite
liegende Abreißkante
verfügt.
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Des
Weiteren gibt es Vorrichtungen zur festen Montage, beispielsweise
an einer Wand, oder mit festem Stand, die zum Abtrennen entweder
auch mit einer scharten Kante, oder wie beispielsweise in
DE 4308135 C2 beschrieben
mit einem Schneidschieber ausgestattet sind.
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Die
Druckschrift
CH 639915
A5 beschreibt ein Spendergehäuse für eine Bandrolle, bei der in
einem flachen Schlitzkanal eine messerscharfe Abreißkante so
angebracht ist, dass ein Benutzer gegen eine unerwünschte Berührung geschützt ist.
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Die
Druckschrift
DE 3779925
T2 schließlich beschreibt
einen Spender für
Material in Band- bzw. Rollenform, das eine Vorrichtung zur Herausführung besitzt,
in einer eingelassenen Zone geschützt abtrennen kann und bei
dem das Endstück
von einem Benutzter ohne Schwierigkeiten gefaßt bzw. wieder aufgegriffen
werden kann.
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Nachteile des Standes
der Technik:
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Nachteilig
an handelsüblichen
Pappschachteln, wie in
DE
29520084 U1 und
CA
2340574 A1 beschrieben, ist, dass eine saubere Abtrennung
der Folie nicht gewährleistet
werden kann oder gar nicht möglich
ist. Zum Abreißen
muss die Folie bei diesen Verpackungen über die Abreißkante gezogen
werden. Da in einer Hand die Schachtel gehalten werden muss, kann
nur mit einer Hand an der Folie gezogen werden, was den Nachteil
hat, dass durch die im Vergleich zur Folie relativ geringe Breite
der Hand, über die
Folienbreite sehr verschieden starke Zugspannungen übertragen
werden. Dies hat zur Folge, dass die Folie ungleichmäßig abgetrennt
wird oder sich verformt und anschließend zurückschnallst, was dann oft ein
Verkrüppeln
und Verkleben der Folie zur Folge hat. Des Weiteren deformieren
sich derartige Pappschachteln beim Abreißen leicht oder reißen sogar
ein. Ein weiterer Nachteil ist, dass diese Pappschachteln nicht
wieder verwendbar sind und so unnötigen Müll darstellen. Die außen liegende
Abreißkante
kann zudem leicht zu Verletzungen führen. Fest montierbare Vorrichtungen,
wie beispielsweise in
DE
4308135 C2 beschrieben, haben den Nachteil, dass es einen
erhöhten
Aufwand vom Kauf bis zur Benutzung erfordert, der potentielle Kunden
vom Kauf abhalten könnte.
Unvorteilhaft sind außerdem der
erforderliche Platz an der Wand, sowie die ununterbrochene Bereitstellung
eines in den meisten Haushalten eher selten verwendeten Gegenstandes.
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Vorrichtungen,
die durch ihr Eigengewicht einen festen Stand haben und den zum
Abtrennen benötigten
Widerstand aufbringen können,
müssen
entsprechend groß und
schwer sein und sind somit nicht leicht verstaubar.
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Die
in Druckschrift
CH 639915
A5 beschriebene Erfindung hat zum einen auch den Nachteil, dass
die Folie nicht aktiv getrennt wird, sondern über eine Schneide gezogen werden
muss, was wieder eine ungleichmäßige Spannungsverteilung über den Folienquerschnitt
zur Folge hat. Zum anderen gestaltet sich ein Nachziehen der Folie über die
beschriebene Ausnehmung als schwierig, da die Folie auf diese Art
nicht greifbar ist, sondern nur über
Reibung verschoben werden kann, was den Nachteil hat, dass die Folie
auch Reibung an der Unterseite hat und das Nachziehen so erschwert
wird. Zudem kann auf diese Art nicht sicher gestellt werden, dass
der Benutzer nicht mit der Schneide in Berührung kommt.
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Der
unter
DE 3779925 T2 beschriebene Spender
ist auf Grund seiner großen
Teilezahl und des komplizierten Mechanismus relativ teuer in der Herstellung.
Des weiteren hat er den Nachteil, dass er zum Abtrennen auf eine
ebene Unterlage gestellt werden muss, da mit einer Hand die Folie
gehalten und mit der anderen der Mechanismus betätigt werden muss.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine einfache Vorrichtung zum sauberen Abtrennen
von Folien oder allgemein von bahnförmigem Material zu schaffen,
die alle Nachteile des Standes der Technik in einer Vorrichtung
löst.
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Die
Vorrichtung soll es ermöglichen
die Bahn gerade und gleichmäßig abzutrennen,
ohne sie hierbei zu falten und zusammen zu kleben. Hierfür muss die
Folie durch einen Schnitt oder eine Perforierung getrennt werden,
da bei Vorrichtungen, wie unter
DE 29520084 U1 ,
CA 2340574 A1 oder
CH 639915 A5 beschrieben,
das ziehen der Folie über
eine Abreißkante
und die dadurch entstehende Dehnung der Folie, immer einen unsauberen
Schnitt zur Folge hat und der ruckartigen Abbau der Dehnung oft
zum verkleben der Folie führt.
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Außerdem soll
verhindert werden, dass man sich an einer scharten Kante schneiden
kann.
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Die
Vorrichtung soll sich durch den Abtrennvorgang nicht dauerhaft deformieren.
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Aus ökologischen
und wirtschaftlichen Gründen
soll die Vorrichtung wieder verwendbar sein. Somit muss nach einer
einmaligen Anschaffung nur noch die Folienrolle, bei der die äußerste Wicklung selbst
die Verpackung darstellen kann, gekauft werden.
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Des
weiteren muss eine derartige Vorrichtung kostengünstig zu fertigen und damit
anzubieten sein um vom Endverbraucher angenommen zu werden Die Vorrichtung
soll einfach zu bedienen und frei handhabbar sein, so dass man sie
für das
Abtrennen weder auf einen Untergrund stellen noch an einer Wand
befestigen muss.
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Lösung der Aufgabe:
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Die
erfindungsgemäße Schneid-
oder Perforiervorrichtung sieht zwei längsgeschnittene Hohlzylinder
vor, die über
ein Scharnier oder Gelenk beweglich miteinander verbunden einen
Spalt offen lassen und federnd zusammen gedrückt werden können. Im Bereich
des Spaltes, durch den das abzutrennende Material geführt wird,
ist eine Messerschneide versenkt angeordnet. Durch Zusammendrücken der Vorrichtung
wird die Messerschneide durch das abzutrennende Material gestochen
und greift in die Vertiefungen des der Messerschneide gegenüberliegenden
Hohlzylinders. Durch diesen Vorgang wird das bahnförmige Material
abgetrennt oder so stark perforiert, dass es sehr leicht abzutrennen
ist.
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Vorteile der Erfindung:
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Die
Erfindung vereint folgende Vorteile in einer Vorrichtung:
- – Gleichmäßige Abtrennung
- – Kein
zusammenfalten und verkleben der Folie
- – Minimierung
der Verletzungsgefahr
- – Keine
bleibende Deformierung der Vorrichtung bei Benutzung
- – Ökologisch,
da wieder verwendbar
- – Sehr
kostengünstig
herstellbar
- – Keine
feste Montage notwendig
- – Leicht
verstaubar
- – Vielseitig
einsetzbar (verschiedene bahnförmig aufgerollte
Materialien abtrennbar)
- – Frei
handhabbar, da eine Hand die Folie halten kann, während die
andere bequem sowohl die Vorrichtung halten, als auch durch zusammendrücken den
Abtrennvorgang durchführen
kann.
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Beschreibung eines Ausführungsbeispieles:
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es
zeigen:
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1:
Eine perspektivische Ansicht der Schneidvorrichtung im Ausgangszustand
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2:
Eine perspektivische Ansicht der Schneidvorrichtung im aufgeklappten
Zustand beim Einlegen einer neuen Rolle
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3:
Eine perspektivische Explosionsansicht der Schneidvorrichtung
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4:
Eine Schnittansicht der Schneidvorrichtung im Ausgangszustand
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5:
Eine Schnittansicht der Schneidvorrichtung beim Abschneiden
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6:
Eine Schnittansicht der Schneidvorrichtung im aufgeklappten Zustand
beim Einlegen einer neuen Rolle
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7:
Eine Detailansicht der Vertiefung in Teil 1 und dem darin
befestigten Schneidmesser 3
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8:
Eine Detailansicht der Vertiefungen in Teil 2 in die das
Schneidmesser beim Abtrennen eindringt
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Das
in den Zeichnungen dargestellte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schneid- oder
Perforiervorrichtung besteht unter anderem aus zwei längsgeschnittenen
Hohlzylindern, dem Innenteil 2 und dem Außenteil 1,
welche zueinander beidseitig in den Gelenkpunkten 5 gelagert
sind. Das Messer 3 ist geschützt am Außenteil 1 in der Vertiefung 7 angebracht.
In die Vorrichtung kann wie in 2 dargestellt
beispielsweise eine herkömmliche Frischhaltefolienrolle 4 so
eingelegt werden, dass das eine Ende der Folie aus der Vorrichtung
heraus steht. Anschließend
werden das Außenteil
und das Innenteil soweit zu geklappt, dass das Außenteil
am Anschlag 9 des Innenteils einrastet. Die Federlippe 6 wird
hierbei elastisch verformt. Im Ausgangszustand für die Benutzung der Vorrichtung,
wie z.B. in 4 gezeigt herrscht ein Kräftegleichgewicht
zwischen einer Kraft, die von der Federlippe 6 auf das
Außenteil 1 wirkt,
und einer Kraft, die vom Anschlag 9 auf das Außenteil
wirkt. Zum Abtrennen hält
man die Vorrichtung in der einen und das herausstehende Folienende
mit der anderen Hand. Wird nun die Vorrichtung zusammengedrückt, so
wird die Folie von der Austragung 8 des Innenteils in die
Vertiefung 7 des Außenteils
gedrückt.
Die Passungen zwischen der Austragung 8 und der Vertiefung 7 können bei
der Herstellung so knapp gewählt
werden, dass die Folie bei dem gerade beschriebenen Vorgang vorgespannt wird
und somit eine Durchtrennung erleichtert wird. Spätestens
wenn die Vorrichtung soweit zusammengedrückt wurde, dass die Spitzen 10 des
Messers 3 in die Vertiefungen 11 der Austragung 8 eingreifen, durchstechen
die Spitzen 10 die Folie. Durch die Formgebung des Messers
und der Vertiefungen 11 soll gewährleistet werden, dass die
Folie ganz abgetrennt wird bzw. zumindest bis auf ganz schmale Stege
perforiert wird und anschließend
leicht und gerade abzureißen
ist. Die Vorrichtung befindet sich nun im Zustand wie in 5 dargestellt.
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Nach
dem Lösen
des Druckes auf die Vorrichtung bewirkt die elastisch vorgespannte
Federlippe 6, dass die Vorrichtung sich wieder bis in den
Ausgangszustand öffnet.
Für einen
weiteren Abtrennvorgang kann nun an der Vertiefung 12 die
Folie erneut aufgenommen und herausgezogen werden. Durch die Geometriegebung
ist gewährleistet,
dass zu keinem Zeitpunkt die Gefahr besteht, mit dem Messer in Berührung zu
gelangen und sich dadurch zu verletzen.
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Zum
Einlegen einer neuen Folienrolle wird in der Ausgangsstellung der
Anschlag 9 in das Innenteil 2 eingedrückt, was
es ermöglicht,
in den Zustand wie in 2 dargestellt zu gelangen.
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Bei
der hier beschriebenen Vorrichtung handelt es sich lediglich um
ein Ausführungsbeispiel. Weitere
Alternativen sind denkbar.
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Nachfolgend
einige Beispiele:
- – Ersatz der Federlippe 6 durch
eine herkömmliche
Feder
- – Eine
andere Lagerung von Außen
zu Innenteil, beispielsweise durch eine Art Scharnier
- – Extra
Lagerung der Folienrolle in der Vorrichtung um das Herausziehen
der Folie zu erleichtern
- – Herstellung
des Außenteils 1 aus
mehreren Einzelteilen (z.B. zwei Deckeln und dem Längsteil), was
eventuell die Produktionskosten senkt.
- – Ausführung der
Stirnseite 13 so, dass die Vorrichtung senkrecht stehen
kann.
- – Ausführung der
Vorrichtung, statt aus Innen- und Außenteil, nur aus einem stark
elastischem längs
geschlitztem Rohr.
- - Auffüllen
der Vorrichtung über
eine zu öffnende Stirnseite 13.
- – Abflachung
an der Außenseite
von Teil 1 oder 2 um ein wegrollen zu verhindern
- – Weiche
Einlagen an der Außenseite
von Teil 1 oder 2 an den Stellen an denen man
die Vorrichtung mit der Hand zusammendrückt