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Die Erfindung betrifft ein Unterbett zum Aufnehmen einer Matratze mit einer Vielzahl von durch Tragleisten gehaltenen Federelementen, die jeweils mindestens ein blattfederartig auslaufendes Federglied aufweisen.
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Derartige Unterbetten sind häufig mit Federelementen ausgestattet, die sich über den Tragleisten nach oben erstrecken.
DE 199 30 215 C2 und
FR 2 832 042 A1 zeigen ein Liege- oder Sitzelement bzw. einen Lattenrost und ein Stützelement für einen Lattenrost, die derartige Federelemente aufweisen. Der Federweg ihrer Federelemente erstreckt sich von ihrer unbelasteten Ausgangslage bei Belastung bis auf eine Höhe über der Tragleiste, in der die Federelemente maximal zusammengedrückt sind. Diese maximale Belastung wird zwar nur in Ausnahmefällen erreicht, wenn bspw. eine Person sich aus dem Stand auf die Matratze fallen lässt. Dabei können Federelemente aber beschädigt oder bis zum Verlust ihrer Federfunktion zerstört werden. Die Anordnung der Federelemente hat ferner den Nachteil, dass der Federweg der Federelemente über den auf der Tragleiste zusammengedrückten Federgliedern endet: Dies erhöht die Bauhöhe des Unterbettes für einen angestrebten Federweg oder vermindert den Federweg bei vorgegebener Bauhöhe In der
EP 0 734 666 B1 ist eine Polster-Unterlage offenbart, bei der die Federelemente auf einer durchgehenden Platte sitzen. Auch hier ist die Gefahr gegeben, dass die Federelemente im Falle der Überbeanspruchung beschädigt werden und als Federweg nur der Abstand zwischen der Oberfläche eines Federelementes und der Höhe eines maximal zusammengedrückten Federelementes zur Verfügung steht.
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Aus der
EP 0 733 325 B1 ist eine Federbrücke bekannt geworden, bei der für eine Untermatratze an einer Haupttragbrücke Abstützelemente angeordnet sind. Diese Abstützelemente erstrecken sich quer von der Haupttragbrücke weg. Wie insbesondere aus deren
3 hervorgeht, ist ein hoher Federweg A nur im Endbereich der Abstützelemente gegeben, während sich im Bereich der Haupttragbrücke nur ein sehr geringer Federweg von B ergibt. Dies führt nicht zu einer ausgeglichenen Federwirkung der Federbrücke über die ganze Fläche der Matratze.
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Der Erfindung war die Aufgabe gestellt, die Nachteile solcher Federelemente zu vermeiden. Sie löst diese Aufgabe dadurch, dass sich die einfedernden Bauteile der Federelemente, also ihre Federglieder, im Wesentlichen in Richtung der Tragleiste neben dieser und über diese hinaus nach oben erstrecken und mindestens ein Mal gefaltet sind. Durch diese Faltung wird ein hoher Federweg erzielt, ohne dass die Federglieder sich über große Längen erstrecken müssen.
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Wenn ein solches Federelement extrem belastet wird, federn die Federglieder neben der Tragleiste nach unten und eine weitere Belastung, die die Federglieder beschädigen könnte, wird durch die Tragleiste aufgenommen. Die Federglieder werden also nicht so weit verformt, dass sie beschädigt werden könnten. Dadurch, dass sie sich in Richtung der Tragleiste erstrecken, erlauben sie ein dichtes Anordnen der Federelemente über die Breite des Unterbettes.
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Die Federglieder sollten vorteilhafter Weise zumindest in dem Bereich, in dem die Matratze auf ihnen aufliegt, blattfederförmig gestaltet sein. Damit wird vermieden, dass die Matratze im Gebrauch durch Scheuern beschädigt wird. Zwischen ihrem Anlenkpunkt am Halteglied und der Auflage der Matratze können die Federglieder aber beliebige Formen aufweisen. Sie können bspw. im Querschnitt auch gerundet ausgeführt sein.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass Federglieder paarweise zu beiden Seiten der Tragleiste angeordnet sind. Das bietet den Vorteil, dass kein wesentliches Kippmoment auf die Tragleiste ausgeübt wird.
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Wenn die Federglieder an die Halteglieder in deren unterem Bereich an diesen angeformt sind, haben sie die Möglichkeit, bei hoher Belastung ganz neben der Tragleiste nach unten abzutauchen. Eine höhere Belastung wird dadurch von der Tragleiste übernommen und von den Federgliedern ferngehalten.
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Vorteilhafter Weise enden die Federglieder frei. Unter den Schutzbereich des Patentes sollen jedoch auch Federelemente mit geschlossenen Federgliedern fallen. Dabei können die frei endenden Federglieder in gleicher oder in entgegengesetzter Richtung orientiert sein.
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Den Federelementen bzw. deren Federgliedern können Stützglieder zugeordnet sein, durch die die Federwirkung der Federglieder eingeschränkt wird.
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Über die vermiedenen Nachteile der Federelemente des Standes der Technik hinaus erzielt die Erfindung auch einen Vorteil bezüglich der Bauhöhe des Unterbettes gegenüber dem Stand der Technik. Die Bauhöhe des Unterbettes vermindert sich, da die Federglieder bei hoher Belastung seitlich der Tragglieder abtauchen können, der maximale Federweg der Federglieder daher voll zur Verfügung steht oder bei gleicher Bauhöhe sich der zur Verfügung stehende Federweg erhöht. Der Federweg vermindert sich nicht dadurch, dass die zusammengedrückten Federglieder auf dem Traglied aufliegen und den Federweg einengen.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführungsform ist im Wesentlichen daran gebunden, dass die Federglieder sich neben der und parallel zur Tragleiste erstrecken.
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In den Figuren der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele dargestellt. Es zeigen
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1 die Draufsicht auf ein Federelement mit zwei Federgliedern;
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2 die Seitenansicht des Gegenstandes der 1;
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3 die Seitenansicht eines Federelementes mit Stützglied;
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4 die Seitenansicht eines Federelementes mit andersartig ausgebildetem Stützglied;
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5 den Gegenstand der 4 links im Querschnitt durch die Ebene A-A, rechts in Ansicht in Richtung der Tragleiste.
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Wie aus den 1 und 2 erkennbar, ist auf Tragleisten 1 eines Unterbettes, von denen hier nur eine dargestellt ist, eine Vielzahl von Federelementen 3 1 angeordnet, die mit Federgliedern 4 eine nachgiebige Auflagefläche für eine Matratze bilden. Das Federelement 3 1 ist mittels eines Haltegliedes 2 auf der Tragleiste 1 befestigt, es kann die Tragleiste völlig umgreifen und ist dann auf die Tragleiste aufschiebbar. Es kann die Tragleisten aber auch nur teilweise, klammerartig umgreifen und ist dann auf die Tragleiste aufklippsbar oder durch ein zusätzliches Halteelement oder Schließelement fixierbar. In 3 ist eine Tragleiste 1 dargestellt, welche an ihrer oberen Kante wulstförmige Leisten 1' aufweist, die von einem aufschiebbaren Halteglied 2 umfasst werden. 5 zeigt, wie eine kantige Tragleiste 1 durch Klammern 2' des aufklippsbaren Halteelementes 2 von unten umfasst wird.
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Vorteilhafter Weise sind die Federglieder 4 wie aus 2 und 4 ersichtlich, im unteren Bereich der Halteglieder 2 an diesen angeformt und ragen nicht über die Tragleiste 1, sodass sie neben der Tragleiste vollständig nach unten abtauchen können. Sie werden bevorzugt als einteilige, ihr Halteglied 2 umfassende Spritzgussteile aus Kunststoff mit entsprechender Elastizität gefertigt. Ausführbar sind jedoch auch wie nicht näher dargestellt, mehrteilige Federelemente, bei denen die Federglieder aus vorrangig Kunststoff oder Metall an den Haltegliedern befestigt sind.
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Die beiden Federglieder 4 eines Federelementes 3 sind in den Darstellungen gegensinnig angeordnet, sie können aber auch wie nicht näher dargestellt gleichsinnig stehen. Es könnten auch jeweils zwei Federgliedpaare auf einem gemeinsamen Halteglied 2 angeordnet werden, das dann vier Federglieder aufweisen würde.
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In den 1 und 2 sind Federglieder 3 1 wiedergegeben, die einmal gefaltet sind. Es versteht sich aber, dass Federglieder auch mehrfach gefaltet sein können. So zeigt 3 ein Federelement 3 2 mit zwei, sich in Bezug auf die Tragleiste 1 gegenüberstehenden, parallelen, gegenläufig angeordneten Federgliedern 4, bei dem das vorn liegende Federglied seitlich vom Halteglied 2 ausgehend sich in einem Abschnitt 4a zunächst nach links erstreckt, gefaltet ist, in einem Abschnitt 4b unterhalb des Haltegliedes seitlich desselben nach rechts geführt, dort erneut gefaltet ist und schließlich in einem Abschnitt 4c über das Halteglied und die Tragleiste 1 ansteigend in der ursprünglichen Richtung ausläuft. Das hinten liegende Federglied verläuft entsprechend. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, eine große Federlänge zuzulassen. Selbstverständlich kann das Federglied 4 nochmals oder auch nach oben von Halteglied 2 ausgehend zickzackförmig gefaltet sein.
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Es versteht sich, dass eine Vielzahl weiterer Ausführungsformen von Federelementen 3 und Federgliedern 4 möglich sind. Auch das gemischte Anordnen von Federelementen mit einem, zwei, drei oder vier Federgliedern ist in vielen Fällen von Vorteil, um eine gleichmäßig stützende Auflagefläche für die Matratze zu erreichen. Federelemente mit gerader Anzahl von Federgliedern, die symmetrisch links und rechts von ihrem Halteglied angeordnet sind, bieten den Vorteil, kein Kippmoment auf das Halteglied und damit auf die Tragleiste auszuüben.
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Häufig ist es erwünscht, die Stützwirkung von Federelementen 3 in bestimmten Bereichen des Unterbettes, so beispielsweise im Rückenlordosebereich oder im Gesäßbereich zu verstärken. Um dies zu erreichen, können Federelemente mit unterschiedlicher Stützwirkung zum Einsatz kommen. Höhere Stützwirkung kann durch kürzere, breitere, dickere Federglieder 4 oder durch Federglieder aus steiferem, härterem Material erreicht werden. Dies bedingt aber unterschiedliche Spritzgussformen für die verschiedenen Federelemente.
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Bevorzugt sind daher Stützglieder 6 x vorgesehen, die das Einfedern der einheitlich ausführbaren Federglieder beschränken. Derartige Stützglieder können an der Tragleiste 1, am Halteglied 2 oder am Federglied 4 selbst befestigt, insbesondere angeklippst oder eingesteckt werden, wozu aufeinander abgestimmte Koppelelemente wie Kerben, Vertiefungen, Noppen, Klammern usw. vorgesehen sein können.
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In 3 ist ein Stützglied 6 1 gezeigt, das zwischen dem Halteglied 2 und der zweiten Faltung des vorderen Federgliedes 4 auf die Tragleiste 1 aufklippsbar ist und ein Durchfedern dieses Federgliedes an dieser Stelle verhindert. Auch hier können Stützglieder 6 1 unterschiedlicher Höhe oder mit unterschiedlicher Höhe an ihren beiden Seiten gehalten werden, damit das Unterbinden der Federwirkung gestuft wirksam gemacht werden kann.
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Die 4 und 5 zeigen ein Federelement 3 3 mit seitlich unten am Halteglied 2 ansetzenden Federgliedern 4, die von der Linie 7 ab vom Halteglied getrennt sind. Sie können als zweifach gefaltet gelten. Zwischen der unteren Platte 8 des Haltegliedes und dem ihr gegenüberstehenden Abschnitt des Federgliedes sind beispielsweise drei Aufnahmen 9 ausgeformt, in die wahlweise ein Stützglied 6 2 einschiebbar ist. Es ist durch eine hier nicht im Einzelnen dargestellte Klipsvorrichtung gegen Herausfallen gesichert. Ein eingesetztes Stützglied 6 2 behindert das Durchfedern des Federgliedes 4 und zwar um so mehr, je weiter – in der Darstellung – links es eingesetzt wird.
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Falls die Halteglieder 2 nicht lagefixierend an die Tragleisten 1 anklippsbar, sondern auf ihr aufschiebbar sind, müssen Vorkehrungen getroffen werden, sie gegen unbeabsichtigtes Verschieben zu sichern. Hierzu können zwischen den Haltegliedern auf die Tragleisten aufschiebbare, nicht näher dargestellte Distanzstücke dienen, die benachbarte Federelemente 3 auf Distanz halten. Abhängig von der Anordnung der Federelemente 3 sind Distanzstücke unterschiedlicher Länge erforderlich. Durch unterschiedlich lange Distanzstücke kann auch die Dichte der Packung der Federelemente im Sinne größerer oder geringerer Stützwirkung für die aufliegende Matratze wunschgemäß verändert werden.
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Eine andere Möglichkeit, die Halteglieder 2 auf den Tragleisten 1 zu fixieren, besteht darin, rutschhemmende Einlagen zwischen den Haltegliedern und den Tragleisten einzulegen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragleiste
- 1'
- Leiste an der Tragleiste 1
- 2
- Halteglied
- 2'
- Klammer an Halteglied 2
- 3
- Federelemente (mit Indices)
- 4
- Federglied
- 6
- Stützglied (mit Indices)
- 7
- Linie
- 8
- Platte des Haltegliedes
- 9
- Ausnehmungen